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Altastenberg ist ein Stadtteil von Winterberg in Nordrhein Westfalen Deutschland AltastenbergStadt WinterbergKoordinaten 51 11 N 8 28 O 51 1893874 8 4656773 773 Koordinaten 51 11 22 N 8 27 56 OHohe 773 740 790 mFlache 3 54 km Einwohner 323 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 91 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 59955Vorwahl 02981Altastenberg Winterberg Lage von Altastenberg in WinterbergLuftaufnahme von AltastenbergLuftaufnahme von AltastenbergEr ist ein staatlich anerkannter Heilklimatischer Kurort und zahlt zu den Hohendorfern der Stadt Altastenberg ist mit 740 bis 790 m u NN 2 der hochstgelegene Ort des Sauerlands und somit auch von Nordrhein Westfalen Das Dorf hat mehr als 300 Einwohner Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Tourismus und Sehenswertes 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenAltastenberg liegt im Sudostteil des Hochsauerlandkreises etwa zwei Kilometer nordwestlich des Kahlen Astens 841 9 m u NN rund zwei Kilometer westlich des Brembergs 810 m u NN und zirka 4 5 Kilometer je Luftlinie westlich von Winterberg Es befindet sich zwischen den Quellgebieten bzw Oberlaufen der Lenne im Suden und der Neger im Nordwesten nahe dem Hauptkamm des Rothaargebirges uber den ein Teil der Rhein Weser Wasserscheide verlauft nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ansicht des Ortes von SudwestenGeschichte Bearbeiten nbsp Altastenberg Blick von NordostenDer ursprunglich nach der Flurbezeichnung Lichtenscheid genannte Ort wurde um 1540 von Johann von Hanxleden angelegt als er dort Kohler und Hirten ansiedelte Damit geriet er in Konflikt mit den Burgern von Winterberg die das Land fur sich beanspruchten Uber das Gebiet beanspruchte bis zum Ende der kurkolnischen Herrschaft der Graf von Waldeck zumindest Abgaben wenn nicht gar die Landesherrschaft weil er das Land dem Hanxleden verpachtet hatte Um 1600 gehorte der Ort zum Patrimonialgericht Oberkirchen dessen Gerichtsherr zu dieser Zeit Kaspar von Furstenberg war Um 1563 hatte der Ort vermutlich drei um 1600 sechs 1630 zehn und 1720 vierzehn Hofstatten Hexenverfolgungen sind fur das Jahr 1630 mit vier hingerichteten und verbrannten Personen nachweisbar Kirchlich war der Ort bis 1785 Winterberg zugeordnet Bis zu dieser Zeit gehorten die Astenberger zur dortigen Pfarrei St Jakobus und wurden dann abgepfarrt Ihre Toten wurden bis dahin ebenfalls auf dem Kirchhof der Winterberger Pfarrkirche begraben Fur 1720 ist im Pfarrarchiv St Jakobus in Winterberg uberliefert dass jahrlich jeder Hofbesitzer an den Pfarrer einen Schlitten Holz bringen musste Bei Ablieferung erhielt er eine Kanne Bier ein wenig Butter und Brot sowie Heu fur die Pferde Seit dem 18 Jahrhundert gab es zunachst eine Kapelle bis in den Jahren 1971 1972 eine neue Kirche erbaut wurde Ab dem 18 Jahrhundert wurde der Ort im Gegensatz zu dem sudlich vom Kahlen Asten neu entstandenen Dorf Altastenberg genannt Die Einwohner waren zumeist als Hirten Kohler und Fuhrleute tatig Die Herstellung und der Verkauf von Holzwaren im Wanderhandel boten neben einer karglichen Landwirtschaft und vielleicht dem Schieferbergbau im Nachbarort Nordenau bescheidene Moglichkeiten fur einen Nebenverdienst Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Ort von Kampfhandlungen verschont Erst ab Anfang 1945 kam es immer wieder zu Angriffen von Tieffliegern der Alliierten ohne nennenswerten Schaden anzurichten Am 16 Marz wurde eine Nachrichtenabteilung der Wehrmacht ins Dorf und in Baracken am Kahlen Asten einquartiert Zum Bau einer geplanten Abschussbasis fur die V2 kam es nicht mehr Vom Dorf konnten Einwohner immer wieder die Feuerschweife von V2 Raketen sehen welche wie man vermutete aus dem Gebiet von Frankenberg Eder abgeschossen wurden Am 29 Marz erschien ein Generalmajor der Wehrmacht und erklarte sich zum Ortskommandanten mit dem Auftrag den Kampf im Ort gegen die alliierten Truppen zu organisieren Am 1 und 2 April erreichten 27 Panzer der Panzer Lehr Division mit ihrem Kommandeur das Dorf und bezogen hier Abwehrstellungen Verhangnisvoll war dass diese Panzer in unmittelbarer Nahe der Hauser postiert wurden Am 2 April beschossen erstmals US Truppen diese Stellungen Der an diesem Tag ins benachbarte Winterberg geschickte Volkssturm floh zuruck in Richtung Altastenberg wo er von Amerikanern gefangen genommen und nach Neuastenberg gebracht wurde Am 3 April zog die Wehrmacht den Grossteil der Soldaten ohne die Panzer nach Nordenau und zum Grossen Bildchen zuruck Die US Truppen beschossen erneut am 4 April von Neuastenberg aus die verbliebenen Einheiten der Wehrmacht Gegen Mittag begann ein etwa sechsstundiger Strassenkampf bei dem immer mehr Gebaude im Dorf getroffen und zum Teil zerstort wurden Schliesslich zog sich die Wehrmacht vor der Ubermacht der US Truppen in Richtung Grosses Bildchen zuruck Dort hatte sie schon vorher neue Kampfstellungen gebaut und Minen verlegt In der Nacht zum 5 April beschoss nun die Wehrmacht Altastenberg von dort aus und aus Richtung Siedlinghausen Dabei wurden weitere Hauser beschadigt oder zerstort Auch ein Lager der IG Farben Niederlassung Leverkusen die Gerate im Schutzenzelt ausgelagert hatte verbrannte Die Bevolkerung etwa 100 Menschen war wahrend der Kampfe in den alten feuchten Schieferstollen beim Dorf geflohen in den am 4 April weitere 25 Personen aus dem Keller eines zerstorten Gebaudes sich in Sicherheit brachten Bereits am 6 April konnten die Stollenbewohner mit Erlaubnis der Amerikaner ins Dorf zuruckkehren Ein Teil der Bewohner war vorher von den US Truppen nach Neuastenberg evakuiert worden Einen Tag spater zogen die US Kampftruppen weiter Im Dorf sollen bei den Kampfen 16 deutsche Soldaten umgekommen sein von denen zwei auf dem Dorffriedhof beerdigt wurden Die Zahl der amerikanischen Gefallenen blieb unbekannt Die deutschen Truppen hatten im Ortsgebiet zahlreiche Minen verlegt Bei Explosionen starben spater Einwohner von Winterberg und britische Soldaten 3 Im Zweiten Weltkrieg fielen 19 Altastenberger Die meisten von ihnen starben als Soldaten an der Ostfront oder in Kriegsgefangenschaft Daneben kam eine Zivilperson ums Leben 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte der Ort zunachst zur britischen Besatzungszone und war spater ein Teil des neuentstandenen Landes Nordrhein Westfalen Am 1 Januar 1975 wurde Altastenberg in die Stadt Winterberg eingegliedert 5 nbsp St ErasmuskapelleTourismus und Sehenswertes Bearbeiten nbsp Hotel in AltastenbergHeute ist der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig in Altastenberg Bekannt ist die Ortschaft unter anderen durch ihre Wintersportstatten Zum nahen Skiliftkarussell Winterberg betragt die Entfernung nur wenige Hundert Meter Direkt am Ortseingang gibt es Skilifte eine Loipe und eine Skisprungschanze Westfalenschanze Der so genannte Sahnehang wird im Winter von Skifahrern Snowboardfahrern und Rodlern aufgesucht Auch im Sommer ist der Ort wegen seiner Sportstatten und sonstiger Erholungsmoglichkeiten gut besucht Altastenberg liegt direkt am Rothaarsteig am Kahlen Asten Sehenswert ist die Kreuzbergkapelle von 1867 und die Kapelle St Erasmus von 1826 Literatur BearbeitenHugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet Josefs Druckerei Bigge 1955 Klaus Hamper Winterberg Hochsauerland Landschaft Geschichte Brauchtum Brinkmann Winterberg 1968 Elisabeth Hanschmidt Paul Aust Winterberg mit den Dorfern am Kahlen Asten Westfalischer Heimatbund Munster 1992 Alfred Bruns Die Oberkirchener Hexenprotokolle In Hexen Gerichtsbarkeit im kurkolnischen Sauerland Schieferbergbau Heimatmuseum Schmallenberg Holthausen 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Winterberg Winterberg in Zahlen und Fakten abgerufen am 3 Februar 2022 Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 Bigge 1955 S 114 120 Abschnitt Altastenberg Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 Bigge 1955 S 231 232 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 332 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altastenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteile von Winterberg Altastenberg Altenfeld Elkeringhausen Gronebach Hildfeld Hoheleye Langewiese Lenneplatze Mollseifen Neuastenberg Niedersfeld Siedlinghausen Silbach Zuschen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altastenberg amp oldid 238615233