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Die America war eine amerikanische Schoneryacht mit grunem Holzrumpf Die Yacht America ist der Namensgeber des heute noch ausgetragenen America s Cup Sie gewann 1851 den erstmals ausgetragenen One Hundred Sovereigns Cup America Die Yacht America auf einer Lithografie Die Yacht America auf einer LithografieSchiffsdatenFlagge Vereinigte Staaten 48 Vereinigte StaatenSchiffstyp Regattayacht TourenyachtEigner Finanzkonsortium zum Bau der YachtBauwerft William H Brown USAStapellauf 3 Marz 1851Verbleib 1946 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 30 85 m Lua 27 39 m KWL Breite 6 95 mTiefgang max 3 33 mVerdrangung 170 t Besatzung 7Takelung und RiggTakelung SchonerAnzahl Masten 2Segelflache 498 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 One Hundred Sovereigns Cup 1 2 America s Cup 1 3 Weitere Verwendung 1 4 Nachbau 1987 1 5 Nachbau Whydah of Bristol 2 Technische Beschreibung 3 Erfolge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Schiff wurde vom Grunder des New York Yacht Club NYYC John Cox Stevens Sohn von John Stevens mit Hilfe eines Finanzkonsortiums bestehend aus ihm selbst als Vorsitzenden sowie Edwin Augustus Stevens Hamilton Wilkes George L Schuyler Colonel James Alexander Hamilton und John K Beekam Finlay in Auftrag gegeben Der ausschliessliche Zweck war die Teilnahme an der Wettfahrt um den One Hundred Sovereigns Cup rund um die Isle of Wight nicht 100 Guineas Cup wie haufig falsch uberliefert 1 John Cox Stevens beauftragte die Werft von William H Brown 12th Street East River in New York mit dem Bau der Yacht die Georg Steers nach den Linien der sehr schnellen Lotsenschoner Mary Taylor und Moses Grinell entworfen hatte Die werftseitig geforderte Bausumme von 30 000 US Dollar fur eine 140 Tonnen verdrangende Yacht verschlug dem Konsortium zunachst die Sprache konnte man doch zu dieser Zeit einen 1 600 Tonnen Teeklipper fur 70 000 US Dollar am East River an der South Street in New York bekommen 2 Das Konsortiumsmitglied George L Schuyler verhandelte daher mit der Werft eine Vertragsklausel die es dem Konsortium ermoglichte den Yachtneubau nicht abnehmen zu mussen oder ihn zu bezahlen wenn es einer Yacht gleicher Grosse innerhalb von 20 Tagen nach Ablieferung durch die Werft gelange die America in einem Rennen zu schlagen Die Kosten der Wettfahrt solle die Werft tragen Weiterhin wurde festgelegt Sollte die neue Yacht nach England gebracht werden auf Kosten der Eigner und dort von einer Yacht gleicher Grosse geschlagen werden dann konne sie an die Werft zuruckgegeben werden Unter diesen Bedingungen wurde der hohe Kaufpreis akzeptiert Am 17 Mai 1851 war die America fertiggestellt und stellte sich der Vergleichswettfahrt mit der grosseren Slup Maria von John Cox Stevens die damals als schnellste Yacht in den amerikanischen Gewassern galt America wurde klar geschlagen und die Mitglieder des Konsortiums waren erleichtert den Neubau nicht abnehmen zu mussen Doch die Zeit wurde knapp und die Einzelheiten fur die Wettfahrten in England waren mit dem Kommodore Lord Wilton vom Royal Yacht Squadron abgesprochen worden Man einigte sich mit der Werft auf einen Kaufpreis von 20 000 US Dollar 2 Die America war zwar nicht ganz so schnell wie die Maria aber unter den Umstanden die vernunftigere Alternative 2 Nach einigen Restarbeiten legte die America am 21 Juni 1851 in New York zur Nordatlantikuberquerung ab Sie fuhr mit den Segeln der Mary Taylor Die eigenen Segel und andere Regattaausrustung waren unter Deck verstaut Sie segelte mit hoher Geschwindigkeit ihr bestes Etmal betrug 284 Seemeilen was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 Knoten entsprach America erreichte Le Havre nach 20 Tagen und wenigen Stunden obwohl sie auf dem Atlantik funf Tage Flaute hatte Nach einer dreiwochigen Uberholung an einem Liegeplatz der extra abgesperrt wurde segelte die Yacht zu ihrem Ankerplatz vor Cowes 2 One Hundred Sovereigns Cup Bearbeiten nbsp Yacht America und Regattaverlauf rund um die Isle of Wight mit Zeitangaben am 22 August 1851 Kurs im UhrzeigersinnDie Wettfahrt wurde vom Royal Yacht Squadron RYS als Fleet Race durchgefuhrt und von 18 gemeldeten britischen Yachten gingen 15 an den Start Der in der Segelanweisung festgelegte traditionelle Kurs wurde The Queen s Course genannt zu Ehren von Konigin Victoria 1 Den One Hundred Sovereigns Cup gewann die America am 22 August 1851 nach 53 Seemeilen um 20 37 Uhr Ortszeit mit 20 Minuten Vorsprung vor den 14 britischen Teilnehmern Aurora Arrow Alarm u a Uberliefert ist die Verwunderung der Konigin die das Segelrennen von ihrer koniglichen Yacht aus beobachtete Auf ihre Frage wer Zweiter geworden war als die fuhrende America die konigliche Yacht passierte und ihre Nationalflagge zum Grusse dreimal dippte antwortete ihre Begleitung Your Majesty there is no second deutsch Eure Majestat es gibt keinen Zweiten 3 Die America wurde bei ihrem Sieg gefuhrt von Skipper und Steuermann Richard Old Dick Brown dem Navigator und Taktiker afterguard Horatio Nelson Nelse Comstock und dem Wachfuhrer Robert Underwood Mit an Bord waren der englische Lotse und 14 Mann Besatzung darunter die Ingenieursbruder Edwin und John Cox Stevens Die Amerikaner waren uber den prestigetrachtigen Sieg sehr stolz und es entstand eine Legende uber den Stifter des One Hundred Sovereigns Cup Da Konigin Victoria traditionell in jedem Jahr einen Pokal dem Yachtclub Royal Yacht Squadron stiftete fur die Siegeryacht in der Wettfahrt auf The Queen s Course rund um die Isle of Wight entstand das Missverstandnis auch dieser Pokal sei von ihr gegeben worden Das ist falsch denn der jahrliche Konigin Pokal war nur fur Vereinsmitglieder ausgeschrieben im Jahr 1851 fur Kutteryachten mit einer Wasserverdrangung zwischen 50 und 100 Tonnen John Cox Stevens war kein Vereinsmitglied und America verdrangte 170 Tonnen Vielmehr stiftete Lord Anglesey dem Royal Yacht Squadron den One Hundred Sovereigns Cup der seinen Namen aufgrund des Kaufpreises beim Juwelier erhielt Als Lord Uxbridge war er im Jahr 1815 ein Grundungsmitglied des RYS gewesen und 1851 noch ein aktiver Segler mit seiner Kutteryacht Pearl Der Pokal hatte keinen Boden und war aus Britanniametall getrieben mit einem Gewicht von 134 Unzen und 27 Inch hoch Lieferant war der Londoner Juwelier Robert Garrard Zur damaligen Zeit wurden keine Wanderpokale gewonnen sondern der Sieger konnte den Pokal behalten 1 America s Cup Bearbeiten Bei der Ruckkehr nach New York stiftete John Cox Stevens den gewonnenen One Hundred Sovereigns Cup dem New York Yacht Club und begrundete mit diesem Preis den America s Cup der erstmals 1870 vor New York zwischen den Yachten Magic USA und Cambria Grossbritannien ausgetragen wurde Sieger Magic 4 Weitere Verwendung Bearbeiten Im Anschluss an den Sieg verkaufte John Cox Stevens die Yacht an Lord John de Blaquiere fur 25 000 US Dollar 1 Dieser liess sie umbauen um sie fur Kreuzfahrten im Mittelmeer nutzen zu konnen 1853 kaufte sie Lord Templeton der sie in der Pitcher Werft restaurieren und modernisieren liess Sie wurde in Camilla umgetauft 1863 kam sie in ihre Heimat zuruck Sie diente als Schulschiff der Marineakademie der Vereinigten Staaten Im Amerikanischen Burgerkrieg war sie auf Seiten der Nordstaaten im Dienst Ab 1873 wurde sie wieder fur den Rennsport verwendet und war hier bis 1901 im Einsatz Nach mehrmaligem Wechsel des Besitzers kam sie 1921 wieder zur Marineakademie und wurde nach Annapolis gebracht Dort uberliess man sie jedoch dem Verfall Sie wurde in einem Schuppen eingelagert dessen Dach 1942 nach sehr starken Schneefallen unter der Schneelast einbrach und das Schiff unter sich begrub Nach Kriegsende ergab eine genaue Untersuchung des Rumpfes dass allein das Holz des Kiels in Ordnung war Ein Wiederaufbau unterblieb deshalb und der Rumpf wurde 1946 abgewrackt 2 Nachbau 1987 Bearbeiten Man stellte fur funf Millionen US Dollar einen originalgetreuen Nachbau her der in Savannah die Segelregatta der 26 Olympischen Spiele eroffnete Der Nachbau der America wurde entworfen von Olin Stephens von Yacht Konstruktionsburo Sparkman amp Stephens New York Der Stapellauf war am 3 Mai 1987 auf der Werft Goudy amp Stevens East Boothbay Maine USA Nachbau Whydah of Bristol Bearbeiten In Bristol wurde im Jahr 2000 ein 1 2 Nachbau der America fertig gestellt und nach dem ehemaligen Sklaventransporter und Piratenschiff Whydah benannt Das ehemalige Charterschiff befindet sich seit 2014 im Besitz des Vereins Brigantine Falado von Rhodos e V und bietet interessierten Gruppen der Bundischen Jugend die Gelegenheit unter fachkundiger Leitung Seemannschaft zu erlernen 5 6 Technische Beschreibung BearbeitenDie America wurde vom nordamerikanischen Schiffbauer George Steers konstruiert und war als Schoner mit einigen neuen Konstruktionsmerkmalen konzipiert Eine Neuerung waren die beiden leicht zum Heck geneigten Masten Der Kiel wurde den Klippern entlehnt was dem Schiff zu damals ungeahnter Geschwindigkeit verhalf Der deutsche Yachtkonstrukteur Max Oertz Germania Meteor IV wurdigte 1901 in einem Vortrag vor der Schiffbautechnischen Gesellschaft die besonderen Konstruktionsmerkmale der Yacht In der Amerika waren die Wasserlinien von ausserordentlicher Scharfe und Hohlheit der Deplacements Schwerpunkt lag aussergewohnlich weit achtern und auch im Schnitt der Segel wich die Yacht von allem Gebrauchlichen ab Mag der vorzugliche Stand der Segel ebenfalls seinen Teil zu dem Erfolg beigetragen haben so waren die Segel Eigenschaften der Amerika bei dem Rennen um die Insel Wight herum im Jahre 1851 doch derartig verbluffende dass die Amerika mit Recht als der Ausgangspunkt einer ganzlich neuen Richtung im Yachtbau bezeichnet werden kann sowohl diesseits wie jenseits des Ozeans Mit den verschiedensten namentlich durch Messverfahren beeinflussten Variationen erhielt sich das Princip der scharfen Wasserlinien bis gegen Ende der 80er Jahre auch noch nachdem man gelernt hatte schwere Bleikiele den Yachten unterzuhangen und nachdem bezuglich der Bauausfuhrung und Takelage bemerkenswerte Fortschritte gemacht worden waren 7 Das Deck war mit Eichenholz beplankt Verzierungen aus Zedernholz waren angebracht worden Unter Deck befanden sich vier Eignerkabinen ein Salon mit sechs Kojen und die Mannschaftsunterkunft Anders als die Briten verwendete man keine reinen Leinensegel mehr sondern langs vernahte Baumwollsegel die deutlich leichter zu reparieren waren Wie bei allen Schonern waren die Segel trapezformig und wurden durch R H Wilson New York und Port Jefferson Long Island hergestellt Insgesamt handelte es sich um ein durch William H Brown entworfenes zweimastiges Leichtschonerrigg Am vorderen Mast war das Schonersegel am hinteren das Grosssegel Zum Bugspriet hin war Binnen und Aussenkluver getakelt Besans waren nicht vorgesehen Erfolge Bearbeiten3 Mai 1851 bis 27 Juli 1901 51 Regatten 12 SiegeLiteratur BearbeitenDetlef Jens Der Schoner America In ders Die klassischen Yachten Band 3 Rennschiffe im Wandel der Zeit Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2007 ISBN 978 3 7822 0958 8 S 34 41 Riccardo Magrini Schiffe Kaiserverlag Klagenfurt 2006 ISBN 3 7043 1422 6 Ottmar Schauffelen Die letzten grossen Segelschiffe Delius Klasing Verlag Bielefeld 1986 ISBN 3 7688 0483 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons America Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Segelriss und Rumpflinien America Foto America 1889 Bildmaterial America klaus kramer de Foto America 1987 Heckansicht Memento vom 28 November 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Royal Yacht Squadron The Yacht America Memento des Originals vom 16 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rys org uk Abgerufen am 27 Januar 2009 a b c d e American Heritage Magazin ALFRED F LOOMIS Ah Your Majesty there is no second Memento vom 24 Juli 2009 im Internet Archive Abgerufen am 8 Februar 2009 1851 THE ORIGINS OF THE AMERICA S CUP Memento vom 25 Dezember 2010 im Internet Archive Abgerufen am 29 Dezember 2010 America s Cup AC CLOPAEDIA TIMELINE Memento vom 16 Januar 2007 im Internet Archive Abgerufen am 24 Januar 2009 Google Maps Abgerufen am 5 Juli 2020 de US WHYDAH OF BRISTOL Abgerufen am 5 Juli 2020 deutsch Max Oertz Uber Segelyachten und ihre moderne Ausfuhrung Vorgetragen 1901 vor der Schiffbautechnischen Gesellschaft Memento des Originals vom 29 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www yachtsportarchiv de Abgerufen am 8 Februar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title America Yacht amp oldid 234427503