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Der Bohmische Gottesacker Rixdorf ist ein 1751 angelegter Friedhof im Ortsteil Neukolln fruher Rixdorf am heutigen Karl Marx Platz in Berlin Der Friedhof ist 5603 m gross und wurde ursprunglich als Begrabnisplatz der evangelischen Exulanten aus Bohmen die in ihrer Heimat aufgrund ihres Glaubens vertrieben wurden und sich hier in Bohmisch Rixdorf mit der Erlaubnis Friedrich Wilhelms I niederliessen gegrundet Die Exulanten und ihre Nachfahren grundeten 1747 drei bohmische Kirchengemeinden eine die sich der Herrnhuter Brudergemeine anschloss bestehend die reformierte Bethlehemsgemeinde bestehend und die bohmisch lutherische Kirchengemeinde mit der Rixdorfer Bethlehemskirche die 2005 mit drei lutherischen Nachbargemeinden fusionierte Noch heute stellt der Gottesacker den Friedhof der drei Gemeinden dar der Teil der Brudergemeine ist durch seine einheitliche und schlichte Grabgestaltung deutlich von dem Teil der Lutheraner und Reformierten unterscheidbar Eingang des Bohmischen Gottesackers in der Kirchhofstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Siehe auch 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp GesamtansichtDie bohmische Gemeinde Rixdorf war von Beginn an sehr eng verbunden mit den Herrnhuter Brudergemeinen und entsprechend wurde auch der Friedhof in Herrnhuter Tradition mit liegenden Grabsteinen angelegt die Bestattungen erfolgten nach Geschlechtern getrennt Dies anderte sich mit dem Anwachsen der Gemeinde und der Zunahme reformierter und lutherischer Christen und der Friedhof wurde 1903 in drei Teile geteilt die den einzelnen Gemeinden zustanden 1971 wurden grosse Teile des Friedhofes der Brudergemeine vor dem Halleschen Tor durch den Bau der Blucherstrasse zerstort 15 Grabplatten aus der Ziegelmauer wurden vorher zum Bohmischen Gottesacker gebracht und hier neben den bereits etwa 130 Grabplatten der ostlichen Kirchhofsmauer befestigt Unter diesen Platten befinden sich einige der altesten Berlins darunter die des altesten Predigers der Brudergemeine und spateren Bischof Andreas Grasmann Ausserdem befinden sich hier die Grabplatten fur Adam Krystek und Jan Pittmann die zu den fruhesten Besiedlern gehorten und Catharina Proskin und Jan Vitmann deren Grabplatten bereits sehr stark verwittert waren und 1988 89 grundlich restauriert wurden Die Entzifferungsarbeiten an letzterem der eine tschechische Inschrift erhielt ubernahm der Prager Journalist Bohumil Kostal der hierzu auch alte Kirchenbucher aus Bohmen nutzen musste Eine interessante Grabsteininschrift erhielt Johan Christian Nemetz von seinen Eltern Er entschlief am 23sten August 1815 in einem Alter von 22 Jahren 6 Monaten 3 Wochen 2 Tagen und 3 Stunden Aus Hammer 2001 Architektur Bearbeiten nbsp Alte GrabplattenDer Friedhof ist geometrisch angelegt und besitzt eine von Linden und Kastanien gesaumte Hauptallee Einen Liegeplan gibt es weder fur die Bestattungen auf dem Friedhof noch fur die zahlreichen Umbettungen Eines der Tore des bohmischen Gottesackers liegt am Karl Marx Platz und wirkt innerhalb der Wohnbebauung ein wenig gepresst Oberhalb der mit Rosetten und Speerspitzen verzierten grunen Torflugel befindet sich eine auffallige schmiedeeiserne Konstruktion aus einem geraden Trager mit der Aufschrift Bohmischer Gottesacker daruber befindet sich eine bogenformige Konstruktion mit einem kronenden Kreuz und der Aufschrift Ich weiss dass mein Erloser lebt Das zweite Tor liegt in der Mitte der Friedhofsmauer entlang der Kirchofstrasse und tragt die Inschrift Cristus ist mein Leben Sterben mein Gewinn Die genaue Bauzeit und auch der Architekt der Tore sind nicht bekannt Die Kapelle wurde 1965 66 von Erich Ruhtz erbaut Es handelt sich dabei um einen flachen und einfachen blockartigen Ziegelbau mit kleiner offener Vorhalle Der Hauptraum befindet sich dabei im grosseren der beiden Gebaudeteile der seitliche deutlich kleinere Block enthalt die Verwaltungsraume der Kapelle Die andere Seite des Gebaudes ist teilweise verglast von beiden Seiten gibt es Zugange zum Altarraum Siehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste der Friedhofe in BerlinLiteratur BearbeitenKlaus Hammer Historische Friedhofe amp Grabmaler in Berlin Stattbuch Verlag Berlin 1994 ISBN 3 922778 32 1 Klaus Hammer Friedhofsfuhrer Berlin Jaron Verlag GmbH 2001 ISBN 3 89773 081 2 Klaus Konrad Weber Peter Guttler Ditta Ahmadi Hrsg Berlin und seine Bauten Teil X Band A Anlagen und Bauten fur die Versorgung 3 Bestattungswesen Verlag von Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1981 ISBN 3 433 00890 652 473416666667 13 4423 Koordinaten 52 28 24 3 N 13 26 32 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohmischer Gottesacker Rixdorf amp oldid 234445697