www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bahnstrecke Gettorf Stohl war eine normalspurige Eisenbahnstrecke auf der Halbinsel Danischer Wohld in Schleswig Holstein ab 1915 gebaut von 1918 bis 1932 genutzt 1932 demontiert Sie fuhrte vom Abzweigbahnhof Gettorf der Bahnstrecke Kiel Flensburg nach Stohl und diente nur dem Militar und Guterverkehr Gettorf StohlBahnhof Gettorfvon Sudwesten aus fotografiertBahnhof Gettorfvon Sudwesten aus fotografiertSpurweite 1435 mm Normalspur Legende Bahnstrecke Kiel Flensburg von Flensburg0 0 GettorfBahnstrecke Kiel Flensburg nach KielSprenge bis 1918 Sprenge ab 1925 Neu BulkAnschl Eisenbahnbatterie WestAnschl Kaserne Stohl MunitionsdepotStohl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gleisanlagen 3 Ende der Militarbahn 4 Eisenbahngenossenschaft Danischer Wohld 5 Lokomotive 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Anschluss des Danischen Wohldes an das uberortliche Eisenbahnnetz wurde bereits 1910 mit einem Beschluss geplant eine Strecke durch die Region uber Gross Wittensee nach Schleswig und Rendsburg zu bauen 1911 entschied die Gemeinde Gettorf sich am Bau zu beteiligen 1 Zu dieser Zeit waren in der Gegend um Stohl Militaranlagen errichtet worden Zu ihrer besseren Versorgung zum Ausbau des militarischen Kustenschutzes und zum Transport von Geschutzen und Munition zu verschiedenen Geschutzstellungen wurde diese Militarbahn geplant es waren ausschliesslich militarische Erwagungen massgebend Neben dieser Nutzung war die Strecke fur den offentlichen Guterverkehr freigegeben worden Am 2 Mai 1917 ruckte eine Eisenbahnbaukompanie mit 85 Mann in Gettorf ein welche die genehmigte strategische Bahn nach Stohl vermass In das Anfang 1915 gebaute Kriegsgefangenen Arbeitslager in Gettorf das im Februar 1916 geraumt worden war wurden ab dem gleichen Zeitpunkt 500 englische Gefangene aus dem Lager Gustrow verlegt Sie wurden fur den Bau der Stohler Strecke und fur den Bau der Bahnstrecke Neuwittenbek Friedrichsort eingesetzt 2 Die Strecke fuhrte vom Bahnhof Gettorf sudlich parallel der Bahnstrecke Kiel Flensburg bis zum heutigen Stohler Damm dann uber Osdorf Borghorsterhutten Birkenmoor Kuhholzberg Sprenge und Neu Bulk nach Stohl Am 31 Mai 1918 war die Strecke soweit fertiggestellt dass Zuge nach vorlaufiger Erteilung der Betriebsgenehmigung zum 28 Mai 1918 von Gettorf bis Sprenge mit Lokomotiven der Preussischen Staatseisenbahnen fahren konnten Die endgultige Betriebsgenehmigung erfolgte zum 6 Juni 1918 Fur den danach weiter gebauten Streckenabschnitt Sprenge Stohl erfolgte die Betriebsgenehmigung zum 25 Oktober 1918 der Betrieb wurde am 30 Oktober 1918 aufgenommen Gleisanlagen BearbeitenAm Endpunkt der Bahnstrecke gab es einen Lokschuppen mit Wartungsgraben sowie ein Ausweichgleis uber das die Lokomotive an das andere Ende des Zuges setzen konnte Noch vor Stohl zweigte ein Anschlussgleis ab das zu vier 1916 aufgestellten mobilen Eisenbahngeschutzen der Eisenbahnbatterie West fuhrte die in Bettungen auf dem Acker standen 1 3 Eine zweite Abzweigung fuhrte zu der vor Stohl an der Landstrasse nach Sprenge liegenden Kaserne Die Gleisanlage fuhrte uber einen Exerzierplatz der vollstandig von Gebauden umschlossen war Im Kasernengebaude gab es eine rundbogige Toroffnung die gerade so hoch und breit war dass die Lok hindurchfahren konnte Hinter der Kaserne standen die Elektrostation ein Pferdestall eine Offizierswohnung und ein Spritzenhaus fur die Loschgerate Bis zu diesem Gebaudekomplex konnte der Zug fahren Auf freiem Feld oberhalb der Gebaude befand sich die Batterie V Stohl 3 zu der von der Elektrostation ab ein Anschlussgleis fur eine Lorenbahn gelegt war Ende der Militarbahn BearbeitenMit dem Waffenstillstand am 11 November 1918 endete der Betrieb auf der Bahnstrecke zwischen Sprenge und Stohl wurden die Schienen nur zwolf Tage befahren Der Streckenabschnitt von Stohl bis in die Nahe von Neu Bulk wurde auf alliierten Befehl zum 22 Juni 1922 stillgelegt und abgebaut Dies war spater der Endpunkt so dass der verbliebene Abschnitt in der Bevolkerung als Strecke Gettorf Neu Bulk bezeichnet wurde Eisenbahngenossenschaft Danischer Wohld BearbeitenAm 7 Juli 1922 ubernahm der Kreis Eckernforde die Bahnstrecke fur 500 000 Mark vom Finanzministerium Der Kreis grundete mit den Landwirten der Gegend die Eisenbahngenossenschaft Danischer Wohld Nach der Ubergabe der Strecke am 21 Dezember 1922 konnte diese jedoch nicht genutzt werden da sie mit rund 1000 belgischen und franzosischen Beuteguterwagen belegt war Die Genossenschaft forderte wegen der fortschreitenden Inflation die Summe von einer Milliarde Mark Papiermark als Abfindung um die Wagen zu beseitigen Die Schrottfirma Andresen aus Hassee wurde mit dem Abwracken beauftragt Der preussische Staat bezahlte vom 7 Oktober 1922 bis zum 7 Dezember 1923 je Monat 60 Goldmark Entschadigung Am 15 August 1924 war die Strecke freigeraumt Einige brauchbare Wagen wurden fur den Guterverkehr zuruckbehalten Offiziell wurde der Betrieb am 9 Februar 1925 aufgenommen Die Guter und Hofe der Region gehorten bald zum festen Kundenstamm Transportiert wurden Dunger Mais Mobel Kohlen und Baumaterial Normalerweise fuhr taglich ein Guterzug mit bis zu zehn Wagen die Tagesleistung der Lokomotive betrug rund 40 Kilometer An Tagen an denen keine Guter zu befordern waren wurden Wartungsarbeiten an der Strecke und der Lokomotive vorgenommen Obwohl nur als Guterbahn konzipiert wurden auf Wunsch Schulklassen und Vereine von Gettorf in den Danischen Wohld gebracht Einzelne Fahrgaste durften auf der Lok mitfahren Ende der 1920er Jahre nahm der Guterverkehr auf der Strasse stark zu und wegen der Weltwirtschaftskrise gingen die Transporte auf der Schiene stark zuruck Da die Bahn nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben war beschloss die Genossenschaft nach den Stilllegungsempfehlungen durch den Kreis vom 14 Januar 1931 und 19 Februar 1931 in ihrer Generalversammlung am 9 Oktober 1931 die Liquidation Am 8 Januar 1932 fuhr der letzte Zug am 22 Juni 1932 wurde die Konzession zuruckgegeben und im gleichen Jahr erfolgte der Streckenabbau 4 Lokomotive BearbeitenDie Eisenbahn Genossenschaft e G m b H beschaffte 1925 fur den Betrieb eine fabrikneue Benzol Lokomotive von Orenstein amp Koppel mit der Bauart B bm die die Fabriknummer 1668 hatte 5 Weblinks BearbeitenEisenbahngesellschaft Danischer Wohld In geschichtsspuren de Abgerufen am 11 Januar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erwin Petersen Die Stohler Bahn In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde Nr 51 1993 S 135 144 A Seidel Wie Gettorf den Weltkrieg erlebte In Jahrbuch der Arbeitsgemeinschaft Schwansen Amt Hutten und Danischwohld Nr 6 1941 S 9 10 a b Martin Kloffler Eisenbahnbatterie West und Geschutzstellung Stohl PDF In Festungs Inventar 5 November 2010 abgerufen am 13 Januar 2017 R Butenschon Gettorf Strecke Kiel Flensburg Nicht mehr online verfugbar In eisenbahn sh de Archiviert vom Original am 10 Januar 2017 abgerufen am 26 August 2019 Eisenbahngesellschaft Danischer Wohld In bahn express de Abgerufen am 11 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Gettorf Stohl amp oldid 210325843