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Auguste Eichhorn geborene Strohbach 29 September 1851 in Chemnitz 1 Juni 1902 in Dresden war eine Weberin die zu den Mitbegrunderinnen der proletarischen Frauenbewegung zahlte und 1894 massgeblich an der Grundung des Arbeiterinnen Bildungsvereins in Dresden beteiligt war Auguste Eichhorn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAuguste Strohbach wurde in die katastrophalen Lebensbedingungen einer Chemnitzer Weberfamilie hineingeboren Ihr Vater starb kurz nach ihrer Geburt sehr jung aber verbraucht und erschopft vom harten unmenschlichen Arbeitsalltag eines Textilarbeiters 1 im sachsischen Manchester und ihre Mutter heiratete wenig spater moglicherweise nur aus wirtschaftlichen Grunden ein zweites Mal Die Halbwaise Auguste lernte schon fruh Hunger und Entbehrungen kennen Sie arbeitete im Dienst der aufstrebenden Chemnitzer Textil und Maschinenfabrikanten fur einen geringen Lohn als Fabrikmadchen 2 und besuchte ausserhalb ihres Arbeitsalltages die Volksschule wo sie notdurftig Lesen Schreiben und Rechnen lernte 3 Ihr erster Ehemann erwies sich als ein brutaler vom Existenzkampf verbitterter Prolet der seine Wut gewalttatig an seiner jungen Frau abreagierte Auguste fand jedoch im Gegensatz zu vielen anderen Leidensgenossinnen die Kraft aus dieser Eheholle auszubrechen und liess sich scheiden obwohl ihr das Los vieler geschiedener Frauen bekannt war 4 Doch sie hatte Gluck sie lernte den Steinmetz Eichhorn kennen einen engagierten Sozialisten den sie bald darauf heiratete und der ihr ein treuer und liebender Gefahrte wurde 5 Die Arbeitslosigkeit Eichhorns trieb die junge Familie 1871 in die Schweiz ebenso bestimmte um 1875 die Hoffnung auf einen besseren Verdienst ihre Ubersiedlung nach Leipzig wo die Eichhorns bis zu ihrer 1888 auf Grundlage des Sozialistengesetzes erfolgten Ausweisung lebten und arbeiteten Ein Wendepunkt im Leben der Auguste Eichhorn war das Lesen des 1879 erstmals erschienenen Werkes Die Frau und der Sozialismus von August Bebel das sie in ihren eigenen vor allem in Chemnitz gemachten Erfahrungen bestatigte und gleichzeitig ermutigte selbst politisch zu arbeiten Ihr Mann betatigte sich bereits als sozialdemokratischer Agitator in Leipzig vor allem nachdem Bismarck 1881 den Belagerungszustand uber Leipzig verhangt hatte Deswegen galt Eichhorn als Aufwiegler der Steinmetze Nach Aussperrungen der Leipziger Steinmetze und nach darauf folgenden Massenprozessen mussten die Eichhorns 1888 die Messestadt verlassen Sie zogen nach Dresden wo sich die kluge und energische Auguste bald als eine der Begrunderinnen und Fuhrerinnen der proletarischen Frauenbewegung etablierte Die aufopferungsvolle Mitkampferin Clara Zetkins initiierte 1894 massgeblich die Grundung des Dresdner Arbeiterinnen Bildungsvereins wo sie den Arbeiterinnen vor allem aber nicht nur die marxistische Lehre vermittelte Wahrend dieser Zeit musste sie einen weiteren Schicksalsschlag verarbeiten ihr Ehemann der auch in Dresden in den vorderen Reihen der Arbeiter kampfte verstarb wenige Tage nach dem Verbussen einer erneuten politischen Haftstrafe an einem Lungenleiden Auguste Eichhorn setzte trotzdem ihre politische Arbeit fort und ernahrte ihre Kinder allein Ihr Wirkungskreis vergrosserte sich rasch die Arbeiterinnen und Arbeiter vertrauten ihr zunehmend und delegierten sie schliesslich zu den Parteitagen der SPD in Koln Gotha und Hamburg Aber sie erkrankte bald an Tuberkulose und ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rasant Sie ubertrug ihre Aufgaben an jungere Frauen und verstarb nach langem Leiden am 1 Juni 1902 Literatur BearbeitenC Z Auguste Eichhorn In Der Wahre Jacob Nr 416 vom 1 Juli 1902 S 3798 Digitalisat Rose Nyland Der richtige Weg in Ich muss mich ganz hingeben konnen Frauen in Leipzig herausgegeben von Friderun Bodeit Verlag fur die Frau Leipzig 1990 ISBN 3 7304 0256 0 Walter Fellmann Sachsen Lexikon Koehler amp Amelang Verlagsgesellschaft mbH Munchen Berlin 2000 ISBN 3 7338 0234 9Weblinks BearbeitenArtikel uber Auguste Eichhorn im Frauenwiki DresdenAnmerkungen Bearbeiten Das Durchschnittslebensalter eines Chemnitzer Webers betrug Mitte des 19 Jahrhunderts nur 32 Jahre Der durchschnittliche Wochenlohn eines Fabrikmadchens betrug 16 Groschen wobei bei Krankheit kein Lohnanspruch bestand Ein einziges Brot kostete vier Groschen Die Unternehmer konnten gemass sachsischen Volksschulgesetz vom 6 Juni 1835 den Kindern den Unterricht nicht mehr verwehren Sie gewahrten ihn haufig samstags Nachmittag Das soziale Milieu in dem Arbeiterinnen im 19 Jahrhundert lebten beschrieben August Bebel in Die Frau und der Sozialismus und Emile Zola im Germinal Ebenso muss hier auf die Lebensumstande der Opfer des Londoner Serienmorders Jack the Ripper hingewiesen werden Clara Zetkin schrieb uber die Eheleute Eichhorn Aber das gewonnene innere Gluck fiel mit dem grossten ausseren Ungemach zusammen Das Einkommen des jungen Paares war ein durftiges und bald machte der Kapitalismus Eichhorn zu einem Nomaden der unstet und fluchtig dem Broterwerb nach von Ort zu Ort von Land zu Land gehetzt wurde Normdaten Person GND 1211511251 lobid OGND AKS VIAF 4275159156323412180000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eichhorn AugusteALTERNATIVNAMEN Strohbach Auguste Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Frauenrechtlerin und SozialistinGEBURTSDATUM 29 September 1851GEBURTSORT ChemnitzSTERBEDATUM 1 Juni 1902STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auguste Eichhorn amp oldid 226189288