Augustin Rigobella (auch Rucubella, * in Monte Magrè im Bezirk Schio, Provinz Vicenza, Italien; † 27. April 1613 in Kaisersteinbruch, damals Westungarn, jetzt Burgenland) war ein italienischer Steinmetzmeister und Bildhauer der Renaissance.
Herkunft Bearbeiten
Wie die Brüder Alexius und Elias Payos stammte Augustin Rigobello aus Valli del Pasubio in der Nähe von Monte Magre
Städtische Bibliothek Schio und Archiv Bearbeiten
Die Steinmetze wechselten öfters ihren Aufenthaltsort und blieben jeweils längere Zeit am Ort ihrer Baustellen. Gab es dort genügend Arbeit, blieben sie auch für immer. Im 17. und 18. Jahrhundert bildete Monte Magre eine Sprachinsel, man sprach einen tirolerisch-bayerischen Dialekt, weshalb sich die Steinmetze in deutschsprachigen Ländern nicht als Fremde fühlen mussten. Dies mag auch der Grund für die Anwesenheit im Gebiet von Kaisersteinbruch und Sommerein sein.
Leben Bearbeiten
Aus Monte Magre im Bezirk Schio sind aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Kaisersteinbruch drei Steinmetzmeister nachweisbar, die Brüder Alexius und Elias Payos und Augustin Rigobello. Sie entstammten alteingesessenen Familien.
Arbeitsgemeinschaft im kaysl. Steinbruch für das Schloss Neugebäude Bearbeiten
Der Steinmetz Augustin Rigobello kam um 1570 mit seinem Landsmann Elias Payos und dessen Ehewirtin in das Land. Er ließ sich hernach zu Rodaun nieder. Im dortigen Steinbruch wurde er Meister, er wohnte mit Augustin Rigobello im selben Haus. An die zwölf Jahre lebte er dort, danach übersiedelte er in den kaiserlichen Steinbruch bei Winden am See. In diesem Steinbruch war der Ehrwürdig in Gott geistliche Herr Prälat von Heiligenkreuz der Grundherr. Auch die beiden Steinmetzmeister Bartholomäus Pethan und Antonius Pozzo, ihre Landsleute, zogen vom Rodauner Steinbruch weiter in den kayserlichen Steinbruch.
1592, Schreiben an die Niederösterreichische Regierung Bearbeiten
Der italienische Steinmetzmeister Rigobello richtet am 17. Februar 1592 ein „untertäniges Schreiben“ an die Niederösterreichische Regierung (gekürzt).
1603, Verkauf des Hauses Bearbeiten
Das Haus des Steinmetzmeisters Augustin Rigobello, samt einem Garten in dem unteren Steinbruch bei dem Markstein wurde dem Steinbrecher Peter Steiner übergeben.
Tod Bearbeiten
Epitaph in Sommerein Bearbeiten
Der Steinbruch hatte noch keine eigene Kirche, deshalb war die Pfarre der Nachbargemeinde Sommerein für die Steinbrucher zuständig. Deswegen ist das Epitaph des Augustin Rigobello in Sommerein erhalten.
Die Inschrift lautet:
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2. Band, Rucubella (Rigobello) Augustin. Kaisersteinbruch 2004, ISBN 978-3-9504555-8-8, S. 657.
- Paolo Snichelotto: Monte Magre nella storia, Alessio q. Antonio Paioso, Rigobello.
- Schreiben der Städtischen Bibliothek Schio: Wanderarbeiter aus dem Bezirk Schio an Frau Eva Pelnöcker in Sommerein. Sie hatte diese Verbindung hergestellt.
- Archiv Stift Heiligenkreuz, Rubr. 51/IV/15
- Archiv Stift Heiligenkreuz, „Register“ 1603.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Rigobello, Augustin |
ALTERNATIVNAMEN | Rucubella Augustin |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Steinmetzmeister der Renaissance |
GEBURTSDATUM | 16. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Monte Magre im Bezirk Schio, Provinz Vicenza, Italien |
STERBEDATUM | 27. April 1613 |
STERBEORT | Kaisersteinbruch, Ungarn, jetzt Burgenland |