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Anselm Gerhard 30 Marz 1958 in Heidelberg ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Opernforscher Leben und Wirken BearbeitenGerhard besuchte Schulen in Kiel und Mannheim Sein Studium erfolgte in Frankfurt am Main und an der Technischen Universitat Berlin bei Carl Dahlhaus Magisterprufung 1982 1982 bis 1985 war er Stipendiat der Stiftung Volkswagenwerk in Parma und Paris 1985 wurde er an der Technischen Universitat Berlin promoviert 1985 bis 1992 wirkte Gerhard als Wissenschaftlicher Angestellter spater Hochschulassistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Habilitation 1992 1992 bis 1994 wirkte er ebenda als Hochschuldozent und war Heisenberg Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft Vom 1 Oktober 1994 bis zum 31 Dezember 2021 wirkte Gerhard als ordentlicher Professor fur Musikwissenschaft an der Universitat Bern bis zum 31 August 2021 war er auch Direktor des dortigen Instituts fur Musikwissenschaft Daneben war er Gast Professor an den Universitaten Freiburg im Uchtland Pavia Facolta di musicologia in Cremona Genf und an der Ecole normale superieure zu Paris Gast Lehrauftrage ubernahm er an der Stanford University den Universitaten Heidelberg Basel und Zurich sowie der Musikhochschule Luzern 2006 lehnte er den Ruf auf die Professur fur Theaterwissenschaft an der Universitat Bayreuth verbunden mit der Leitung des Forschungsinstituts fur Musiktheater Schloss Thurnau ab 2009 wurde er von der Royal Musical Association London mit der Dent Medal for outstanding contributions to musicology ausgezeichnet 1995 bis 2001 war Gerhard Prasident des Kuratoriums Musikforschung der Akademie 91 Zentralschweiz Luzern 1996 2002 Grundungsprasident des Vereins Arbeitsstelle Schweiz Repertoire International des Sources Musicales Bern 1997 bis 2002 Director at large der International Musicological Society 1998 bis 2002 Mitglied der steering group musicology der European Science Foundation Strasbourg 2000 bis 2007 Prasident der Ortsgruppe Bern der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft 1997 bis 2001 Mitherausgeber der Zeitschrift Musiktheorie 2001 bis 2012 Mitherausgeber der Zeitschrift Schubert Perspektiven seit 2002 Mitherausgeber der Schweizer Beitrage zur Musikforschung seit 2003 Mitherausgeber der Zeitschrift Verdi Forum Journal of the American Institute for Verdi Studies Seit 2016 gibt er die neu gegrundete Zeitschrift verdiperspektiven heraus Von Mai 2015 bis Dezember 2019 stand er als Prasident dem neu gegrundeten Walter Benjamin Kolleg an der Universitat Bern vor Zu Gerhards Forschungsschwerpunkten gehort die Oper des 19 Jahrhunderts Mit seinem Buch Die Verstadterung der Oper das auch in englischer Ubersetzung vorliegt entwickelte er eine wahrnehmungs und mentalitatengeschichtliche Perspektive auf die franzosische historische Oper zwischen Rossini und Meyerbeer sowie Verdi Zahlreich sind seine Veroffentlichungen zu Verdi in denen es neben analytischen Fragen auch um die Sozialgeschichte der italienischen Oper und die Biographie des Komponisten geht In seiner Habilitationsschrift London und der Klassizismus in der Musik wird die Entstehung des Konzepts einer nur auf sich selbst bezogenen Instrumentalmusik auf die britische asthetische Debatte des 18 Jahrhunderts bezogen und damit die britische Wurzel der Idee der absoluten Musik hervorgehoben Mit einer 1996 in Bern veranstalteten Tagung deren Beitrage 2000 im Druck erschienen gehorte Gerhard zu den ersten Musikhistorikern die sich mit der Verstrickung der deutschen Musikwissenschaft in das NS Regime auseinandersetzten In weiteren Beitragen zu Methode und Geschichte der Disziplin Musikwissenschaft setzte er sich kritisch mit der Gewohnheit auseinander historische Fragestellungen im Raster der Nationalgeschichte zu behandeln Schriften Auswahl BearbeitenDie Verstadterung der Oper Paris und das Musiktheater des 19 Jahrhunderts Metzler Stuttgart Weimar 1992 ISBN 3 476 00850 9 englisch The Urbanization of Opera Music Theater in Paris in the Nineteenth Century translated by Mary Whittall The University of Chicago Press Chicago London 1998 Musikwissenschaft eine verspatete Disziplin Die akademische Musikforschung in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zwischen Fortschrittsglauben und Modernitatsverweigerung Hrsg von Anselm Gerhard Metzler Stuttgart 2000 Verdi Handbuch Hrsg von Anselm Gerhard und Uwe Schweikert Metzler Stuttgart Weimar 2001 2 uberarbeitete Auflage 2013 London und der Klassizismus in der Musik Die Idee der absoluten Musik und Muzio Clementis Klavierwerk Metzler Stuttgart Weimar 2002 Musizieren Lieben und Maulhalten Albert Einsteins Beziehungen zur Musik Hrsg von Ivana Rentsch und Anselm Gerhard Schwabe Basel 2006 Giuseppe Verdi Beck Munchen 2012 Antonio Ghislanzoni Wie macht man eine italienische Oper Italienisch deutsch L arte di far libretti 1870 Hrsg von Anselm Gerhard Taschenbucher zur Musikwissenschaft 163 Noetzel Wilhelmshaven 2014 Weblinks BearbeitenAnselm Gerhard im WorldCat Anselm Gerhard auf der Homepage der Universitat BernNormdaten Person GND 121789853 lobid OGND AKS LCCN nr93015302 VIAF 113413955 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerhard AnselmKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 30 Marz 1958GEBURTSORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anselm Gerhard amp oldid 222261606