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Das Berghotel Wilhelmsburg verkurzt auch nur Wilhelmsburg genannt ist ein ursprunglich zu Ehren von Kaiser Wilhelm I errichtetes Vereinsheim und jetzt als Hotel genutztes Gebaude in Bad Kosen Auf Grund seiner exponierten Lage gehort das denkmalgeschutzte Bauwerk zu den Wahrzeichen des Kurorts Blick auf die Wilhelmsburg vom Gradierwerk aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Bekannte Gaste 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die noch unbewaldete Anhohe mit der Wilhelmsburg um 1900 vom Gradierwerk aus gesehenDie Wilhelmsburg liegt 110 Meter uber der Saale und 222 Meter uber dem Meeresspiegel auf einem im westlichen Teil des Nikolausberges gelegenen Plateau am Ortsausgang von Bad Kosen rechts an der Strasse nach Eckartsberga Der heute bewaldete Berghang war bis Anfang des 20 Jahrhunderts baumlos und wurde als Weinberg genutzt Die Anhohe und der darunterliegende Weinberg waren im 18 Jahrhundert Eigentum des Bergrats Johann Gottfried Borlach Auf dem Plateau stand ein aus behauenen Bruchsteinen gemauertes Turmchen welches Weinberghaus und zugleich Wetterstation 1 fur die Kosener Saline war Geschichte Bearbeiten nbsp Die Wilhelmsburg als Postkartenmotiv kurz nach der Eroffnung gelaufen 1879 nbsp Gastehaus Neubau 1994Das Plateau war auf Grund des von dort moglichen Ausblicks einerseits uber Bad Kosen bis nach Naumburg und andererseits zur Rudelsburg ein beliebtes Ausflugsziel In Bad Kosen war 1866 von Teilnehmern der Kriege 1864 und 1866 als Veteranenvereinigung der Konig Wilhelm s Krieger Verein gegrundet worden Dieser hatte seinen Stammtisch in einem Raum des Hotels Kurgarten am Walde Nach der Reichsgrundung 1871 beschlossen die Mitglieder des Vereins den Bau eines eigenen Vereinsheims Sie kauften dazu auf Betreiben des Vorstands Friedrich Wolf vom damaligen Eigentumer das ehemals Borlachsche Grundstuck und begannen mit dem Bau eines Hauses Am 10 Mai 1875 war Richtfest Beim Bau wurde der um 1750 errichtete 2 und Fahnchen genannte Turm in die Ausgestaltung der Anlage mit einbezogen Am 28 Januar 1876 erhielt der Verein die kaiserliche Erlaubnis das Bauwerk Kaiser Wilhelms Burg zu nennen Erster Pachter der im Gebaude untergebrachten Restauration war der Vorstand Wolf sein Nachfolger der Wirt Andra dessen Schwiegervater Gottlieb Wagner genannt Samiel die Rudelsburg bewirtschaftete Ende der 1890er Jahre erlebte die Wilhelmsburg einen besonderen Zulauf von Gasten weil das damalige Wirtsehepaar Barthel die Hauptlingstochter Killymane aus Transvaal adoptiert hatte 3 welche in Bad Kosen die Schule besuchte aber auch als bestaunte Exotin in der Gaststatte bediente 1920 war die Mitgliederzahl des Kriegervereins aus Nachwuchsmangel und damit auch das Beitragsaufkommen so weit zuruckgegangen dass der Verein das noch nicht vollstandig getilgte Baukostendarlehen nicht mehr bedienen konnte Die Wilhelmsburg wurde deshalb an den Pachter Paul Schubert verkauft Die Wilhelmsburg war dann mit dem nach 1945 geanderten Namen Bergschlosschen Gaststatte bis die Stadt Bad Kosen sie 1968 kaufte um sie als Jugendherberge zu nutzen Da die Stadt jedoch die fur einen erforderlichen Umbau notwendigen Geldmittel nicht aufbringen konnte verausserte sie das Bauwerk kurzfristig an den VEB Kyffhauserhutte ein Maschinenbauunternehmen in Artern weiter der es als Betriebsferienheim Bergschlosschen Mitarbeitern fur Urlaube spater als Betriebsferienlager fur deren Kinder zur Verfugung stellte Im Zuge der Privatisierung nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Gelande von der Treuhandanstalt 1991 an die Bad Kosener Familie Becker verkauft und von dieser 1994 um einen freistehenden Gastehausneubau erweitert Es tragt seit der Privatisierung den Namen Berghotel Wilhelmsburg Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Festsaal in der ursprunglichen AusstattungDie Wilhelmsburg wurde im Stil der Neugotik errichtet Der Festsaal hatte vom Bad Kosener Malermeister Leschke geschaffene Deckenbilder mit Portrats der Heerfuhrer in den Kriegen 1864 1866 und 1870 Die historisierende Fassade wurde in der Zeit der DDR abgebrochen Die Deckengemalde im Festsaal wurden zerstort der Saal selbst durch Umbau etwa halbiert wodurch er heute noch circa 50 bis 60 Personen Platz bietet Trotz dieser Eingriffe in die ursprungliche Bausubstanz ist die Anlage noch als neugotisch zu erkennen Sie stellt damit den letzten Profanbau dieses Stils im Ort dar Bekannte Gaste Bearbeiten nbsp Deckblatt zur Komposition von Max KuhringEntomologe Heinrich Friese der dort in der Umgebung um 1885 Feldforschung betrieb 4 5 Komponist Max Kuhring welcher um 1910 das Lied Gruss von der Wilhelmsburg vertonte Ostasienforscher Alexander von Siebold am 7 Mai 1898 6 Nationalokonom Max Weber als Jugendlicher im Sommer 1878 7 Literatur BearbeitenW Faust Die Kaiser Wilhelmsburg bei Bad Kosen In Kurzeitung und amtliche Fremdenliste Bad Kosen Nr 17 vom 6 August 1927 S 1 2 Ruth Merten Ein Turmzimmer mit Blick auf die Saale In Welt am Sonntag 17 November 1991 Anonym Neue Wege im Hotelmarketing In Gastropodium Nr 131 vom 7 Januar 1998 S 1 Hans Dieter Speck Was Kaiser Wilhelm einst hochstpersonlich taufte In Naumburger Tageblatt 24 April 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berghotel Wilhelmsburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage Hotel WilhelmsburgEinzelnachweise Bearbeiten Der Gradiermeister beobachtete vom Gradierwerk aus die aus Metall gefertigte Wetterfahne auf dem Turmchen Dies war fur die richtige Berieslung des Gradierwerks notwendig Damit die Sole nicht uber die Dornwande hinausgeblasen wurde berieselte man die dem Winde zugewandte Seite Durch Beobachtung der entfernten Wetterfahne konnte der Gradiermeister die notwendigen Vorkehrungen treffen bevor der Wind am Gradierwerk eintraf Nach Angabe von Otto Theodor Rosenberger Kosen Zur Mitgabe und Erinnerung fur Badegaste 4 umgearbeitete Ausgabe Naumburg und Kosen gedruckt bei J Domrich und J G Merzyn ohne Jahresangabe um 1865 war der Erbauer Borlach Da Borlach erst 1737 nach Kosen kam und bereits 1768 starb muss der Turm in dieser Zeit errichtet worden sein Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller Kolonialismus hierzulande Eine Spurensuche in Deutschland 2008 S 404 Vgl Stettiner entomologische Zeitung Band 83 85 1922 S 137 Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Klasse fur Chemie Geologie und Biologie Ausgaben 1 3 1959 S 223 Vera Schmidt Hrsg Alexander Freiherr von Siebold Tagebucher Band 2 Veroffentlichungen des Ostasien Instituts der Ruhr Universitat Bochum Bd 33 Wiesbaden 1999 S 914 Max Weber Marianne Weber Hrsg Jugendbriefe Tubingen o J 1936 S 6 51 13236 11 712735 Koordinaten 51 7 56 5 N 11 42 45 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berghotel Wilhelmsburg amp oldid 237485838