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Adolf Cerny 19 August 1864 in Koniggratz 27 Dezember 1952 in Prag war tschechischer Slawist mit dem Forschungsschwerpunkt Sorabistik ein tschechischer Dichter Ethnologe Ubersetzer Publizist und Diplomat Adolf Cerny 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Sorbenfrage 1918 1919 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenNach Abschluss des Realgymnasiums besuchte Cerny bis 1883 eine Lehrerbildungsanstalt und arbeitete als Lehrer in Koniggratz dann in Prag Schon fruh setzte er sich fur die slawische Wechselseitigkeit und die kulturelle Zusammenarbeit der slawischen Kulturen ein Von 1898 bis 1904 verwaltete er das Tschecho slawische Ethnologische Museum Narodopisne museum ceskoslovanske in Prag 1898 grundete er die Zeitschrift Slovansky prehled Slawische Rundschau die er 1898 1914 und 1925 1932 auch selbst redigierte 1901 bis 1922 war er Lektor fur Sorabistik und Polonistik an der Karls Universitat Prag 1 Seit 1919 war er Mitarbeiter des tschechoslowakischen Aussenministeriums in Prag 1922 1923 war er Legationsrat an der Botschaft in Warschau dann kurzzeitig am Konsulat in Split und anschliessend bis zu seinem Ruhestand 1927 an der Botschaft in Rom Cerny war Mitglied des Slawischen Instituts Slovansky ustav in Prag und seit 1916 ausserordentliches seit 1923 ordentliches Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunste Die Jagiellonen Universitat in Krakau verlieh ihm 1947 die Ehrendoktorwurde Cerny publizierte zur sorbischen Sprache Kultur sowie zur politischen und gesellschaftlichen Situation Er gilt als einer der Erwecker des modernen Sorbentums Er forschte auch zu anderen slawischen Minderheiten in Mittel und Ostmitteleuropa Zudem schrieb er unter dem Pseudonym Jan Rokyta Gedichte Sorbenfrage 1918 1919 Bearbeiten1907 beteiligte sich Cerny als Protektor an der Grundung des in Anerkennung um sein Bemuhen fur die sorbischen Belange nach ihm benannten Luzisko serbske towarstwo Adolf Cerny Tschechisch wendischer Verein Adolf Cerny der 1932 in Gesellschaft der Freunde der Lausitz umbenannt wurde Dieser Verein setzt sich fur den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch zwischen dem sorbischen und tschechischen Volk ein Insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg gab es intensive Kontakte um die Sorben in ihrem Streben nach kultureller Autonomie zu unterstutzen 1 Als Ministerialbeamter und Experte fur Sorben war er Berater der tschechoslowakischen Delegation der Versailler Friedenskonferenz fur die Sorbenfrage 2 Es war ein erklartes Ziel der Delegation sich fur Schutz und Rechte der slawischen Minderheit der Sorben in der Lausitz einzusetzen Maximalforderung war eine autonome Lausitz wie sie etwa auch der Wendischen Nationalausschuss 1919 und die aus ihm hervorgegangene Wendische Volkspartei noch in der Weimarer Republik forderte Weit realistischer wurde versucht ein dem Minderheitenschutzvertrag zwischen den Alliierten und Assoziierten Hauptmachten und Polen vergleichbaren Minderheitenschutz fur die Sorben zu erwirken Dies konnte allerdings nicht erreicht werden sondern nur ein allgemeiner Minderheitenschutz im Versailler Friedensvertrag verankert werden der sich in Art 113 der Weimarer Verfassung niederschlug 2 Damit endete auch Cernys Ministerialtatigkeit in der Sorbenfrage 1 1922 initiierte er zum Schutz der serbischen Kultur ein Memorandum der europaischen Slawisten an den Volkerbund Werke BearbeitenCerny veroffentlichte hauptsachlich auf Sorbisch und Tschechisch Wobydlenje Luziskich Serbow Bautzen 1889 Luzicke obrazky F Simacek Prag 1890 Svatba kwas u Luzickych Srbu Hornik 1893 mit Michal Hornik Mythiske bytosce Luziskich Serbow Bautzen 1888 1892 Ruzne wselakore listy o Luzici 1894 Lilie z Tvych zahrad 1899 Stawizny basnistwa hornjoluziskich Serbow 1910 Luzice a Luzicti Srbove J Otto Prag 1911 Luzicka otazka prasenje Pilsen 1918 Slovanstvo za svetove valky Studie uvahy a crty z doby valecneho prevratu Pilsen 1919Literatur BearbeitenLiteratur von und uber Adolf Cerny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lexikon ceske literatury Osobnosti dila instituce Band I A G Redaktion Vladimir Forst Praha 1985 S 449 Jan Chodejovsky Cerny Adolf In Biograficky slovnik ceskych zemi Heft 11 Praha 2009 S 23 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Cerny Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c Siegmund Musiat Sorbische wendische Vereine 1716 1937 Ein Handbuch Schriften des Sorbischen Instituts Nr 26 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 7420 1835 3 S 292 295 a b Friedrich W Remes Die Sorbenfrage 1918 1919 Untersuchung einer gescheiterten Autonomiebewegung Schriften des Sorbischen Instituts Nr 3 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1993 ISBN 3 7420 1500 1 Normdaten Person GND 119060981 lobid OGND AKS LCCN n87921952 VIAF 68921082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cerny AdolfALTERNATIVNAMEN Rokyta Jan Pseudonym KURZBESCHREIBUNG tschechischer Publizist Slawist SorabistGEBURTSDATUM 1864GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 1952STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Cerny amp oldid 234512698