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Angel Ein Leben wie im Traum Originaltitel Angel ist ein Kinofilm des Regisseurs Francois Ozon aus dem Jahr 2007 Das Drehbuch schrieben Martin Crimp und Ozon selbst nach dem gleichnamigen Roman von Elizabeth Taylor 1957 der sich seinerseits an der Biografie von Marie Corelli orientierte Ozon gab an dass er Elemente aus den Melodramen Douglas Sirks und aus Gigi verwendet und die Hauptfigur nach Vom Winde verweht gestaltet hat FilmTitel Angel Ein Leben wie im TraumOriginaltitel AngelProduktionsland Vereinigtes Konigreich Frankreich BelgienOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 2007Lange 134 MinutenAltersfreigabe FSK 6 1 StabRegie Francois OzonDrehbuch Martin Crimp Francois OzonProduktion Olivier Delbosc Marc MissonnierMusik Philippe RombiKamera Denis LenoirSchnitt Muriel BretonBesetzungRomola Garai Angel Deverell Sam Neill Verleger Theo Lucy Russell Nora Howe Nevinson Michael Fassbender Esme Charlotte Rampling Verlegersgattin Hermione Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Schwerpunkte der Kritik 4 Literatur 4 1 Gesprache mit Francois Ozon 4 2 Kritikenspiegel 5 Weblinks 5 1 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie siebzehnjahrige Angel Tochter einer Gemusehandlerin lebt in bescheidenen Verhaltnissen in einer englischen Kleinstadt Sie traumt von einer Karriere als Schriftstellerin Von ihrer gesamten Umgebung wird sie deshalb nur belachelt Ihren ersten leicht schwulstig uberladenen Roman schickt sie an verschiedene Verlage Er wird tatsachlich angenommen publiziert und ein Riesenerfolg der sie zu einer reichen Frau macht Sie verlasst den Ort und wird erfolgreiche Schriftstellerin in London Sie kauft sich ein Schloss Paradise House und lebt dort in uberladenem Stil so wie sie sich das Leben einer Aristokratin vorstellt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Verehrerin und Vertrauten Nora Auf einer Buchprasentation ihres Romans hatte sie deren Bruder den expressionistischen Maler Esme kennengelernt und sich in ihn verliebt Nach der Hochzeit treten in der Beziehung des Paares unterschiedliche Auffassungen uber das Leben und die Kunst zu Tage die geschonte Scheinwelt und kitschige Kunst Angels einerseits und wahre Kunst und reales Leben bei Esme andererseits Als 1914 der Erste Weltkrieg beginnt kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Angel und Esme da sich Angel der Realitat des Krieges verweigert und weiterhin in ihrer Scheinwelt leben will wahrend Esme sich freiwillig an die Front meldet Ihre nunmehr pazifistisch motivierten Romane finden keinen Anklang beim kriegsbegeisterten Publikum mehr Angel lebt in ihrem Schloss isoliert bis Esme als Invalide aus dem Krieg zuruckkehrt Wahrend mehrerer vor Angel verschwiegener Fronturlaube hatte er eine Affare mit der Tochter der fruheren Schlossbesitzerin die spater ein Kind von ihm bekommt Durch die Invaliditat wird Esme depressiv und begeht Selbstmord In einem Interview verdreht und verleugnet sie die Realitat und deutet sie um wie in einem ihrer Kitschromane Sie findet zufallig den Abschiedsbrief der Geliebten Esmes Von Angel zur Rede gestellt bestatigt Nora die Beziehung Esmes zu der anderen Frau Bei einem Besuch bei ihr wird sie mit einer vitalen modernen Frau konfrontiert wahrend Angel selbst immer noch in ihrer Phantasiewelt einer Belle Epoque lebt Vereinsamt und ohne sinnvolle Aufgabe stirbt sie in Fieberfantasien Nora ist die Nachlassverwalterin Produktion BearbeitenEsmes Bilder wurden von Gilbert Pignol gemalt 2 Die Musik komponierte Philippe Rombi der inzwischen fur zwolf Filme Ozons die Musik komponierte hat und fur Angel eine Nominierung fur den International Film Music Critics Award IFMCA erhielt Drehort war die Abbaye de Bois Seigneur Isaac in Braine l Alleud Belgien Schwerpunkte der Kritik BearbeitenDie deutschsprachige Kritik begegnete Ozons Film mit gemischten ins Negative tendierenden Urteilen Er nehme Partei fur den schlechten Geschmack die angemessene Bildsprache eines Films uber Angel Deverell ist nun mal die des Groschenromans 3 Ozon zeige einerseits die verfuhrerische schone Seite von Angels hermetischer Vorstellungswelt zugleich aber auch deren egozentrische Naivitat 4 Man sei hin und hergerissen bei dieser Gratwanderung zwischen einem Melodrama voll ubergrosser Gefuhle und der geschmacklosen Genre Travestie 5 Ein Vorwurf lautet Ozon wolle den Kitsch seiner Figur nicht nur ironisch blossstellen er will ihn zugleich zelebrieren 6 Die Hauptfigur unterwerfe mit unbandigem Willen die Wirklichkeit ihrem Traum was zwei Kritiker an einen deutschen Bundeskanzler erinnerte Ich will hier rein Die klassische Gerhard Schroder Szene Und naturlich wird man Kanzler auf dieser Welt wenn man es will Oder Schriftstellerin 7 Mehrfach heisst es dass der enorme Aufwand bei der Dekoration und anderen Ausserlichkeiten in keinem Verhaltnis zum erzahlten Inhalt stehe und den Film dominiere 8 der so reine Oberflache bleibe 9 Er zitiere zu viele Melodramen der 1950er Jahre 4 gerate so zu einer billigen Nachahmung fruherer Filmstile ohne eigenen Witz und Charme 10 Das Zitieren alterer Filmasthetik allein verleihe dem Film noch kein Leben jede Pilcher Verfilmung bewege ihr Publikum starker 6 Eine wohlwollende Kritik entdeckt dass hinter den grossen Gefuhlen eine durchdachte Gesellschaftsanalyse stehe Nur Filme wie dieser konnen gleichzeitig traumen und denken 11 Andernorts wird dem Werk zugestanden er sei lustig durch seinen volligen Ernst 3 oder von leiser Ironie 12 Dem halten andere Kritiken entgegen er reisse sein Publikum nicht mit weil er intellektuell zu bewusst und die Hauptfigur zu plakativ sei 9 dieser Inhalt trage nicht uber zwei Stunden und ein echter dramatischer Konflikt fehle 13 Gegen Ende machten sich Langen bemerkbar 3 Uber die darstellerischen Leistungen ist man sich uneinig Romola Garai verleihe der Figur eine unwiderstehliche Arroganz 3 ihre Leistung sei respektabel obwohl sie teilweise uberfordert scheine 5 sie spiele kraftvoll aber die Figur wecke keine emotionale Teilnahme 6 sie habe kaum Charisma 14 Sie und Fassbender Neill and Rampling spielten desinteressiert so dass auch beim Zuschauer kein Interesse aufkomme 10 einzig Rampling bringe Warme in ihre kleine Rolle 6 Literatur BearbeitenGesprache mit Francois Ozon Bearbeiten Die Traume bringen einen um In Berliner Zeitung 8 August 2007 S 27 Ich liebe Monster In Der Tagesspiegel 9 August 2007 S 29Kritikenspiegel Bearbeiten Positiv Der Tagesspiegel 9 August 2007 S 29 von Kerstin Decker ein ganz ausserordentlicher ein wunderbarer Film Ozon findet geeignete Form um Kitsch komisch darzustellen etwas zu lang Eher positiv Cinema Nr 8 2007 halb erhobener Daumen formvollendet ausgewogen zwischen entlarvender Ironie und tiefer Tragik Frankfurter Rundschau 9 August 2007 S 37 von Heike Kuhn Film funktioniert emotional wie intellektuell als soziale Studie Gemischt epd Film August 2007 S 50 51 melodramatische Inszenierung und prachtige Ausstattung als Vorteile aber manieristischer Stil Neue Zurcher Zeitung 12 April 2007 S 43 von Marli FeldvossEher negativ film dienst Nr 16 2007 fd38263 S 31 von Hans Jorg Marsilius oberflachlich und nicht mitreissend Negativ Focus 6 August 2007 S 52 53 ausstattungsversessen Hauptfigur ohne Ausstrahlung Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 August 2007 S 33 von Verena Lueken Verriss taz 9 August 2007 S 17 von Ines Kappert zu gehaltsarm verliert sich in Zitaten und Optik Die Welt 9 August 2007 S 29 von Peter Zander Schmalz unter Pilcher Niveau ohne Leben lasst kalt Weblinks BearbeitenAngel Ein Leben wie im Traum in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Angel Ein Leben wie im Traum Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Juli 2007 PDF Pruf nummer 110 817 K 1 BFI a b c d Kerstin Decker Das Schlosschen In Der Tagesspiegel 9 August 2007 S 29 a b Ines Kappert Brutale Naivitat In taz 9 August 2007 S 17 a b Marli Feldvoss In Neue Zurcher Zeitung 12 April 2007 S 43 a b c d Peter Zander Vom Kitsche verweht In Die Welt 9 August 2007 S 29 Direktzitat aus Peter Zander Vom Kitsche verweht In Die Welt 9 August 2007 S 29 Die gleiche Analogie zieht Hans Jorg Marsilius in film dienst Nr 16 2007 fd38263 S 31 film dienst Nr 16 2007 fd 38263 S 31 Focus 6 August 2007 S 52 53 FAZ 11 August 2007 S 33 taz 9 August 2007 S 17 a b Hans Jorg Marsilius film dienst Nr 16 2007 fd38263 S 31 a b Verena Lueken Bombastisch In FAZ 11 August 2007 S 33 Heike Kuhn Die armen Neureichen In Frankfurter Rundschau 9 August 2007 S 37 Angel Ein Leben wie im Traum In cinema Abgerufen am 13 Marz 2022 Heft Nr 8 2007 taz 9 August 2007 S 17 FAZ 11 August 2007 S 33 Neu im Kino In Focus 6 August 2007 S 52 53 Filme von Francois Ozon Photo de famille Les Doigts dans le Ventre Mes parents un jour d ete Une goutte de sang Peau contre peau Le Trou madame Deux plus un Thomas reconstitue Victor Une rose entre nous Action verite Jospin s eclaire Ein Sommerkleid L Homme ideal Francois Ozons Kurzfilme Sitcom Scenes de lit X2000 Ein kriminelles Paar Tropfen auf heisse Steine Der kleine Tod Unter dem Sand 8 Frauen Swimming Pool 5 2 Funf mal zwei Die Zeit die bleibt Un lever de rideau Angel Ein Leben wie im Traum Ricky Wunder geschehen Ruckkehr ans Meer Das Schmuckstuck In ihrem Haus Jung amp Schon Eine neue Freundin Frantz Der andere Liebhaber Gelobt sei Gott Sommer 85 Alles ist gut gegangen Peter von Kant Mein fabelhaftes Verbrechen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angel Ein Leben wie im Traum amp oldid 221074426