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Zwei Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Sudkorea regelten die Beschaftigung von Bergarbeitern 1963 und Krankenschwestern 1971 aus Sudkorea in der Bundesrepublik Deutschland Die Vereinbarung uber ein Programm zur vorubergehenden Beschaftigung von koreanischen Bergarbeitern im westdeutschen Steinkohlenbergbau kor 한독근로자채용협정 Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Korea 1 war ein Anwerbeabkommen vom 16 Dezember 1963 zwischen der Bundesrepublik Deutschland Kabinett Erhard I und Sudkorea In insgesamt 21 Artikeln wurde die Anwerbung sudkoreanischer Bergarbeiter detailliert geregelt Ziel der Beschaftigung war es die beruflichen Kenntnisse der sudkoreanischen Bergarbeiter zu erweitern und zu vervollkommnen Das Programm zur Beschaftigung qualifizierter koreanischer Krankenschwestern und Krankenpflegehelferinnen in deutschen Krankenhausern war ein Anwerbeabkommen vom 26 Juli 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland Kabinett Brandt I und Sudkorea das entsprechend dem Abkommen fur Bergarbeiter die Anwerbung von Krankenpflegepersonal regelte Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Anwerbeabkommen 1 1 Bergarbeiter 1 2 Krankenschwestern und Krankenpflegehelferinnen 2 Deutsch Sudkoreanische Gemeinschaftsbriefmarke 3 Bundestagsentschliessung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrund und Anwerbeabkommen BearbeitenIm Jahr 1961 belief sich die deutsche Entwicklungshilfe fur Sudkorea auf insgesamt 75 Millionen DM Mit rund 35 Millionen DM sollte ein Grossteil der Entwicklungshilfe fur den Ausbau des Fernsprechwesens finanziert werden Etwa 20 72 Millionen DM sollte in den Ausbau der staatlichen Kohlengruben investiert werden Neben der monetaren Unterstutzung sah die Bundesrepublik einen weiteren Beitrag zur Entwicklungshilfe in Sudkorea vor 2 Bergarbeiter Bearbeiten Eine Vereinbarung uber ein Programm zur vorubergehenden Beschaftigung sud koreanischer Bergarbeiter trat durch einen Notenwechsel zwischen Deutschland und Sudkorea am 16 Dezember 1963 in Kraft 2 Vorherige Bemuhungen sudkoreanische Praktikanten bzw Bergarbeiter nach Deutschland zu entsenden schlugen fehl obwohl die Bundesrepublik 1963 sechs Jahre vor dem Programm japanische Kumpel zwecks beruflicher Fortbildung die Einreise in die Bundesrepublik gewahrte Die Bundesregierung scheute sich vor dem zu hohen finanziellen Aufwand der sudkoreanischen Praktikanten sowie der grossen kulturellen Differenzen und lehnte deshalb eine Entsendung ab Doch mit Hilfe der deutschen Bergbauindustrie die handeringend nach Arbeitskraften suchte wurde aus der anfanglichen politischen Ablehnung eine wirtschaftliche Akzeptanz Die Bergbauindustrie sah in den sudkoreanischen Bergarbeitern billige Arbeitskrafte die sie dringend benotigte So wurde die deutsche Regierung allmahlich von der Idee uberzeugt sudkoreanische Bergarbeiter unter dem Deckmantel der technischen Entwicklungshilfe nach Deutschland anzuwerben Die Anwerbepolitik richtete sich eigentlich gezielt auf sudeuropaische und damit kulturell nahe Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum Am 21 Dezember bestiegen 247 junge und gesunde sudkoreanische Manner in westlichen Anzugen ein Flugzeug am Flughafen Gimpo das sie nach Deutschland brachte Es war die erste sudkoreanische Delegation die in den deutschen Bergwerken gearbeitet hatte Die Zahl der von 1962 bis 1977 ausgewanderten Gastarbeiter sudkoreanischer Nationalitat betrug etwa 8 000 weitere 10 000 Frauen wanderten in derselben Zeit nach Deutschland aus um in Krankenhausern zu arbeiten 3 Krankenschwestern und Krankenpflegehelferinnen Bearbeiten Viele Jahren wurden ohne formelles Anwerbeabkommen Krankenpflegerinnen aus Sudkorea und anderen asiatischen Staaten angeworben 4 Eine Anwerbung von Krankenpflegepersonal aus Sudkorea geschah zunachst uber Vereinbarungen zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft DKG und der Korea Overseas Development Corporation KODCO 5 Mit dem Programm zur Beschaftigung qualifizierter koreanischer Krankenschwestern und Krankenpflegehelferinnen in deutschen Krankenhausern 26 Juli 1971 6 regelten die Staatsregierungen die Anwerbung von Krankenhauspflegepersonal erstmals durch ein bilaterales Abkommen zwischen den beiden Staaten 4 Deutsch Sudkoreanische Gemeinschaftsbriefmarke Bearbeiten nbsp Deutsch Sudkoreanische Konsultationen im Bundesfinanzministerium am 18 Juni 2012 Geistesvater der Briefmarke ist der Autor Martin Hyun dritter von rechts nbsp Deutsch Sudkoreanische Gemeinschaftsbriefmarke in Erinnerung an 50 Jahre sudkoreanische Gastarbeiter in Deutschland 1963 2013 Zum 50 Jahrestag des deutsch sudkoreanischen Anwerbeabkommens prasentierte Bundesprasident Joachim Gauck im Rahmen des 12 Deutsch Koreanischen Forums in Goslar am 21 Juni 2013 eine Gemeinschaftsbriefmarke 7 Der Geistesvater der deutsch sudkoreanischen Gemeinschaftsbriefmarke war der ehemalige Eishockey Bundesligaprofi der Krefeld Pinguine Junioren Nationalspieler und Schriftsteller Martin Hyun Hyuns Motivauswahl sudkoreanischer Bergarbeiter auf die Briefmarke zu pragen wurde vom Referat Postwertzeichen zunachst abgelehnt 8 Bei den deutsch sudkoreanischen Konsultationsgesprachen am 18 Juni 2012 in Berlin einigte man sich schliesslich auf die Parkanlage Eremitage in Bayreuth mit ihrem Sonnentempel und auf sudkoreanischer Seite den Hyangwonjeong Pavillon im Gyeongbokgung Palast in Seoul Erheblich beeinflusst wurde die Motivauswahl der Bayreuther Parkanlage Eremitage schliesslich durch den parlamentarischen Staatssekretar im Bundesfinanzministerium Hartmut Koschyk dessen Wahlkreis in Bayreuth liegt Neben den sudkoreanischen Botschafter Moon Tae young und hochrangigen Vertretern der sudkoreanischen Post waren auch Botschafter a D Michael Geier Lutz Hermann Richter von der Deutschen Post AG und der Schriftsteller Martin Hyun anwesend Der ehemalige deutsche Botschafter in Seoul und Ministerialdirektors des Auswartigen Amtes sowie Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation Hans Ulrich Seidt hat ebenfalls massgeblichen Anteil an der Umsetzung der deutsch sudkoreanischen Gemeinschaftsbriefmarke Bundestagsentschliessung BearbeitenIn der 250 und letzten Sitzungswoche des Bundestages am 27 Juni 2013 vor der Sommerpause wurde der Antrag Die deutsch sud koreanischen Beziehungen dynamisch fortentwickeln ohne Aussprache an 41 Stelle des Tagesordnungspunktes gesetzt 9 Ideengeber der Bundestagsentschliessung zur Wurdigung des 50 jahrigen Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und Sudkorea ist der Schriftsteller und ehemalige Eishockey Profi Martin Hyun Aufgrund der Fulle an Antragen wurde der Antrag von der Offentlichkeit kaum wahrgenommen Siehe auch BearbeitenKoreaner in DeutschlandLiteratur BearbeitenLisa Hartmann Die sudkoreanischen Migranten und ihre Integration in Deutschland In Klaus Stuwe Eveline Hermannseder Hrsg Migration und Integration als transnationale Herausforderung Perspektiven aus Deutschland und Korea 2015 S 125 152 Weblinks Bearbeiten Kleine Sehnsucht Korea Deutsche Welle 50 Jahre Koreaner in Deutschland Kolumne von Martin Hyun Ministerprasidentin Kraft lobt ehemalige koreanische Bergleute Der Westen Lokalkompass Martin Ahlers Bergbau Serie Johnny der Duisburger Kumpel aus Korea In Westdeutsche Allgemeine Zeitung 11 September 2018 abgerufen am 5 Oktober 2018 Martin Hyun Die koreanischenArbeitsmigranten in Deutschland Dissertation 2018Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Botschaft Seoul 50 Jubilaum des Anwerbeabkommens Memento vom 29 Juni 2015 imInternet Archive Veroffentlicht im 2013 abgerufen am 27 Juli 2015 a b WDR Die Heimat verlassen und unter Tage malocht Memento vom 5 Mai 2013 im Internet Archive Goethe Institut In Deutschland angekommen 50 Jahre deutsch koreanisches Anwerbeabkommen Autor Volker Thomas Veroffentlicht im Mai 2013 abgerufen am 23 Januar 2015 a b Kook Nam Cho Ruwwe Koreanische Krankenpflegerinnen in Deutschland Erfahrungen aus funf Jahrzehnten In Ankommen Anwerben Anpassen Koreanische Krankenpflegerinnen in Deutschland Erfahrungen aus funf Jahrzehnten und neue Wege fur die Zukunft Veranstaltungsdokumentation im Rahmen der FES Gerechtigkeitswoche 25 27 April 2016 Friedrich Ebert Stiftung Korea Verband Koreanische Frauengruppe in Deutschland Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver di abgerufen am 8 November 2021 S 13 20 Lisa Hartmann Die sudkoreanischen Migranten und ihre Integration in Deutschland In Klaus Stuwe Eveline Hermannseder Hrsg Migration und Integration als transnationale Herausforderung Perspektiven aus Deutschland und Korea 2015 S 125 152 S 129 Bilaterale Beziehungen Deutsche Botschaft Seoul abgerufen am 8 November 2021 NDR Regional Niedersachsen Memento vom 12 Juli 2013 im Webarchiv archive today Migazin Bundesprasident Gauck stellt deutsch koreanische Gemeinschaftsbriefmarke vor Kolumne von Martin Hyun Bundestag Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Sudkorea amp oldid 235586983