www.wikidata.de-de.nina.az
Lord Alfred Bruce Douglas 22 Oktober 1870 in Worcestershire 20 Marz 1945 in St Andrews war ein britischer Dichter Ubersetzer und Schriftsteller Beruhmt wurde er als Freund und Liebhaber des irischen Schriftstellers Oscar Wilde Alfred Douglas 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Die Zeit mit Oscar Wilde 1 2 1 Jahre der Partnerschaft 1 2 2 Die Prozesse 1 3 Weiteres Leben 2 Werk 2 1 Gedichtbande 2 2 Sachliteratur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Alfred Douglas war der dritte Sohn des John Douglas 9 Marquess of Queensberry und seiner ersten Ehefrau Sybil Montgomery Seine Mutter gab ihm als Kind den Kosenamen Bosie dies ist eine Verniedlichung von boy in Deutsch ahnlich Jungchen oder Bubchen Bosie blieb Alfreds lebenslanger Spitzname Alfreds Beziehung zu seiner Mutter war sehr liebevoll das Verhaltnis mit dem von Zeitgenossen als aggressiv und exzentrisch beschriebenen Vater war angespannt und problematisch Douglas besuchte von 1884 bis 1888 das Winchester College 1889 bis 1893 war er Student am Magdalen College der University of Oxford und verliess die Universitat ohne Abschluss Wahrend der Zeit in Oxford hatte Douglas homosexuelle Kontakte zu Kommilitonen und Prostituierten Die Zeit mit Oscar Wilde Bearbeiten Jahre der Partnerschaft Bearbeiten nbsp Alfred Douglas und Oscar Wilde 18941891 lernte Douglas den damals 37 jahrigen Schriftsteller Oscar Wilde kennen Das Verhaltnis der beiden war zunachst freundschaftlich Wilde gab dem viel jungeren Douglas die intellektuelle Stimulanz und Anerkennung die Douglas bei seinem Vater vermisste 1 Ein halbes Jahr nach ihrem ersten Zusammentreffen wurde aus der Freundschaft eine Partnerschaft die bis zu Wildes Verhaftung 1895 andauern sollte Laut Aussagen von Douglas und Wilde endete ihre sexuelle Beziehung bereits nach kurzer Zeit und wurde zu einer rein emotionalen Liebesbeziehung Douglas fuhrte Wilde in die Londoner demi monde der mannlichen Prostituierten ein in welcher der altere Schriftsteller im Gegensatz zu seinem jungen Partner noch keine Erfahrungen gemacht hatte 2 Auch in Alfreds Verhaltnis zu Wilde gab es Differenzen die oft durch die unterschiedliche Standeszugehorigkeit Adel und Burgertum und damit verbundene Lebenshaltung bedingt waren Besonders die gemeinsame Finanzierung ihres extravaganten Lebensstils fuhrte zu haufigen Konflikten 3 1893 hatte Douglas eine kurze Affare mit George Cecil Ives einem Studienfreund Die Prozesse Bearbeiten nbsp Zeichnung von Felix Vallotton in La Revue blanche 18961895 hinterliess Alfreds Vater der seit langerer Zeit ein anstossiges Verhaltnis zwischen Wilde und seinem Sohn vermutete in Wildes Klub eine an den Schriftsteller adressierte Visitenkarte mit der schwer leserlichen Aufschrift To Oscar Wilde posing somdomite sic Fur Oscar Wilde posierender Sodomit Homosexueller Auf Alfreds Drangen hin und entgegen den Ratschlagen anderer Bekannter reichte Wilde eine Verleumdungsklage gegen den Marquis von Queensberry ein Wilde verlor den Prozess und wurde selbst unter Anklage der Unzucht verhaftet Douglas Gedicht Two Loves wurde im Prozess gegen Wilde verwendet Das Gedicht endet mit der Zeile the love that dare not speak its name eine Umschreibung der gleichgeschlechtlichen Liebe vor allem zwischen Mannern Wilde wurde zu zwei Jahren Zuchthaus mit Zwangsarbeit verurteilt Auch Douglas potentielle sittliche Vergehen wurden rechtlich gepruft das mogliche Strafverfahren wurde jedoch wegen beschlossener Geringfugigkeit nicht aufgenommen Douglas verliess in der Folge England und reiste durch Europa und nach Agypten Nach Wildes Haftentlassung trafen sich Wilde und Douglas wieder und lebten einige Wochen lang gemeinsam in Neapel Danach beendeten sie ihre Beziehung endgultig 1912 erschien Arthur Ransomes Buch Oscar Wilde A Critical Study Ransome machte erstmals publik dass der von Wilde im Gefangnis geschriebene und postum veroffentlichte Text De Profundis ein an Douglas gerichteter Brief war 4 Die in dem Brief enthaltenen Vorwurfe gegen Douglas zeichnen das Bild eines selbstsuchtigen parasitaren Menschen Wilde wollte den Text zu seinen Lebzeiten nie veroffentlichen In den folgenden Jahren ausserte sich Douglas oft abfallig uber Wilde und bestritt eine Verbindung zu dem Schriftsteller die uber eine oberflachliche Freundschaft hinausging 1918 bezeichnete Douglas Wilde wahrend einer Zeugenaussage in einem Rufmordprozess der Tanzerin Maud Allan als Die grosste Macht des Bosen die in den letzten 350 Jahren in Europa aufgetaucht ist the greatest force for evil that has appeared in Europe during the last three hundred and fifty years Spater bedauerte er dieses Verhalten und gibt De Profundis als Grund fur seinen Groll gegen Wilde an 5 Weiteres Leben Bearbeiten nbsp Das Haus in dem Alfred Douglas von 1935 bis 1944 in Brighton wohnteNach Wildes Tod im Jahre 1900 lernte Douglas die Dichterin Olive Eleanor Custance kennen Die beiden heirateten 1902 und bekamen im gleichen Jahr einen Sohn Raymond Wilfred Sholto Douglas 17 November 1902 bis 10 Oktober 1964 1911 konvertierte Douglas zum katholischen Glauben 1923 wurde Douglas zu einer sechsmonatigen Haftstrafe wegen Rufmords verurteilt Er hatte Winston Churchill als Verbundeten einer judischen Verschworung bezichtigt die den Tod des britischen Kriegsministers Horatio Herbert Kitchener zu verantworten hatte Die Haft schadete Douglas Gesundheitszustand langfristig Sein Sohn Raymond litt an Schizophrenie und wurde 1927 in das St Andrews Hospital ein Heim fur psychisch Kranke eingewiesen Dort lebte er bis zu seinem Tod 1964 1944 verstarb Douglas Frau Olive an einem Schlaganfall 1945 starb Douglas an einer Herzinsuffizienz Er wurde neben seiner Mutter auf dem Franziskaner Friedhof in Crawley West Sussex bestattet Werk BearbeitenGedichtbande Bearbeiten Poems 1896 Tails with a Twist by a Belgian Hare 1898 The City of the Soul 1899 The Duke of Berwick 1899 The Placid Pug 1906 The Pongo Papers and the Duke of Berwick 1907 Sonnets 1909 The Collected Poems of Lord Alfred Douglas 1919 In Excelsis 1924 The Complete Poems of Lord Alfred Douglas 1928 Sonnets 1935 Lyrics 1935 The Sonnets of Lord Alfred Douglas 1943 Sachliteratur Bearbeiten Oscar Wilde and Myself 1914 The Autobiography of Lord Alfred Douglas 1929 2 bearbeitete Ausgabe 1931 The True History of Shakespeare s Sonnets 1933 Without Apology 1938 Ireland and the War Against Hitler 1940 Oscar Wilde A Summing Up 1940 The Principles of Poetry 1943 Literatur BearbeitenPatrick Braybrooke Lord Alfred Douglas His Life and Work 1931 William Freeman Lord Alfred Douglas Spoilt Child of Genius 1948 H Montgomery Hyde Lord Alfred Douglas A Biography 1985 ISBN 0 413 50790 4 Douglas Murray Bosie A Biography of Lord Alfred Douglas 2000 ISBN 0 340 76771 5 Trevor Fisher Oscar and Bosie A Fatal Passion 2002 ISBN 0 7509 2459 4 Caspar Wintermans Alfred Douglas A Poet s Life and His Finest Work 2006 ISBN 0 7206 1270 5 dt Lord Alfred Douglas Ein Leben im Schatten von Oscar Wilde 2001 ISBN 3 89667 165 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Douglas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alfred Douglas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kinofilm Oscar Wilde Memento vom 6 Mai 2009 im Internet Archive 1997 Werke von Alfred Douglas im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Merlin Holland Oscar Wilde im Kreuzverhor Karl Blessing Verlag 2003 S 17 Merlin Holland Das Oscar Wilde Album Karl Blessing Verlag 1998 S 137 138 Merlin Holland Das Oscar Wilde Album Karl Blessing Verlag 1998 S 144 145 Caspar Wintermans Lord Alfred Douglas Ein Leben im Schatten Oscar Wildes Munchen 2001 S 138 f Caspar Wintermans Lord Alfred Douglas Ein Leben im Schatten Oscar Wildes Munchen 2001 S 157 Normdaten Person GND 118672339 lobid OGND AKS LCCN n50027698 VIAF 51732803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Douglas AlfredALTERNATIVNAMEN Douglas Lord Alfred BruceKURZBESCHREIBUNG englischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 22 Oktober 1870GEBURTSORT WorcestershireSTERBEDATUM 20 Marz 1945STERBEORT St Andrews Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Douglas amp oldid 228494936