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Georges Auguste Escoffier 28 Oktober 1846 in Villeneuve Loubet 12 Februar 1935 in Monte Carlo Monaco war ein franzosischer Meisterkoch der durch sein Buch Le Guide Culinaire Weltruhm erlangte Er adaptierte Spezialitaten anderer Lander und pragte die franzosische Haute Cuisine Georges Auguste Escoffier 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEscoffier wurde 1846 als Sohn eines Schmiedes und Tabakpflanzers in dem kleinen Stadtchen Villeneuve Loubet geboren 15 km westlich von Nizza Das Kochen erlernte er von seiner Grossmutter 1 Mit 13 Jahren ging er im Restaurant seines Onkels in die Lehre 2 dort erlernte er nicht nur die feine Kuche sondern auch den Service und den Einkauf Nach seinen Lehrjahren wechselte Escoffier in das Hotel Bellevue bei Nizza wurde mit 18 Jahren Chefkoch 3 und kam von dort 1865 in das Petit Moulin Rouge in Paris wo er zuerst den Rang eines Commis Rotisseur dann den des Sauciers bekleidete Seinen Militardienst leistete er von 1866 bis 1871 als Kuchenchef beim franzosischen Generalstab Im Deutsch Franzosischen Krieg geriet er in Metz in deutsche Gefangenschaft Er kam nach Wiesbaden und fand Arbeit im dortigen Kurhaus Danach kochte er fur den franzosischen General Patrice de Mac Mahon der als Kriegsgefangener in einer Wiesbadener Villa einquartiert war 4 Wieder in Freiheit kochte Escoffier 1872 eine Saison in Nizza als Kuchenchef im Hotel Luxemburg 1873 kehrte er als Kuchenchef in das Petit Moulin Rouge nach Paris zuruck 1876 eroffnete er in Cannes sein erstes eigenes Restaurant Le Faisan dore Der goldene Fasan Zugleich war er aber auch noch im Petit Moulin Rouge tatig wo er sein Engagement erst am 15 August 1878 aufgab Am 28 August 1878 heiratete er Delphine Daffis mit der er drei Kinder hatte Paul Daniel und Germaine 1879 ubernahm er die Direktion des Maison Chevet im Palais Royal in Paris Ab 1880 folgten mehrere Stationen als Kuchenchef wie im Casino a Boulogne sur Mer und im Restaurant Maire in Paris 1884 wurde er von Cesar Ritz in Monte Carlo als Kuchenchef verpflichtet was zu einer langen fruchtbaren Zusammenarbeit mit Ritz fuhrte Escoffier begann die traditionelle Kuche neu zu durchdenken und strukturierte sie sowohl raumlich als auch in Bezug auf die Arbeitsorganisation rigoros um 5 Daraus ging schliesslich das Posten System in der Gastronomie hervor 1885 schrieb Escoffier sein zweites Buch uber sein Hobby Wachsblumen Fleurs en cire 1890 ubernahm Escoffier die Direktion der Kuchen des durch seine anspruchsvolle Einrichtung und die Internationalitat der Gaste weltberuhmten Savoy Hotels in London Von 1890 bis 1897 diente Auguste Escoffier den Grossen dieser Welt und kreierte einige seiner weltberuhmten Gerichte Seezungenfilet Coquelin Hummer Homard a l americaine Geflugel a la Derby Birne Helene und fur die Sangerin Nellie Melba den Eisbecher Pfirsich Melba 2 Nach Streitigkeiten mit den Eigentumern des Savoy verliess Escoffier mit dem Grossteil seiner Kuchenbrigade das Savoy mit fliegenden Fahnen nbsp Cesar Ritz Max Pfyffer Auguste EscoffierAm 5 Juni 1898 eroffnete Cesar Ritz in Paris ein weiteres Hotel seiner Gesellschaft Das Ritz an der Place Vendome Escoffier wurde mit der Organisation der Kuche betraut deren Direktion er ubernahm Der Erfolg des Ritz war uberwaltigend auch dank einer mittlerweile festen Gourmet Anhangerschaft Escoffiers die ihm europaweit folgte 1899 kehrte Escoffier nach London zuruck um weitere Kuchen im Ritz Carlton und im Ritz London zu organisieren und zu leiten Bis 1920 arbeitete Escoffier in diesem Arrangement zwischen London und Paris In diesem Zeitraum genaue Daten sind nicht uberliefert arbeitete ein junger Vietnamese der sich spater Hồ Chi Minh nannte als Kuchenhilfe unter seiner Leitung im Carlton Hotel 6 1903 veroffentlichte Escoffier sein bekanntestes Werk den Guide Culinaire oder zu Deutsch Kochkunstfuhrer Dieses Buch zahlt noch 2022 zu den Standardbuchern in der Ausbildung von Kochen Verschiedene Reisen fuhrten Escoffier unter anderem in die USA wo er 1909 ein Dienstjubilaum feierte und die Rechte an seinen Kriegserinnerungen als Koch zugunsten eines Altenheimes fur Koche in Frankreich spendete Im Kriegsjahr 1914 grundete Escoffier einen Ausschuss um die Familien franzosischer Koche zu unterstutzen die in Frankreich zum Kriegsdienst eingezogen worden waren 73 jahrig schrieb er 1919 seine Memoiren L aide memoire culinaire Bei einem Besuch des franzosischen Prasidenten Raymond Poincare in London erhob dieser Escoffier am 11 September 1919 zum Ritter der Ehrenlegion Frankreichs 1920 verliess Escoffier das Carlton und London um sich in Monte Carlo mit seiner Frau zur Ruhe zu setzen Im Ruhestand unternahm er zahlreiche Reisen in Frankreich um sein Fachwissen auf Ausstellungen und kulinarischen Wettbewerben weiterzugeben 1920 erschien die vierte Ausgabe des Guide Culinaire 1923 veroffentlichte er die Erstfassung seiner l Aide memoire culinaire Am 12 Februar 1935 verstarb Escoffier in Monte Carlo zwei Wochen nach seiner Ehefrau Delphine Escoffier wurde in der Familiengruft der Familie Escoffier in Villeneuve Loubet beigesetzt Wurdigung BearbeitenDas Werk Guide Culinaire gilt als die formale Grundlage der Kochkunst des 20 Jahrhunderts Escoffier selbst als Reformer einer allzu formalen und wenig auf Klarheit bedachten Kuche Anders als seine Kollegen der damaligen Zeit vereinfachte er die komplizierte Zubereitung von Gerichten und machte sie leichter und verdaulicher Er widersprach der damaligen Auffassung ein Menu musse aus einer Vielzahl von Gangen bestehen Escoffier gilt als Schopfer der Grande Cuisine und als der Gestalter grosser Kuchenorganisationen indem er die arbeitsteilige Organisation durch Spezialisierung der Koche auf Posten effizienter machte Escoffier war ein gelassener und ruhiger Kuchenchef der insgesamt 71 Jahre seines Lebens am Herd stand Er hat viele bedeutende Koche massgeblich beeinflusst die teilweise seine Schuler waren wie Paul Jullemier 1878 1932 Paul Thalamas 1872 1960 Eugene Herbodeau 1888 1981 und Joseph Donon 1888 1982 Werke Auswahl BearbeitenL aide memoire culinaire Suivi d une etude sur les vins francais et etrangers a l usage des cuisiniers maitres d hotel et garcons de restaurant Flammarion Paris 2006 ISBN 978 2 08 120117 0 Nachdruck der Ausgabe Paris 1919 Les fleurs en cire Bibliotheque de L art culinaire Paris 1910 Kochkunstfuhrer Hand und Nachschlagebuch der klassischen franzosischen Kuche und der feinen internationalen Kuche OT Le Guide Culinaire In deutscher Ubersetzung Verlag H Killinger Nordhausen 1923 Unter Benutzung fruherer Auflagen bearbeitet und in der 5 franzosischen Auflage ubersetzt und hrsg Walter Bickel Pfanneberg Verlag 1950 Zahlreiche weitere Auflagen 15 deutsche Auflage Pfanneberg 1998 und Nikol Hamburg 2016 ISBN 978 3 86820 343 1 Inhaltsverzeichnis PDF 1 1 MB Le livre des menus Flammarion Paris 1912 Complement indispensable du Guide culinaire Le riz L aliment le meilleur le plus nutritif Flammarion Paris 1927 Souvenirs inedits 75 ans au service de l art culinaire Neuauflage Laffitte Paris 1985 ISBN 2 86276 092 7 Autobiographie Literatur Bearbeiten alphabetisch Georg Berger Escoffier und die Nouvelle Cuisine Spitzenkoche und ihre Rezepte Fachbuchverlag Pfanneberg Haan Gruiten 2014 ISBN 978 3805706841 Romeo Brodmann Saucen nach Escoffier Mit allen Rezepten der franzosischen Kuche bis Mitte des 20 Jahrhunderts Vorworte von Andre Jaeger und Eckart Witzigmann GastroEdition Zurich 2010 1 DVD Video ISBN 3 905834 01 4 E Book 2014 ISBN 978 3 905834 30 7 Besprechung 7 Kenneth James Escoffier The King of Chefs Hambledon amp London London 2006 ISBN 1 85285 526 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Harry Schramli Vom Lukullus bis Escoffier Kulturgeschichte des Kochens Ceres Verlag Bielefeld 1991 ISBN 3 7670 0220 5 Nachdruck der Ausgabe Zurich 1949 Timothy Shaw Die Welt des Auguste Escoffier Meister der klassischen Kochkunst OT The world of Auguste Escoffier Heyne Munchen 1994 ISBN 3 453 08036 X Anne Willan Kochkunste aus sieben Jahrhunderten Beruhmte Kochinnen und Koche von Taillevent bis Escoffier Ihre Rezepte ihre Gaste OT Great cooks and their recipes Hallwag Bern 1979 ISBN 3 444 10252 6 Film BearbeitenAuguste Escoffier Konig der Haute Cuisine OT Auguste Escoffier ou la naissance de la gastronomie moderne Dokumentarfilm mit Spielszenen und Archivaufnahmen Frankreich 2019 90 14 Min Buch und Regie Olivier Julien Produktion Imagissime arte France Erstsendung 6 Juni 2020 bei arte Inhaltsangabe von ARD online Video aufrufbar bis zum 4 August 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Auguste Escoffier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Escoffier Stiftung englisch die auch das Musee Escoffier de l Art Culinaire im Geburtshaus seiner Heimatstadt fuhrt engl frz Einzelnachweise Bearbeiten Timothy Shaw Die Welt des Auguste Escoffier Meister der klassischen Kochkunst Aus dem Englischen von Eva L Wahser Heyne Munchen 1994 ISBN 3 453 08036 X S 19 a b Michael Allmaier Wunder der Wurzkunst Memento vom 20 April 2010 im Internet Archive In Die Zeit 21 August 2008 Nr 35 Serie Bildungskanon S 34 35 Timothy Shaw Die Welt des Auguste Escoffier S 21 Timothy Shaw Die Welt des Auguste Escoffier S 28 Markus Kugle Die Geburt des Fast Food aus dem Geist der Cuisine Moderne In Daniel Kofahl Sebastian Schellhaas Hrsg Kulinarische Ethnologie Beitrage zur Wissenschaft von eigenen fremden und globalisierten Ernahrungskulturen Transcript Bielefeld 2018 ISBN 978 3 8376 3539 3 S 135 161 Online Datei vgl Auguste Escoffier In citizendium org Besprechung von Mathias Guthmann Romeo Brodmann Saucen der franzosischen Kuche In grandgourmand de 28 September 2015 Normdaten Person GND 118834878 lobid OGND AKS LCCN n79066476 NDL 00439003 VIAF 62536916 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Escoffier AugusteALTERNATIVNAMEN Escoffier Georges Auguste vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer MeisterkochGEBURTSDATUM 28 Oktober 1846GEBURTSORT Villeneuve LoubetSTERBEDATUM 12 Februar 1935STERBEORT Monte Carlo Monaco Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auguste Escoffier amp oldid 236763366