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Die Basilika San Vittore ist eine Kirche in Varese in der Lombardei Italien Die Pfarrkirche des Erzbistums Mailand ist dem Martyrer Victor von Mailand gewidmet und tragt den Titel einer Basilica minor 1 Basilika San VittoreCampanile Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Innenraum 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie dreischiffige Basilika wurde zwischen dem 16 und 17 Jahrhundert neben dem Baptisterium St Giovanni 2 aus dem 14 Jahrhundert in drei Phasen erbaut Der Chor im rein manieristisch renaissancezeitlichen Stil wurde kurz nach 1500 gebaut auf der Grundlage einer bereits bestehenden mittelalterlichen Kapelle und bereits 1542 geweiht das Langhaus vom Querschiff bis zur Fassadenlinie wurde von dem einflussreichen Architekten Pellegrino Pellegrini entworfen und dann zwischen 1580 und 1625 unter der Leitung von Giuseppe Bernascone errichtet der ihm ein manieristisches Aussehen verlieh die klassizistische Fassade wurde von Leopoldo Pollack 1751 1806 einem Schuler Giuseppe Piermarinis entworfen mit minimalen Erganzungen aus dem 20 Jahrhundert durch Lodovico Pogliaghi Der barocke Glockenturm im manieristischen Stil der uber einen langeren Zeitraum zwischen dem 17 und 18 Jahrhundert mehrmals errichtet wurde vervollstandigt das bauliche Erbe 3 Am 30 Mai 1859 wurde die Basilika neben dem Glockenturm zum Ziel einiger Geschutze der von Feldmarschall Karl von Urban befehligten kaiserlich koniglich osterreichisch ungarischen Armee als Vergeltung fur die Weigerung der Stadt eine Geldsumme als Entschadigung fur die Schlacht von Varese zu zahlen 4 An den sudlichen Wanden der Kirche schlug eine Kugel ein die dann erhalten blieb und durch eine besondere Inschrift hervorgehoben wurde die ihr den Wert eines Denkmals des Risorgimento verlieh 5 Die Kirche erhielt 1925 von Papst Pius XI den Titel einer Basilica minor verliehen Architektur Bearbeiten nbsp KuppelDie Kirche hat einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes wobei im vorderen Bereich die Seitenschiffe und Kapellen und neben dem Chor die Sakristei hinzugefugt wurden Die geostete Fassade aus weissem Marmor wurde im strengen Klassizismus des spaten 18 Jahrhunderts gestaltet Die Fassade weist keine geschwungene Elemente auf und hangt stattdessen an dem imposanten geraden Tragwerk das von zwei Gesimsen in voller Breite umschlossen ist und die Widmung an den heiligen Viktor tragt Der Aufriss der ihn halt ist in ionischer Anordnung mit vier massiven Saulen Von ihm hebt sich auch der Attika ab mit einem quadratischen Sockel wo die einzigen krummlinigen Zugestandnisse das Hauptfenster und die seitlichen Strebepfeiler sind und einem dreieckigen Dach das direkt von der Architektur griechisch romischer Tempel inspiriert ist Die Architrave der beiden Seitenturen uberragt von ebenso vielen Oberlichtern erstrecken sich zur Mitte der Fassade hin und enden im Rundportal in dessen Hangezwickeln zwei Engelsfiguren von Lodovico Pogliaghi hervorschauen 3 Das Schlusselelement des Gebaudes ist jedoch das achteckige Tiburio das die innere Kuppel umschliesst Es ist ionisch inspiriert mit passenden Pilastern die durch ein Gesims Architrav und Fries verbunden sind und im Gesims gestutzt durch spezielle Kerben gipfeln Bernascone sorgte dafur dass die falschen Pfeilerpaare jede Seite des tiburialen Volumens in Form von Scharnieren ausgewogen abtasteten Auf jeder Seite wurde auch ein blindes Fenster eingesetzt uber dem sich eine Lunette und dann eine viereckige Nische befand In der Mitte des schalenformigen Daches befindet sich die Laterne ein Element das das Sonnenlicht einfangen und im Inneren des Gebaudes verteilen soll im Gegensatz zum Tiburio das im Wesentlichen aus verputztem Mauerwerk besteht ist sie ganz aus Stein gemeisselt Von einer Balustrade umgeben und mit Kugeln und Obelisken die die Ecken markieren verziert hat sie acht Rundbogenfenster acht geschwungene Bander verbinden auch das Gelander mit dem Laternenkorper selbst der mit einer kleinen mit Metall uberzogenen Kuppel endet die von einer goldenen Kreuzkugel uberragt wird 3 Innenraum Bearbeiten nbsp InnenraumBei der ursprunglichen Gestaltung der Basilika wurde versucht sich von der Katechese der grossen Mailander Erzbischofe Karl Borromaus Federico Borromeo und Gaspare Visconti inspirieren zu lassen Das Ergebnis ist eine Fulle von Fresken und Altarbildern von feierlicher und strenger Ausstrahlung die dem Betrachter ein erschopfendes Bild des katholischen Lebensstils vermitteln sollen Bei dieser Wahl wurde auch die Lage von Varese pragmatisch betrachtet einer Stadt an den Hauptverkehrsstrassen zwischen Mitteleuropa und Mailand die hauptsachlich von grossen oft und gerne protestantischen Handlern frequentiert wurde Im Laufe der Jahrhunderte haben die sukzessiven Uberformungen diese Identitat teilweise verandert 3 so dass im Grossen und Ganzen jedoch eine harmonische Stilmischung entstanden ist Im langen Chorraum als altester Teil der Bramante Matrix aus dem 16 Jahrhundert befindet sich der Altar ein Beispiel des lombardischen Barocks mit den Marmorstatuen der Engel der kleinen Engel und des Auferstandenen in der Mitte Ebenfalls aus dem 18 Jahrhundert stammt die gesamte lebendige und lebhafte Freskendekoration Der Kirchenraum beherbergt wertvolle Beispiele der Malerei des lombardischen Barock insbesondere die Gemalde von Carlo Francesco Nuvolone 1609 1662 Francesco Cairo 1607 1665 und Giovanni Battista Crespi bekannt als Il Cerano 1573 1632 Von ihm ist in der Kapelle San Gregorio der ersten auf der rechten Seite die beruhmte Messe von San Gregorio von 1615 erhalten die als eines der Meisterwerke der lombardischen Schule zur Zeit von Kardinal Federico Borromeo gilt 6 Bemerkenswert sind die 15 Runden der Rosenkranzmysterien von Morazzone 1573 1626 und die Schlacht von Lepanto des Genuesers Bernardo Castelli 1557 1629 Erwahnenswert ist auch die gemalte Skulpturengruppe der Madonna Addolorata An den Seiten des Chorraums befindet sich die Orgel von Mascioni Orgelbau opus 485 die 1936 unter Verwendung eines fruheren Instruments von Luigi Bernasconi aus dem Jahr 1906 gebaut wurde Das Instrument verfugt uber 63 Register und wird uber drei Manuale und Pedal gespielt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilika San Vittore Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Basilica San Vittore italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Basilica di S Vittore Martire auf gcatholic org englisch Touring Club Italiano Guida dItalia Lombardia Guide rosse d Italia Milano 1998 a b c d Silvano Colombo La chiesa di San Vittore in Varese Divulgazione Varese 1991 S 3 8 Le cannonate austriache che unirono i varesini In VareseNews 5 Marz 2011 abgerufen am 8 August 2020 italienisch L ultimo salute Austriaco al campanile di San Vittore VA In curiosonevarese blogspot com 25 September 2016 abgerufen am 8 August 2020 italienisch Mina Gregori a cura di Pittura a Milano dal seicento al neoclassicismo Cariplo Milano 1999 45 81854 8 827219 Koordinaten 45 49 6 7 N 8 49 38 O Abgerufen von 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