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Aleph Automated Library Expandable Program Hebrew University of Jerusalem ist ein von der israelischen Ex Libris Group vertriebenes integriertes Bibliothekssystem Fur kleinere Bibliotheken ist unter dem Namen Alephino eine schlankere Version von Aleph 500 auf dem Markt Die Software Aleph verfugt uber funf Module Je eines dient der Katalogisierung der Erwerbung der Ausleihe und der Fernleihe Uber das funfte Modul wird die technische Administration durchgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 2 1 Entwicklung 2 2 Inbetriebnahme in Israel 2 3 Weltweiter Verkauf 3 Verwendung in deutschsprachigen Verbunden 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseTechnik BearbeitenAleph ist hauptsachlich in den Programmiersprachen Cobol und C sowie der Sprache der C Shell geschrieben 1 Aleph verwendet eine mehrschichtige Client Server Architektur Den Clients werden uber APIs verschiedene Anwendungsleistungen zur Verfugung gestellt Die Kommunikation zwischen dem Server und den Clients basiert auf einem zustandslosen Transaktions Modell 2 Aleph 500 basiert auf einer Oracle Datenbank und verfugt uber eine XML Schnittstelle Die ursprunglich nur zweisprachige hebraisch englische Benutzeroberflache unterstutzt mittlerweile durch Integration von Unicode zwanzig verschiedene Sprachen mit deren spezifischen Schriften und Schriftrichtungen Geschichte BearbeitenEntwicklung Bearbeiten Nach den ersten Erfahrungen mit dem Einsatz von Computern zur Verwaltung von Bibliotheken begannen in den 1960ern und 1970ern weltweit Bestrebungen wachzuwerden eine Software zu entwickeln mit der samtliche der unterschiedlichen Geschaftsgange einer Bibliothek zentral verwaltet werden konnen Auch in Israel wurde nach einer umfassenden Softwarelosung gesucht verschiedene Versuche blieben aber erfolglos Ein Hohepunkt war hier die Ablehnung eines durch eine staatliche Arbeitsgruppe eingeholten Angebots von IBM Israel im Juni 1981 3 Auch der Hebraischen Universitat Jerusalem erschienen die existierenden Systeme als inadaquat vor allem wurden von keinem sowohl der hebraische als auch der lateinische Schriftsatz unterstutzt Man entschied sich deshalb fur eine Eigenentwicklung Aufbauend auf bereits bestehenden Konzepten entwickelte Aleph Yissum ein Ableger Unternehmen der Hebraischen Universitat Jerusalem ein integriertes Bibliothekssystem namens Aleph das Benutzern wie Bibliothekspersonal online und in Echtzeit zur Verfugung stand Einige grundlegende Konzepte wurden von der dabei von IBM fur die Universitatsbibliothek Dortmund entwickelten System DOBIS ubernommen Uber Aleph konnten bereits damals der Bibliothekskatalog als OPAC die bibliothekarische Erwerbung und die Entlehnung sowohl von Buchbanden wie auch Zeitschriften verwaltet werden Wie geplant unterstutzte Aleph verschiedenste Schriftsatze 3 4 Der Chefentwickler von Aleph war Yohanan Shproch der auch eine Fuhrungsrolle im Unternehmen Aleph Yissum einnahm 5 Inbetriebnahme in Israel Bearbeiten Erstmals in Betrieb ging Aleph im November 1981 an einer neuen Zweigstelle der Bibliothek der Hebraischen Universitat Jerusalem der Kaplan Bibliothek fur Sozialwissenschaften mit damals rund 100 000 Banden Die Studenten konnten auf drei offentlichen Terminals im OPAC recherchieren Die zustandige staatliche Stelle entschied sich bald dazu die Idee eines landesweiten Gesamtkatalogs aller Universitatsbibliotheken zu fordern unter der Auflage dass alle Bibliotheken Aleph verwenden und die Software zentral von Aleph Yissum entwickelt und gewartet wird Dabei sollten die zunachst dezentral also an den jeweiligen Bibliotheken gefuhrten OPACs eines Tages in einer zentralen Datenbank vereinigt werden Mithilfe staatlicher Zuschusse kauften zwischen 1983 und 1988 tatsachlich alle acht israelischen Universitatsbibliotheken die neue Software 4 Weltweiter Verkauf Bearbeiten Nachdem Aleph Yissum die neue Bibliothekssoftware entwickelt hatte unterschrieb die Universitat einen Vertrag mit dem Unternehmer Azriel Morag der eine Firma namens Ex Libris grundete um Aleph zu vermarkten Im Jahr 1996 fusionierte man die beiden Unternehmen Aleph Yissum und Ex Libris 5 Im Jahr 1989 begann der Verkauf von Aleph ins Ausland vor allem nach Europa Bis 1995 verkaufte man die Software an rund 200 Bibliotheken Im Jahr 1995 beliefen sich die Kosten eines Aleph Systems inklusive acht Terminals fur eine Bibliothek auf rund 25 000 US 4 Der seit 1995 entwickelte vierte Nachfolger Aleph 500 der 1997 zuerst von der Universitat Gent eingesetzt wurde konnte sich als eines der international fuhrenden Bibliotheksverwaltungssysteme etablieren 6 und wurde nach Angaben des Herstellers 2008 von weltweit rund 2250 Institutionen verwendet 7 Im Jahre 2012 wurde das System fur 14 Millionen Rubel bei der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg eingesetzt 8 Zum damaligen Zeitpunkt war das System schon seit Jahren bei der Russischen Staatsbibliothek in Moskau integriert gewesen 8 Ein solcher Einsatz war mit der Kritik seitens der Bibliotheksmitarbeiter verbunden da das System eher fur kleine Universitatsbibliotheken bestimmt und nicht fur riesige Nationalbibliotheken geeignet gewesen sei 8 Verwendung in deutschsprachigen Verbunden BearbeitenDer Umstieg der am osterreichischen Verbund teilnehmenden Bibliotheken auf Aleph wurde nach einer EU weiten Ausschreibung im November 1997 beschlossen 9 die Produktion wurde Anfang 1999 aufgenommen Die Ablose von Aleph durch das ebenfalls von Ex Libris stammende Produkt Alma im Verbund erfolgt seit Marz 2018 10 Im deutschen Verbund hbz fiel die Entscheidung fur Aleph im Jahr 1999 Im April 2000 wurde Aleph als Verbundsystem in Betrieb genommen 11 Als neues System wurde Ende 2019 Alma ausgewahlt Der Bibliotheksverbund Bayern fuhrte 2002 nach einer Marktsichtung eine EU weite Ausschreibung durch und entschied sich vor dem Jahresende fur Aleph Der Produktionsbetrieb startete im Juli 2004 Die Ablose durch einen Cloud basierten Nachfolger ist in Planung 12 Fur den Informationsverbund Deutschschweiz IDS wurde 1997 Aleph 500 gewahlt und ab 1998 installiert 13 Im Rahmen des Projekts Swiss Library Service Platform SLSP soll ebenfalls zum Nachfolgeprodukt Alma gewechselt werden 14 Weblinks BearbeitenAleph auf der Website von Ex Libris Ltd Aleph 500 aus der Sicht eines Bibliothekars TU Wien Einzelnachweise Bearbeiten Martin Rathmayer Peter Berger Lokales Bibliothekssystem der TU Wien In ZIDline Nummer 2 Dezember 1999 Ex Libris System Administrator s Guide System Overview Version 22 Marz 2014 S 5 a b Susan S Lazinger ALEPH Israel s Research Library Network Background Evolution and Implications for Networking in a Small Country In Information Technology and Libraries Band 10 Nummer 4 Dezember 1991 S 275 291 hier S 277 a b c Helena Flusfeder Instant access distant library In Times Higher Education November 10 1995 a b ProQuest to Buy Library Software Firm Ex Libris for an Estimated 500m Haaretz vom 7 Oktober 2015 Marshall Breeding Investing in The Future Automation Marketplace 2009 Memento vom 20 Januar 2012 im Internet Archive ExLibris Press Release 23 Oktober 2008 Archivlink a b c Kak obedinit biblioteki i osvoit milliard Fontanka ru vom 29 September 2017 Wolfgang Hamedinger Was kommt nach BIBOS In Comment 98 1 Februar 1998 Go Live der Alma Network Zone auf den Seiten der OBVSG abgerufen am 29 Marz 2018 Stephani Scholz 10 Jahre ALEPH im hbz Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive Jurgen Kunz Carl Eugen Wilhelm Zehn Jahre Aleph 500 im BVB In Bibliotheksforum Bayern 2014 8 S 291 294 Ruckblick Entwicklungen im IDS Informationsverbund Deutschschweiz abgerufen am 29 Marz 2018 Marco Balocco EvaLiS Zuschlag geht an Ex Libris In SLSP Swiss Library Service Platform 3 Januar 2018 abgerufen am 29 Marz 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aleph Bibliothekssoftware amp oldid 223099254