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Am 15 August 1958 verungluckte eine Tupolew Tu 104 auf dem 1 Abschnitt des innersowjetischen Linienfluges Aeroflot Flug 04 von Chabarowsk uber Irkutsk nach Moskau wobei alle 64 Insassen starben Es handelte sich um den ersten Unfall einer Tu 104 mit Todesopfern Aeroflot Flug 04Das verungluckte Flugzeug am 7 Juli 1958 auf dem Flughafen Amsterdam SchipholUnfall ZusammenfassungUnfallart KontrollverlustOrt 31 km nordwestlich von Talakan Russland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSRDatum 15 August 1958Todesopfer 64Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Tupolew Tu 104A Sowjetunion 1955 SowjetunionBetreiber Aeroflot Sowjetunion 1955 SowjetunionKennzeichen CCCP L5442 Sowjetunion 1955 SowjetunionAbflughafen Flughafen Chabarowsk Russland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSRZwischenlandung Flughafen Irkutsk Russland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSRZielflughafen Flughafen Moskau Wnukowo Russland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSRPassagiere 54Besatzung 10Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug und Besatzung 2 Verlauf 3 Ursache 4 Ahnliche Unfalle 5 QuellenFlugzeug und Besatzung BearbeitenDas Flugzeug war eine Tupolew Tu 104A Luftfahrzeugkennzeichen SSSR L5442 Werknummer 7350303 die ab dem 28 November 1957 bis zum Unfall 1041 Flugstunden und 401 Flugzyklen absolvierte Als sie im Juli 1958 in Amsterdam landete wurde sie fotografiert und vom niederlandischen Fernsehen gefilmt Die Besatzung bestand aus Flugkapitan Pawel Fjodorowitsch Barabanow dem Ersten Offizier Alexander Weniaminowitsch Bdojan dem Flugingenieur Gleb Alexandrowitsch Maslennikow und dem dazu Auszubildenden Wassili Jefimowitsch Martynow dem Navigator Makar Makarowitsch Lasorko und dem dazu Auszubildenden Wiktor Georgiwitsch Drigo dem Funker Alexander Grigorjewitsch Anikin und den Flugbegleitern Wladimir Iwanowitsch Jefimow Jewgenija Fjodorowna Karnatschewa und Tamara Fjodorowna Schtschepinowa Verlauf BearbeitenUm 21 45 Uhr Ortszeit hob die Tu 104 in Chabarowsk mit einer Verspatung von 3 Stunden und 35 Minuten ab Fur die Flugroute wurden schwere Gewitter mit Regen vorhergesagt Als das Flugzeug um 21 50 Uhr in 150 km Entfernung zum Flughafen war erhielten die Piloten die Anweisung auf 9 000 m zu steigen um dem Unwetter auszuweichen Da es sich bereits in Cumuluswolken befand und es diese nicht uberfliegen konnte wies der Fluglotse an erst eine Rechtskurve und dann eine Linkskurve zu fliegen um an Hohe fur den Uberflug zu gewinnen Um 22 00 Uhr erfolgte am Flughafen ein Schichtwechsel und der jetzige Fluglotse gab den Piloten die eine Hohe von 8 600 m meldeten auf Anfrage die Freigabe zunachst mit Kurs auf Archara auf 11 000 m zu steigen und nach dem Uberflug wieder auf 9 000 m zu sinken Da sich das Flugzeug auf jener Hohe immer noch in den Wolken befand erbaten die Piloten weitere Anweisungen Daraufhin sollten sie auf 12 000 m steigen Um 22 12 Uhr meldeten sie das Durchbrechen der Wolken auf 11 600 m Nach Erreichen von 12 000 m funkte der Kapitan dass er uber den Wolken sei und in Entfernung weitere Wolken sehe Falls er diese nicht umfliegen konne wurde er nach Chabarowsk zuruckkehren Auf einen Funkspruch des Lotsen antworteten die Piloten 22 18 Uhr Minutku minutku Eine Minute Eine Minute sowie um 22 19 mit angespannter Stimme was auf einen Notfall an Bord hinwies Dies war der letzte Funkkontakt mit den Piloten Ursache BearbeitenKurze Zeit spater wurde das verbrannte Wrack 31 km nordwestlich von Talakan bzw 215 km nordwestlich von Chabarowsk in einem 450 m langen Trummerfeld gefunden Das Flugzeug prallte um ca 22 20 Uhr intakt auf wobei es um 60 nach unten und etwas nach rechts geneigt war Beide Triebwerke waren ausgefallen und das Fahrwerk ausgefahren Die Wetteraufzeichnungen zeigten dass im Gebiet zwischen Archara Magdagatschi und Birobidschan sich auch auf uber 12 000 m kraftige Cumuluswolken bildeten und starke Aufwinde wehten was beides nicht in der Wettervorhersage enthalten war Dies wurde auch von Tu 16 Piloten die ca 150 200 km nordlich von Flug 04 unterwegs waren berichtet Bei einer Masse von 66 t hatte das Flugzeug bei normaler Schubeinstellung maximal auf 11 700 m steigen konnen weswegen die Triebwerke auf erhohtem Schub laufen mussten Unter diesen Umstanden reichten bereits kleine Aufwinde fur einen Steigflug durch den das Fahrwerk ausgefahren wurde und es zum Stromungsabriss kam Das Ausfallen der Triebwerke und das ausgefahrene Fahrwerk erschwerten das Abfangen Ausserdem verloren die Piloten in der dunklen Nacht die raumliche Orientierung zumal vermutlich die Betriebsgrenzen der kunstlichen Horizonte uberschritten wurden und diese falsche Werte anzeigten Bei anderen Zwischenfallen mit der Tu 104 noch im selben Jahr gab es Anzeichen dass unter bestimmten Umstanden auf Reiseflughohe die sowohl in der Nahe von Gewitter als auch bei klarem Himmel auftraten die Langskontrolle gestort wurde bei der es trotz Versuchen der Besatzungen eine stabile Fluglage zu halten zum Stromungsabriss kam Dabei kam es zum Triebwerksausfall Ausfahren des Fahrwerks zum zeitweiligen Versagen des kunstlichen Horizonts oder einer Kombination davon Trotzdem wurde diese gefahrliche Eigenschaft nie untersucht Die Ermittler leiteten folgende Unfallfaktoren ab 1 Entgegen dem Flughandbuch haben die Piloten nicht die Wetterlage analysiert und sind trotz der widrigen Bedingungen abgehoben 2 Die Piloten hatten in Irkutsk vor dem Flug nach Chabarowsk eine Pause in einer Dispensaire eingelegt Bei Beachtung der Arbeitszeit hatten sie aber nicht in eine Dispensaire gehen durfen Diese angeblich abgesprochene Verspatung fuhrte dazu dass das Flugzeug 3 35 h spater startete als es bereits Nacht war und viel schlechtere Wetterbedingungen herrschten 3 Die unzureichende Vorbereitung bezuglich der Navigation 4 Eine unzureichende Wettervorhersage die nicht die Entwicklung uber den Wolken beschrieb 5 Unklare Definition der maximalen Flughohe fur die Tu 104 die nicht die Masse berucksichtigte 6 Fehlende Richtlinien fur die Piloten wie sie sich im Falle eines Stromungsabrisses verhalten solltenLetztendlich sahen sie die Schuld in den beiden Fluglotsen und dem Kapitan Der erste Fluglotse hatte unzureichend auf die tatsachliche Schwere der Wettersituation hingewiesen und einen Weiterflug zugelassen Der zweite Fluglotse handelte ahnlich Anstatt eine Umkehr zum Flughafen einzuleiten oder die Piloten auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen beliess er es beim blossen Empfangen des Funks Der Kapitan wiederum der mit Verspatung und unzureichender Vorbereitung abhob versuchte um jeden Preis den Flug durchzufuhren Ahnliche Unfalle BearbeitenKnapp 2 Monate spater sturzte eine weitere Tu 104 ab nachdem sie von einem Aufwind gepackt wurde Quellen BearbeitenUnfallbeschreibung englisch CCCP L5442 auf dem Aviation Safety Network abgerufen am 10 Juni 2020 Unfallbeschreibung russisch auf airdisaster ru abgerufen am 10 Juni 2020 Unfallbeschreibung russisch auf avia pro abgerufen am 10 Juni 202049 48 132 57 Koordinaten 49 28 48 N 132 34 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aeroflot Flug 04 amp oldid 237030571