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Dieser Artikel behandelt den Theologen Aloys Ludwig zum Architekten siehe Alois Ludwig Aloys Ludwig 3 Juli 1910 in Bous Saar 29 Oktober 2002 ebenda war ein deutscher romisch katholischer Theologe und fuhrendes Mitglied im Nationalkomitee Freies Deutschland NKFD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Elternhaus und Studium 1 2 Erste Pfarrstellen und Militarseelsorge 1 3 Nationalkomitee Freies Deutschland 1 4 Nach 1945 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElternhaus und Studium Bearbeiten Aloys Ludwig wurde als Sohn des Bahnbeamten Peter Ludwig und seiner Ehefrau Angela geb Fery im saarlandischen Bous geboren Nach dem Abitur in Saarlouis studierte er ab 1931 Philosophie und Theologie zunachst in Trier danach in Munchen 1 Dort wurde er im Sommer 1934 wegen antinazistischer Aktivitaten Greuelpropaganda von der Geheimen Staatspolizei verhaftet In einem Gerichtsverfahren wurde er zu drei Monaten Gefangnis verurteilt und damit gleichzeitig von der Ludwig Maximilians Universitat relegiert Nach der Haft schloss er sein Studium in Salzburg mit der Promotion Dissertationsthema Die causa instrumentalis bei Thomas von Aquin ab Erste Pfarrstellen und Militarseelsorge Bearbeiten Nach der Priesterweihe in Salzburg im Juli 1936 arbeitete er zunachst als Jugendpfarrer in Wien danach zwei Jahre in Strobl am Wolfgangsee 2 Wegen systemkritischer Predigten wurde er auf Betreiben der ortlichen NS Parteileitung aus dem dortigen Dienst entfernt In der Folge war er als Kaplan in Neunkirchen Saar tatig bis er im Februar 1940 zur Wehrmacht einberufen wurde Als Militargeistlicher in Kalisch und Standortpfarrer in Prag geriet er erneut in Gegensatz zur herrschenden NS Ideologie was schliesslich zu seiner Strafversetzung an die Ostfront fuhrte 3 Im Sommer 1942 machte er den Vormarsch auf Stalingrad mit erlebte die Einkesselung der 6 Armee und kam im Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft Nationalkomitee Freies Deutschland Bearbeiten In der Gefangenschaft trat er dem antifaschistischen Nationalkomitee Freies Deutschland NKFD bei und grundete im Juni 1944 zusammen mit anderen Wehrmachtsgeistlichen u a Josef Kaiser Peter Mohr und Johannes Schroder den Arbeitskreis fur kirchliche Fragen beim NKFD 4 Uber den Moskauer Sender Freies Deutschland hielt er geistliche Ansprachen 5 und schrieb Artikel fur Freies Deutschland die Zeitung des NKFD in denen er unter Hinweis auf die vom Hitler Regime begangenen Verbrechen zum Widerstand gegen die NS Diktatur aufrief 6 Ausserdem beteiligte er sich an der Ausarbeitung von Flugblattern die uber den deutschen Linien abgeworfen wurden um so propagandistisch gegen das NS Regime und seinen Krieg zu wirken 7 Daraufhin wurde er in Berlin wegen Kollaboration mit dem Feind in Abwesenheit zum Tode verurteilt Nach 1945 Bearbeiten Mit dem Kriegsende kam es im November 1945 zur Auflosung des NKFD Ein Teil der Mitglieder wurde in die sowjetische Besatzungszone Deutschlands entlassen Andere unter ihnen Aloys Ludwig der aus seiner grundsatzlich antikommunistischen Uberzeugung keinen Hehl machte wurden in ein Speziallager des sowjetischen Geheimdienstes NKWD in Gorki uberstellt wo sie in Strafprozessen nach stalinistischer Machart vermeintlicher Kriegsverbrechen beschuldigt wurden Aloys Ludwig wurde auf dieser jedem Recht Hohn sprechenden Grundlage im Dezember 1949 zum Tode verurteilt im April 1950 allerdings zu 25 Jahren Zwangsarbeit begnadigt 8 Im Oktober 1953 wurde er aus der Haft entlassen und kehrte in seine saarlandische Heimat zuruck 9 Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1975 unterrichtete er als Religionslehrer in Saarlouis Ausser seiner padagogischen Tatigkeit war ein wichtiges Anliegen fur ihn eine enge Verbindung zwischen der christlichen Jugendarbeit und dem Sportleben zu schaffen Schon als Jugendlicher war er deshalb der katholischen Sportorganisation Deutsche Jugendkraft DJK beigetreten Neben seiner aktiven sportlichen Betatigung und Betreuungsarbeit ubernahm er im Laufe der Zeit verschiedene Vorstandsamter bei der DJK engagierte sich in der Offentlichkeitsarbeit und war geistlicher Beirat des Diozesanverbandes der DJK im Bistum Trier Aloys Ludwig starb in seinem Geburtsort am 29 Oktober 2002 und wurde auf dem dortigen Friedhof beigesetzt Die gegen ihn in der Sowjetunion verhangten Urteile wurden posthum fur rechtswidrig erklart und durch einen Beschluss des Moskauer Bezirksmilitargerichts im Juli 2005 aufgehoben 10 Werke BearbeitenWarum erkennt ihr nicht von selbst was recht ist In Georg Thurmair Hrsg Das Siebengestirn Freiburg i B 1939 S 187 202 Alles ist Euer Vom Wissen um das Ganze Recklinghausen 1939 Zum Dienst bereit Eine Aufnahmefeier und Einfuhrung fur Messdiener Recklinghausen 1939 Junger Christ Recklinghausen 1940 60 Jahre Deutsche Jugendkraft Bous Bous 1970Weblinks BearbeitenLudwig Aloys in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Zur gleichen Zeit studierte auch Ludwigs Bruder Otto Theologie in Munchen der ab 1934 als Missionsbenediktiner unter seinem Ordensnamen Servatius Ludwig in der Mandschurei tatig war wo er 1946 in den Nachkriegswirren ermordet wurde Siehe hierzu Petrus Pfarrblatt der kath Kirchengemeinde Bous Juli 1961 S 1f Siehe hierzu Bouser Echo Amtliches Bekanntmachungsblatt der Gemeinde Bous vom 18 Juli 1986 S 4f Vgl Bodo Scheurig Verrater oder Patrioten Das Nationalkomitee Freies Deutschland und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943 1945 Berlin Frankfurt am Main 1993 S 113 und 202ff Klaus Drobisch Hrsg Christen im Nationalkomitee Freies Deutschland Berlin 1973 S 61f Manuskripte seiner Sendungen in Bundesarchiv Berlin Bestand SgY 12 V 238 132 vgl hierzu Drobisch S 167ff Artikel von Aloys Ludwig in Freies Deutschland siehe Staatsbibliothek Berlin G mikro R 137 vgl hierzu Bodo Scheurig Verrater oder Patrioten Das Nationalkomitee Freies Deutschland und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943 1945 Berlin Frankfurt am Main 1993 S 111ff Siehe hierzu seine ruckblickenden Berichte uber die Tatigkeit im NKFD in Archiv des Instituts fur Zeitgeschichte Munchen Bestand ZS A31 Band 10 Vgl Gerd R Ueberschar Hrsg Das Nationalkomitee Freies Deutschland und der Bund Deutscher Offiziere Frankfurt am Main 1995 S 71ff Siehe hierzu Paul Burgard Ludwig Linsmayer Der Saarstaat Saarbrucken 2005 S 79 Mitteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Moskau Gz RK 544 E 27 725 vom 3 August 2005Normdaten Person GND 117282197 lobid OGND AKS VIAF 62322044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig AloysKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer TheologeGEBURTSDATUM 3 Juli 1910GEBURTSORT Bous Saar STERBEDATUM 29 Oktober 2002STERBEORT Bous Saar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aloys Ludwig amp oldid 223150669