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Amandus Acker CSSp 24 April 1848 in Weyersheim im Unterelsass 30 Marz 1923 in Knechtsteden bei Neuss war ein Elsasser katholischer Missions und Kolonialpionier und Wiederbegrunder der deutschen Spiritanerprovinz Acker erkampfte die Ruckkehr der im Kulturkampf als jesuitenverwandt ausgewiesenen Spiritaner Redemptoristen und Lazaristen Vinzentiner nach Deutschland Pater Amandus Acker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAmandus Acker war das Kind einer Bauernfamilie wurde aber weil er in jungen Jahren die Eltern verloren hatte im Hause eines verwandten Arztes erzogen Wegen seines Sprachfehlers wollte ihn sein Pflegevater nicht studieren lassen Dessen Schwester aber ebnete Acker den Weg in eine Missionsschule der Spiritaner in Frankreich Trotz seines Sprachfehlers absolvierte Acker sein Theologiestudium in Langonnet wurde 1875 zum Priester geweiht und trat am 15 August d J in die Missionsgesellschaft vom Hl Geist ein Noch im selben Jahr wurde er der Sansibarmission zugeteilt Er begann als Waisenvater im Heim fur die freigekauften Sklavenkinder leitete danach die Mission auf der Insel und verwaltete zugleich die Prokura fur die immer zahlreicher werdenden Missionen auf dem ostafrikanischen Festland Wahrend der 19 Jahre auf Sansibar entwickelte er viele gute Beziehungen zu in und auslandischen Kolonialbeamten und politikern die sich bei seiner spateren Aufbauarbeit in Deutschland als sehr nutzlich erweisen sollten 1893 wurde P Amandus in einen Streit um die Goanesen auf Sansibar verwickelt der sich zu politischen Spannungen zwischen Frankreich und Portugal auswuchs Acker musste deshalb nach Europa zuruckkehren Dort erhielt er die Aufgabe die im Kulturkampf vertriebenen Spiritaner nach Deutschland zuruckzufuhren Vom Generalsuperior seines Ordens und vom Kardinalprafekten der Missionskongregation wurde er zum Oberen der deutschen Ordensprovinz bestellt die vorerst nur ein einziges Mitglied hatte ihn selbst Laut seinem Nachruf in der Augsburger Postzeitung machte der populare judische Forschungsreisende Eugen Wolf seinen ganzen politischen Einfluss geltend um dem Orden die Ruckkehr nach Deutschland zu ermoglichen Zu diesem Zweck habe er Pater Acker personlich zum Reichskanzler Leo von Caprivi gefuhrt und ihn diesem empfohlen 1 Mit Hilfe des Kolner Erzbischofs Krementz der Erlaubnis der preussischen Regierung und finanzieller Unterstutzung durch den Afrikaverein erwarb Pater Amandus 1895 die ausgebrannte Ruine der ehemaligen Pramonstratenserabtei Knechtsteden Bis 1908 wurde sie unter seiner Leitung wiederaufgebaut 1896 errichtete Acker dort eine Missionsschule 1898 ein Brudernoviziat und 1905 ein Priesterseminar Dieser ersten Niederlassung folgten bis 1914 noch vier weitere Hauser die Missionsschulen in Zabern Elsass 1900 und Broich bei Aachen 1905 das Klerikernoviziat in Neuscheuern Lothringen 1904 und ein Erholungsheim in Heimbach in der Eifel 1914 Acker leitete die deutsche Ordensprovinz bis 1919 Mit ausserordentlichem missionarischen Eifer warb er fur das Missionswerk und den Kolonialgedanken vertrat sein Anliegen auf der Kanzel auf ausgedehnten Vortragsreisen in Deutschland und Osterreich und auf Katholikentagen Regensburg 1904 Dusseldorf 1908 Er war Mitbegrunder der Zeitschrift fur Missionswissenschaft die schon nach zwei Jahren 7000 Abonnenten hatte In Strassburg 1905 war Acker Prasident der Missionsversammlung Bis 1917 wurde P Amandus immer wieder zum Vorsitzenden der 1910 gegrundeten Superiorenkonferenz der missionierenden Orden und Kongregationen in Deutschland gewahlt Mit Energie und Geschick vertrat er den katholischen Standpunkt in den Fragen der Sklaverei der Zwangsarbeit und der Rassenmischehe in den Schutzgebieten Er forderte die Abschaffung der Sklaverei und Polygamie sowie die Errichtung von Schulen und Krankenhausern fur die Kolonien Wahrend des Ersten Weltkrieges setzte er sich mit grosser Entschiedenheit fur die in der Turkei verfolgten Armenier ein Sein Einsatz fur die deutsche Kolonialpolitik brachte ihm das Wohlwollen des deutschen Kaisers dem er dreimal begegnete durch Verleihung des roten Adlerordens und des Kronenordens ein Sein Versuch Papst Pius X den er 1908 wahrend einer Wallfahrt nach Rom aufsuchte missionarisch zu begeistern und zur Herausgabe einer Missionsenzyklika zu bewegen blieb erfolglos Die letzten Lebensjahre verlebte Acker in Knechtsteden wo er 75 jahrig fast blind und durch einen Schlaganfall halbseitig gelahmt am Karfreitag 1923 starb Zu seinen Ehren wurde 1931 eine Glocke der Knechtstedener Klosterkirche Amandus genannt Literatur BearbeitenLambert Dohmen CSSp Acker Amandus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 34 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Acker Amandus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 19 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Joseph Rath Acker Amandus In LThK3 I 2006 Sp 117 Peter Buffel P Amandus Acker der Missions und Kolonialpionier 1923 Ernst Bismarck Le P Amandus Acker Knechtsteden 1925Weblinks BearbeitenPater Amandus Acker 1848 1923Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf Eugen Wolf in der Augsburger Postzeitung vom 15 Mai 1912Normdaten Person GND 135607442 lobid OGND AKS VIAF 33218682 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Acker AmandusKURZBESCHREIBUNG elsassischer katholischer Missions und Kolonialpionier und Wiederbegrunder der deutschen SpiritanerprovinzGEBURTSDATUM 24 April 1848GEBURTSORT Weyersheim im UnterelsassSTERBEDATUM 30 Marz 1923STERBEORT Knechtsteden bei Neuss Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amandus Acker amp oldid 227677307