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Die Ahom sind eine ehemals Tai sprechende Population im heutigen Assam die im Nordosten Indiens einwanderten Die wichtigste Wanderungsbewegung kam aus Yunan unter dem Anfuhrer Siu Ka Pha im Jahr 1228 Die Ahom nannten sich selbst Asam eine Verballhornung aus Shan einer Volksgruppe in Birma und Nord Thailand mit denen sie eng verwandt sind Ihr Name bildet auch den Ursprung fur den heutigen indischen Bundesstaat Assam dessen Gebiet sie rund 600 Jahre lang beherrschten Ausdehnung des Konigreichs der AhomGeschichte BearbeitenSiu Ka Pha hat die Ahom wahrscheinlich aus nordostlicher Richtung nach Assam gefuhrt wobei er das Patkai Gebirge uberquerte das heute Birma von Indien trennt Er hatte eine Armee von 9 000 Soldaten bei sich die die Nagas Kacharis und andere Stamme muhelos uberrannte Die Gruppe erreichte schliesslich den Fluss Dihing einen Nebenfluss des Brahmaputra und drang in dessen Tal ein Man setzte sich 1229 nieder und bildete die erste Siedlung der Tai in dieser Gegend Die Siedlung erwies sich wegen der haufigen Uberschwemmungen des Brahmaputra jedoch als ungeeignet weshalb Siu Ka Pha nach besseren Gegenden fur eine Siedlung Ausschau halten liess 1252 fand man im oberen Assam die Landschaft von Sivasagar und baute eine Hauptstadt fur ein Furstentum mit Siu Ka Pha als erstem Konig oder swargadeo Die Soldaten der Ahom waren sehr machtig und errichteten eine erste Dynastie in Assam doch waren sie ohne Frauen gekommen die Tai sprechen konnten Deshalb nahmen sie sich wahrend ihrer Tausende Kilometer Wanderung Ehefrauen verschiedener ethnischer Gruppen Ihre Sprache war die offizielle Sprache der Konige und des Hofes die aber doch uber die meiste Zeit ihrer Geschichte nur von einer Minderheit der Einwohner gesprochen wurde Heute ist sie ausgestorben und existiert nur noch als Schriftsprache Deshalb werden die heutigen Ahom die in Assam leben als Assamesen betrachtet Die Erfolge der Ahom brachten sie in Konflikt mit den machtigen Mogulreichen deren Konige die Ahom zwischen 1527 und 1682 insgesamt 17 Mal zu unterjochen versuchten Der letzte grosse Versuch 1671 in der Schlacht bei Saraighat hinterliess in Lachit Barphukhan ihren beruhmtesten Militarfuhrer Dieser liess jedoch der Uberlieferung nach seinen eigenen Onkel ermorden da der seinen Militardienst vernachlassigte Nach dem endgultigen Sieg uber das Mogulreich brach eine chaotische Periode in Assam aus die erst vom wohl grossten Konig des Reiches Rudra Singha beendet wurde der von 1696 bis 1714 regierte Diese Ara wird als goldene Ara des Reiches der Ahom angesehen in der Bauwerke geschaffen Sozialprojekte angegangen und militarische Erfolge erzielt wurden Nach dem Tod des Konigs brach das Reich stetig auseinander und wurde zunachst 1817 von den Birmanen und 1826 von den Briten besiegt Dies lag vor allem an der Unterdruckung religioser Gruppen wie den Anhangern Vishnus die dann gegen den Zentralstaat mit Palastintrigen und Thronstreitigkeiten zuruckschlugen Dies fuhrte zu einer schrittweisen Schwachung des Konigreichs 1817 wurde die Ahom Dynastie durch die Birmanen beendet und im Ersten Anglo Birmanischen Krieg fiel Assam an die Briten Auf den Machtverlust folgte auch ein Niedergang der Sprache und Kultur der Ahom und sie assimilierten sich im Verlauf des 19 Jahrhunderts weitgehend zu hinduistischen und eine indogermanische Sprache Assamesisch sprechenden Assamesen Seit den 1960er Jahren gibt es Bestrebungen die Identitat als Ahom und die zugehorige Sprache und Kultur wiederzubeleben Treibende Kraft dabei war eine Organisation namens Ban Ok Publik Muang Tai die auch von einem ehemaligen Ministerprasidenten Assams Hiteshwar Saikia unterstutzt wurde Teile der Ahom Nachfahren sagten sich vom Hinduismus los und praktizieren eine erneuerte Religion die sie Phra Lung nennen und die hauptsachlich auf Ahnenverehrung sowie uberlieferten Gesangen und Ritualen beruht Auf politischer Ebene wurde das Selbststandigkeitsstreben von der All Assam Students Union AASU und der United Liberation Front of Asom ULFA vertreten Letztere genoss auch die Unterstutzung thailandischer Wissenschaftler sowie der separatistischen Bewegungen der Shan und Kachin in Myanmar 1 Sie erhielten zusatzliche Legitimierung durch die Forschungen von Barend Jan Terwiel einem auf Sprachen und Kulturen der Tai Volker spezialisierten Anthropologen Er wurde 1979 von Domboru Deodhai den er zunachst fur den letzten Priester einer uralten vor buddhistischen Tai Religion hielt zum Studium von Ahom Ritualen und Schriften angeregt 2 Literatur BearbeitenBarbara A West The Peoples of Asia and Oceania New York Facts on File 2009 ISBN 0816071098 Artikel Ahom Yasmin Saikia Fragmented Memories Struggling to be Tai Ahom in India Duke University Press Durham NC 2004 Saikia The Tai Ahom Connection In India Seminar Web Edition 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Saikia Fragmented Memories 2004 Saikia Fragmented Memories 2004 S xi xiv 182 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahom Ethnie amp oldid 234757306