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Apogamie ist ein botanischer Fachbegriff aus dem Bereich Ungeschlechtliche Fortpflanzung der unterschiedlich definiert wurde und auch heute noch nicht einheitlich benutzt wird Anton de Bary 1878 fasste den Begriff sehr weit und wandte ihn auf samtliche Falle an in denen einer Species oder Varietat die sexuelle Zeugung verloren geht und durch einen anderen Reproduktionsprozess ersetzt wird Hans Winkler fuhrte 1906 dafur den Terminus Apomixis im weiteren Sinne unter Einschluss der vegetativen Fortpflanzung ein und definierte Apogamie neu als apomiktische Erzeugung eines Sporophyten aus vegetativen Zellen des Gametophyten Im Jahr 1904 unterschied Eduard Strasburger nach Vorarbeiten Juels erstmals zwischen Parthenogenesis und Apogamie indem der erste Begriff eine Entwicklung des Eis ohne eine Reduktionsteilung die Apogamie eine solche mit Reduktionsteilung bezeichnen sollte Carl Correns akzeptierte damals diese Trennung bemerkte aber dass eine Bezeichnung des ubergeordneten Phanomens oder des Phanomens mit Reduktionsteilung als Parthenogenesis gunstiger gewesen ware Wie man sieht hat Strasbugers Definition wenig mit der Winklers zu tun da diese ja gerade Fortpflanzungsvorgange ohne Meiose betrifft Der heutige Gebrauch des Begriffes fusst auf Winkler ist jedoch nicht einheitlich Das ruhrt offenbar daher dass Winklers Formulierung vegetative Zellen des Gametophyten unterschiedlich interpretiert wird Anscheinend bezweifeln manche Autoren dass bei Spermatophyten welche sich asexuell auf dem Wege der Agamospermie fortpflanzen generative und vegetative Zellen des Gametophyten eindeutig unterscheidbar sind Da bei ihnen die Meiose in der Embryosackmutterzelle unterbleibt entsteht ein vielkerniger Embryosack dessen Kerne durchweg einen unreduzierten Chromosomensatz haben Loos 2008 lasst den Begriff Apogamie deshalb nur fur solche Pflanzen gelten die uber einen vielzelligen Gametophyten verfugen bei dem die eindeutig unterscheidbaren generativen Zellen funktionsunfahig geworden oder abortiert sind und Embryonen aus Zellen des vegetativen Gametophytengewebes hervorgehen Dafur kommen Algen und Farnpflanzen in Frage theoretisch auch Gymnospermen bei denen aber anscheinend noch keine Falle von Apogamie bekannt geworden sind Nach Auffassung anderer Autoren kann man jedoch unterscheiden ob der ohne Befruchtung zur Embryonalentwicklung gelangende Embryosackkern der Eizelle entspricht oder einer vegetativen Zelle vgl Agamospermie Gehe der Embryo aus dem Eizellen Aquivalent hervor handle es sich um Parthenogenese andernfalls um Apogamie Quellen BearbeitenGotz Heinrich Loos Pflanzengeographische Beitrage zur chorologischen taxonomischen und naturschutzfachlichen Bewertung der Sippendiversitat agamopsermer apomiktischer Blutenpflanzenkomplexe Das Beispiel Rubus subgen Rubus Rosaceae Dissertation Univ Bochum 99 S PDF 2 35 MB Eduard Strasburger Die Apogamie der Eualchimillen etc In Jahrb f wiss Botanik 41 1904 S 81 ff Carl Correns Gregor Mendels Briefe an Carl Nageli 1866 1873 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apogamie amp oldid 181556036