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Das Bristol Proteus war eine Wellenturbine des britischen Herstellers Bristol fur Luftfahrtzwecke Es handelte sich um ein Zweiwellentriebwerk bei dem eine Turbine nur die Wellenleistung lieferte und die andere den Verdichter antrieb Die Verbrennungsluft wurde dabei im hinteren Teil des Triebwerkes uber den ganzen Umfang angesaugt und durch einen zwolfstufigen Axialverdichter in Richtung zum Vorderteil verdichtet Dort wurde der Gasstrom um 180 Grad umgelenkt und den acht aus Nimonic hergestellten Brennkammern zugefuhrt Von dort stromte das Gas uber einzelne durch den Ansaugbereich hindurch gefuhrte Kanale zu den beiden jeweils zweistufigen Turbinensatzen von wo es durch eine nicht verstellbare Schubduse austrat Diese war aus austenitischem Stahl gefertigt und besass einen Mittelkonus Die Produktionsversionen ab Mk 700 erhielten zusatzlich hinter dem Axialverdichter noch eine aus Stahl gefertigte Radialstufe Bristol ProteusBristol Proteus im Schnellboot Pfeil eine Brennkammer ist ausgebautDie Drehzahl der Leistungsturbine wurde durch ein Planetenradgetriebe im Verhaltnis von 11 11 1 heruntergesetzt Mit Treibstoff wurde das Triebwerk durch eine Druckpumpe bei einem Hochstdruck von 98 4 kg cm versorgt Dazu gehorten eine barometrische Mengenkorrektur und das eigentliche Schubregelventil Gezundet wurde der Kraftstoff elektrisch wozu in zwei Brennkammern Zundkerzen eingebaut waren Ein Elektrostarter brachte das Triebwerk auf die notige Startdrehzahl Die Schmierung war als Trockensumpfschmierung ausgefuhrt Im Mai 1946 lief als Vorganger des Proteus das Bristol Phoebus erstmals auf dem Prufstand In der Auslegung ahnelten sich die beiden Triebwerke jedoch hatte das Phoebus hinter dem Axialverdichter noch zwei Radialstufen Diese beiden Stufen bereiteten Schwierigkeiten so dass sie beim Proteus weggelassen wurden 1947 stellte man zunachst die Version Mk 600 mit einer Leistung von 2820 ekW fertig deren erster Prufstandlauf am 25 Januar 1947 stattfand Diese Ausfuhrung war in der Saunders Roe Princess eingebaut und auch fur die Prototypen der Bristol Britannia vorgesehen Die fur die Serie der Britannia vorgesehene Ausfuhrung Mk 700 zeigte zunachst Probleme durch Eisansatz Sie wurden mit der ersten Produktionsversion Mk 705 behoben Weitere leistungsgesteigerte Versionen waren die Mk 755 und die Mk 765 bei der durch Anderungen am Verdichter der Luftdurchsatz auf 20 36 kg s gesteigert werden konnte Damit stieg die Leistung auf 3315 eKW und die Zeit zwischen zwei Uberholungen MTBO auf 1350 bis 2000 Stunden abhangig vom Einsatzprofil Die Triebwerke Mk 755 wurden spater meist auf den Stand der Mk 765 gebracht Eine weitere kurzzeitige Leistungserhohung wurde durch Wassereinspritzung ermoglicht die bei der militarischen Ausfuhrung Mk 255 serienmassig verwendet wurde Sie flog erstmals am 29 Dezember 1958 und diente dann zum Antrieb der Britannia 253 der RAF Fur den Einsatz auf See gab es ebenfalls eine Ausfuhrung die von der britischen Royal Navy verwendet wurde Auch in dem bekannten Luftkissenfahrzeug Saunders Roe Nautical 4 kamen Proteus Turbinen zum Einsatz Die Bundesmarine hatte zwei Schnellboote der Vosper Klasse mit Bristol Proteus Turbinen Eine weitere Moglichkeit ergab sich durch die Installation in dezentralen Kleinkraftwerken im Sudwesten Englands wo diese Triebwerke zur Spitzenlastabdeckung teilweise uber 40 Jahre im Einsatz waren Technische Daten Mk 705 BearbeitenLange 2540 mm Durchmesser 1020 mm Gewicht 1325 kg Kompressor 12 Axial und eine Radialstufe Turbine je 2 Stufen fur den Kompressor und den Propellerantrieb Startleistung 2515 wkW 4 4 kN Restschub Druckverhaltnis 7 2 1 Luftmassendurchsatz 19 5 kg s Turbineneintrittstemperatur 847 C Spezifischer Kraftstoffverbrauch 307 g ekW h Olverbrauch 1 13 l hQuellen BearbeitenJane s All the World s Aircraft 1956 57 und 1963 64Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bristol Proteus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bristol Proteus amp oldid 237494082