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Alexander Schonberg 28 Oktober 1892 in Berlin 10 Januar 1985 in Berlin war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer Sein Fachgebiet war die Organische Chemie Alexander Schonberg 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Bedeutung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlexander Schonberg 1 wurde 1892 als einziges Kind eines preussischen Landrichters in Berlin geboren Seine Mutter entstammte einer alteingesessenen judischen Burgerfamilie aus Berlin Nach dem Abitur begann Schonberg an der Universitat Bonn mit dem Studium der Chemie Hier schloss er sich dem Corps Rhenania an 2 Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat Schonberg als Freiwilliger in das Gardekorps ein Durch Verwundungen bedingte Lazarettaufenthalte in Freiburg und Aachen nutzte er zur Fortsetzung des Studiums Gegen Ende des Krieges wurde er frontdienstuntauglich zum Stab des Gardekorps nach Berlin versetzt wo er an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin heutige Humboldt Universitat sein Studium beendete Seine Doktorarbeit Beitrage zur Kenntnis der Chromone schloss Schonberg im Arbeitskreis von Hugo Simonis 1919 an der Technischen Hochschule Charlottenburg heute Technische Universitat Berlin ab 1920 wurde er dort Assistent und habilitierte sich 1922 bei Robert Pschorr 1923 heiratete er seine Jugendfreundin Elisabeth Seyffardt aus Bonn 1924 wurde dem Ehepaar eine Tochter geboren 1926 wurde Schonberg von der Technischen Hochschule zum Professor ernannt Durch seine wissenschaftlichen Veroffentlichungen wurde Schonberg schnell bekannt so dass er 1932 in den Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft gewahlt wurde Eine Universitatslaufbahn schien vorgezeichnet doch die Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933 zerstorte die akademischen Hoffnungen in Deutschland An den Universitaten wurde die Hatz auf Andersdenkende und Nichtarier eifrig betrieben In wachsendem Masse sah sich Schonberg Drohungen und Angriffen von verschiedenen Seiten ausgesetzt In dieser Lage kam die Einladung der schottischen Universitat Edinburgh auf eine Gastprofessur an der Medizinischen Fakultat sehr gelegen Schonberg ging mit Frau und Tochter nach Schottland und blieb dort bis 1937 Eine Bewerbung Schonbergs um eine an der Universitat Kairo ausgeschriebene Stelle war erfolgreich dabei wurde er von Richard Willstatter Chemie Nobelpreistrager empfohlen Schonberg wirkte dort bis 1957 als Professor fur Organische Chemie und spater auch als Direktor des Chemischen Instituts bis er wegen Erreichung der Altersgrenze entlassen wurde Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Schonberg nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder bedeutend ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 3 1958 zog Schonberg nach Berlin um und wurde durch ein juristisch erzwungenes Wiedergutmachungsverfahren ordentlicher Professor em an seiner alten Hochschule der heutigen Technischen Universitat Berlin Dort baute sich Schonberg im Alter von 66 Jahren einen neuen Arbeitskreis auf Bis 1982 konnte sich Schonberg der Organischen Chemie widmen Allein in diese Spatphase fallen sechs Dissertationen und rund 110 Publikationen Die bekanntesten akademischen Schuler von Alexander Schonberg sind Ahmed Mustafa 4 Minister im Kabinett von Gamal Abdel Nasser in Agypten und Klaus Praefcke 1933 2013 spater Professor fur Organische Chemie an der Technischen Universitat Berlin Wissenschaftliche Bedeutung BearbeitenSchonberg wurde bekannt 5 durch seine praparativen Arbeiten uber organische Schwefelverbindungen Internationale Aufmerksamkeit erlangten seine Arbeiten zur Photochemie organischer Verbindungen insbesondere im Sonnenlicht die er in Agypten durchfuhrte In weiteren Arbeiten ging es um synthetische Ostrogene Reaktionen mit Diazomethan den Strecker Abbau von a Aminosauren und die Reaktivitat von Kohlenstoff Kohlenstoff Doppelbindungen Sein Lebenswerk umfasst uber 300 Publikationen vollstandige Liste siehe Nachruf von Erich Singer 1 und zwei Bucher 6 Daneben ist er Autor zusammenfassender Artikel die u a in Houben Weyls Methoden der Organischen Chemie erschienen 7 sind Werke Auswahl BearbeitenAlexander Schonberg Praparative Organische Photochemie mit einem Beitrag von Gunther Otto Schenck Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1958 Alexander Schonberg Preparative Organic Photochemistry 2 komplett uberarbeitete Auflage von Praparative Organische Photochemie Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1968 in Zusammenarbeit mit G O Schenk O A Neumuller Literatur BearbeitenMichael Engel Schonberg Alexander In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 393 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Schonberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen zu und akademischer Stammbaum von Alexander Schonberg bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Erich Singer Alexander Schonberg 1892 1985 In Chemische Berichte 120 1987 S I XIX Kosener Corpslisten 1930 15 723 Eintrag zu Schonberg in der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Alexander Schonberg Ahmed Mustafa Mohamed Ezz El Din Sobhy Thermochromisms of dixanthylenes In Journal of the American Chemical Society 75 1953 S 3377 3378 Wurdigung zum 75 Geburtstag von Alexander Schonberg In Nachrichten aus Chemie und Technik 15 1967 S 397 a Alexander Schonberg Praparative Organische Photochemie Mit einem Beitrag von G O Schenk Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1958 b Alexander Schonberg Preparative Organic Photochemistry In Zusammenarbeit mit G O Schenk O A Neumuller 2 Auflage von Praparative Organische Photochemie Springer Berlin Heidelberg New York 1968 Houben Weyl Methoden der Organischen Chemie Hrsg von Eugen Muller unter der besonderen Mitwirkung von Otto Bayer Hans Meerwein und Karl Ziegler Band IX Schwefel Selen Tellur Verbindungen Thieme Stuttgart 1955 S 149 169 Athylensulfide und ab S 695 Thioaldehyde und Thioketone Normdaten Person GND 1014038111 lobid OGND AKS LCCN n83827053 VIAF 109053490 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schonberg AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 Oktober 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Januar 1985STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Schonberg amp oldid 231272814