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Die Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf auch als Stadtbahn Zeulenroda bezeichnet war eine Nebenbahn in Thuringen die ursprunglich durch die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen erbaut und betrieben wurde Sie band die auf einer Hochflache liegende Stadt Zeulenroda an die im Triebestal verlaufende Bahnstrecke Werdau Weida Mehltheuer an Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf 1 Strecke der Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob BfLage der fruheren Strecke auf einem Stadtplan von 2018Streckennummer 6654 sa ZZoKursbuchstrecke DB 547 1996 Streckenlange 3 659 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse CM4 2 Maximale Neigung 25 Minimaler Radius 200 mLegende von Mehltheuer0 00 Zeulenroda unt Bf 365 mnach Werdau0 73 Viadukt Triebestal Tscherlichbrucke 120 m 3 66 Zeulenroda ob Bf 414 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenbeschreibung 2 1 Verlauf 2 2 Betriebsstellen 3 Fahrzeugeinsatz und Lokstation Zeulenroda 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits beim Bau der Strecke Weida Mehltheuer in den 1870er Jahren hatte die Stadt Zeulenroda auf einen direkten Bahnanschluss gehofft Letztlich wurde diese Strecke im Tal der Triebes trassiert obwohl sich die Stadt Zeulenroda mit 500 000 Mark am Bahnbau beteiligt hatte Begrundet wurde dies mit einer ungunstigen topografischen Streckenfuhrung sowie zusatzlichen Kosten in Hohe von 400 000 Mark Am 15 November 1883 wurde der Abschnitt Weida Altstadt Mehlteuer eroffnet Damit erhielt Zeulenroda zwar einen Bahnhof allerdings lag dieser rund drei Kilometer entfernt vom Stadtzentrum uber 66 Meter tiefer im Triebestal In zahlreichen Petitionen an die reussische und sachsische Regierung versuchte die Stadt Zeulenroda spater den Bau einer Stichbahn hinauf zur Stadt zu erreichen 3 1909 begannen erste Vorarbeiten zum Bau der Strecke Sachsen erwartete jedoch die Ubernahme samtlicher Kosten durch die Stadt Zeulenroda wozu sich diese ausserstande sah Letztlich einigte man sich auf die kostenlose Bereitstellung der notigen Grundstucke und der Zahlung von 255 000 Mark Der sachsische Staat ubernahm die restlichen Baukosten in Hohe von 588 000 Mark Als Gegenleistung sahen die Kgl Sachs Staatseisenbahnen besondere hohere Tarife fur den Gutertransport auf der Stadtstrecke vor 3 Am 11 Juni 1911 wurde der Staatsvertrag zwischen dem Konigreich Sachsen und dem Furstentum Reuss jungerer Linie zum Bau der Strecke ratifiziert Erst zwei Jahre spater am 16 Juni 1913 begannen die Bauarbeiten die nach einem Jahr abgeschlossen waren Bis auf den Viadukt im Triebestal waren keine grosseren Kunstbauten notig Am 1 September 1914 wurde die Strecke eroffnet da gerade der Erste Weltkrieg ausgebrochen war fand keine feierliche Inbetriebnahme statt 3 Mit der Eroffnung erhielt die Strecke ein in Sachsen ubliches Kurzel fur eine Eisenbahnstrecke fur Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf lautete es ZZo Kursbuchstrecke Zeitraum144 e 1939172 e 1940 41 1944 1948171 e 1946172 b 1954546 1 1991547 1996Im ersten Fahrplan pendelten zwolf Reisezugpaare auf der Stadtbahn die Fahrzeit betrug 14 Minuten bergwarts allerdings wurde der Verkehr wie andernorts im Verlauf des Ersten Weltkriegs erheblich eingeschrankt So verkehrten 1919 nur noch sechs Zugpaare 1938 verkehrten wieder elf Zuge in jeder Richtung taglich Talwarts betrug die Fahrzeit damals neun Minuten bergwarts zehn 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren taglich nur noch zwei Zugpaare am Wochenende nur eins Ab Ende der 1950er Jahre hatte sich die Anzahl auf sechs Zugpaare erhoht auch in den nachfolgenden Jahren blieb diese Zahl konstant 4 Nach dem Traktionswandel betrug die kurzeste Fahrzeit nur neun Minuten Bedingt durch Oberbauschaden wuchs die Fahrzeit recht bald auf 14 Minuten Anfanglich sah man fur den Verkehrstragerwechsel im Personenverkehr das Jahr 1972 vor allerdings wurde der Personenverkehr der zuletzt immerhin mit zehn Zugpaaren bewaltigt wurde erst am 29 September 1974 eingestellt Die Beforderung der Reisenden vom Bahnhof zur Stadt ubernahm fortan der VEB Kraftverkehr Im Guterverkehr war die Strecke allerdings unverandert bedeutsam Im Jahre 1982 betrug der Guterumschlag im oberen Bahnhof beachtliche 105 049 Tonnen 5 Da nach der politischen Wende 1989 90 der Busanschluss zur Stadt durch die zustandige Busgesellschaft nicht mehr gewahrleistet war nahm die Deutsche Reichsbahn den Reiseverkehr ab dem 23 September 1991 wieder auf Nach 1989 90 brach der Guterverkehr weitgehend zusammen Bedient wurde der Bahnhof Zeulenroda nur noch mit einem Guterzug taglich der in Gera startete Zuletzt wurde meist nur noch ein Wagen zum oberen Bahnhof gefahren Da die Personenzuge ebenfalls kaum besetzt waren wurde der Reisezugverkehr am 2 Juni 1996 vom Land Thuringen endgultig abbestellt Am 31 Oktober 1997 wurde die Strecke in ein Nebengleis des unteren Bahnhofs umgewandelt 6 Am 31 Oktober 1997 endete auch der Guterverkehr 2001 02 wurden die Gleise im oberen Bahnhof abgebaut Streckenbeschreibung BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die beiden Endbahnhofe lagen in Luftlinie nur etwa zwei Kilometer voneinander entfernt Das Uberwinden der fast 50 Meter Hohendifferenz fuhrte zu einer ausschwenkenden fast doppelt so langen Bahnstrecke Zunachst verlief die Strecke nordwarts parallel zur Strecke nach Weida und bog nach etwa 500 Metern nach Westen ab An der Stelle der grossten Ausschwenkung befand sich ein etwa zwei Drittel Streckenkreis Durchmesser 400 Meter der mit einem Viadukt beziehungsweise mit der den Triebesbach und den Einschnitt eines Nebenbaches uberquerenden Tscherlichbrucke 7 8 50 6657 12 0107 begann Nach dem Streckenkreis verlief die Stadtbahn kurz ein Stuck Richtung Sudosten bevor sie Richtung Sudwesten zum oberen Bahnhof verlief Insgesamt war die Strecke 3 659 Kilometer lang davon lagen 2 27 Kilometer in der Steigung wahrend etwa 700 Meter Strecke ein Gefalle aufwiesen Gerade Streckenabschnitte machten etwa die Halfte der Lange aus der kleinste Bogenhalbmesser betrug 200 Meter 3 Der Bahnubergang uber die Landstrasse Triebes Zeulenroda bei Streckenkilometer 2 82 wurde 1973 mit einer Halbschrankenanlage ausgerustet es war der einzige gesicherte Bahnubergang der Strecke Betriebsstellen Bearbeiten nbsp Zeulenroda unt Bf 2003 Zeulenroda unt Bf 50 6596 12 0115 Hauptartikel Zeulenroda unterer Bahnhof Anfangs bestand der Bahnhof aus vier Gleisen es wurde ein zweieinhalbstockiges Empfangsgebaude eine Wasserstation ein Wirtschaftsgebaude und ein Freiabtritt gebaut Bereits 1890 geringfugig erweitert wurde der Bahnhof ab 1912 mit dem Bahnbau der Stadtbahn Zeulenroda umfangreich erweitert Die Stichbahn zum oberen Bahnhof endete an einem Stumpfgleis mit separaten Bahnsteig vor dem Empfangsgebaude Erste Ruckbauten gab es in den 1950er Jahren Ende der 1970er Jahre wurden weitere Gleise entfernt Auch nach der Betriebseinstellung der Stadtbahn wurden einige Gleise abgebaut Im Gegensatz zu anderen Bahnstationen fand aber noch kein radikaler Ruckbau statt Auch heute sind noch funf durchgehende Gleise sowie zwei Stumpfgleise erhalten 9 Lediglich der Guterschuppen wurde mittlerweile abgerissen ebenso 2010 das Empfangsgebaude nbsp Nachgenutztes ehemaliges Empfangsbaude des fruheren Bahnhofs Zeulenroda ob Bf Februar 2018 Zeulenroda ob Bf 50 6536 11 9878In Zeulenroda oberer Bahnhof wurden an Hochbauten ein dreistockiges Empfangsgebaude mit Anbau ein Wirtschaftsgebaude ein Guterschuppen und ein Heizhaus errichtet In seiner grossten Ausdehnung in der Zwischenkriegszeit umfasste der Bahnhof zehn Gleise mit 28 Weichen Fur den Personenverkehr gab es nur einen im Bogen liegenden Bahnsteig die Anlagen fur den Guterverkehr waren wesentlich umfangreicher Neben einer Kopf und Seitenrampe einer Gleiswaage gab es mehrere Ladestrassen 1982 wurde ein Containerterminal geschaffen das zuletzt kaum noch genutzt wurde Teile des Bahnhofsgelandes sind heute mit einem Supermarkt uberbaut die restlichen Flachen liegen brach Fahrzeugeinsatz und Lokstation Zeulenroda BearbeitenZugehorigkeit derEinsatzstelle Zeulenroda 10 Bahnbetriebswerk ZeitraumGreiz 1 Januar 1937 4 Mai 1949Gera 5 Mai 1949 31 Dezember 1954Reichenbach 1 Januar 1955 31 Dezember 1955Werdau 1 Januar 1956 31 Marz 1967Zwickau 1 Januar 1967 31 Dezember 1969Reichenbach 1 Januar 1970 1972Mit dem Bau der Stichstrecke wurde im Stadtbahnhof Zeulenroda auch ein Heizhaus mit zwei Gleisen gebaut Das rechteckige Gebaude mit 350 Quadratmetern Grundflache konnte zwei Maschinen beherbergen Jedes Gleis im Schuppen besass eine Untersuchungsgrube ausserhalb des Schuppens war ein Schlackekanal vorhanden In einem Anbau waren die Verwaltung und die Werkstatt untergebracht 11 Anfangs waren hier zwei Doppellokomotiven der Gattung XVI TV stationiert auf der Strecke kam aber auch die Gattung V T zum Einsatz Auch die Doppellokomotiven der Gattung XVI TV entstanden aus den Gattungen VII TS sowie VII TOV waren auf der Stadtbahn Anfang der 1920er Jahre im Einsatz 12 In den 1920er und 1930er Jahren kam die Baureihe 91 3 18 von Zeulenroda aus zum Einsatz In den 1950er und 1960er Jahren waren in der Lokstation Fahrzeuge der Baureihen 75 5 und 86 stationiert 1972 wurde die Einsatzstelle Zeulenroda geschlossen In den 1970er Jahren wurden die Dampflokomotiven von der Baureihe 110 verdrangt diese Baureihe pragte das Streckenbild bis zur Betriebseinstellung in den 1990er Jahren Zuletzt kam auch die Baureihe 219 zum Einsatz 1982 vereinigten sich die bisherigen Anschliesser zu einer Industriebahngemeinschaft Die 1977 gebaute Rangierlok vom Typ LEW V 60 D der Gemeinschaft wurde im Lokschuppen hinterstellt nach der Auflosung gelangte die Maschine 1991 zum Bahnbetriebswerk Gera 13 14 Ende 2001 wurde der Lokschuppen abgerissen 15 Literatur BearbeitenErich Preuss Reiner Preuss Sachsische Staatseisenbahnen transpress Verlagsgesellschaft mbH Berlin 1991 ISBN 3 344 70700 0 Wilfried Rettig Neben und Schmalspurstrecken Bahnanlagen Unfalle Anekdoten In Die Eisenbahnen im Vogtland Band 2 EK Verlag Freiburg im Breisgau 2002 ISBN 3 88255 687 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder der Strecke Bilder der Strecke 2018 Die Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf auf www sachsenschiene netEinzelnachweise Bearbeiten Streckendaten auf www sachsenschiene de STREDA Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG Stand 1 Februar 2003 a b c d Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 2 S 77 a b Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 2 S 79 Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 2 S 79 f Liste der seit 1994 stillgelegten bundeseigenen Strecken im Land Thuringen Eisenbahn Bundesamt 9 November 2017 abgerufen am 4 April 2018 Viadukt Triebetal auf www sachsenschiene de Tscherlichbrucke Entstehung Geschichte und Bilder Gleise in Serviceeinrichtungen Stand 01 10 2012 PDF 169 KiB Klaus Jurgen Kuhne Bahnbetriebswerke der DDR 1949 1993 transpress Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 613 71401 4 S 17 56 64 Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 1 Entwicklung Hauptstrecken Fahrzeuge Bahnbetriebswerke und Hochbauten EK Verlag Freiburg 2001 ISBN 3 88255 686 2 S 226 Fritz Nabrich Erich Preuss Gunter Meyer Lokomotiven sachsischer Eisenbahnen Guterzug und Tenderlokomotiven Triebwagen transpress Verlag Berlin 1984 S 109 113 Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 1 Entwicklung Hauptstrecken Fahrzeuge Bahnbetriebswerke und Hochbauten EK Verlag Freiburg 2001 ISBN 3 88255 686 2 S 226 f Die V 60 der Deutschen Reichsbahn 15619 Memento vom 8 Dezember 2014 im Internet Archive abgerufen am 6 Januar 2013 Wilfried Rettig Die Eisenbahnen im Vogtland Band 2 S 80 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf Zeulenroda ob Bf amp oldid 238950872