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Die Aegidienneustadt gelegentlich auch Aegidienvorstadt genannt war ein Stadtviertel Hannovers im heutigen Stadtteil Mitte Von der ursprunglichen Bebauung und Strassenfuhrung ist nur wenig ubrig geblieben PLAN vom NEUEN ANBAU der Stadt HANNOVER am AEgidien Thor unter S K Maj Georg II Ao 1748 angefangen entworfen von dem Baumeister Georg Friedrich Dinglinger gestochen von Georg Daniel Heumann ursprunglich eingebunden in Christian Ulrich Grupens Historische Nachricht von 1748Stadtplan um 1750 mit der noch vorhandenen Stadtbefestigung Hannovers im Sudosten ist die Aegidienneustadt zu erkennen Plan von Tobias Conrad Lotter Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDie Aegidienneustadt entstand 1747 und lag am sudostlichen Ende der damaligen Stadtbebauung etwas westlich des heutigen Aegidientorplatzes Sie befand sich auf einem Areal das heute vom Georgswall im Westen dem Georgsplatz im Norden und der ostlichen Seite des Aegidientorplatzes im Osten eingefasst wird Ihre sudliche Grenze verlief etwas sudlich des heutigen Friedrichswalls nicht ganz bis dort wo heute die Bleichenstrasse verlauft Geschichte BearbeitenSeit der Verlegung des koniglichen Hofes nach London ging es mit der Stadt wirtschaftlich bergab Um daraufhin speziell auswartige Handwerker und Gewerbetreibende anzulocken und in der Stadt anzusiedeln plante Christian Ulrich Grupen Burgermeister von Hannover eigenmachtig die erste Stadterweiterung der Stadt seit dem Mittelalter am sudostlichen Aegidientor Dazu liess er den dortigen Festungsring schleifen und beauftragte 1746 zunachst Stadtbaumeister Ernst Braun mit der Planung Brauns Entwurf sah nach der Schleifung des Walls den Bau von 60 Hausern vor Ab Marz 1747 setzte Baumeister Georg Friedrich Dinglinger II die Planung fort die im August 1747 schliesslich von Georg II genehmigt wurde Dinglinger liess das Gelande im Bereich der Suder Bothfelder Bastion planieren und bezog spater auch die Windmuhlenbastion sudlich des Aegidientors mit ein die auf die Sparrenbergbastion verlegt wurde der heutige Opernplatz Das Material das beim Abriss der Befestigungsanlagen in diesem Bereich anfiel wurde zum Teil fur den Bau der Gartenkirche verwendet Dinglinger griff Brauns Planung eines zentralen Platzes im Viertel auf Um diesen Hundemarkt gruppierten sich in streng geometrischer Struktur rechtwinklig aufeinander zulaufende Strassen Hauptstrasse war die noch heute dort verlaufende Breite Strasse Sudlich davon lag der Hundemarkt der von der heute nicht mehr existierenden Braunschweigischen Strasse in west ostlicher und von der ebenfalls nicht mehr vorhandenen Aegidienstrasse in nordsudlicher Richtung gequert wurde nbsp Fruhere Bewohnerin der Aegidienneustadt Charlotte Kestner geb BuffDie Kaufleute der Altstadt protestierten in einer Bittschrift an den Konig gegen die geplante Erweiterung und gegen die Bevorzugung auswartiger Handwerker Eine daraufhin eingesetzte Kommission befand die Beschwerden als ubertrieben rugte jedoch Grupens eigenmachtige Vorgehensweise vor allem weil das Geld fur eine Altstadtsanierung besser eingesetzt worden ware Bis 1756 wurden insgesamt nur 72 von 102 ursprunglich geplanten Hausern unterschiedlicher Grosse gebaut Der Plan sie an Auswartige zu vergeben ging jedoch nicht auf Bewohner wurden uberwiegend reichere Burger Kaufleute und Beamte aus der Altstadt So wohnte hier beispielsweise Charlotte Kestner geb Buff mit ihrer Familie Sie war das Vorbild der Lotte in Johann Wolfgang von Goethes Die Leiden des jungen Werthers Burgermeister Grupen selbst liess sich in der Breiten Strasse ein Wohnhaus errichten Dinglinger wohnte ab 1750 mit seiner Familie in der Braunschweigischen Strasse ab 1753 in der Grossen Aegidienstrasse Burger der Stadt Hannover wurden die Bewohner des neuen Viertels allerdings erst 1802 vorher gehorte das Gebiet zum Amt Koldingen Durch die Luftangriffe auf Hannover wahrend des Zweiten Weltkriegs und die darauf folgenden Stadt und Strassenumbauten vor allem den Durchbruch des heutigen Friedrichswalls zum Aegidientorplatz wurde die Aegidienneustadt weitgehend zerstort Heute befinden sich auf dem sudlichen Teil des Areals das Gebaude der Nord LB nordlich des Friedrichswalls schliessen sich das Ensemble des Hauptsitzes der Sparkasse Hannover und zum Georgsplatz hin weitere Geschaftshauser unter anderem mit dem Sitz der Deutschen Hypo an Literatur BearbeitenOskar Ulrich Die Anlage der Aegidienneustadt in Hannover In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Band 58 1893 S 165 200 Digitalisat Stefan Amt Georg Friedrich Dinglinger Neue Forschungsergebnisse zum Werk des hannoverschen Festungsbaumeisters In Hannoversche Geschichtsblatter Band 48 1994 S 185 217 hier S 194 f 198 PDF 229 kB Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Hannover Chronik Von den Anfangen bis zur Gegenwart Zahlen Daten Fakten Schlutersche Hannover 1990 ISBN 3 87706 319 5 S 90 f 98 103 114 Carl Hans Hauptmeyer Die Residenzstadt In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 1 Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 351 9 S 137 264 hier S 165 199 211 234 236 siehe Register Band 2 S 842 Klaus Mlynek Aegidienneustadt In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Stadtlexikon Hannover Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aegidienneustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 52 369 9 7421944444444 Koordinaten 52 22 N 9 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegidienneustadt amp oldid 223009020