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Arnold Ferdinand Strauss 9 September 1902 in Barmen 6 November 1965 in Norfolk Virginia war ein deutsch US amerikanischer Pathologe und Kunstsammler Er stand jahrelang in einem Briefwechsel mit Irmgard Keun die er finanziell unterstutzte und mit der er sich als verlobt betrachtete Leben BearbeitenArnold Strauss war der Sohn des Barmer Mediziners Schriftstellers 1 Malers und Kunstsammlers Arthur Alexander Strauss und dessen Ehefrau Lucy geb Hertz Zu seinen Verwandten gehorten die Schriftstellerin Else Lasker Schuler und der Physiker Heinrich Hertz Er studierte in Freiburg Basel und Bonn Medizin und legte 1927 sein Staatsexamen ab Er promovierte in Basel bei Robert Rossle Seine Dissertation trug den Titel Die akute posthamorrhagische Milzschwellung 1928 wurde er Assistent in Basel 1929 folgte er seinem Doktorvater nach Berlin wo er am 1 November desselben Jahres Assistenzarzt wurde Er bildete sich aber auch noch an der Medizinischen Poliklinik Hamburg fort Strauss schloss Freundschaften mit Heinrich Kleiser Bertolt Brecht und Kurt Weill er gehorte zum Premierenpublikum des Films Der blaue Engel Eine Karriere an der Charite schien sich abzuzeichnen nachdem Rossle im Februar 1933 seine Ernennung zum Oberassistenten zum 1 April 1933 vorgeschlagen hatte Doch noch bevor das Berufsbeamtengesetz in Kraft trat erfolgte die Kundigung des Nichtariers Strauss durch die Leitung der Charite Rossle der dieser Kundigung zunachst nicht zugestimmt hatte empfahl ihm Deutschland zu verlassen Strauss ging daraufhin zunachst nach Den Haag und im Fruhjahr 1934 nach Florenz Im August 1935 wanderte er in die USA aus und wurde Pathologe an einem Krankenhaus in Montgomery ehe er eine Stelle am DePaul Hospital in Norfolk Virginia bekam 29 Jahre lang arbeitete er an diesem Krankenhaus ausserdem hatte er zusammen mit Robert J Faulconer eine Praxis mit Laboratorium Er wurde Associate Professor of Pathology des Medical College of Virginia und Konsularius des Leitenden Rechtsmediziners von Virginia sowie zahlreicher Militarkrankenhauser Strauss Eltern zogerten auch nach der Auswanderung ihres Sohnes noch mehrere Jahre Deutschland zu verlassen Dann verschifften sie ihren Hausrat und ihre Kunstsammlung in die USA und emigrierten selbst zunachst in die Niederlande Sie hatten mehrmals Kontakt mit der Schriftstellerin Irmgard Keun die ebenfalls ins Exil ging und mit der Strauss jahrelang in intensivem allerdings hauptsachlich brieflichem Kontakt stand Er sah sich als Verlobten Keuns an was die Eltern mit Skepsis erfullte Zahlreiche schriftliche Dokumente aus der Zeit von 1933 bis 1940 sind erhalten darunter 271 Briefe Irmgard Keuns an Arnold Strauss aus denen hervorgeht dass dieser sie nicht nur finanziell unterstutzte sondern sich auch um ihre Ubersiedlung in die USA bemuhte Ebenso versuchte er Visa fur seine Eltern zu bekommen Doch Irmgard Keun reiste heimlich wieder nach Deutschland zuruck und tauchte dort unter Arthur und Lucy Strauss nahmen sich 1940 das Leben als sie keine Chance mehr sahen den Nationalsozialisten zu entgehen Arnold Strauss heiratete im Jahr 1941 die Pianistin Kunsthistorikerin und Menschenrechtsaktivistin Marjory Spindle Als in Virginia ein Gesetz erlassen wurde nach dem Blutkonserven nach der Rasse der Spender getrennt werden sollten trat das Paar fur dessen Widerruf ein Strauss der wie seine Eltern Kunstwerke sammelte hielt am Norfolk Museum of Arts and Sciences dem spateren Chrysler Museum of Art Vortrage uber Honore Daumier Er reiste in der Nachkriegszeit regelmassig nach Peru wohin Kleiser 1933 emigriert war und legte eine umfangreiche Sammlung peruanischer prakolumbianischer Kunst an Kunstwerke aus der Sammlung seiner Eltern gingen nach dem Tod seiner Witwe an das Chrysler Museum Zusammen mit Gabriele Kreis gab Strauss Tochter Marjory S Strauss nach seinem Tod eine Auswahl aus den Briefen Keuns an ihren Vater sowie aus dem Briefwechsel mit seinen Eltern heraus Das Buch erschien erstmals 1988 unter dem Titel Ich lebe in einem wilden Wirbel 2 Keun hatte Strauss in der Nachkriegszeit wieder angeschrieben er hatte ihr zwar ein CARE Paket geschickt aber offenbar nicht mehr auf ihre Nachrichten geantwortet Keun hat zwar in ihren spateren Jahren eine Autobiographie angekundigt diese aber nie geschrieben Fur die Zeit von 1933 bis 1940 konnen ihre Briefe an Strauss als Ersatz dafur gelten Ohne den Briefwechsel mit Arnold Strauss wusste man wenig uber Irmgard Keuns Leben in den Jahren 1933 bis 1940 Die Autorin hat spater nie mehr uber diesen Mann gesprochen formulierte Eva Pfister 2018 3 Einzelnachweise Bearbeiten Albert Herzog veroffentlichte 1886 seine ersten Dichtungen vgl Albert Herzog Ihr glucklichen Augen Ein Karlsruher Journalist erzahlt aus seinem Leben Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 88190 500 8 S S 280 Udo Schagen und Margaret S Travers Arnold Strauss Auf gedenkort charite de Eva Pfister Eine Lange Nacht uber Irmgard Keun Eine schreibende Frau mit Humor sieh mal an 18 August 2018 auf www deutschlandfunkkultur deNormdaten Person GND 118846760 lobid OGND AKS LCCN n88170254 VIAF 1141148997628559870006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strauss ArnoldALTERNATIVNAMEN Strauss Arnold Strauss Arnold Ferdinand Strauss Arnold FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher PathologeGEBURTSDATUM 9 September 1902GEBURTSORT BarmenSTERBEDATUM 6 November 1965STERBEORT Norfolk Virginia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold Strauss amp oldid 213195742