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Bartholomaus Wernigk um 1611 in Rieschweiler 9 Januar 1686 in Meisenheim war Prasident des pfalz zweibruckischen Oberkonsistoriums Leben BearbeitenBartholomaus Wernigk als Sohn des Landschreibers Jost Wernigk um 1611 in Rieschweiler geboren entstammte einer Familie die seit der Reformation in mehreren Generationen protestantische Pfarrer in der Pfalz stellte Erstmals im Dienst des Zweibrucker Hofs wird Wernigk 1634 genannt zwei Jahre zuvor waren Stadt und Land von kroatischen Truppen unter Fuhrung des kaiserlichen Feldherrn Matthias Gallas belagert geplundert und verwustet worden Wahrend die landlichen Gegenden danach weitgehend menschenleer waren hatte sich im stadtischen Bereich wenigstens etwas Leben erhalten In Zweibrucken wird Bartholomaus Wernigk im reformierten Taufbuch damals als Rechen Cammerscribent aufgefuhrt eine Art Sekretar fur das Rechnungswesen und die Korrespondenz sowie Aktenfuhrung Knapp dreieinhalb Jahre spater war er Burgvogt in Meisenheim als Stellvertreter von Herzog Friedrich I behielt er diese Position fur acht Jahre Er blieb bis zum Ende des grossen Krieges 1648 in Meisenheim wo er wie es in den Quellen heisst eine sehr annehmliche vocation hatte also in einem hohen Ansehen stand Vielleicht wird er auch deswegen zusammen mit seiner Ehefrau Anna Catharina geborene de Communy einer Schweizerin bei 28 Taufen als Pate aufgefuhrt Als sich 1649 im Jahr nach dem Westfalischen Frieden Herzog Friedrich I seines Thrones wieder sicherer fuhlen konnte kamen neue Aufgaben auf den leitenden Beamten zu Wernigk der die Fahne des Herzogtums in den Kriegszeiten hoch gehalten hatte und viel gefahrliche und saure Ritte dem Land zum Besten und uff seine eigene Kosten gethan dadurch auch grohsen Schaden ahn Pferden und sonsten erlitten liess sich von seinem Dienstherrn zum Umzug nach Zweibrucken bewegen Zum Dank dafur erhielt er das im Krieg zerstorte und nach wie vor verodete Dorf Bickenaschbach das er wiederherstellen liess und zu einem florierenden Gehoft ausbaute das aber in den nachfolgenden Jahren durch marodierende Soldateska immer wieder in Schutt und Asche gelegt wurde 1661 bestieg Friedrich Ludwig den Zweibrucker Herzogsthron und bestatigte Bartholomaus Wernigk in seinen Funktionen als furstlicher Rath und Cammer cantzleysecretarius In der betreffenden Urkunde sind seine Pflichten Rechte Besoldungsanspruche Zehrungs Auslagen und die Kundigungsmodalitaten genau geregelt Wernigk standen als Gehalt 150 Gulden sowie weitere 15 Gulden Wohngeld zu daneben zwei Malter Weizen sechs Malter Korn Roggen drei Malter Hafer ein Malter Obst ein Fuder Wein wobei es sich um die Zweibrucker Masse handelt ebenfalls Wildbret und Fisch Zu seinem Hausgebrauch waren ihm samtliche Naturalien im Frondienst quasi frei Haus zu liefern Zug um Zug erwarb er Grundstucke in der Stadt 1655 einen Garten in der Vorstadt und eine Wiese im Bubenhauser Kirschgarten 1657 ein weiterer Garten am unteren Tor gegen Ernstweiler gelegen und eine Wiese hinter dem Kloster Seine Behausung in der Rittergasse verkaufte er 1656 nachdem er am Schlossplatz ein neues Domizil gefunden hatte Dort traf sich zeitweise auch der Stadtrat weil das eigentliche Rathaus kriegszerstort war Auch als Finanzier trat Wernigk auf als 1655 uber den Bau des Zweibrucker Gymnasiums verhandelt wurde streckte er weitere 24 Reichstaler vor nachdem er bis dahin schon die Besoldung der Professoren als Kredit aus eigener Schatulle ubernommen hatte Er unterstutzte den Herzog bei wirtschaftlichen Problemen indem er teils uralte Schuldscheine aufkaufte So tilgte er 1665 er einen Wechsel uber 2000 Gulden den Pfalzgraf Johannes 1577 bei Isaac Jacob Zorn von Plobsheim unterschrieben hatte und dessen Familie bald ein Jahrhundert spater noch immer auf die Ruckzahlung der Schulden wartete Wernigk sorgte dafur dass das Zweibrucker Herrscherhaus wenigstens von einigen dieser Altlasten entledigt wurde Freilich summierten sich die Aussenstande zum damaligen Zeitpunkt auf 1 7 Millionen Gulden so dass Wernigks Obolus allenfalls einen Tropfen auf den heissen Stein darstellte In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts hielten die Kriegszuge des Lothringer Herzogs Karl IV das Zweibrucker Land weiter in Aufregung Die Festungsanlagen in Homburg und Landstuhl hielt er beispielsweise besetzt um von dort immer wieder zu Uberfallen aufzubrechen Die militarischen Auseinandersetzungen in die nun auch Frankreich und das Heilige Romische Reich deutscher Nation hineingezogen wurden nahmen kein Ende Zweibrucken war so 1676 77 immer wieder Schauplatz von Gefechten und insbesondere am 10 Februar 1677 wurde die Stadt einmal mehr in Schutt und Asche gelegt Bartholomaus Wernigk nunmehr bereits 70 Jahre alt und inzwischen auch Prasident des Zweibrucker Oberkonsistoriums sollte durch Verhandlungen dafur sorgen dass die Stadt nicht allzu sehr ins Kriegsgeschehen miteinbezogen wurde Das scheint ihm bei einer seiner letzten Missionen der Sicherung der Kirkeler Burg auch gelungen zu sein Als 1681 franzosische Truppen anruckten um die Reichsfeste zu erobern war es seinem Verhandlungsgeschick zu verdanken dass ein Angriff unterblieb Bartholomaus Wernigk dessen Leben durchgangig von Kriegen bestimmt war starb am 9 Januar 1686 im Alter von 75 Jaar und 6 Monath bey gutem Verstand im Baten Zwei Tage spater wurde er in der Schlosskirche in Meisenheim bestattet er fand mit seiner Ehefrau unweit des Grabes von Herzog Wolfgang die letzte Ruhestatte In seine Fussstapfen trat sein Sohn Friedrich Bartolomaus 1657 in Zweibrucken geboren Der promovierte Jurist dessen rechtskundige Abhandlung aus dem Jahr 1679 auch in gedruckter Form erschien machte nun Karriere als sich unter schwedischer Herrschaft Pfalz Zweibrucken zu konsolidieren begann 1709 wurde er durch Kaiser Joseph II als Wernigk von St Ingbrecht in den erblichen Adel und den Reichsritterstand erhoben Neben Gebauden in der Stadt und dem Bickenaschbacherhof war er auch Eigentumer des Schonhofs aus dem spater die Dingler Werke entstehen sollten Auch dessen Kinder nahmen wieder hochste Positionen bei Hofe ein einer seiner Sohne beispielsweise war Zweibrucker Botschafter am preussischen Hof An sichtbaren Zeugnissen dieser einflussreichen Familie erhalten hat sich bis heute nicht viel an der protestantischen Kirche in Mimbach ist der barocke Grabstein von Anna Margaretha Wernigk eingelassen sie war die Ehefrau von Johann Christian Wernigk Der Enkel des Zweibrucker Hofbeamten war wieder Pfarrer geworden wie viele seiner Vorfahren auch Das um 1700 errichtete Pfarrhaus in Mimbach erinnert mit einer Inschrift uber der einstigen Eingangstur an die Familie Literatur BearbeitenMartin Baus Ratgeber in schwierigen Zeiten Das Leben von Bartolomaus Wernigk 1611 1686 war von Kriegen bestimmt Am herzoglichen Hof hatte er grossen Einfluss In Pfalzischer Merkur vom 9 August 2013 Kurt Stuck Verwaltungspersonal im Herzogtum Zweibrucken Ludwigshafen am Rhein 1993 S 68 Ferdinand Wernigk Hrsg Die Stadt Meisenheim Meisenheim 1914 S 32 f Normdaten Person GND 1185671587 lobid OGND AKS VIAF 6273155769097127880000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wernigk BartholomausKURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsrat und Prasident des pfalz zweibruckischen OberkonsistoriumsGEBURTSDATUM um 1611STERBEDATUM 9 Januar 1686STERBEORT Meisenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartholomaus Wernigk amp oldid 211565860