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Als Akadische Orogenese oder Akadische Phase Schreibweise jeweils auch mit c statt k moglich wird eine Gebirgsbildung bzw ein tektonisches Deformationsereignis bezeichnet das im fruhen und mittleren Devon Pragium Eifelium 1 2 am Ostrand des heutigen Nordamerika sowie im heutigen Nordwesteuropa nachweisbar ist Typusregion dieses Faltungsereignisses sind die nordlichen Appalachen 3 Die Akadische Orogenese folgte zeitlich auf die Takonische Orogenese im Ordovizium entspricht der Grampischen Orogenese auf den Britischen Inseln und ging der Alleghenischen Orogenese im Karbon voraus Palaogeographische Entwicklung Balticas und Laurentias vom Ordovizium bis ins Devon nach der Gross avalonia Hypothese umliegende Kontinente sind nicht dargestellt Unten Takonische Phase in Nordamerika Iapetus Ozean ist noch weit geoffnet Mitte Hauptphase der Kaledonischen Orogenese in Europa Skandische Phase und Bildung der Norddeutsch Polnischen Kaledoniden Iapetus Ozean ist bereits stark eingeengt Akadische Phase steht bevor Oben Iapetus Ozean ist komplett geschlossen Akadische Phase und damit Kaledonische Orogenese sind abgeschlossen Das mitteldevonische Schunemunk Konglomerat im US Bundesstaat New York gilt als Molasse des Akadischen Faltengurtels Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Palaoplattentektonische Modelle 3 Einordnung 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDie Bezeichnung wurde 1923 vom US amerikanischen Geologen Charles Schuchert gepragt und leitet sich ab von Akadien dem alten Namen der Seeprovinzen im Osten Kanadas 4 Palaoplattentektonische Modelle BearbeitenDie Akadische Orogenese gilt als das Ergebnis der Kollision des perigondwanischen Kontinentalsplitters Avalonia mit dem Sudostrand des Nordamerikanischen Kratons Laurentia Die Natur dieses Kontinentalsplitters ist kontrovers wobei sich zwei Extrempositionen gegenuberstellen lassen Die eine betrachtet Avalonia Avalonia sensu stricto als einen von mindestens vier perigondwanischen Mikrokontinenten crustal ribbons die zwischen dem mittleren Ordovizium und dem spaten Devon sukzessive dem laurentischen Kontinentalrand angegliedert wurden 5 Die andere geht von einem grosseren perigondwanischen Kontinentalsplitter composite Avalonia aus dessen Norddrift den sogenannten Iapetus Ozean immer weiter einengte und an dessen Ruckseite sich der Rheische Ozean offnete 5 Der Ostteil Grossavalonias war diesem Modell zufolge bereits im spaten Ordovizium mit dem Sudwestrand des Europaischen Kratons Baltica kollidiert und sorgte dort fur die Bildung der Norddeutsch Polnischen Kaledoniden 6 siehe auch Tornquistzone Zudem kollidierten im spaten Silur und fruhen Devon die Kontinentalblocke Laurentias und Balticas und bildeten bis zur Variszischen Orogenese einen Laurussia genannten Grosskontinent In einem wiederum anderen Modell wird von der Interpretation als Kontinent Kontinent Kollisionsereignis abgeruckt Es postuliert stattdessen dass die Schliessung des Iapetus Ozeans bereits zu Beginn des Silurs abgeschlossen war und dass die Akadische Phase auf die Oberplattendeformation an einer Subduktionszone des Anden Typs am Nordrand des Rheischen Ozeans bzw am Sudrand Laurussias zuruckzufuhren sei 4 5 Einordnung BearbeitenAusgehend vom Grossavalonia Modell reprasentiert die Akadische Orogenese die finale Schliessung des Iapetus Ozeans der sich im spaten Neoproterozoikum zwischen dem grossen Sudkontinent Gondwana und den kleineren Nordkontinenten Laurentia und Baltica geoffnet hatte In diesem Zusammenhang gilt die Akadische Orogenese als das letzte Deformationsereignis der Kaledonischen Orogenese jenem Orogenese Zyklus der alle Kollisionen am Nordrand oder Innerhalb des Iapetus Beckes umfasst 4 Konsequenz einer Interpretation der Akadischen und Neo Akadischen Orogenese als Oberplattendeformationsereignis infolge der Subduktion des Rheischen Ozeans unter den laurussischen Block ist dass sie dann nicht mehr als kaledonisches Ereignis gesehen werden darf sondern als proto variszisches Ereignis gesehen werden muss 7 Anmerkungen Bearbeiten Bisweilen wird zwischen der Takonischen und Akadischen noch eine weitere die Salinische Orogenese postuliert Dies hangt davon ab wie die in den Gesteinen enthaltenen Informationen interpretiert werden was dann wiederum oft zu jeweils unterschiedlichen palaoplattentektonischen Modellen fuhrt Dem Alternativmodell zufolge kollidiert nach der Angliederung Avalonias an den laurentischen Kontinentalrand noch ein weiterer Meguma genannter Mikrokontinent im spaten Devon mit Avalonia Fur dieses Deformationsereignis wird die Bezeichnung Neo Akadische Orogenese genutzt Einzelnachweise Bearbeiten J Verniers T Pharaoh L Andre T N Debacker W De Vos M Everaerts A Herbosch J Samuellson M Vecoli The Cambrian to mid Devonian basin development and deformation history of Eastern Avalonia east of the Midlands Microcraton new data and a review In J A Winchester T C Pharaoh J Verniers Hrsg Palaeozoic Amalgamation of Central Europe Geological Society 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