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Der Aufstand des Huang Chao fuhrte 875 884 zum endgultigen Machtverlust der Tang Dynastie und fuhrte China fast unmittelbar in die Periode der Funf Dynastien Es handelte sich dabei zunachst um einen Aufstand verbundeter Rauberbanden der aber aufgrund der Fuhrungsschwache der kaiserlichen Burokratie schliesslich die ganze Gesellschaft ins Chaos sturzte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Wang Xianzhi Shang Junzhang und Huang Chao 3 Huang Chaos Zug nach Suden und seine Ruckkehr 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenIm spaten 8 und 9 Jahrhundert war Tang China mit vielen Problemen konfrontiert Die Klasse der Kleinbauern verfiel durch Ausdehnung des privaten und kirchlichen Gutsbesitzes Bauern waren aufgrund wirtschaftlicher Not gezwungen ihre Familien falls noch vorhanden oder ihr Dorf zu verlassen und zu Vagabunden oder Banditen zu werden Verlassliche Zahlen dazu gibt es nicht Aber in Suzhou Provinz Anhui lebten schon um 770 neunzig Prozent der Leute von der Hand in den Mund Schlossen sie sich in Banditengruppen zusammen so wurden sie von ihren Anfuhrern unterstutzt Huang Chao beispielsweise ubertrug auf alle seine Leute seinen Familiennamen um ihnen das Gefuhl einer Bruderschaft zu geben Diese Banditenfuhrer kamen aus unterschiedlichen Schichten Huang Chao war z B lokaler Kandidat fur die Chinesische Beamtenprufung gewesen Aber wenn auch die Herkunft differierte sie hatten eins gemeinsam alle waren geschickte Kampfkunstler Ab 759 griff der Staat auf Monopole an Salz Alkohol und Tee zuruck um die sinkenden Steuereinnahmen aus der bauerlichen Landwirtschaft auszugleichen Dadurch entwickelte sich bald ein betrachtlicher Schwarzhandel mit dessen Vermittlung sich viele Gangs ihr Geld verdienten Und da die offentliche Verwaltung ehrgeizigen Leuten im 9 Jahrhundert auch nur noch geringe Moglichkeiten bot blieben sie bei diesem Geschaft Wang Xianzhi Shang Junzhang und Huang Chao BearbeitenSchliesslich kam es 875 zur Bildung einer Banditen Konfoderation von etwa 3 000 Mann unterteilt in Gruppen von 20 bis 30 Mann So ein Bund war nichts neues nur diesmal war er grosser und territorial weiter verbreitet Als Anfuhrer ernannte sich Wang Xianzhi neben ihm werden Shang Junzhang und Huang Chao genannt Ein offentliches Schreiben wurde herausgegeben um alle Bandenfuhrer zu informieren Es handelte sich also um keinen Bauernaufstand was aber nicht heisst dass die Bauern passiv blieben und nicht ebenfalls ihre Chancen sahen Die Behorden wussten um die Gefahrlichkeit dieser Gangs sie unterschatzten sie in ihren Berichten nicht hatten aber kein Verstandnis fur die inneren Strukturen und wussten dementsprechend keinen Weg sie zu zerschlagen Als die ersten Prafekturstadte angegriffen wurden reagierten sie uber und zogen grosse Armeekrafte in Henan und Huai nan zusammen die gegen die wenigen hundert Mann uneffektiv waren Die Uberflutungen des Gelben Flusses taten in dem Jahr ein Ubriges um den Rebellen Zulauf zu verschaffen die weiterhin Dorfer und Prafekturstadte plunderten Schliesslich stellten im Januar 876 auch die Gouverneure und Prafekten von Fujian Jiangxi und Hunan Truppen auf Den Oberbefehl aller Einsatzkrafte bekam Sung Wei der die Rebellen vor der Stadt I chou vertrieb und falschlicherweise den Tod Wang Xianzhis meldete Der Hof war erfreut aber es zeigte sich dass man keine Vorstellungen vom Aufbau und von der Grosse dieser Banditengruppen hatte so dass man schockiert uber ihr Wiederauftauchen war Im August 876 marschierten die Rebellen auf die Hauptstadt Luoyang und schlugen 45 Meilen sudostlich davon bei Ju chou einen kaiserlichen Truppenteil Amnestieangebote an Wang Xianzhi und Shang Junzhang wurden ausgeschlagen Im Dezember uberwinterten die Rebellen am mittleren Jangtsekiang An der Stelle brach das Misstrauen in der Armeefuhrung auf Und zwar hatte ein gewisser Kang Cheng hsun mehrere Jahre zuvor einen ahnlichen Aufstand niedergeschlagen und war anschliessend kaltgestellt worden Der Oberbefehlshaber Song Wei 878 wollte nun dessen Schicksal vermeiden und agierte in der Folge entsprechend eigenwillig um sich eine eigene Hausmacht zu schaffen Daneben verhandelte ein gefangener General mit Wang Xianzhi und dem Hof um dem Rebellenfuhrer das Amt eines Zensors zu verschaffen Aber Huang Chao bekam Wind davon attackierte und verwundete Wang Xianzhi so dass dieser weitermachen musste Die Rebellen teilten sich nun 877 in zwei Gruppen die getrennt operierten 3 000 Mann zogen mit Wang Xianzhi und Shang Junzhang und 2 000 Mann mit Huang Chao Sie plunderten mehrere Stadte aber dieses Mal verteidigte der Oberbefehlshaber Song Wei die Stadt I chou nicht sie lag einfach nicht mehr in seinem Interessenbereich Mehr noch in dieser ominosen Kriegslage gelang es Wang Xianzhi und Huang Chao wieder vereinigt sogar Song Weis Armee bei Songzhou einzuschliessen Der Entsatz kam in Form von frischen Truppen unter Zhang Zimian einem Feind von Song Wei der prompt von diesem verleumdet wurde spates Jahr 877 Als der Rebell Shang Junzhang zu den Kaiserlichen uberlief wurde er von Song Wei hingerichtet so dass es nur noch zwei Rebellenfuhrer waren Schliesslich siegte der Stellvertreter Song Weis ein gewisser Zeng Yuanyu uber die Truppen Wang Xianzhis bei Shenzhou Wang Xianzhi wurde verfolgt und schliesslich bei Huangmei getotet Februar 878 Zeng Yuanyu wurde dafur zum Oberbefehlshaber ernannt Zhang Zimian wurde sein Stellvertreter Beide machten sich nun an die Verfolgung von Huang Chao der sich als uberlebender Rebellenfuhrer mit Himmelssturmender General betitelte und nach Fujian auswich Sudchina war dem Hof offenbar unwichtig die Verfolgung wurde wieder abgebrochen beide Generale bekamen Posten und verschwanden aus der Geschichte September 878 Huang Chaos Zug nach Suden und seine Ruckkehr BearbeitenHuang Chao verwustete zunachst die Sudprovinzen Im Dezember 878 eroberte er Fuzhou wurde aber danach von der Armee Gao Bians geschlagen und verjagt Im Mai 879 scheiterten Kapitulations Verhandlungen wieder einmal an der Forderung des Gouverneurspostens und so griff er Kanton an und eroberte die Stadt binnen eines Tages Man verzeichnete 120 000 Tote die meisten davon auslandische Handler Viele Malaria Opfer bewogen ihn im Oktober 879 zur Ruckkehr in den Norden Seine zusammengeschmolzene Truppe wurde von mehreren Armeen erwartet die jedoch der Reihe nach versagten Der vom Hof gesandte Befehlshaber Li Xi hatte den Posten nur aufgrund seiner Herkunft bekommen war unfahig und verlor zwei Stadte Ein ortlicher Militargouverneur namens Liu Jurong konnte Huang Chao zwar bei Jingmen am Yangtse besiegen verfolgte ihn aber nicht Seine Begrundung dafur ist bemerkenswert Die Tang beuten die Leute aus In Zeiten der Gefahr gibt es grosszugige Belohnungen und wenn dann der Frieden kommt folgen Bestrafungen Der beste Plan ist es die Banditen gehen zu lassen und auf spateres Gluck zu hoffen Dann kam Gao Bian am unteren Yangtse an die Reihe ein hinlanglich erprobter General u a gegen Nanzhao und Statthalter der auch vom Hof Verstarkungen beigeordnet bekam Sein Stellvertreter Zhang Lin siegte im Marz 880 uber Huang Chao und von dessen Hauptleuten unterwarfen sich zwei mit einigen Zehntausend Mann Huang Chao selbst entkam und bot die Unterwerfung an Gao Bian stimmte zu und entliess seine Verstarkungen um den Ruhm nicht teilen zu mussen Huang Chao brach prompt sein Wort siegte am Huai und totete Zhang Lin Danach stand ihm der Weg nach Luoyang offen denn Gao Bian schickte keine Verstarkungen dorthin nicht zuletzt deshalb weil sein Beschutzer bei Hof schwer erkrankt war und man deswegen dort keinen Pfifferling mehr auf ihn gab Auch furchtete er jetzt die Untreue seiner Unterfuhrer oftmals ehemalige Banditen Die auf dem Weg nach Luoyang zusammengezogenen Tang Truppen gerieten in bewaffnete Auseinandersetzungen untereinander und so konnte Huang Chao im November 880 in Luoyang einziehen Er versuchte erstmals Plunderungen zu verhindern hatte aber keinen Erfolg Die Palasttruppen versuchten dann Tongguan zu verteidigen bestanden aber nur aus unerprobten Sohnen reicher Leute die allenfalls die Bewohner der Hauptstadt belastigten und fur diesen Feldzug nicht einmal genugend Verpflegung mitnahmen So fiel im Dezember 880 auch Chang an der Kaiser Xizong reg 874 888 floh nach Chengdu Huang Chao forderte beim Einzug in die Hauptstadt die Bewohner zur Ruhe auf und stellte sich als Befreier dar Aber letztlich plunderten seine Soldaten einfach drauflos und schlachteten die Leute in den Strassen ab Trotzdem proklamierte Huang Chao eine eigene Dynastie und setzte vier Minister ein musste aber feststellen dass seine Leute fur zivile Posten einfach ungeeignet waren Viele Uberlebende flohen aus Stadt und Umgebung was zur Folge hatte dass die Versorgung stockte und der Getreidepreis in die Hohe schnellte Als eines Tages ein beleidigendes Gedicht an einem Tor klebte liess der Stellvertreter Huang Chaos Shang Rang jeden ermorden der dichten konnte mit Beamten und einigen Wachsoldaten etwa 3 000 Leute Der Befehlshaber der flussaufwarts befindlichen Festung Fengxian liess sich auch nicht auf Huang Chaos Seite ziehen Im Marz 881 schickte Huang Chao also seine Stellvertreter Shang Rang und Wang Bo gegen diesen Zheng Tian der als unmilitarischer Gelehrter eingeschatzt wurde Sie erlitten eine schwere Niederlage so dass einige Rebellenfuhrer u a Huang Chaos Statthalter in Luoyang wieder zu den Kaiserlichen uberliefen Ein Jahr spater war es dem Hof moglich die Versorgung von Chang an zu unterbinden obwohl die kaiserlichen Truppen noch durch eine durch eigene Korruption und Brutalitat ausgeloste Revolte in Sichuan gebunden waren Dadurch musste Huang Chao wieder in die Offensive gehen er fuhrte diverse Angriffe durch wobei die betroffenen Militargouverneure einer Schlacht mit ihm sorgsam auswichen Schliesslich rief der Hof die Shato des Li Keyong 856 908 zu Hilfe die sich damals in Shensi festgesetzt hatten Der zog mit seinen 35 000 Reitern gegen die 150 000 Mann Huang Chaos zu Felde bekam Verstarkungen vom Hof und schlug ihn schliesslich im Februar 883 in der Schlacht vom Liangdian Hugel Im April 883 verliess Huang Chaos Armee endgultig Chang an und im Juni 884 wurden auch die letzten Truppen Huang Chaos zerschlagen Er beging Selbstmord 885 kehrte der Kaiser nach Chang an zuruck und starb bald darauf Aber der Untergang der Tang Dynastie war besiegelt Literatur BearbeitenDenis Twitchett John K Fairbank The Cambridge History of China Vol 3 Sui and T ang China 589 906 AD Cambridge 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aufstand des Huang Chao amp oldid 236141177