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Das Basler Integrationsmodell ist ein 1999 von der Ethnologin Rebekka Ehret entwickeltes und vom Integrationsbeauftragten Thomas Kessler im Kanton Basel Stadt umgesetztes Integrationsmodell fur Migranten Es beinhaltet Fordermassnahmen fur Auslander die sich integrieren wollen jedoch auch Sanktionen gegen Integrationsunwillige Das Integrationsmodell richtet sich nach dem Grundsatz Fordern und fordern vom ersten Tag an verbindlich Das Modell erlangte grosse Bekanntheit und wird immer wieder als Vorbild fur eine erfolgreiche Integrationspolitik herangezogen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung des Modells 1 1 Das Integrationsgesetz von 2008 2 Das Leitbild 2 1 Die drei Leitideen 2 2 Umsetzungsideen 2 3 Erganzung von 2012 3 Umsetzung 3 1 Grundsatze 3 2 Vereinbarungen mit Migranten 3 3 Projektforderung 3 4 Mediatoren 3 5 Quartierarbeit 3 6 Offentlichkeitsarbeit 4 Anerkennung und Erfolg 5 Kritik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung des Modells BearbeitenFur die Amtsperiode 1997 bis 2001 hatte sich der Basler Regierungsrat als einen von vier Schwerpunkten die Bevolkerungs und Stadtentwicklung zum Ziel gesetzt 2 In diesem Zusammenhang kam der Regierungsrat dann auch auf das Thema Integration zu sprechen Bis zu diesem Zeitpunkt wendete man im Kanton bei der Integrationspolitik den klassischen Defizitansatz an bei dem man von einem generellen Nachholbedarf von Migranten ausging und sich auf das Beseitigen dieser Integrationsdefizite und probleme konzentrierte 1999 beauftragte der Basler Regierungsrat die Ethnologin Rebekka Ehret von der Universitat Basel ein Leitbild und Handlungskonzept fur die Basler Integrationspolitik zu erarbeiten Dieses Dokument stellte einen volligen Richtungswechsel dar da man nun nach dem ressourcenorientierten Potenzialansatz vorging Dieser Ansatz betrachtet Integrationsdefizite nicht mehr als Probleme der Migranten und will die Fahigkeiten und das Potential der Migranten nutzen etwa deren Mehrsprachigkeit und die interkulturellen Kompetenzen zum Beispiel fur cultural brokers In der einjahrigen Ausarbeitung dieses 22 seitigen Dokumentes wurden uber 170 3 spezifische Fachgruppen sowie Migranten miteinbezogen 4 2001 stimmte der Grosse Rat dem Beschluss zur Umsetzung des neuen Leitbildes mit grosser Mehrheit zu Mit der Umsetzung des Modells wurde der fruhere Drogendelegierte der Stadt Basel Thomas Kessler beauftragt der seit 1998 das Amt des Integrationsbeauftragten bekleidete Um das Modell auf dem Stand der Zeit zu halten wird es laufend uberarbeitet So wurde das Handlungskonzept 2004 vom interdepartementalen Netzwerk Integration uberholt und an die aktuellen Verhaltnisse angepasst Ausserdem gibt der Regierungsrat des Kantons jahrlich einen Politikplan heraus der auch Vorgaben zur Integration enthalt Im Legislaturplan 2009 2013 wurde als Ziel nochmals konkret die Verbesserung der Willkommenskultur und Chancengleichheit benannt 2012 wurde das Leitbild von 1999 nochmals erganzt 5 Mit dem Kantonale Integrationsprogramm 2014 2017 werden Zuzuger neu bereits am ersten Tag und bei der Arbeit begrusst 6 Das Integrationsgesetz von 2008 Bearbeiten Seit dem 1 Januar 2008 gilt in der Schweiz das neue Asyl und Auslandergesetz in dem das aus Basel stammende Prinzip des Fordern und Forderns auch auf nationaler Ebene gesetzlich verankert wurde Gleichzeitig wurde im partnerschaftlichen Vorgehen in den Kantonen Basel Stadt und Basel Landschaft 7 ein neues Integrationsgesetz erlassen das der bereits bestehenden Integrationspolitik auf kantonaler Ebene eine gesetzliche Grundlage gibt Der Unterschied zwischen dem kantonalen Integrations und dem schweizerischen Auslandergesetz ist die Verpflichtung der Auslander zur Mitarbeit und zum Besuch von Kursen Dieser Punkt ist auf Bundesebene im Kapitel zwei des Auslandergesetz nur mittels weniger nichtverpflichtender Formulierungen festgeschrieben Laut eigenem Bekunden der Integrationsbehorde von 2007 ist das Gesetz europaweit das modernste 8 Das Leitbild BearbeitenDie drei Leitideen Bearbeiten Das von Ehret erarbeitete Leitbild baut auf drei Leitideen auf 9 Die Integrationspolitik nimmt als Basis bereits vorhandenem Potential Errungenschaften Fahigkeiten und Kompetenzen aller Beteiligten Die Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt sind als Chance zu sehen und zu nutzen Die dadurch nicht vorhandenen Kenntnisse in anderen z B sprachlichen Bereichen sind nicht als reines Defizit wie bisher zu sehen Stattdessen sollte man auch die Arbeit schulische und berufliche Bildung bei den Migranten fordern Dies bringt mehr Erfolg als einfach nur sprachliche Defizite zu beseitigen Die Integration ist ein Prozess der die gesamte Bevolkerung miteinbezieht und alle sind an diesem Prozess beteiligt Hurden bei der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben sind in allen Bereichen abzubauen und jeder Mensch sollte gleichberechtigt am gesellschaftlichen politischen wirtschaftlichen und beruflichen Leben teilnehmen konnen Es muss bewusst und sorgsam mit Unterschieden umgegangen werden Man darf diese Differenzen weder oberflachlich durch kulturelle oder ethnische Unterschiede erklaren noch sollten geschlechterspezifische Unterschiede ignoriert oder neutralisiert werden Jeder Mensch wird als Individuum wahrgenommen Umsetzungsideen Bearbeiten Im Leitpapier wurden verschiedene auf Basel bezogene Umsetzungsideen erlautert 10 In der Schule soll der Schwerpunkt auf die Sprachkenntnisse der Schuler gelegt die Deutsch als Zweitsprache lernen sodass diese wenn notig in Deutsch gefordert werden Jedes Kind soll in der Schule die gleichen Chancen haben In der Erwachsenenbildung sollen neben Sprachkursen auch Staatskunde Elternkurse Laufbahnberatung und Nachholen des Grundschulabschlusses angeboten werden Ausserdem sollen im Ausland erworbene Abschlusse moglichst anerkannt werden Im Bereich der Erwerbstatigkeit soll eine Informationskampagne in der Privatwirtschaft durchgefuhrt werden damit Unternehmen die bei ihnen beschaftigten Migranten selber fordern und uber Integrationsangebote informieren Bei offentlichen Betrieben werden Migranten systematisch gefordert In den Quartieren sollen Quartierburos eingerichtet werden die als Arm der Verwaltung naher bei der Bevolkerung sind Diese Buros arbeiten mit den verschiedenen Abteilungen der Verwaltung zusammen Weiter wird vorgeschlagen dass Mediatoren eingesetzt werden die die Rolle eines Friedensrichters aus der Bevolkerung in ihrem Quartier ubernehmen Diese Massnahmen sollen passend in die bereits vorhandenen Quartierstrukturen eingebaut werden Es soll um die Diskussion um die Integration zu versachlichen eine Offentlichkeitskampagne gestartet werden Im Leitpapier wurde dafur die Grundung eines Fachgremiums vorgeschlagen Mittlerweile existieren in Basel Plakatkampagnen mit Slogans gegen Diskriminierung Zudem versorgt Integration Basel die Bevolkerung so gut es geht mit Informationen um sie in den Integrationsprozess einzubinden Falls bei speziellen Punkten Informationsbedarf besteht mussen diese fur die Offentlichkeit erarbeitet werden Um die Gleichberechtigung zu gewahrleisten sollten die Migranten auf politischer Ebene Mitspracherecht besitzen Wenn dieses Integrationsmodell Erfolg haben sollte musste den Migranten das Stimm und Wahlrecht gegeben werden Konkrete politische Ziele bis 2002 in diesem Bereich waren die Einfuhrung des kantonalen Wahl und Stimmrechts fur Auslander eine Initiative zu dessen Einfuhrung wurde 2010 jedoch von der Basler Stimmbevolkerung klar verworfen 11 Erganzung von 2012 Bearbeiten 2012 wurde das Leitbild nochmals erganzt um den neusten Entwicklungen in Basel Rechnung zu tragen So ist seit Einfuhrung der Personenfreizugigkeit der Anteil der auslandischen Bevolkerung von 27 5 auf 33 angestiegen wobei sich der Anteil der deutschen Staatsburger auf uber 14 000 Einwohner verdoppelt hat Es wurde eine Anpassung der Seniorenarbeit und Altenpflege an die alter werdende Migrationsbevolkerung notig Neu wurde der Diskriminierungsschutz ins Leitbild aufgenommen welcher im Leitbild von 1999 noch nicht enthalten war jedoch bereits auf Gesetzesebene festgeschrieben wurde und auch umgesetzt wird Weitere Erganzungen betreffen den Austausch der Religionen der Zugang zu offizieller und informeller Informationen fur Migranten sowie die Partizipation derselben 5 Umsetzung BearbeitenDie Umsetzung des Integrationsleitbildes unterliegt Integration Basel das dem Sicherheitsdepartement des Kantons Basel Stadt unterstellt ist Leiter von Integration Basel war bis Ende 2008 der Integrationsbeauftragte Thomas Kessler der damit auch fur die Umsetzung verantwortlich war In Integrationsthemen ist Kessler inzwischen ein gefragter Experte Nach dem Start des neuen Integrationsmodells erhielt der Kanton Basel Stadt vom Bund einen jahrlichen Forderbeitrag von rund 1 2 Millionen Franken Stand 2002 12 den damals hochsten Betrag schweizweit Weitere 300 000 Franken erhielten die gemeinsamen Projekte von Basel Stadt und Basel Landschaft 2008 ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kantonen und anderen Kantonen noch weiter ausgebaut worden Die grosste Herausforderung bei der Integration ist laut Thomas Kessler die Nacherfassung und Integration der in den 1980er und 1990er Jahren aus den Billiglohnlandern Jugoslawien und Turkei geholten Arbeitskrafte die danach zum Teil ihre Familien nachzogen 13 Seit Juni 2011 ist Nicole von Jacobs Leiterin der neuen Fachstelle Diversitat und Integration in der Abteilung Kantons und Stadtentwicklung Diese Fachstelle wurde im Rahmen einer Reorganisation der Abteilung Gleichstellung und Integration gebildet 14 Grundsatze Bearbeiten Aus dem Leitbild zur Integration werden folgende Grundsatze zur Umsetzung des Modells in der Praxis gefolgert 15 Es wird eine Sozialpolitik verfolgt die zwischen sozialen und okonomischen Werten unterscheidet jedoch nicht nach ethnischer Herkunft Das Ziel hierbei ist den sozialen Abstieg der Migranten zu verhindern Wer sich engagiert soll auch gefordert werden Durch den Abbau struktureller Hindernisse wird dies begunstigt Die Erwartungen der Integrationsstelle werden klar kommuniziert Mittels Information der Bevolkerung sollen Vorurteile abgebaut werden Viele Probleme mit Auslandern haben ihre Ursache in der mangelhaften Information und Aufklarung der Bevolkerung Vereinbarungen mit Migranten Bearbeiten Wenn alle anderen amtsinternen Massnahmen zur Integration wie Auflagen und Sanktionen scheitern konnen zwischen dem Integrationsamt und den Migranten sogenannte Migrationsvereinbarungen geschlossen werden 16 In diesen Vereinbarungen kann die Erteilung der Aufenthaltsbewilligung von Migranten basierend auf ihren individuellen Problemen an den Besuch von Sprach Integrations oder Staatskundekursen geknupft werden Als Integrationsdefizite gelten dabei Sprachdefizite soziale Isolation mangelndes Respektieren der Gesetze und der Rechtsordnung finanzielle Abhangigkeit fehlende Berufsaussichten Sozialhilfebezug uber langere Dauer Nichtwahrnehmen der Erziehungspflicht zum Nachteil des Kindeswohles oder Nichtwahrnehmen des Schutzes und Forderung von Jugendlichen 17 Die Kenntnisse der Landessprache sollten dabei mindestens der Stufe A1 A2 oder B1 18 des europaischen Referenzrahmens entsprechen Durch die Verpflichtung zum Besuch dieser Bildungsangebote sollen die Migranten vor der Isolation geschutzt werden So konnen zum Beispiel auch Frauen aus patriarchalen Familienverhaltnissen oder anderweitig sozial abgeschiedene Personen diese Kurse besuchen 19 20 2011 wurden im Kanton Basel Stadt 75 solcher Migrationsvereinbarungen unterzeichnet 21 Diese Migrationsvertrage sind ein zentraler Punkt des Modells und Bestandteil des Fordern Teils beim Grundsatz des Forderns und Forderns Mithilfe des neuen kantonalen Integrationsgesetzes ist es moglich den Migranten die Aufenthaltsbewilligung zu verweigern sollten diese den Auflagen nicht Folge leisten 22 Im Gesetz wird dabei ein ernsthaftes Engagement im absolvierten Sprach beziehungsweise Integrationskurs verlangt und auch die Anwendbarkeit bei einem Familiennachzug explizit erwahnt 23 Aufgrund solcher Vereinbarungen konnen jedoch nicht alle Auslander ausgewiesen werden Migranten bei denen ein Asylgrund anerkannt wurde konnen nicht einfach aus der Schweiz weggewiesen werden da dies gegen Menschenrechte verstossen wurde Ausserdem besitzen Burger aus der EU aufgrund der Personenfreizugigkeit sowie mit Schweizern verheiratete Auslander eine grundsatzliche Niederlassungsfreiheit 21 Diese Ungleichbehandlung ist gemass einer Studie aus dem Jahr 2010 auch der grosste Schwachpunkt dieser Vereinbarungen 24 Im Dezember 2012 reichte die SVP eine kantonale Volksinitiative fur einen vermehrten Abschluss dieser Migrationsvertrage ein schloss davon jedoch reiche Auslander sogenannte Expats explizit aus Beispielsweise will die SVP den obligatorischen Schwimmbadbesuch fur Schulkinder in solche Vertrage aufnehmen Die Initiative fur eine bessere Integration von Auslandern wird von der SVP alleine getragen 21 Projektforderung Bearbeiten Neben verschiedenen eigenen Projekten fordert Integration Basel jahrlich rund 60 bis 70 externe auf Migranten oder Einwohner ausgerichtete Projekte die dem Leitbild entsprechen Die Forderung kann beantragt werden Die Projekte vielfach von Migrationsvereinen initiiert dienen dabei dem Abbau von Integrationshemmnissen der Information der Pravention der Forderung der Selbstverantwortung und dem Erwerb von Sprachkenntnissen Alle Projekte werden regelmassig kontrolliert 25 Mediatoren Bearbeiten Wie im Leitbild vorgeschlagen wurde das Mediationsprojekt von einem dafur gegrundeten Verein umgesetzt Die Mediatoren besitzen eine Anerkennung des Schweizerischen Dachverbands Mediation oder eine gleichwertige Ausbildung Die uber 50 Mediatoren betreuen dabei verschiedene Fachgebiete wie beispielsweise Familie Schule oder Verwaltung und werden von einer Konfliktpartei gerufen und verrechnen ihre Arbeit nach einem kostenlosen Beratungsgesprach im Stundensatz mit dem Ziel eine fur die beteiligten Parteien einvernehmliche Losung zu finden 26 Ein als fundamentalistisch eingestufter Imam der 2001 des Landes verwiesen wurde wurde von solchen Mediatoren uberfuhrt 27 Quartierarbeit Bearbeiten In den Quartieren wird viel mit den Quartiervereinen zusammengearbeitet die naher bei der Bevolkerung sind Durch Miteinbezug von Migranten in das Quartierleben wird deren gesellschaftliche Ausgrenzung vorgebogen So unterstutzt Integration Basel zum Beispiel Veranstaltungen fur Neuzuzuger in einzelnen Quartiervereinen Neben den 17 eigenstandigen Quartiervereinen gibt es in Basel 15 Quartiertreffpunkte Ausserdem bieten auch die beiden Stadtteilsekretariate Basel West und Kleinbasel zwei weitere Anlaufstellen 28 Offentlichkeitsarbeit Bearbeiten In den Jahren 2000 bis 2005 lief eine Kampagne in den Kantonen Basel Stadt und Basel Landschaft unter dem Namen Tatsachen gegen Vorurteile Seit 2005 lauft die Kampagne Aller Anfang ist Begegnung die neu zusatzlich in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau und Solothurn gestartet wurde Mittlerweile sind auch die Kantone Bern und Zurich hinzugestossen In dieser Kampagne wird vorwiegend mittels Inseraten in Gratis Lokal und Quartierzeitungen sowie Amtspublikationen geworben Dieses Projekt wird von der Eidgenossischen Kommission fur Migrationsfragen EKM des Bundes unterstutzt Seit dem Jahr 2000 erscheint halbjahrlich von 2005 bis 2007 nur jahrlich die Migrationszeitung MIX in einer Auflage von 400 000 bis 500 000 Exemplaren Die Zeitung wurde bis 2007 gratis in den Kantonen beider Basel sowie in grosseren Gemeinden in den Kantonen Aargau und Solothurn verteilt Ab 2008 wurde die Zeitung die dann wieder halbjahrlich erschien in den restlichen Kantonen jedoch nur noch in den entsprechenden Anlaufstellen verteilt sodass die Auflage nur noch 100 000 betragt 29 Die Zeitung wurde mit der Kampagne Tatsache gegen Vorurteile ins Leben gerufen und behandelt in jeder Ausgabe ein anderes Thema rund um die Integration MIX soll vor allem gebildete aufgeklarte Leser erreichen die es gewohnt sind Zeitung zu lesen 30 Integration Basel unterstutzte auch bereits Filme von Basler Filmemachern finanziell welche die Diskussion zum Thema Integration fordern 31 Die Kampagne besitzt ein ausgebautes Internetangebot Beispielsweise kann man auch das Leitbild die Migrationszeitung und diverse Broschuren direkt aus dem Internet herunterladen oder sich zum Teil gratis mit der Post nach Hause liefern lassen Anerkennung und Erfolg BearbeitenDas Modell ursprunglich fur Basel entwickelt wird langst nicht mehr nur dort angewendet Die Kantone beider Basel arbeiten in Sachen Integration eng zusammen gemeinsames Integrationsgesetz innerbetriebliche Zusammenarbeit Auch weitere Kantone arbeiten teilweise bereits mit dem Kanton Basel Stadt zusammen insbesondere bei der Offentlichkeitsarbeit So betreiben die Kantone Aargau Basel Landschaft Basel Stadt und Solothurn zusammen bereits eine Nordwestschweizerische Anlaufstelle gegen Diskriminierung und Rassismus 32 Auch uber diese direkte Zusammenarbeit hinweg ist das Integrationsmodell ein Vorbild in der ganzen Deutschschweiz Das Fordern und Fordern fliesst in kantonale Integrationsleitbilder und gesetze ein 33 und auch international waren Thomas Kessler und Rebekka Ehret mit Stadten wie Frankfurt Amsterdam und Mulhausen in Kontakt 27 Allgemein findet das Modell in der Politik viel Unterstutzung Neben den rot grunen Parteien die als Vertreter dieses Modells in Erscheinung treten unterstutzen auch Politiker der Mitte bis hin zur FDP 34 das Modell 2010 hat der Kanton Bern das Basler Integrationsmodell per Gesetz ubernommen jedoch den Controlling Teil weggelassen was von Kessler kritisiert wurde 35 Auch ein Vertreter des Dienstes Analyse und Pravention der Schweizer Nachrichtendienste lobte das Modell da Integration das beste und nutzlichste Instrument im Kampf gegen Fundamentalismus darstelle 27 Im Zusammenhang mit dem Integrationsprogramm 2014 2017 bezeichnete Eric Kaser Leiter Integrationsforderung im Bundesamt fur Migration das Basler Integrationsmodell als vorbildlich da es eine Lageanalyse gemacht habe und den Handlungsbedarf abgeklart habe Daher wird dieses Vorgehen auch in der ganzen Schweiz ubernommen 6 Kritik BearbeitenVor allem die SVP tritt als allgemeine Kritikerin dieses Modells auf So leitete sie bereits im Fruhjahr 2004 als das Modell nach vier Totungsdelikten von Auslandern und Doppelburgern allgemein in der Kritik stand bereits das Scheitern des Modells ab Thomas Kessler und seinem Team wird zudem vorgeworfen die Situation schonzureden und die Problematik aus einer subjektiven Sichtweise zu betrachten 36 So hat ihm die Prasidentin der SVP Basel einmal Gutmenschengeplapper vorgeworfen Kessler fand darauf in einem Interview dass er solche Kritik nicht ernst nehme da diese aus parteitaktischen Grunden erfolge und keine wirkliche Kritik an seiner Arbeit darstelle 37 Die Vereinbarungen mit den Migranten haben auch fur Diskussionsstoff gesorgt So finden rechtsburgerliche Vertreter vorwiegend aus der SVP dass Integration eine Angelegenheit der Auslander und nicht des Staates sei 38 39 Des Weiteren kritisierte Gerda Hauck die ehemalige Leiterin der Stadtberner Koordinationsstelle Integration an einer Podiumsdiskussion dass diese Vereinbarungen in Wirklichkeit eine Verfugung seien die die Migranten einhalten mussten Dem entgegnete jedoch Kessler dass niemand Bildung und das Recht auf Chancengleichheit verweigere 40 Im 2009 erschienen Sammelwerk Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses wird unter anderem die Stossrichtung der Migrationsvereinbarung dahingehend kritisiert dass sie das Migrationsrisiko auf die Migranten abwalze und diese stigmatisiere Diese Integrationspolitik wurde die Frage nach integrationshemmenden gesellschaftspolitischen Strukturen in den Hintergrund treten lassen 41 Die heutigen Integrationsforderungen haben sich in ihrer Bedeutung dem Begriff der Assimilation genahert anstatt dem Abbau von Barrieren zu dienen beispielsweise im Arbeits und Wohnungsmarkt bei der Anerkennung auslandischer Diplome mit der rechtlichen Festschreibung des Bleiberechts oder des Ermoglichens politischer Partizipation 42 Dass sich das Modell negativ auf den Abbau von Diskriminierung auswirkt wird auch in einer Studie zum Basler Integrationsmodell aus dem Jahr 2010 bestatigt 43 Im WOZ Artikel zum Buch wird der Vergleich zur Sozialpolitik hervorgehoben bei dem sich ebenfalls eine Wandlung von einem versorgenden umverteilenden zu einem aktivierenden befahigenden Staat vollzogen hat Arbeitslosigkeit wird als personliche Schuld verstanden und der Betroffene wird zum Besuch von Arbeitsprogrammen fur Erwerbslose verpflichtet 44 45 In einem weiteren Beitrag des Buches wird kritisiert dass die Integration zu stark am Erwerb der jeweiligen Landessprache gemessen wird Es musste demnach vielmehr Wert auf eine Antidiskriminierungs und Chancengleichheitspolitik gelegt werden Durch die Betonung auf das Sprachdefizit der Migranten sei auch der Ansatz Migranten als Potenzial zu betrachten in den Hintergrund geruckt 46 Literatur BearbeitenNicole Wichmann Gianni D Amato Migration und Integration in Basel Stadt Ein Pionierkanton unter der Lupe SFM Swiss Forum for Migration and Population Studies Neuchatel 2010 ISBN 978 2 940379 47 7 unine ch PDF Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 ISBN 978 3 03777 070 2 Weblinks BearbeitenWebsite von Integration Basel Das Leitbild von 1999 mit Erganzung von 2012 PDF Datei 909 kB Das kantonale Integrationsgesetz der Kantone BS und BL von 2007 PDF Datei 33 kB Integrationsdatenbank BS BL Stopp Rassismus Nordwestschweizer Anlaufstelle gegen Diskriminierung und RassismusEinzelnachweise Bearbeiten Basel Erfolgreich durch Fordern und Fordern In Demographie konkret online Bertelsmann Stiftung Januar 2017 abgerufen am 6 Februar 2013 Leitbild zur Integration Memento vom 16 August 2007 im Internet Archive PDF 259 kB Punkt 2 2 Seite 5 Interview mit Jorg Schild Regierungsrat des Kantons Basel Stadt Aller Anfang ist Begegnung abgerufen am 14 Marz 2009 Regierungsrat Basel Medienmitteilung vom 10 September 1999 a b Medienmitteilung Das Integrationsleitbild wird erganzt Memento des Originals vom 14 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www medienmitteilungen bs ch des Regierungsrats Basel vom 25 April 2012 Abgerufen am 26 Januar 2013 a b Artikel Viele Deutsche ziehen nach Basel Badische Zeitung vom 29 Juni 2013 Abgerufen am 29 Dezember 2013 Ratschlag betreffend des Integrationsgesetzes an den Grossen Rat der Stadt Basel Memento vom 14 Juli 2006 im Internet Archive PDF 556 kB Verwaltungsbericht 2007 von Integration Basel 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 8 kB Migration bringt Vielfalt Vielfalt schafft Starke Erganzung 2012 zum Leitbild und Handlungskonzept des Regierungsrates zur Integrationspolitik des Kantons Basel Stadt von 1999 PDF 909 kB Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 4 Marz 2016 Punkt 2 Seiten 4 6 Leitbild zur Integration Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www entwicklung bs ch PDF 909 kB Punkt 4 Seite 12 22 Artikel Schwere Niederlage fur Basler Integrationspolitiker von Maurice Thiriet Tages Anzeiger vom 27 September 2010 Abgerufen am 24 Januar 2013 Verwaltungsbericht Regierungsrat BS 2002 Seite 184 PDF 1 1 MB Thomas Kessler Gastkommentar Die grosste Herausforderung ist die Nach Erfassung und Integration In onlinereports ch Abgerufen am 8 Oktober 2008 Neue Leiterin fur die Fachstelle Diversitat und Integration Nicht mehr online verfugbar Kantons und Stadtentwicklung Basel Stadt ehemals im Original abgerufen am 6 Marz 2012 1 2 Vorlage Toter Link www entwicklung bs ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Integration Basel Leitbild Integration Basel archiviert vom Original am 3 April 2009 abgerufen am 8 Oktober 2008 Projektbeschreib Integrationsvereinbarungen 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Punkt 6 Seite 8 Projektbeschreib Integrationsvereinbarungen 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Punkt 4 1 Seite 6 Verordnung zum Basler Integrationsgesetz 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 36 kB Artikel 7 Absatz 2a Der Bund vom 19 September 2007 Seite 21 Artikel Zauber oder Schwindel 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 451 kB Gaby Ochsenbein Der Integrator der Nation Nicht mehr online verfugbar In swissinfo 29 April 2007 ehemals im Original abgerufen am 8 Oktober 2008 1 2 Vorlage Toter Link www swissinfo org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b c Artikel Per Unterschrift will Basler SVP Integration von Auslandern erzwingen von Moritz Keller Basler Zeitung vom 17 Dezember 2012 Abgerufen am 26 Januar 2013 Lukas Egli Viermal begrussen In NZZ Folio 2 Februar 2009 Gesetz uber die Integration der Migrationsbevolkerung des Kantons Basel Stadt 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 34 kB Artikel 5 Absatz 2 Nicole Wichmann Gianni D Amato Migration und Integration in Basel Stadt Ein Pionierkanton unter der Lupe SFM Swiss Forum for Migration and Population Studies Neuchatel 2010 S 9 Integration Basel Projektforderung Nicht mehr online verfugbar Integration Basel archiviert vom Original am 20 Oktober 2014 abgerufen am 12 Oktober 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www entwicklung bs ch Webseite von Mediation Region Basel Verein Mediation Region Basel abgerufen am 8 Oktober 2008 a b c Die Weltwoche Ausgabe 46 01 Artikel Das grosste Lob kommt von der Polizei Integration Basel Begrussung im Quartier Nicht mehr online verfugbar Integration Basel archiviert vom Original am 20 Oktober 2014 abgerufen am 12 Oktober 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www entwicklung bs ch Integration Basel Projekt Aller Anfang ist Begegnung Die Migrationszeitung MIX Integration Basel archiviert vom Original am 3 April 2009 abgerufen am 8 Oktober 2008 Programmzeitung vom Oktober 2004 Artikel Aufklarungs Lekture 10 Ausgaben Migrationszeitung Interpellation Nr 95 betreffend Dokumentarfilm Neuland und Sicherstellung Kontakt IBK Integration Basel im Grossen Rat BS vom 4 Dezember 2013 Abgerufen am 12 Oktober 2014 Anlaufstelle Stopp Rassismus Uber uns Nicht mehr online verfugbar Anlaufstelle Stopp Rassismus archiviert vom Original am 8 Dezember 2013 abgerufen am 8 Oktober 2008 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stopprassismus ch Hans Rudolf Wicker Die neue schweizerische Integrationspolitik In Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 S 24 Der Landbote vom 17 August 2006 Seite 3 Artikel FDP fur Fordern und Fordern 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 245 kB Der Bund vom 27 April 2010 Artikel Kanton Bern macht Integration zur Pflicht Beat Stauffer Basler Integrationspolitik Erfolgsstory mit Fragezeichen In OnlineReports ch 20 Juli 2004 abgerufen am 8 Oktober 2008 Beat Stauffer Peter Knechtli und Ruedi Suter Verbrechertum mit Einburgerung zu vermischen ist eine unseriose Taktik In OnlineReports ch 19 Dezember 2001 abgerufen am 8 Oktober 2008 IPILOTPROJEKT ZUR EINFUHRUNG DER INTEGRATIONSVEREINBARUNG IM KANTON BASEL STADT PDF 261 kB Nicht mehr online verfugbar Vogt Schild Gruppe ehemals im Original abgerufen am 8 Oktober 2008 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Basler SVP will Migranten starker in die Pflicht nehmen Memento des Originals vom 3 Februar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tageswoche ch Berner Zeitung vom 20 September 2007 Artikel Neues Gesetz gibt zu reden 1 2 Vorlage Toter Link www welcome to basel bs ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 94 kB Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Einleitung Fordern und Fordern revised Seismografien zum gegenwartigen Integrationsdiskurs In Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 S 9 Hans Rudolf Wicker Die neue schweizerische Integrationspolitik In Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 S 42 43 Nicole Wichmann Gianni D Amato Migration und Integration in Basel Stadt Ein Pionierkanton unter der Lupe SFM Swiss Forum for Migration and Population Studies Neuchatel 2010 S 11 Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Einleitung Fordern und Fordern revised Seismografien zum gegenwartigen Integrationsdiskurs In Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 S 13 Artikel Zukunft statt Herkunft von Kaspar Surber WOZ Nr 46 2010 vom 18 November 2010 Ines Matos Sprache als Schlussel zur Integration eine Metapher und ihre Folgen In Esteban Pineiro Isabelle Bopp Georg Kreis Hrsg Fordern und Fordern im Fokus Leerstellen des schweizerischen Integrationsdiskurses Seismo Verlag Zurich 2009 S 119 121 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