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Die Airspeed AS 57 Ambassador war ein von Airspeed hergestelltes zweimotoriges britisches Verkehrsflugzeug das von zwei Kolbenmotoren angetrieben und ab 1947 in 23 Exemplaren gebaut wurde Obwohl sich der mit Druckkabine ausgestattete Typ bei den Passagieren grosser Beliebtheit erfreute erreichte das fur 50 Fluggaste ausgelegte Flugzeug nur eine geringe Verbreitung Airspeed AS 57 AmbassadorTyp VerkehrsflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller AirspeedErstflug 10 Juli 1947Indienststellung 1951Produktionszeit 1947 1953Stuckzahl 23Eine Ambassador 1961 in LiverpoolDer Entwurf der Ambassador ging auf den Vorschlag IIA des Brabazon Komitees zuruck der ein zweimotoriges Kurzstrecken Verkehrsflugzeug fur den Einsatz zwischen Grossbritannien und Westeuropa vorsah Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Nutzung 4 Fluggesellschaften 5 Zwischenfalle 6 Technische Daten 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1938 existierte bei Airspeed ein Entwurf mit der Bezeichnung Ambassador A S 14 der ebenfalls als zweimotoriger Schulterdecker ausgelegt war Das Projekt kam jedoch nicht uber die Entwurfsphase hinaus 1 Im Jahr 1945 wurden die Arbeiten an dem Prototyp der AS 57 bei Airspeed einer Tochter der de Havilland Aircraft Company begonnen Die Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G AGUA fuhrte am 10 Juli 1947 ihren Erstflug durch Der zweite Prototyp mit dem Kennzeichen G AKRD flog erstmals am 26 August 1948 Zwei Zellen dienten zu Festigkeitsuntersuchungen Die Prototypen wurde von zwei Triebwerken des Typs Bristol Centaurus 631 mit je 2600 PS 1913 kW angetrieben Fur die Abnahmefluge zur Erlangung der Luftverkehrszulassung wurde der dritte Prototyp G ALFR verwendet der mit den fur die Serienversion vorgesehenen Centaurus 611 Triebwerken ausgerustet war Dieses Flugzeug das im Mai 1950 seinen Erstflug ausgefuhrt hatte wurde von der British European Airways BEA versuchsweise auf ihrem Streckennetz eingesetzt Mit einem Auftrag fur zwanzig AS 57 bestellte die BEA im Jahre 1948 ihr letztes Verkehrsflugzeugmuster mit Kolbenmotorantrieb Die erste fur die Fluggesellschaft vorgesehene Maschine absolvierte ihren Jungfernflug am 12 Januar 1951 Die Erprobungsfluge fanden im August 1951 mit der Erteilung der Verkehrszulassung ihr Ende doch erst am 13 Marz 1952 stellte die BEA den neuen als Elizabethan bezeichneten Flugzeugtyp auf ihrem Streckennetz in Dienst Neben der BEA fand sich fur die AS 57 kein weiterer Kaufer deswegen wurde die Produktion nach Ablieferung der 20 Maschine eingestellt Unter der Bezeichnung AS 59 bestanden verschiedene Entwicklungsprojekte die unter anderem fur das Muster auch einen Turbopropantrieb mit vier Dart Propellerturbinen vorsahen An weiteren interessanten Projekten sind die AS 60 Ayrshire ein nach dem Pflichtenheft 13 45 entworfener Militartransporter und der Frachter AS 67 zu nennen doch wurde keines dieser Projekte verwirklicht Seit 2013 ist im englischen Imperial War Museum Duxford die einzige verbliebene restaurierte Maschine ausgestellt G ALZO Konstruktion BearbeitenDie Passagierkabine war fur die Beforderung von maximal 50 Fluggasten ausgelegt Da das Flugzeug als Schulterdecker ausgelegt war hatten die Passagiere eine gute Sicht aus den gross dimensionierten rechteckigen Fenstern Das Flugzeugmuster zeichnete sich durch extreme Wartungsfreundlichkeit aus da bei Arbeiten an den Triebwerken die Motorverkleidungen nach allen Seiten aufgeklappt werden konnten Ausserdem konnten die kompletten Triebwerke mit den zugehorigen Aggregaten als Einheit ausgetauscht werden Die Ambassador zeichnete sich ferner durch gute Kurzstarteigenschaften und uberdurchschnittliche Flugleistungen auch mit nur einem Triebwerk aus Nutzung BearbeitenEs zeigte sich schnell dass die AS 57 besonders auf Kurzstrecken die niedrigsten Betriebskosten aller Flugzeugtypen in der BEA Flotte verursachte Dennoch wurde die AS 57 nach einer nur knapp sechsjahrigen Dienstzeit von dem fortschrittlicheren Turboprop Muster Vickers Viscount abgelost und fuhrte am 30 Juli 1958 den letzten Linienflug durch Nach der Ausmusterung bei der BEA flogen drei Flugzeuge in Australien bei Butler Air Transport zwei weitere erwarb die schweizerische Globe Air und ein weiteres Paar wurde von den Jordanischen Luftstreitkraften fur VIP Transportaufgaben ubernommen In den 1960er Jahren kehrten aber alle AS 57 wieder nach Grossbritannien zuruck wo sie bei den Bedarfsfluggesellschaften Dan Air London drei Exemplare Autair und BKS Air Transport als Passagier und Frachtflugzeuge noch rund zehn Jahre im Einsatz standen Zwei AS 57 dienten der Shell Petroleum als Geschaftsreiseflugzeuge und eine Ambassador wurde von der Decca Navigation Company als Demonstrationsflugzeug fur Luftfahrtavionik verwendet Der zweite Prototyp G AKRD und die Serienmaschine G ALZR dienten zeitweise als fliegende Prufstande zur Erprobung der Propellerturbinen Napier Eland Bristol Proteus sowie der Rolls Royce Typen Dart und Tyne Fluggesellschaften BearbeitenAustralien nbsp Australien Butler Air Transport Norwegen nbsp Norwegen Norronafly Neuseeland nbsp Neuseeland South Seas Airways Schweiz nbsp Schweiz Globe Air Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich Autair International Airways BKS Air Transport British European Airways Dan Air Decca Navigator Company Rolls Royce Triebwerkshersteller Shell Aviation LimitedZwischenfalle Bearbeiten nbsp BKS setzte die 1968 in London verungluckte Ambassador G AMAD zum Transport von Pferden einVom Erstflug 1947 bis zum Einsatzende kam es mit Airspeed Ambassador zu sieben Totalschaden Bei zwei davon kamen 29 Personen ums Leben 2 Vollstandige Liste Am 8 April 1955 kam es sechs Minuten nach dem Start einer Ambassador der British European Airways Luftfahrzeugkennzeichen G AMAB zum Ausfall eines Triebwerks was die Piloten zur Ruckkehr und einer Notlandung auf dem Flughafen Dusseldorf veranlasste Das Durchstarten aufgrund unzureichender Sichtverhaltnisse endete in einer Bruchlandung 9 km ausserhalb des Flughafens Alle 53 Personen an Bord uberlebten den Unfall 3 Am 6 Februar 1958 verungluckte die Ambassador G ALZU der British European Airways auf dem Flughafen Munchen Riem Bei dem Startunfall kamen 23 der 44 Menschen an Bord ums Leben darunter mehrere Fussballprofis von Manchester United siehe British European Airways Flug 609 4 Am 14 April 1966 setzte eine Ambassador der Dan Air G ALZX bei der Landung in Beauvais Tille sehr spat auf uberrollte das Landebahnende und kollidierte mit einem Erdhaufen Die Maschine wurde irreparabel beschadigt Alle 59 Insassen uberlebten 5 Am 14 September 1967 uberrollte eine Ambassador G ALZS der Autair nach der Landung auf dem Flughafen Luton das Ende der Landebahn Das Flugzeug wurde als Totalverlust abgeschrieben Alle 69 Insassen der Maschine blieben unverletzt 6 Am 3 Juli 1968 verungluckte eine von der BKS Air Transport als Frachtmaschine genutzte Ambassador G AMAD Werknummer 5211 bei der Landung auf dem Flughafen London Heathrow Das Flugzeug sturzte dabei in zwei geparkte Hawker Siddeley Tridents von denen eine zerstort wurde und prallte anschliessend gegen das Terminal 2 Bei diesem Unfall kamen sechs der acht Insassen ums Leben Ursache war ein Ermudungsbruch am Landeklappenantrieb wodurch die linke Landeklappe einfuhr und eine unkontrollierbare Rollbewegung ausloste 7 Am 30 September 1968 liess sich auf einem Trainingsflug mit der G AMAG der Dan Air das rechte Hauptfahrwerk nicht verriegeln Die Piloten wichen zum Flughafen Manston aus und fuhrten dort eine Bauchlandung auf einem Schaumteppich durch Die Maschine war anschliessend nicht mehr zu reparieren aber beide Besatzungsmitglieder uberlebten 8 Am 26 Juli 1969 brach auf einem Frachtflug das Bugfahrwerk einer Ambassador G ALZR der BKS Air Transport bei einer Landung auf dem Flughafen London Gatwick Aufgrund der Schadenshohe wurde die Maschine als Totalverlust abgeschrieben die acht an Bord befindlichen Personen wurden nicht verletzt 9 Technische Daten Bearbeiten nbsp Airspeed AmbassadorKenngrosse DatenBesatzung 3 2Passagiere 47 60Lange 25 05 mSpannweite 35 05 mHohe 5 60 mStartmasse 23 814 kgReisegeschwindigkeit 415 km hDienstgipfelhohe 7 600 mReichweite 2 200 kmTriebwerke zwei luftgekuhlte 18 Zylinder Sternmotoren Bristol Centaurus 661 2625 PS 1929 kW Siehe auch BearbeitenAirspeed Liste von FlugzeugtypenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Airspeed AS 57 Ambassador Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Aeroplane Monthly Dezember 2003 S 18 Liste von Unfallen mit Airspeed AS 57 Ambassador Aviation Safety Network WikiBase englisch abgerufen am 25 November 2019 Unfallbericht Airspeed Ambassador G AMAB Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Januar 2016 Unfallbericht Airspeed Ambassador G ALZU Aviation Safety Network englisch abgerufen am 25 November 2019 Unfallbericht Airspeed Ambassador G ALZX Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Januar 2016 Unfallbericht Airspeed Ambassador G ALZS Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Januar 2016 Unfallbericht Airspeed Ambassador G AMAD Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Januar 2016 Unfallbericht Airspeed Ambassador G AMAG Aviation Safety Network englisch abgerufen am 27 Januar 2016 Unfallbericht Airspeed Ambassador G ALZR Aviation Safety Network englisch abgerufen am 28 Januar 2016 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Airspeed Zivile Baureihen AS 4 Ferry AS 5 Courier AS 6 Envoy AS 65 Consul AS 57 Ambassador Militarische Baureihen AS 10 Oxford AS 30 Queen Wasp AS 39 Fleet Shadower AS 45 Cambridge AS 51 Horsa AS 58 Horsa II Rennflugzeuge AS 8 Viceroy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Airspeed Ambassador amp oldid 238384497