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Antonio Berti geboren 17 Januar 1882 in Venedig gestorben 8 Dezember 1956 in Padua war ein italienischer Arzt Bergsteiger und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerti stammte aus einer wohlhabenden venezianischen Familie Er wurde auf den Namen seines Grossvaters des Arztes und Senators Antonio Berti 1812 1879 getauft Sein Grossvater mutterlicherseits der Universitatsprofessor Francesco Ferrara war ebenfalls Senator und unter Urbano Rattazzi fur kurze Zeit italienischer Finanzminister 1 Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Venedig schrieb er sich an der Fakultat fur Medizin der Universitat Padua ein Er spezialisierte sich als Rontgenarzt und machte sich bald einen Namen In seiner Freizeit fuhr er von seiner Wohnung am Prato della Valle mit dem Fahrrad in die Berge um seinem Hobby dem Bergsteigen zu fronen Seine Liebe zu den Bergen hatte er bereits als Jugendlicher entdeckt als er die Sommerferien in den Dolomiten rund um Cortina d Ampezzo verbrachte Mit 17 Jahren bestieg der noch unerfahrene Antonio Berti mit Freunden den Monte Cristallo Noch im gleichen Sommer mit dem Alpinisten Orazio de Falkner die Besteigung der Ago da Lago in der Croda da Lago Gruppe Es folgte weitere Begehungen zunachst in den Ampezzaner Dolomiten spater in den ubrigen ostlichen Dolomiten und den venezianischen Voralpen 2 Bis in die 1910er Jahre teilte er sich zwischen Studium Arbeit der Schriftstellerei und dem Bergsteigen auf 1900 trat er dem Club Alpino Italiano CAI bei In Padua habilitierte er unter anderem in Physiologie und spezielle Pathologie 1908 veroffentlichte er seinen ersten alpinen Fuhrer uber die Dolomiten des Cadore Le Dolomiti del Cadore guida alpinistica Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Club Alpino Accademico Italiano CAAI Er war damit der erste Bergsteiger im CAAI der sich ausschliesslich in den Dolomiten einen Namen als Alpinist gemacht hatte 3 In diesen Jahren machte er die Bekanntschaft mit anderen Bergsteigern wie Luigi Tarra und Arturo Andreoletti die Teil seines Freundeskreis wurden und mit denen er seine Leidenschaft fur die ostlichen Dolomiten teilte 1913 heiratete er die Contessa Marina Suman aus Padua Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich 1915 noch vor dem italienischen Kriegseintritt als Freiwilliger fur den Kriegsdienst Nach dem italienischen Kriegseintritt im Mai 1915 wurde er als Tenente bei den Alpini an die Front in den Sextner Dolomiten im Bereich der Drei Zinnen verlegt Als Arzt war in verschiedenen Feldlazaretten und zuletzt im Rang eines Majors am Militarkrankenhaus in Padua tatig Das italienische Heer nutzte aber auch seine exzellente Ortskenntnisse in Dolomiten und seine Fahigkeiten als Bergsteiger So wurde ihm die Installation eines Scheinwerfers auf dem Gipfel der fast 3000 m hohen Grossen Zinne anvertraut 1 Im Juni 1915 wurden auf seinen Rat hin die Stellungen auf dem von den Italienern besetzten Paternkofel verstarkt bevor wenige Wochen danach am 4 Juli der von Sepp Innerkofler angefuhrte osterreichische Eroberungsversuch scheiterte bei der Innerkofler den Tod fand Berti der laut eigener Aussage den Angriff aus der Ferne mit dem Fernglas beobachtete schilderte spater in seinen Buchern die Todesumstande Innerkoflers wobei er auch auf Zeugenaussagen zuruckgriff Laut Berti war der Sextner Bergfuhrer von einem Stein am Kopf getroffen worden der ihm von der italienischen Gipfelbesatzung entgegen geschleudert worden war und zu Tode gesturzt Eine Aussage die bereits in den 1930er Jahren von osterreichischer Seite angezweifelt wurde an der er aber auch spater festhielt 4 Nach dem Krieg nahm er zunachst seine Vorlesungen an der Universitat Padua wieder auf Den aufkommenden Faschismus beobachtete er nach Aussagen seines Sohnes Camillo mit Argwohn 1920 ubernahm er den Posten des Chefarztes im Krankenhaus von Vicenza den er bis zu seiner Pensionierung 1954 innehatte 1928 veroffentlichte er mit dem Gebietsfuhrer der ostlichen Dolomiten Guida delle Dolomiti orientali sein wohl bekanntestes Werk In dem Buch beschrankte er sich nicht nur auf die Beschreibung von Kletterrouten sondern es beinhaltete auch Kapitel zum geologischen Aufbau der verschiedenen Dolomitengruppen uber die Geschichte des Alpinismus in den ostlichen Dolomiten und kriegsgeschichtliche Hinweise des vergangenen Weltkrieges Mit dem Titel der in mehreren uberarbeiteten Auflagen auch unter der Schirmherrschaft des CAI herausgegeben wurde trug er zur touristischen und alpinistischen Erschliessung der ostlichen Dolomiten bei 5 Der immer starker wertende Wettstreit unter den Alpinisten auf der Suche nach neuen schwereren Kletterrouten war ihm zunachst fremd und entfernte ihn fur eine gewisse Zeit vom Alpinismus Berti wandte sich nun den Ereignissen des Gebirgskrieges in den Dolomiten zu Gipfelbesteigungen und Kletterrouten traten jetzt in den Hintergrund Vielmehr konzentrierte er sich auf den Besuch ehemaliger italienischer und osterreichischer Kriegssteige und Stellungen In der Folge veroffentlichte er mehrere Bucher uber den Gebirgskrieg in den ostlichen Dolomiten Von dem Wunsch getrieben seinen Fuhrer uber die ostlichen Dolomiten zu erweitern und Berggruppen zu beschreiben die er bis dahin vernachlassigt hatte nahm er seine Tatigkeit als Alpinist wieder auf 6 Die Arbeit als Schriftsteller half ihm auch uber den Verlust seines altesten Sohnes Alessandro im April 1945 hinweg Der als Artillerieoffizier dienende Alessandro Berti war nach dem italienischen Waffenstillstand mit den Alliierten im September 1943 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten aus der er nicht mehr zuruckkehren sollte 1948 veroffentlichte Berti das Buch Parlano i monti eine Zitatensammlung aus literarischen Werken uber den Alpinismus und die Berge Bereits 1947 erschien die unter Leitung seines Sohnes Camillo Berti herausgegebene Sektionszeitschrift des CAI Veneto Le Alpi Venete Nachdem er 1954 in den Ruhestand getreten war widmete er sich vollstandig der Schriftstellerei und arbeitete an der Erweiterung seines vom CAI und Touring Club Italiano 1950 herausgegebenen Fuhrers uber die ostlichen Dolomiten aus der Reihe Guida dei Monti d Italia 7 Ein zweiter Teilband war bereits im Entwurf fertiggestellt als Antonio Berti 1956 starb Nach seinem Tode wurde sein Werk von seinem Sohn Camillo Berti fortgefuhrt und schliesslich noch um einen dritten Band erweitert 8 Das von der Sektion Padua des CAI bewirtschaftete Rifugio Antonio Berti al Popera in den Sextner Dolomiten ist nach ihm benannt Eine nach ihm 1959 benannte Stiftung widmet sich dem Studium und dem Schutz der Alpen in der Region Venetien Des Weiteren tragen einige Erhebungen und Scharten in den Dolomiten seinen Namen 9 Schriften Auswahl BearbeitenLe Dolomiti del Cadore guida alpinistica Fratelli Drucker Padua Verona 1908 Le Dolomiti orientali guida turistico alpinistica Treves Mailand 1928 mit Giovanni Sala Guerra per crode Cedam Padua 1933 Guerra in Cadore 10 Reggimento Alpini Rom 1936 Parlano i Monti Hoepli Mailand 1948 Le Dolomiti Orientali guida turistico alpinistica Guida dei Monti d Italia CAI TCI Mailand 1950 Literatur BearbeitenClub Alpino Italiano Fondazione Antonio Berti Hrsg Antonio Berti Cantore delle crode Nuovi Sentieri Belluno 2007 ISBN 88 85510 37 X Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti In Antonio Berti Giovanni Sala Guerra per crode Neuauflage herausgegeben von Roberto Mezzacasa Nordpress Chiari 2001 ISBN 88 85382 76 2 Weblinks BearbeitenAntonio Berti auf frontedolomitico it Veroffentlichungen von Berti im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale SBN Einzelnachweise Bearbeiten a b Berti Antonio Abgerufen am 19 Juli 2021 italienisch Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 10 11 Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 11 Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 13 Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 14 15 Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 16 Roberto Mezzacasa Note biografiche di Antonio Berti S 17 18 Antonio Berti Camillo Berti Dolomiti Orientali Volume II Guida dei Monti d Italia CAI TCI Mailand 1982 S 7 Franco de Battaglia Luciano Marisaldi Enciclopedia delle Dolomiti Zanichelli Bologna 2000 S 131 Normdaten Person GND 101448927X lobid OGND AKS LCCN n83150514 VIAF 70307324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berti AntonioKURZBESCHREIBUNG italienischer Arzt Bergsteiger und AutorGEBURTSDATUM 17 Januar 1882GEBURTSORT VenedigSTERBEDATUM 8 Dezember 1956STERBEORT Padua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonio Berti Bergsteiger amp oldid 214652031