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Mit dem nach heutigem Verstandnis idealisierenden und vereinfachenden Begriff Altklassische Vokalpolyphonie bezeichneten die Anhanger des Cacilianismus im 19 Jahrhundert den mehrstimmigen nicht von Instrumenten begleiteten Chorgesang der geistlichen Musik der Renaissance den sie mustergultig in den Kompositionen Giovanni Pierluigi da Palestrinas verwirklicht sahen Diese Bevorzugung des sogenannten Palestrinastils fusst auf dessen enormer Wirkungsgeschichte die sowohl auf inharent musikalische Qualitaten als auch darauf zuruckzufuhren ist dass der Komponist seine Werke streng im Sinne der theologischen Vorgaben verfasste die das Konzil von Trient 1562 64 festgeschrieben hatte Der Vielfalt der Regional und Personalstile die die Vokalmusik der Renaissance vorzuweisen hat wird diese Beschrankung nicht gerecht Insbesondere die Komponisten der franko flamischen Musik werden nach modernem Verstandnis ebenso als Klassiker der Alten Musik begriffen weswegen Musiker wie Josquin Desprez und weltliche Formen wie die Chanson und das Madrigal haufig zur altklassischen Vokalpolyphonie gerechnet werden sofern der durch seine Begriffsgeschichte problematische Terminus heutzutage uberhaupt noch verwendet wird Ausserhalb des deutschen Sprachraums hat sich keine entsprechende Bezeichnung etablieren konnen Literatur BearbeitenKarl Gustav Fellerer Caecilianismus In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band 2 Directmedia Berlin 2001 ISBN 3 89853 460 X S 621 ff Weblinks BearbeitenHistorischer Abriss zur Ausformung der Polyphonie in der geistlichen Musik der Renaissance im Kontext der Kirchenmusik Motu proprio Papst Pius X vom 22 November 1903 Tra le sollecitudini uber die katholische Kirchenmusik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altklassische Vokalpolyphonie amp oldid 200545582