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Die Armenija bzw Armeniya russisch Armeniya fur Armenien war ein sowjetisches Passagierschiff das im November 1928 in Leningrad auf der Baltischen Schiffswerft vom Stapel lief Das Schiff war 112 15 Meter lang 15 54 Meter breit und war mit 4 727 BRT vermessen Der Tiefgang lag bei rund 7 6 Metern Zwei sechszylindrige Dieselmaschinen mit zusammen 4 000 WPS ermoglichten dem Schiff eine Hochstgeschwindigkeit von etwa 12 5 Knoten ca 23 km h Ausgelegt war die Armenija fur maximal etwa 980 Passagiere und rund 1 500 Tonnen Fracht Das Schiff diente bis zum Kriegsausbruch als Passagierschiff im Schwarzen Meer und wurde spater vor allem durch die mit sehr hoher Opferzahl verbundene Versenkung im November 1941 bekannt Armenija SchiffsdatenFlagge Sowjetunion 1923 SowjetunionSchiffstyp PassagierschiffBauwerft Baltische Werft LeningradBaunummer 186Stapellauf November 1928Verbleib am 7 November 1941 versenkt vor Gursuf Krim Schwarzes MeerSchiffsmasse und BesatzungLange 112 15 m Lua Breite 15 54 mTiefgang max 7 6 mVerdrangung 4 727 BRTMaschinenanlageMaschine 2 DieselmotorenMaschinen leistung 4 000 PS 2 942 kW Hochst geschwindigkeit 12 5 kn 23 km h TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 980Armenija auf einer Werft Inhaltsverzeichnis 1 Widerspruchliche Quellenlage 2 Vorgeschichte und fruhere Einsatze der Armenija 3 Ablauf des Untergangs 4 Klassifizierung als Lazarettschiff 5 Fazit 6 Untersuchung des Wracks 7 Gedenkgebaude 8 Weblinks 9 FussnotenWiderspruchliche Quellenlage Bearbeiten nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Die teils prasentierte Faktenlage uber den Vorfall ist mit etwas Vorsicht zu betrachten Weder ist der genaue Ablauf der Tragodie vollstandig bekannt noch wurde bedingt durch die lange Zeit der Geheimhaltung in der fruheren Sowjetunion mit Sicherheit geklart welchen Status das Schiff tatsachlich besass und ob das Schiff obwohl vermutlich inoffiziell zu einem Hospitalschiff deklariert als irregularer Truppentransporter eingesetzt wurde In als weitgehend zuverlassig geltenden Quellen welche die Missachtung von Lazarettschiffen durch feindliche Streitkrafte im Krieg zum Inhalt haben findet sich indessen kein Eintrag uber das Schicksal eines sowjetischen Hospitalschiffes Armenija 1 Es ist zudem teilweise unklar welche Art von Personen und wie viele Menschen sich genau an Bord befanden obgleich es zumeist Verwundete gewesen sein durften Vorgeschichte und fruhere Einsatze der Armenija BearbeitenIn der Zeit vor dem verhangnisvollen Tag an welchem das Schiff sank wurde die Armenija als Truppentransporter eingesetzt Unter anderem evakuierte das Schiff gemeinsam mit funf anderen Dampfern unter dem Schutz von Kriegsschiffen zwischen dem 3 und dem 6 Oktober 1941 Teile der sowjetischen 157 Schutzendivision von Odessa nach Sewastopol 2 Ab dem 9 Oktober 1941 evakuierte die Armenija gemeinsam mit drei weiteren Transportern unter dem Schutz des Leichten Kreuzers Komintern sowie des Zerstorers Schaumjan und dreier Schnellboote Soldaten Material und Arbeitskrafte aus Odessa Eine weitere grosse Evakuierungsfahrt von Odessa aus fand zwischen dem 13 und dem 21 Oktober 1941 statt In dieser Zeit lief das Schiff unter dem Schutz von Kriegsschiffen und transportierte Soldaten sowie kriegswichtige Guter Es war nicht als Lazarettschiff gekennzeichnet Ablauf des Untergangs BearbeitenNach der Verscharfung der militarischen Lage um und in Sewastopol wurde Anfang November 1941 ubersturzt eine Raumung der Hospitaler in der Stadt angeordnet Die Armenija nahm in diesem Zusammenhang am 6 November 1941 rund 4 000 Verwundete sowie Angehorige des medizinischen Personals aus insgesamt elf Lazaretten in Sewastopol auf und lief in Richtung Jalta aus wo das Schiff am Morgen des 7 Novembers 1941 etwa gegen 6 30 Uhr eintraf Dort wurden vermutlich noch einmal etwa 700 bis 800 Menschen an Bord genommen Der Kommandant der Armenija Kapitan Wladimir Plauschewski ignorierte jedoch aus nicht genau bekannten Grunden den Befehl der zustandigen Marinestellen in der Stadt auf Geleitschutz zu warten Er lief gegen 8 00 Uhr morgens ohne Eskorte aus Jalta aus und nahm Kurs auf das nur etwa 20 Kilometer entfernte Gursuf 3 Weshalb dies geschah und weswegen Kapitan Plajschewski einen direkten Befehl missachtete ist nicht bekannt Unklar ist auch weswegen sich das Schiff nicht in Kustennahe bewegte sondern einen Bogen uber die hohe See schlug moglicherweise versuchte der Kapitan die in Kustennahe vermuteten Minensperren zu umgehen Als halbwegs gesichert kann aber gelten dass das Schiff auf seiner letzten Reise regular schatzungsweise 4 700 bis 4 800 Menschen an Bord hatte Inoffiziell konnten es aber deutlich mehr als 5 000 Personen gewesen sein In diesem Zustand wurde die Armenija vor Gursuf am 7 November etwa gegen 11 25 Uhr von vermutlich einem einzelnen auch hier sind die Angaben widerspruchlich moglicherweise waren es auch drei Maschinen deutschen Heinkel He 111 Bomber der in Seschtschinskaja stationierten II Gruppe des Kampfgeschwaders 28 Oberst Ernst August Roth angegriffen 3 Unklar ist ob es sich um einen Bombenangriff oder eine Attacke mit Lufttorpedos gehandelt hat die Quellen widersprechen sich hier wobei haufiger von einem Torpedoangriff berichtet wird Im Kriegstagebuch des Kampfgeschwaders 28 ist der Angriff auf die Armenija verzeichnet wobei jedoch wiederum nicht von einem Lazarettschiff die Rede ist sondern von einem Truppentransporter 4 Das Schiff erhielt mindestens einen Treffer welcher im Bugbereich einschlug und schwere Schaden anrichtete Innerhalb von nur vier Minuten sank der Transporter und riss schatzungsweise 4 700 bis 4 800 Menschen mit in die Tiefe Nur acht Personen nach anderen Quellen nur drei uberlebten die Katastrophe Klassifizierung als Lazarettschiff Bearbeiten nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Verschiedene Quellen geben an dass die Armenija ein Lazarettschiff war so soll das Schiff bereits im August 1941 zu einem Verwundetentransporter deklariert worden sein 5 Das kann darauf hindeuten dass die Deutschen im Rahmen des Vernichtungskrieges eines ihrer vielen Kriegsverbrechen an der Ostfront begingen und dies anschliessend mit einer irrefuhrenden Klassifizierung als Truppentransporter verschleierten Sollte das Schiff tatsachlich als Truppen und Materialtransporter genutzt worden sein ware das ein Verstoss von sowjetischer Seite gegen die volkerrechtlichen Vorgaben zur Nutzung von Hospitalschiffen nicht aber von Verwundetentransportern gewesen da entsprechend der Genfer Konventionen gekennzeichnete Krankentransportfahrzeuge nicht fur Truppenverlegungen und den Transport von Waffen und Munition genutzt werden durfen Zudem ist problematisch dass die Sowjetunion selbst die Genfer Konventionen von 1929 in der auch der Status von Lazarettschiffen behandelt wurde nicht unterzeichnet hatte Fazit BearbeitenBeim Untergang der Armenija starben schatzungsweise 4 700 bis 4 800 Menschen zumeist Verwundete weshalb dies eine der grossten Katastrophen der Seefahrt war Die in einigen Quellen angegebene Zahl von uber 7 000 Opfern wird hingegen weder von sowjetischen noch von anderweitig belastbaren Publikationen bestatigt Ob und inwieweit jedoch in diesem Fall ein Kriegsverbrechen vorliegt und inwieweit der Status eines Lazarettschiffes vorlag oder nicht und inwieweit dieser Status eventuell auch missbraucht wurde ist umstritten und mit Vorsicht zu begutachten vor allem weil sich hier teils deutsche und russische Quellen widersprechen Unabhangig von der juristischen Beurteilung bleibt der Untergang eine schreckliche Tragodie mit einer sehr hohen Anzahl an Opfern und steht insofern in einer Reihe mit den Versenkungen deutscher Fluchtlingsschiffe 1945 in der Ostsee oder uberfullter japanischer Transporter durch alliierte U Boote Untersuchung des Wracks BearbeitenEine genauere Untersuchung des Wracks das in etwa 470 Metern Tiefe auf dem Grund des Schwarzen Meeres liegt hat bisher nicht stattgefunden Im September 2008 sorgte die Armenija fur Verstimmungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten als das amerikanische hydrographische Forschungsschiff Pathfinder die Bucht von Sewastopol anlief und vorgab nach dem Wrack der Armenija suchen zu wollen Die russische Seite indessen verdachtigte die Amerikaner der Spionage 6 Gedenkgebaude BearbeitenKapelle in Jalta Das Tempelfeuer von St Nikolaus in Malorechenskoye und das Water Desaster Museum Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armenija Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien George Duncan s Maritime Disasters of World War IIFussnoten Bearbeiten http www wlb stuttgart de seekrieg kriegsrecht htm http www wlb stuttgart de seekrieg 41 10 htm a b Halfway down the Danube The Hospital Ship http www wlb stuttgart de seekrieg 41 11 htm http www wrecksite eu wreck aspx 17800 https 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