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Die Barbarine ist der bekannteste freistehende Felsen im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges Die an der Talseite 42 7 m hohe Felsnadel Hohe 418 2 m u NHN gilt als ein Wahrzeichen der Sachsischen Schweiz Sie ist am 19 September 1905 erstmals durch Bergsteiger bestiegen worden und wurde am 13 Dezember 1978 zum Naturdenkmal erklart nachdem der Felsen drei Jahre vorher fur den Klettersport gesperrt worden war Die Barbarine am Pfaffenstein Inhaltsverzeichnis 1 Ortslage 2 Geschichte und bergsportliche Erschliessung 3 Die Sage von der Barbarine 4 Galerie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseOrtslage BearbeitenDie Barbarine gehort zum Massiv des Pfaffensteines beim Ortsteil Pfaffendorf der Stadt Konigstein Sie ist im Sudosten dem Felsmassivs des Pfaffensteins vorgelagert Geschichte und bergsportliche Erschliessung Bearbeiten nbsp Ansichtskarte mit Darstellung der Erstbesteigung falsche Datumsangabe 8 April 1906 Der Versuch des Kletterers Felix Wendschuh am 9 September 1905 war der erste dokumentierte Versuch einer Besteigung Er stiess bei seinem Versuch bis unter den Gipfelkopf zumindest aber bis zum Ende des Risses vor Die Geschichte dass ihn der Wirt des Pfaffensteins Keiler unter Androhung einer Anzeige zur Umkehr gezwungen hat durfte wohl nicht stimmen Keiler war selbst Bergsteiger und durfte nichts gegen eine Besteigung gehabt haben zumal auch die spateren Erstbesteiger den Versuch bei ihm im Wirtshaus nachweislich dokumentierten Am 19 September 1905 bezwangen der Dresdner Kletterer Rudolf Fehrmann und der Amerikaner Oliver Perry Smith als erste Bergsteiger die Barbarine Schon am Vortag hatten sie es bereits bis kurz vor den Gipfel geschafft waren aber zu erschopft um den letzten Vorsprung am Gipfelkopf sicher zu erklettern Eine weitere an der Talseite befindliche Route wurde am 8 Juli 1924 durch Alfred Hermann eroffnet Der Besitzer der auf Privatgrund befindlichen Barbarine brachte im Sommer 1930 die Idee zur Sprengung der Felsnadel ins Gesprach Der intensive Besuch von Wanderern und Bergsteigern hatte das Areal um den Fuss der Barbarine so stark beschadigt dass eine vom Eigentumer gewunschte Aufforstung aufgrund des versandeten und verkarsteten Bodens nicht moglich war Nach Intervention durch den Landesverein Sachsischer Heimatschutz und die Bergwacht erfolgte ein Verkauf des Grundstucks samt Barbarine an einen neuen Eigentumer welcher von der Sprengung absah 1 Durch Blitzeinschlage in den Gipfelkopf und fortschreitende Erosion wurden die oberen Gipfelkopfe zunehmend instabil sodass bereits 1946 Bergsteiger die Vertiefung mit Beton ausgossen Aufgrund der weiter fortgesetzten Erosion wurden 1964 weitere Arbeiten durchgefuhrt der Gipfelkopf wurde untermauert und mit Stahlseilen umspannt Mit einem umlaufenden Stahlseil wurde der gerissene obere Kopf vor dem weiteren Zerfall geschutzt Erst 1975 wurde ein generelles Besteigungsverbot ausgesprochen In den Jahren 1979 80 wurde in die Gipfelkopfe Sandsteinverfestiger eingebracht Der obere Kopf erhielt eine Kappe aus Kunstsandstein und wurde mit wasserabweisenden Mitteln behandelt Das geologische Naturdenkmal wird heute nur noch ausnahmsweise bestiegen meist von Geologen und anderen Wissenschaftlern um den aktuellen Zustand zu untersuchen 2 Anfang der 2010er Jahre wurde das Waldgebiet mit der Barbarine von Ivo Teichmann erworben 3 Die Sage von der Barbarine BearbeitenDer Sage nach ist die Barbarine eine versteinerte Jungfrau die von ihrer streng glaubigen Mutter bestraft wurde Das immerwahrende Mahnmal eines Strafgerichts nach welchem es geschehen seyn soll dass eine Mutter ihre Tochter Sonntags habe heissen in die Kirche gehen die Tochter aber sey wahrender Kirche auf den Pfaffstein in die Heydelbeere gegangen und als sie die Mutter daselbst angetroffen habe sie die Tochter im Zorn verwunschet dass sie musse auf der Stelle zum Stein werden worauf solches augenblicklich also geschehen und daher diese zum Stein gewordene Jungfer auf immer allhier stehe und mit ihrem Steinbilde alle ungehorsame Kinder warne 4 5 Der Name Barbarine wurde vom Vornamen des Madchens abgeleitet 6 In einer Variante dieser Sage handelt es sich bei der Mutter um eine bose Hexe und das Madchen trifft am Pfaffenstein ihren Geliebten einen Forster der dem benachbarten Klettergipfel den Namen gab 7 Galerie Bearbeiten nbsp Die Barbarine mit den Papststein im Hintergrund nbsp Detailaufnahme des Kopfes der Barbarine im Winter nbsp Schautafel an der Barbarinenaussicht am Pfaffenstein nbsp Ansicht der Barbarine von OstenSiehe auch BearbeitenKlettergebiet Sachsische SchweizLiteratur BearbeitenHans Dieter Beeger Naturliche und technische Sandsteinverwitterung an der Barbarine am Pfaffenstein in Sachsische Heimatblatter Heft 3 1965 S 257 261 Im Suden der Barbarine Werte der deutschen Heimat Band 3 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1960 Digitalisat Alfred Meiche Sagenbuch der Sachsischen Schweiz und ihrer Randgebiete Altis Verlag 2 Auflage der uberarbeiteten 2 Auflage von 1929 Dresden 1997 ISBN 3 910195 02 4 Karl Daweritz Klettern im sachsischen Fels Sportverlag Berlin 1986 2 Auflage ISBN 978 3 328 00097 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barbarine Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Barbarine Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Rudolf Fehrmann Barbarine Alter Weg Erste Begehung am 19 September 1905 Erhard Klingner Historisches zur Barbarine und die Sachsische Schweiz Memento vom 7 August 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Schindler Chronik und Dokumentation zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sachsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil II Vom Jahr 1919 bis zum Jahr 1932 Dresden 2001 S 192 Ralph Keiler Der Pfaffenstein Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2004 ISBN 3 934514 15 4 S 110 ff Umschau vom 19 Oktober 2021 Jakob und Wilhelm Grimm Deutsche Sagen Munchen 1816 S 229 literaturnetz org abgerufen am 17 Juli 2010 Pfaffenstein In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 216 Johann Georg Theodor Grasse Die steinerne Jungfrau auf dem Pfaffenstein In Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen Zweite verbesserte und vermehrte Auflage G Schonfeld 1874 S 169 170 Digitalisat auf Wikisource Widar Ziehnert Der Jungfernstein bei Pfaffendorf In Sachsen s Volkssagen Balladen Romanzen und Legenden Band 3 Rudolph amp Dieterici Annaberg 1839 S 127 134 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche 50 898611111111 14 081666666667 Koordinaten 50 54 N 14 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbarine amp oldid 232040816