www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Aktivitatsanalyse ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Ansatz der Produktionstheorie zur Analyse von Produktionssystemen der in den 1950er Jahren durch die beiden Wirtschaftsnobelpreistrager Tjalling Koopmans und Debreu entwickelt wurde Sie zahlt zusammen mit der Gutenberg Produktionsfunktion zu den beiden bedeutendsten Entwicklungen der Produktionstheorie In der Betriebswirtschaft werden einzelne Produktionsstellen bis hin zu ganzen Unternehmen analysiert in der Volkswirtschaft grossere Produktionssysteme von Regionen uber ganze Staaten bis hin zur Weltwirtschaft Sie zahlt zu den sogenannten statisch deterministischen Produktionstheorien die den Verbrauch von Rohstoffen und die Menge der produzierten Guter innerhalb eines bestimmten Zeitraumes betrachten und dabei davon ausgehen dass innerhalb dieses Zeitraumes konstante Bedingungen vorherrschen statisch kein technischer Fortschritt keine Lerneffekte und alle Produktionsmoglichkeiten sicher vorab bekannt sind deterministisch keine Zufallseffekte wie Maschinenausfalle Die namensgebenden Aktivitaten werden mathematisch als Punkte in einem n dimensionalen Raum interpretiert und daher auch als Produktionspunkte bezeichnet Jede Koordinate dieser Punkte gibt dann an wie viel eines Gutes bei der entsprechenden Produktion erzeugt wird positive Koordinate oder verbraucht wird negative Koordinate Die Menge aller technisch moglichen Aktivitaten wird als Technologiemenge bezeichnet Fruhere Produktionstheorien machten stark einschrankende Annahmen uber die Gestalt der Technologiemenge Haufig wurde angenommen dass sie sich durch eine zweimal differenzierbare Funktion beschreiben lasst Die Aktivitatsanalyse dagegen macht nur sehr wenige einfache Grundannahmen die daher auch als Axiome bezeichnet werden Dazu zahlt beispielsweise die Annahme dass es immer technisch moglich ist nicht zu produzieren Mathematisch bedeutet dies dass der Koordinatenursprung immer zur Technologie gehort Wegen dieser geringen Einschrankungen ist die Aktivitatsanalyse ein sehr abstraktes Konzept das sich zur Modellierung vieler verschiedener Produktionssysteme eignet Moglich sind beispielsweise Produktionen die aus einem einzelnen Gut mehrere Guter erzeugen wie bei der chemischen Analyse Montage prozesse die aus mehreren Gutern nur eines herstellen und auch mehrstufige oder zyklische Produktionen die einen Teil der Produkte selbst wieder verbrauchen Dies betrifft z B Hefe bei einem Backer oder Maschinen eines Maschinenherstellers Aber auch die Weltwirtschaft ist ein in sich geschlossenes Wirtschaftssystem Die Modellierung erfolgt in mehreren Schritten Ausgehend von allen technisch moglichen Aktivitaten werden nach und nach okonomisch unsinnige Aktivitaten von der weiteren Betrachtung ausgeschlossen Dies betrifft beispielsweise Aktivitaten die nur Guter verbrauchen aber keine erzeugen oder solche die unnotig viel verbrauchen Bei den verbliebenen Aktivitaten konnen dann die Guter mit Preisen bewertet werden um so zu Kosten und Erlosen zu gelangen Anschliessend ist es moglich optimale Produktionsprogramme zu berechnen oder Verrechnungspreise Auch Bedarfsermittlungen und Effizienzanalysen sind moglich Die Aktivitatsanalyse dient auch als theoretisches Fundament der Prozesskostenrechnung Umweltorientierte Erweiterungen beziehen ausdrucklich die Erzeugung unerwunschter Objekte wie Abfall Larm Schadstoffen oder Abgasen mit ein Dadurch ist es moglich die Wirkungen von gesetzlichen Grenzwerten Umweltsteuern oder Emissionszertifikaten zu modellieren und ihre okologischen und okonomischen Folgen vorauszusagen Des Weiteren ist auf Basis zyklischer Modelle eine Planung des Recyclings und Stoffstrommanagements moglich Aktivitaten BearbeitenProduktionen an denen k verschiedene Guterarten beteiligt sind werden in der Aktivitatsanalyse in einem k dimensionalen reellen Raum dargestellt der auch als Guterraum bezeichnet wird Es ist dabei unerheblich ob diese Guter bei der Produktion verbraucht oder erzeugt werden Die Mengen der verbrauchten Guter Faktormengen Einsatzmengen Inputmengen werden durch den Vektor x dargestellt x x 1 x k displaystyle x begin pmatrix x 1 vdots x k end pmatrix nbsp Die einzelnen Eintrage des Vektors sind positiv falls das entsprechende Gut verbraucht wird und sonst null Die Mengen der erzeugten Guter Produktionsmengen Ausbringungsmengen Outputmengen werden durch den Vektor y dargestellt y y 1 y k displaystyle y begin pmatrix y 1 vdots y k end pmatrix nbsp Hier sind die Eintrage positiv falls das Gut erzeugt wird und andernfalls gleich null Um diese Mengen nicht mit dem mathematischen Konzept einer Menge zu verwechseln werden sie haufig auch als Faktorquantitaten beziehungsweise Produktquantitaten bezeichnet Haufig ist jedoch nur die Veranderung der Quantitaten von Interesse Sie werden im Vektor z zusammengefasst der sich ergibt als z y x y 1 x 1 y k x k z 1 z k displaystyle z y x begin pmatrix y 1 x 1 vdots y k x k end pmatrix begin pmatrix z 1 vdots z k end pmatrix nbsp Dieser Vektor wird als Aktivitat bezeichnet oder auch als Produktionspunkt oder kurz Produktion Graphisch wird haufig auf die x y Darstellung zuruckgegriffen zur mathematischen Beschreibung eher die z Darstellung Technologien BearbeitenDie Menge aller technisch moglichen Aktivitaten wird als Technologie menge oder Technik T displaystyle T nbsp bezeichnet Sie ist eine Teilmenge des Guterraumes T z z ist technisch moglich displaystyle T z text z ist technisch moglich nbsp Fur Technologien werden funf Grundannahmen gemacht die auch als Axiome bezeichnet werden und teils aus naturwissenschaftlichen Gesetzmassigkeiten sich ergeben teils auch aus okonomischen oder praktischen Uberlegungen heraus entstanden Abgeschlossenheit der Technologie Moglichkeit der Untatigkeit Unmoglichkeit des Schlaraffenlandes Unumkehrbarkeit der Produktion Moglichkeit Ertragreicher ProduktionAbgeschlossenheit der TechnologieAbgeschlossenheit bedeutet dass Randpunkte jeweils Elemente der Technologiemenge sind Diese Annahme resultiert aus mathematischen Zweckmassigkeitsuberlegungen heraus Unmoglichkeit des SchlaraffenlandesDie als Unmoglichkeit des Schlaraffenlandes bezeichnete Grundannahme ergibt sich aus der Energieerhaltung und dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik Sie schliesst Produktionen aus die nur Guter erzeugen und dabei keine Guter verbrauchen Unumkehrbarkeit der ProduktionDie Unumkehrbarkeit der Produktion ergibt sich aus dem Entropiegesetz Man kann zwar die bei einer Montage benutzten Teile durch Demontage wiedergewinnen aber nicht die dabei vergangene Zeit Mathematisch formuliert ist die Schnittmenge einer Technologie und ihrer Umkehrung die Untatigkeit Moglichkeit ertragreicher ProduktionProduktionen die nur aus Gutervernichtungen und der Untatigkeit bestehen sind okonomisch gesehen nicht von Interesse Deshalb wird die Existenz mindestens einer Aktivitat angenommen die Guter erzeugt Literatur BearbeitenHarald Dyckhoff Produktionstheorie Grundzuge industrieller Produktionswirtschaft 5 uberarbeitete Auflage Springer Berlin u a 2006 ISBN 3 540 32600 6 Gunter Fandel Produktion I Produktions und Kostentheorie 3 neu bearbeitete Auflage Springer Berlin u a 1991 ISBN 3 540 53526 8 Klaus Peter Kistner Produktions und Kostentheorie 2 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Physica Verlag Heidelberg 1993 ISBN 3 7908 0644 7 Tjalling C Koopmans Analysis of production as an efficient combination of activities In Tjalling C Koopmans Hrsg Activity Analysis of Production and Allocation Proceedings of a Conference Cowles Commission monograph 13 ZDB ID 254454 4 Wiley New York NY u a 1951 S 33 97 Waldemar Wittmann Produktionstheorie Okonometrie und Unternehmensforschung 11 ISSN 0078 3390 Springer Berlin u a 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aktivitatsanalyse amp oldid 228671225