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Ein Air de Cour ist eine franzosische Kunstliedform die Ende des 16 Jahrhunderts und im 17 Jahrhundert an den Hofen der Adligen weit verbreitet war Sein Name leitet sich vom franzosischen beziehungsweise englischen Begriff Air fur Lied und vom franzosischen Begriff Cour fur Hof ab Es handelt sich meist um Liebeslieder es gibt aber auch Trinklieder die sogenannten Airs a Boire source source Air de Cour Enfin la Beaute von Etienne Moulinie source source Air de Cour Je suis ravi de mon Uranie von Etienne Moulinie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Form 3 Komponisten 4 DiskographieGeschichte BearbeitenIn der franzosischen Vokalmusik waren Anfang des 16 Jahrhunderts sowohl polyphone Lieder verbreitet die die Vertonungen anspruchsvoller Textdichtungen darstellten als auch Volkslieder auch voix de ville oder kurz vaudevilles genannt die sich durch einfache Formen und Texte auszeichneten Die komplizierten mehrstimmigen Lieder der Renaissance wurden nach und nach in den Hintergrund gedrangt und mehr und mehr von eher einfachen einstimmigen Liedern mit Begleitung abgelost In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wurden diese Airs de Cour immer beliebter und erlebten unter der Regierung von Ludwig XIII im 17 Jahrhundert ihre Blutezeit Zunachst wurden altere mehrstimmige Kompositionen so umgeschrieben dass eine Singstimme von einem Tasten oder Zupfinstrument begleitet werden konnte Der Begriff Air de Cour taucht erstmals auf der Titelseite der Liedersammlung mit Lautenbegleitung Livre d Airs de Cours miz sur le luth auf die der Pariser Verleger Komponist und Lautenist Adrian Le Roy 1571 herausgegeben hat Diese Sammlung enthalt noch Bearbeitungen mehrstimmiger Lieder des Organisten Nicolas de la Grotte Es etablierten sich aber mehr und mehr neuere Kompositionen die vorwiegend mit Lautenbegleitung versehen waren Die Begleitung wurde in der Regel in der franzosischen Lautentabulatur notiert 1608 erscheint in Frankreich schliesslich das erste Buch der Reihe Airs de differentes autheurs mis en tabulature de luth par Gabriel Bataille Im Laufe der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts finden die Airs de Cour teilweise sogar mit ubersetzten Texten auch in den benachbarten Landern wie England Deutschland und den Niederlanden Verbreitung Eine Auswahl von Airs de Cour wurde in den 1970er Jahren in Paris in zwei Sammelbanden herausgegeben Form BearbeitenDie Form eines Air de Cour ist verhaltnismassig einfach gestaltet Die einstimmigen Lieder sind meist in Strophenform getextet und komponiert und haben teilweise auch einen Refrain Die Melodien kommen in der Regel ohne Melismen und Textwiederholungen aus Die Verse haben oft unterschiedliche Lange und die Taktstriche orientieren sich an den Versen und nicht an der Melodie Gelegentlich tauchen in den Kompositionen Verzierungen auf wurden jedoch auch haufig auf mehr oder weniger virtuose Weise von den Interpreten improvisiert Komponisten BearbeitenDie meisten Komponisten von Airs de Cour sind im letzten Drittel des 16 Jahrhunderts geboren Zu den bekanntesten Komponisten gehoren Jean de Cambefort Gabriel Bataille Jean Baptiste Besard Antoine de Boesset Pierre Guedron Michel Lambert Sebastien Le Camus Etienne MoulinieDiskographie BearbeitenNigel Rogers Tenor und Anthony Bailes Laute Airs de Cour Airs a boire Chants sous le Regne de Louis XIII EMI Electrola 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Air de Cour amp oldid 225548123