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Andree s Berggarten spater als Hotel Andree s Berg bezeichnet war ein Hotel mit Gaststatte in Hann Munden in Sudniedersachsen das aus einem um 1826 entstandenen Gartenlokal hervorgegangen ist Das vom Mundener Arzt Ludwig Andree gegrundete und nach ihm benannte Anwesen lag oberhalb des Ortes an einem steilen Hang des Questenberges Das Freiluftlokal war wegen seiner reizvollen Aussicht und seiner Musikkonzerte ein beliebtes Ausflugsziel Nach Hangrutschungen Anfang der 1980er Jahre wurde der Gebaudekomplex ab 1986 wegen Einsturzgefahr abgerissen Andree s Berggarten mit Besuchern 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gebaude 2 Niedergang 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von der Werra und der Vorstadt Blume hoch zum Hotel Andree s Berg um 1880 nbsp Der Hotelkomplex um 1915Aus einer Veroffentlichung im Mundenschen Intelligenzblatt im Jahre 1826 ist zu entnehmen dass der ortliche Stadtchirurg und Wundarzt Ludwig Andree zu dieser Zeit auf seinem Gartengrundstuck am Questenberg Gaste bewirtete Laut seinen Ausfuhrungen gestattete er Fremden und Einheimischen gerne den Zutritt zu seinem Berggarten verbat sich aber bei verschlossener Ture ein Eintreten durch die Hecke Bei dem Garten handelte es sich um ein etwa 22 000 m grosses Grundstuck auf dem er in einem Teich Blutegel zur medizinischen Blutegelbehandlung zuchtete die er europaweit verschickte Der Garten lag am Steilhang des Questenberges oberhalb der Stadt und der Vorstadt Blume Von dort bot sich ein reizvoller Ausblick auf das von den Flussen Werra Fulda und Weser durchzogene Tal Bei Andree s Berggarten handelte sich um die alteste Einrichtung ihrer Art im Ort Spater kamen das Bergschlosschen am Hang des Kattenbuhl und in den 1880er Jahren auf dem Rabanenkopf die Ausflugsgaststatte an der Tillyschanze hinzu 1829 erhielt Ludwig Andree von der Landdrostei Hildesheim eine Schankkonzession Der Berggarten entwickelte sich zu einem Freiluftlokal das im Sommerhalbjahr dauerhaft geoffnet war Im Laufe der Zeit wurden weitere Unterhaltungsmoglichkeiten angeboten wie Musikkonzerte und Feuerwerk sowie Illuminationen So wurde das Lokal zu einem beliebten Ausflugsziel zu dem unter anderem Besucher aus Kassel mit dem Schiff anreisten 1849 verstarb der Grunder Ludwig Andree 1853 erwarb der Mundener Burger Friedrich Bode die Lokalitat Er und spater sein Sohn bauten die Gartenwirtschaft zu einem Hotel mit Restaurant aus Ab 1869 wurden Sommergaste in Pension genommen Ende der 1880er Jahre begann der regulare Hotelbetrieb Zuvor war Andree s Berggarten zum gutgehenden Veranstaltungsort fur Musikkonzerte geworden Bei einem grossen Musikfest 1856 traten funf Militarmusikkorps auf 1889 gab der Gottinger Musikdirektor Rudolf Bullerjahn mit seiner Kapelle acht Sommerkonzerte fur deren Durchfuhrung ein Musikpavillon erbaut wurde Im Ersten Weltkrieg diente das Hotel als Reservelazarett Gebaude Bearbeiten 1859 bestand das Hotel als zweigeschossiges Gebaude dass 1882 eine Veranda als grosseren Anbau erhielt Um 1882 entstanden hinter dem Hauptbau ein kleineres und ein grosseres Nebengebaude mit zwei bzw drei Geschossen zum Teil mit einem Stall fur Tiere Um 1905 wurde ein grosseres Aborthaus errichtet Im Laufe der Zeit entstand ein grosserer Gebaudekomplex mit Aussichtsterrasse dem zuletzt 1912 ein grosserer Saal hinzugefugt wurde In den 1930 wurde im Garten eine neue Musikmuschel erbaut In dieser Zeit warb das Hotel mit seiner bevorzugten Sudlage am Hochwald einer Zentralheizung einem parkahnlichen Garten sowie fliessendem Wasser Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in den 1950er Jahren zur Anlage einer Terrasse im Stile der Zeit als letzter Baumassnahme nbsp Die Gartenwirtschaft in der Anfangszeit um 1830 nbsp Moosgrotte im Garten nbsp Terrasse nbsp Der Hotelbau 1875Niedergang Bearbeiten nbsp Heutiger Blick auf den fruheren Standort des in den 1980er Jahren abgerissenen Hotels von Baumen und Buschen uberwuchert 2016 Der Hotelkomplex befand sich im Bereich des Andreesberges einem steilen Hang an der Sudseite des Questenbergs mit meterdicker Fliesserde 1928 erhielt das Hotel eine Zufahrtsstrasse bei deren Bau steile Boschungen entstanden Mitte der 1930er Jahre kam es an der Strasse und der Hotelterrasse zu Bodensetzungen von bis zu 50 cm im Jahr Nach starken Niederschlagen im Jahr 1939 wurden in dem Gebiet Bodenrisse festgestellt die auf ein Abrutschen des Hangs schliessen liessen Am Hotelgebaude fand bis 1940 ein Absetzen des Haupttrakts vom Nebentrakt um 25 cm statt An Wanden und Decken hatten sich Risse gebildet die laut spateren Untersuchungen oberflachlich verputzt wurden 1981 kam es nach uberdurchschnittlichen Niederschlagen erneut zu Bodenbewegungen am Andreesberg 1982 war es an allen Gebaudeteilen des Hotels zu Setzungen gekommen die bis zu 30 cm breite Spalten in den Fussboden den Decken und im Dach verursachten Wegen Einsturzgefahr wurde der seit Jahren baufallige Hauptteil des Hotels 1986 abgebrochen 1 1990 folgte der Rest mit Nebengebauden und einem Betten sowie Wirtschaftstrakt Heute 2016 ist das fruhere Hotelgelande vollstandig von Buschen und Baumen uberwachsen Einzelne Mauerreste der Gebaude und Terrassierungen haben sich an Gelandekanten erhalten nbsp Wohnbebauung am Steilhang des Andreesbergs nbsp Alter Hinweispfeil zum Hotel Andree s Berg an einer Strassenunterfuhrung der Dransfelder Rampe nbsp Zwei Nebengebaude kurz vor dem Abriss 1988 nbsp Mauerfragment des Hotels nbsp Mauerrest des Hotels nbsp Am ehemaligen Hotelstandort aufgefundene Tassenscherbe mit Aufschrift Hotel Andree sbergRezeption BearbeitenDas Hotel dient im 1993 erschienenen Roman Wolpertinger oder Das Blau von Alban Nikolai Herbst als zentraler Handlungsort Dort wird es als Hotel Wolpertinger in einer Erzahlebene auch als Hotel Andree s Berg bezeichnet Die Romanhandlung spielt in den Jahren 1981 1985 und 1989 Das 1000 seitige Werk gilt als der einzige grosse Roman mit Hannoversch Munden als Spielort Im Jahr 1995 wurde Herbst fur den Roman mit dem Grimmelshausen Preis ausgezeichnet Literatur BearbeitenKarl Brethauer Der Andree 150 Jahre fur Munden bedeutend in Munden Gesammelte Aufsatze Zweite Folge Verlag Hans Fiedler Hann Munden 1984 S 103 106 Bodo Damm Hangrutschungen im Mittelgebirgsraum Verdrangte Naturgefahr In Standort Zeitschrift fur Angewandte Geographie 4 2000 ku eichstaett de PDF und researchgate net Johann Dietrich von Pezold Der Andreesberg Gartenlokal Restaurant und Hotel In Geschichte an den drei Flussen Streiflichter in die Vergangenheit der Stadt Hann Munden an Werra Fulda und Weser Hann Munden 2008 S 66 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrees Berggarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Postkarte mit dem Hotel und Blick uber Munden um 1900 Postkartenansicht des Hotels auf einer 1920 gelaufenen Postkarte Luftbild des zum Aufnahmezeitpunkt noch bestehenden Hotelkomplexes Fotos der Ruine des Hotels in den 1980er Jahren als Handlungsort des Romans Wolpertinger oder Das BlauEinzelnachweise Bearbeiten Abriss am Andreesberg in Mundener Allgemeine vom 12 Marz 198651 42296 9 65457 Koordinaten 51 25 23 N 9 39 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andree s Berggarten amp oldid 230601011