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Die Altstadt von Dschidda der Pforte nach Mekka ist seit 2014 als UNESCO Welterbe in Saudi Arabien eingetragen Altstadt von Dschidda der Pforte nach MekkaUNESCO WelterbeHolzerne Fenstererker an einem Haus im Viertel Al Balad Dschidda Vertragsstaat en Saudi Arabien Saudi ArabienTyp KulturKriterien ii iv vi Flache 17 92 haPufferzone 113 58 haReferenz Nr 1361UNESCO Region Arabische StaatenGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2014 Sitzung 38 Das historische Dschidda ist eine Hafenstadt am Roten Meer Sie war das Ziel von Schiffen die Waren fur Mekka uber den Indischen Ozean transportierten zugleich auch Durchgangsstation fur alle Mekkapilger die mit dem Schiff reisten Dschidda kam dadurch zu Wohlstand und entwickelte eine eigene architektonische Tradition in der sich die Bautechniken der Kustenorte des Roten Meeres mit Handwerkstechniken verbanden die entlang der Handelsrouten entwickelt worden waren Durch die Pilgerstrome der Haddsch war die Einwohnerschaft von Dschidda multikulturell Muslime aus Asien Afrika und dem Mittleren Osten hatten sich hier niedergelassen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Wohnhauser 1 2 Pilgerquartiere 1 3 Moscheen 2 Welterbe Kriterien 2 1 Kriterium II 2 2 Kriterium IV 2 3 Kriterium VI 3 Integritat und Authentizitat 4 Schutz und Management der Welterbestatte 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Naseef Haus 2019Das Baumaterial der Altbauten ist Korallenschutt und Lehmmortel verstarkt durch waagerecht eingezogene Balken oft aus Holz Die Fassaden sind mit Lehm verputzt und oft durch Sgraffito verziert Generell ist die auf die Pilgerstrome zugeschnittene Infrastruktur von Dschidda besser erhalten als jene die traditionell dem Warenverkehr diente Der Stadtplan und das Strassennetz gehen zwar bis ins 16 Jahrhundert zuruck aber Baudenkmaler gibt es aus dieser Zeit nur wenige Die Altstadt ist gepragt durch die Baumassnahmen die in der Blutezeit des 18 Jahrhunderts vor allem aber im spaten 19 Jahrhundert durchgefuhrt wurden Zahlte man in den 1970er Jahren noch rund 1000 Baudenkmaler in der Altstadt von Dschidda so waren infolge der Modernisierung im Jahr 2010 nur noch 350 davon vorhanden 280 im als Weltkulturerbe ausgewiesenen Gebiet 1 Wohnhauser Bearbeiten Typisch fur die Architektur von Dschidda sind turmartige Wohnhauser mit grossen holzernen Roshan Die Roshan sind Fenstererker die einerseits dem Schutz der Privatsphare andererseits in Zusammenhang mit den Windturmen der Luftzirkulation dienten 2 Es wurden bis zu sieben Stockwerke in die Hohe gebaut weil der Bauplatz in der Altstadt knapp war Hier wohnten die Familien reicher Handler im spaten 19 Jahrhundert Diese turmartigen Hauser sind umgeben von relativ niedrigen Wohnhausern Moscheen Ribats Souks und kleinen Platzen die gemeinsam einen lebendigen urbanen Raum bilden Die grosszugig geschnittenen Stadtwohnungen der reichen Kaufleute werden heute nur noch in seltenen Fallen von Angehorigen der Oberschicht bewohnt Meist hat man die Hauser nachtraglich unterteilt um sie an mehrere Parteien zu vermieten 1 Die meisten Altstadthauser sind in Privatbesitz und werden an arme Immigranten vermietet 3 Pilgerquartiere Bearbeiten Wahrend die armeren Pilger einst dort schliefen wo sie gerade einen Platz fanden gab es fur wohlhabendere Mekkapilger Privatquartiere vor allem aber grosse Pilgerherbergen wikala Bei der Nominierung zum UNESCO Welterbe wurden diese Herbergen zwar als ein wichtiges stadtebauliches Element hervorgehoben aber wie ICOMOS kritisch vermerkte keine einzige Herberge war genauer lokalisiert worden so dass ungewiss ist wie viele dieser einst fur Dschidda typischen Gebaude noch vorhanden sind 1 Eine weitere Unterbringungsmoglichkeit fur Pilger war die in einem Ribat Von den elf Ribats die es in Dschidda noch gibt sind die meisten geschlossen drei befinden sich im Welterbe Gebiet und eines dieser drei Gebaude wird noch in vergleichbarer Weise genutzt namlich als ein Heim fur arme Witwen 2 Restaurierungsarbeiten sind zur Erhaltung dieses Gebaudetyps vorgesehen Moscheen Bearbeiten Die Grosse Moschee wurde in den 1990er Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Neun historische Moscheen befinden sich in dem als Welterbe ausgewiesenen Teil der Altstadt Zwei davon sind architektonisch bedeutend Masdschid asch Schafiʿi erbaut im 13 Jahrhundert jetziger Zustand aber weitgehend durch einen Umbau 1539 im indischen Mogul Stil bestimmt Masdschid al Miʿmar Uber die anderen sieben Moscheen wurden bei der Nominierung keine Informationen bereitgestellt 2 Welterbe Kriterien Bearbeiten nbsp Pilger von den Molukken im niederlandischen Konsulat zu Dschidda um 1880 nbsp HauserzeileKriterium II Bearbeiten Die Architektur von Dschidda ist ein Zeugnis fur den kulturellen Austausch der mit Anrainern des Roten Meeres und des Indischen Ozeans zwischen dem 16 und dem fruhen 20 Jahrhundert stattfand Er betraf Handwerkstechniken und Baumaterialien Fur die besonderen Erfordernisse eines sehr heissen und trockenen Klimas wurden innovative und asthetische Bauformen entwickelt Kriterium IV Bearbeiten Die fur Dschidda typischen Roshan Turmhauser lassen sich direkt mit der Eroffnung des Suezkanals 1869 in Verbindung bringen Von diesem neu eroffneten Seehandelsweg profitierten die Kaufleute in Dschidda besonders Die reichen Gewinne aus dem Handel waren im spaten 19 Jahrhundert der Anlass fur den Bau der reprasentativen Wohnhauser Der neue Baustil wurde ubernommen in den Stadten Medina Mekka und Taif ist dort aber im Zuge der Modernisierung vollig verschwunden und nur in Dschidda erhalten geblieben Kriterium VI Bearbeiten Dschidda ist eng mit der Wallfahrt nach Mekka verbunden Uber Jahrhunderte war die Beherbergung der per Schiff eintreffenden Pilger eine wichtige Aufgabe Die Pilger brachten Waren aus ihrer Heimat mit die auf dem Markt von Dschidda gehandelt wurden Integritat und Authentizitat Bearbeiten nbsp Konigsbau in der AltstadtDas Welterbe umfasst etwa ein Drittel der durch die Stadtmauern eingefassten Altstadt Ausser den Roshan Turmhausern sind verschiedene Bauformen vertreten die als Pilgerunterkunfte Warenhauser usw dienten Es gibt Beispiele fur traditionellen Fassadenschmuck und spezielle dem Klima angepasste Bautechniken ICOMOS sah die Integritat des Welterbes als gefahrdet an denn durch den rasanten Transformations und Modernisierungsprozess hatte Dschidda bereits viel von seiner historischen Bausubstanz verloren 4 Brandstiftung war beispielsweise eine Methode um ein historisches Gebaude zu entfernen und den Bauplatz fur einen lukrativen Neubau nutzen zu konnen 5 Das historische Dschidda ist nach Meinung der Regierung Saudi Arabiens als Antragstellerin insofern authentisch als es immer noch eine lebendige Altstadt und ein bluhendes Handelszentrum ist Viele der Altbauten seien in gutem Zustand und die Renovierungen hatten die Substanz der Gebaude nicht verandert ICOMOS sah allerdings in der heutigen Altstadt keine Kontinuitat mit den fruheren Funktionen als Pilgerstation und Handelsplatz Die Stadt sei nur noch ein Schatten ihrer einstigen Grosse und viele Altbauten seien von Mietern bewohnt die nichts fur den Erhalt der Bausubstanz taten 4 Eine gelungene Renovierung der Gebaude und Revitalisierung der Altstadt konne die Authentizitat kunftig wiederherstellen 4 Schutz und Management der Welterbestatte BearbeitenEin konigliches Dekret vom November 2014 stellte das historische Dschidda unter Schutz Das Management des Welterbes obliegt der Stadtverwaltung und wird von einem Wohlfahrtssystem erganzt das den Bedurfnissen der Bevolkerung dient Langfristig sollen mit Hilfe eines Managementplans auch die Gebaude aufgewertet werden die leer stehen bzw von armen Zuwanderern bezogen worden sind Auch die Immobilienspekulation soll starker kontrolliert werden nbsp Marktstrasse 2020 nbsp Marktstrasse mit Moschee und Turmhaus 2020 nbsp Bait Amir Al Bahr Haus des Prinzen der See wahrend der Rekonstruktion 2020Weblinks BearbeitenAltstadt von Dschidda der Pforte nach Mekka auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Advisory Board Evaluation ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah Kingdom of Saudi Arabia No 1361 Marz 2014 PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah S 90 abgerufen am 5 November 2018 a b c ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah S 91 abgerufen am 5 November 2018 ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah S 96 abgerufen am 5 November 2018 a b c ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah S 94 abgerufen am 5 November 2018 ICOMOS Historic Jeddah the Gate to Makkah S 96 abgerufen am 5 November 2018 Welterbestatten in Saudi Arabien Kulturerbe Ausgrabungsstatte Al Hijr Mada in Salih 2008 Ortsteil at Turaif in Diriyya 2010 Altstadt von Dschidda der Pforte nach Mekka 2014 Felszeichnungen in der Provinz Ha il in Saudi Arabien 2015 Oase Al Hasa 2018 Kulturraum von Ḥima 2021 21 483333 39 183333 Koordinaten 21 29 N 39 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadt von Dschidda der Pforte nach Mekka amp oldid 232774686