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Augusta Dejerine Klumpke 15 Oktober 1859 in San Francisco Kalifornien 5 November 1927 in Paris war eine amerikanisch franzosische Neurologin die fur ihre Arbeit in der Neuroanatomie bekannt war und die erste Absolventin des Internat des hopitaux de Paris Augusta Dejerine Klumpke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Medizinische und wissenschaftliche Tatigkeit 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten nbsp Anna Elizabeth etwa 1885 1890 nbsp Vater John Gerard Klumpke 1912 nbsp Julia nbsp Dorothea um 1886Marie Augusta Klumpke kam 1859 als Kind deutschstammiger Eltern in San Francisco zur Welt Ihr Vater Johan Gerard Klumpke 1825 1917 der ursprunglich zur Zeit des Goldrausches nach Kalifornien kam und dort ein Vermogen mit Immobilien machte und ihre Mutter die Malerin Dorothea Mathilda Klumpke geborene Tolle Mai 1922 1 heirateten 1855 2 Augusta hatte einen Bruder 1868 und vier Schwestern darunter die spater als Astronomin bekannte Dorothea Klumpke 1861 1942 und die Malerin Anna Elizabeth Klumpke 1856 1942 3 Ihre Schwester Julia 1870 wurde spater Violinistin und Komponistin Schulerin von Eugene Ysaye die Schwester Mathilda eine Pianistin Schulerin von Antoine Francois Marmontel Als ihre Eltern sich scheiden liessen zog ihre Mutter mit ihr und ihren Geschwistern im April 1871 nach Europa wo sie sich in Deutschland und anschliessend im Schweizer Clarens aufhielten 3 Augusta wurde erlaubt nach Lausanne in eine Pension fur Madchen zu ziehen um im August 1873 ihr Studium an der Ecole Vinet Ecole superieure de jeunes filles zu beginnen Sie wollte Medizin studieren aber da es in Lausanne keine medizinische Fakultat gab ubersiedelte die Familie am 2 September 1876 nach Paris damit die Geschwister ihren Neigungen entsprechend studieren konnten Medizinische und wissenschaftliche Tatigkeit Bearbeiten Trotz des Widerstandes des Dekans der Fakultat Edme Felix Alfred Vulpian der sie ablehnte weil sie eine Frau und ausserdem sehr jung war konnte Augusta 1876 das Studium an der medizinischen Fakultat von Paris beginnen der einzigen an der sich Frauen zu dieser Zeit einschreiben konnten Gleichzeitig besuchte sie Kurse an der Sorbonne bei Louis Antoine Ranvier am College de France und bei Edmond Fremy der in Frankreich das erste Laboratorium im Museum national d histoire naturelle das ausschliesslich dem Studium und wissenschaftlichen Untersuchungen gewidmet war gegrundet hatte Ihre klinische Ausbildung absolvierte sie an mehreren Pariser Kliniken am Krankenhaus Hopital de la Pitie bei Etienne Lancereaux Theophile Gallard Sigismond Jaccoud im Hopital Saint Louis bei T Terraillon am Hopital Lariboisiere bei Simon Emmanuel Duplay am Hopital des Quinze Vingts bei Theodore Edouard Fieuzal Ausserdem besuchte sie die klinischen Vorlesungen von Jean Martin Charcot am Hopital de la Salpetriere und diejenigen von Valentin Magnan am Centre hospitalier Sainte Anne Zwischen 1881 und 1882 absolvierte sie ein Praktikum in der medizinischen Klinik von Professor Hardy am Hopital de la Charite im Jahr 1882 war sie in der Ausbildung am Hopital Saint Louis in den Diensten von Dr Porak und Professor Grancher 4 nbsp Jules und Augusta Dejerine nbsp Augusta und Jacqueline Dejerine KlumpkeWahrend ihrer Arbeit im Hopital Saint Louis machte Klumpke 1880 die Bekanntschaft ihres spateren Mannes des Neurologen Joseph Jules Dejerine der ihre herausragende Fahigkeiten wahrend des Studiums bemerkt hatte und uber sie schrieb Elle a toutes les qualites possibles Wahrend ihres zweiten und dritten Jahres war Augusta mit der vulpianischen Klinik verbunden Wahrend dieser Zeit beschrieb sie 1885 eine Form der Kindlichen Plexusparese heute bekannt als Klumpkesche Armlahmung untere Plexuslahmung Typ Klumpke eine Verletzung der Nerven die die Armbewegung kontrollieren und die vermehrt nach Beckenendlagen auftritt 1886 veroffentlichte sie ihre Arbeiten zu Lahmungen nach Bleivergiftungen Um ihre Facharztausbildung beginnen zu konnen musste sie sich 1885 durch eine Prufung am Internat des hopitaux de Paris gegen andere Mitbewerber qualifizieren ein damaliges Berufsausbildungssystem das von 1802 bis 2004 die Ausbildung von Facharzten in Paris ermoglichte Bei der Aufnahmeprufung erreichte sie mit dem Thema Circonvolutions de l ecorce cerebrale signes et causes de l hemiplegie organique im schriftlichen Teil 29 von 30 Punkten aber die Jury wollte ihr im mundlichen Teil nicht die notwendige Mindestpunktzahl zuerkennen Im nachsten Jahr stellte sie sich erneut der Prufung erhielt diesmal aber Unterstutzung durch den damaligen Bildungsminister und Verfechter der Frauenemanzipation Paul Bert 5 Klumpke erhielt ihren Doktorgrad im Jahre 1889 mit dem Thesenpapier Des Polynevrites en general et des paralysies et atrophies saturnines en particulier nbsp Jules Joseph Dejerine und Augusta Dejerine Klumpke mit Personal vor der SalpetriereKlumpke und Dejerine heirateten im Jahre 1888 Die Ehe war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit in der neurologischen Forschung Ohne offizielle Position konzentrierte sie sich auf ihre neurologischen Untersuchungen die sie an den Kliniken an denen ihr Mann arbeitete betrieb von 1887 bis 1894 leitete er die neurologische Klinik in Hopital Bicetre und ab 1894 die Klinik des Pavillon Jacquart am Hopital Salpetriere 6 Augusta Dejerine Klumpke leistete wichtige Beitrage zu den neuropathologischen Schriften ihres Mannes und war an der fachlichen Betreuung seiner Studenten beteiligt Sie war eine erfahrene und begabte Illustratorin entwarf schematische Diagramme und zeigte eine uberragende Geschicklichkeit beim Schneiden mikroskopischer Praparate aus dem Zentralnervensystem Unter ihrem eigenen Namen und mit ihren Kollegen veroffentlichte sie eine grosse Anzahl von neurologischen Artikeln Wahrend ihres Lebens erschien ihr Name in funfundfunfzig Artikeln von denen einige sie selbst geschrieben hatte Zusammen mit ihrem Ehemann Joseph Jules Dejerine verfasste sie 1895 ein zweibandiges Buch uber die Anatomie der Nervenzentren mit dem Namen Anatomie des Centres Nerveux das 1980 nachgedruckt wurde 7 nbsp Studierzimmer in der Wohnung Boulevard Saint Germain ParisWahrend des Ersten Weltkriegs und der folgenden Jahre leistete sie Pionierarbeit in der Behandlung und Rehabilitation von Soldaten mit Verletzungen des Nervensystems und vor allem des Ruckenmarks Die meisten ihrer klinischen und pathologischen Erkenntnisse wurden 1914 in La Semiologie des affections du systeme nerveux publiziert 8 Nach dem Tod ihres Mannes im Februar 1917 arbeitete sie mit ihrer Tochter die ebenfalls Arztin war und ihrem Schwiegersohn Etienne Sorrel Professor am Krankenhaus von Berck an der Pariser medizinischen Fakultat an der Errichtung des Musee Dejerine mit einer Bibliothek fur die Erhaltung ihres wissenschaftlichen Nachlasses und richtete ein neurologisches Laboratorium ein 9 Klumpke war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften darunter die Societe de Biologie und als erste Frau der Societe de Neurologie de Paris deren Prasidentin sie 1914 1915 war Im Jahre 1913 wurde Augusta Dejerine Klumpke zum Chevalier de la Legion d honneur Ch LH ernannt 1921 zum Officier de la Legion d Honneur O LH An Brustkrebs erkrankt starb sie am 5 November 1927 und wurde neben ihrem Mann auf dem Friedhof Pere Lachaise beigesetzt Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp nbsp Des polynevrites en general et des paralysies et atrophies saturnines en particulier Promotionsschrift Alcan 1889 295 Seiten archive org Nachdruck Nabu Press 1 Auflage 2013 ISBN 978 1 289 67393 2 Anatomie des centres nerveux Mit Joseph Jules Dejerine 2 Bande Paris 1895 Band I archive org Band II archive org und 1901 Semiologie des affections du systeme nerveux Mit Joseph Jules Dejerine Ed Masson Paris 1914 Digitalisat Literatur BearbeitenJohannes Oehme Pioniere der Kinderheilkunde Themen der Kinderheilkunde Band 7 Hansisches Verlagskontor Lubeck 1993 ISBN 3 87302 076 9 S 53 Catharine M C Haines International Women in Science A Biographical Dictionary to 1950 ABC Clio Santa Barbara 2001 ISBN 978 1 57607 090 1 S 84 books google de Julien Bogousslavsky The Swiss connection of Augusta Dejerine Klumpke Schweizer Archiv fur Neurologie Psychiatrie und Psychotherapie Heft 1 2011 S 37 41Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augusta Dejerine Klumpke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ole Daniel Enersen Whonamedit A dictionary of medical eponyms Augusta Marie Dejerine Klumpke Abgerufen am 4 April 2017 Bibliotheque de l Academie nationale de medecine Portrait 2 Augusta DEJERINE nee KLUMPKE 1859 1927 Abgerufen am 5 April 2017 S Karger The Klumpke Family Memories by Doctor Dejerine Born Augusta Klumpke Abgerufen am 12 Januar 2018 Digitalisate unter biusante parisdescartes fr fur Augusta Dejerine Klumpke und fur Jules Dejerine Abgerufen am 13 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Klumpke Augusta In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 20 Kaufmann Knilling E A Seemann Leipzig 1927 S 556 Textarchiv Internet Archive Mary R S Creese Ladies in the Laboratory II West European Women in Science 1800 1900 Scarecrow Press 2004 ISBN 978 0 8108 4979 2 S 79 80 books google de a b Kathleen Adler Erica E Hirshler H Barbara Weinberg Americans in Paris 1860 1900 National Gallery London Yale University Press London 2006 ISBN 1 85709 301 1 S 248 medarus org Augusta Marie Klumpke epouse Dejerine Abgerufen am 5 April 2017 Mary R S Creese Ladies in the Laboratory II West European Women in Science 1800 1900 Scarecrow Press 2004 ISBN 978 0 8108 4979 2 S 57 books google de Rudolf Degkwitz et al Hrsg Psychisch krank Einfuhrung in die Psychiatrie fur das klinische Studium Urban amp Schwarzenberg Munchen 1982 ISBN 3 541 09911 9 Seite 459 Mary R S Creese Ladies in the Laboratory II West European Women in Science 1800 1900 Scarecrow Press 2004 ISBN 978 0 8108 4979 2 S 63 books google de B Schurch P Dollfus The Dejerines an historical review and homage to two pioneers in the field of neurology and their contribution to the understanding of spinal cord pathology In Spinal cord Band 36 Nummer 2 Februar 1998 S 78 86 PMID 9494995 Mary R S Creese Ladies in the Laboratory II West European Women in Science 1800 1900 Scarecrow Press 2004 ISBN 978 0 8108 4979 2 S 63 books google de Normdaten Person GND 1049666658 lobid OGND AKS LCCN n2017031554 VIAF 54146526 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dejerine Klumpke AugustaALTERNATIVNAMEN Klumpke AugustaKURZBESCHREIBUNG amerikanisch franzosische NeurologinGEBURTSDATUM 15 Oktober 1859GEBURTSORT San Francisco KalifornienSTERBEDATUM 5 November 1927STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augusta Dejerine Klumpke amp oldid 232226301