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Die Adelshofe in Aschaffenburg waren Wohnsitze der adeligen Bediensteten am Hof des Mainzer Kurfurst Erzbischofs Vicedominus Geheimrat Haushofmeister Amtmann Schonborner Hof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Adelshofe 2 1 Osteiner Bassenheimer Hof 2 2 Collenberger Kronberger Dalberger Hof 2 3 Echterhaus Ingelheimer Hof 2 4 Gonsroder Hof 2 5 Greifensteiner Hof 2 6 Gudenus Hof 2 7 Hettersdorf Hof 2 8 Hoheneck Hof 2 9 Hohenloher Hof 2 10 Rienecker Hofe 2 11 Salm sches Palais 2 12 Schonborner Hof 2 13 Beginen Hof 2 14 Stadthof des Benediktinerinnenklosters Schmerlenbach 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNeben den Stiftshofen Sitz der Kanoniker des Kollegiatstifts St Peter und Alexander in der Aschaffenburger Oberstadt gab es noch einige bedeutende Adelshofe in Aschaffenburg Da die Stadt ein bevorzugter Aufenthaltsort fur die Mainzer Kurfurst Erzbischofe war liessen sich auch viele Adelige in Aschaffenburg nieder Die herrschaftlichen Hauser befanden sich uberwiegend im Stadtzentrum Die Adeligen wohnten bis ins 13 Jahrhundert in aus Holz gebauten Hausern spater dominierte Fachwerk Im 17 Jahrhundert entstanden Prachtbauten Osteiner Hof Schonborner Hof Zu den altesten hier ansassigen Adeligen zahlt die Familie von Wasen Nicolaus von Wasen vererbte um 1344 seine Besitzungen ostlich der oberen Herstallstrasse Riesengasse Rossmarkt bis zur ehemaligen Heylands Brauerei seinen Nachkommen Die Adelshofe wurden nach ihren Besitzer benannt und behielten diesen Namen auch noch nach dem spateren Eigentumerwechsel 1 Adelshofe Bearbeiten nbsp Osteiner Bassenheimer Hof Suicardusstrasse 1933 nbsp Osteiner Bassenheimer Mainseite 1945Osteiner Bassenheimer Hof Bearbeiten Durch Zuerwerb 1696 konnte Johann Franz Sebastian Freiherr von Ostein 4 November 1652 Puntrut 24 Juni 1718 Aschaffenburg 2 Oberamtmann zu Amorbach im Anwesen Dalbergstrasse 78 einen neuen Adelshof erbauen 1727 ehelichte seine Tochter Maria Antonia Franziska von Ostein 1710 1788 den kaiserlichen Kammerherrn Rudolph Johann Graf Waldbott von Bassenheim 3 1680 1731 Deren Sohn Johann Maria Rudolph Graf Waldbott von Bassenheim 1731 1805 erbte von seinem Onkel Franz Wolfgang von Ostein 1727 1778 Propst des Kollegiatstifts St Burkard in Wurzburg 4 das Anwesen das nun von 1778 bis 1852 Eigentum der Grafen Waldbott von Bassenheim war 1852 erwarb der Direktor der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg Karl Stumpf das Gebaude als Kaufpreis wurden 12 000 fl vereinbart Im Jahre 1873 verausserte er den Hof um 27 000 fl an den judischen Viehhandler Josef Feldmann aus Kleinwallstadt dessen Nachkommen 1942 deportiert und ermordet wurden 5 Der Bassenheimer Hof enteignet ging ans Deutsche Reich In den letzten Kriegstagen zerstort spater abgebrochen heute Zufahrt zur Willigisbrucke 6 nbsp Collenberger Hof Stadttheater vor 1939 nbsp Collenberger Hof Stadttheater 2012Collenberger Kronberger Dalberger Hof Bearbeiten 1542 erwarb der kurmainzische Haushofmeister Eberhard Rudt von Collenberg das Grundstuck Schlossgasse 8 das sich seit 1331 im Besitz des Stifts St Peter und Alexander befand und errichtete dort seinen Adelshof 1589 errichtete Hartmut XV von Cronberg Vizedom von 1578 bis 1598 auf dem Gelande den Kronberger Hof eine dreiflugelige Renaissanceanlage mit Volutengiebeln 1612 erwarben die Freiherren von Dalberg Kammerer von Worms das Anwesen und verkauften es 1715 wurde Kardinal Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim dort errichtete der Deutsche Orden 1744 eine Kommende unter dem Namen Deutsches Haus Nach der Sakularisation in Bayern wurde 1806 der Landesherr Grossherzog Karl Theodor von Dalberg Eigentumer 1811 wurde hier das Stadttheater Aschaffenburg errichtet 7 nbsp Echterhaus Ingelheimer Hof 2012Echterhaus Ingelheimer Hof Bearbeiten Der grosse Ingelheimer Garten zwischen Treibgasse und Seilergang auf der gegenuberliegenden Seite des Wohnhauses wurde das Anwesen uber Jahrhunderte genannt erworben aus stiftischem Besitz 1456 von Hamann Echter II von und zu Mespelbrunn 1427 1480 Vizedom in Aschaffenburg 1651 wurde Maria Ottilia 1629 1701 die letzte Echterin von und zu Mespelbrunn Alleinerbin des Aschaffenburger Hauses Am 4 Oktober 1658 ubernahm ihr Mann Philipp Ludwig Freiherr von Ingelheim 1627 1661 alle Rechten und Pflichten seiner Frau Er und seine Nachkommen wurden durch kaiserliches Dekret zu Grafen von Ingelheim gen Echter von und zu Mespelbrunn Das Echterhaus wurde zum Ingelheimer Hof 1927 verkauft Philipp Rudolf Anselm Franz Graf von Ingelheim das Anwesen Treibgasse 7 an das Institut der Englischen Fraulein in Aschaffenburg Sie nutzten die Wirtschaftsgebaude errichteten einen Kindergarten und eine Hostienbackerei Im Rahmen der Zentralisierung der Maria Ward Schule in der Schweinheimerstrasse wurden die Grundstucke und Gebaude verkauft Die Katholische Kirchenstiftung St Agatha Aschaffenburg erwarb 1961 den Ingelheimer Hof als Gemeindezentrum mit Kindergarten 8 Gonsroder Hof Bearbeiten Die Adelsfamilie von Gonsrod stammte aus Gondsroth Gonsrodt Gunsrode Gonsrode Gonsrade Von 1480 bis zu ihrem Aussterben 1597 lebten Mitglieder der Familie in der Steingasse 4 Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde der Gonsroder Hof als Haus zum Rindsfuss erwahnt 1671 als Haus zum Affen und 1806 als Zum Mainzer Hof Im 20 Jahrhundert befand sich darin das Hotel Stadt Mainz Die Fassade des Wohn und Geschaftshauses steht heute unter Denkmalschutz 9 Greifensteiner Hof Bearbeiten Nach Junker Johann von Sayn gen Greifenstein wird das Anwesen Metzgergasse 11 13 und das ruckwarts anschliessende Grundstuck Webergasse 6 benannt Uberwiegend von Stiftskanonikern bewohnt beherbergte es wahrend der Bauzeit des Schloss Johannisburg 1604 1614 seinen Baumeister Georg Ridinger getauft 25 Juli 1568 in Strassburg 5 November 1617 in Aschaffenburg 10 nbsp Greifensteiner Hof vorher Kurie Zum Greif f enstein nbsp Gundenus Hof Pfarrhaus ULF 2013 nbsp Salmsches Palais 2013 nbsp Schonborner Hof 2013 nbsp Ehemaliger Schmerlenbacher Stadthof 2013Gudenus Hof Bearbeiten Das Haus Webergasse 1 gehorte bis ins 18 Jahrhundert der kurfurstlichen Landesregierung und wurde 1750 an den Obristwachtmeister Freiherr von Gudenus verkauft deren Familie es bis 1818 bewohnte Im Zweiten Weltkrieg zerstort 1956 wieder aufgebaut wurde es als Pfarrhaus der Pfarrei Unsere Liebe Frau Aschaffenburg genutzt Das Wappen derer von Gudenus ist auf der Innenseite der Toreinfahrt angebracht 11 Hettersdorf Hof Bearbeiten Das frankische Uradelsgeschlecht von Hettersdorf hatte seine Besitzungen in der Vorstadt am Wermbach 1435 wird in einem Zinsregister Hus vnd Hoff bey dem nvwen Borne der Herren von Hettersdorf Burgmannen zu Aschaffenburg erwahnt 1461 Haus von Heydersdorf Wernbach 1551 Heddersdofs Haus zu Rauff und Bahren Im Hettersdorfschen Familienarchiv 1773 wird Franz Gottlieb von Hettersdorf als Eigentumer des Grundstucks am Nonnenhof des Klosters Schmerlenbach beim Heissen Stein in Aschaffenburg genannt Die Hettersdorf besassen den Hof bis 1828 danach wechselnde Besitzer Nach dem Krieg befand sich dort ein Caritas Altenwohnheim das im Zuge der Strassenverbreiterung 1962 abgerissen wurde Eine Wappenkartusche Ehewappen Faust von Stromberg von Hettersdorf ist uber dem Portal an der Hauswand Schonborner Hof Storchennest angebracht 12 Hoheneck Hof Bearbeiten Die Freiherren von Hoheneck ein rheinlandisch pfalzischen Uradelsgeschlecht hatten im 17 Jahrhundert Hauser und Guter in Aschaffenburg 1602 errichtete der 1638 verstorbene Johann Philipp von Hoheneck Kurmainzer Geheimer Rat Obersthofmarschall und Vizedom von Aschaffenburg auf dem vorherigen Anwesen derer von Pflug Treibgasse Nebensteingasse Steingasse eine Hofanlage die sich bis 1794 in Familienbesitz befand Am nordlichen Teil errichtete der Kinematographenbesitzer Fritz Ruth 1912 ein Lichtspielhaus im Jugendstil das Union Kino das 1964 geschlossen wurde 13 Hohenloher Hof Bearbeiten Auch ein Hohinloher Hof wird im 14 Jahrhundert im Bereich Dalbergstrasse Rathausgasse erwahnt der aufgeteilt in verschiedene Grundstucke nach 1383 nicht mehr genannt wurde 14 Rienecker Hofe Bearbeiten Auch die Grafen von Rieneck besassen bis 1559 mehrere Stadthofe in Aschaffenburg Im Jahre 1209 war Heinrich Graf von Rieneck Propst in Aschaffenburg 1271 besassen die Grafen Ludwig und Gerhard von Rieneck einen Hof in Aschaffenburg 1363 habe die Stadt von Edelknecht Gundelwin von Rieneck ein Haus Dalbergstrasse 26 gekauft um dort ein Rathaus einzurichten 15 Das 1458 abgebrannte Eckhaus des ehemaligen Vizedom Philipp Johann von Rieneck in der Sandgasse 33 wird in der Literatur als Hof der Grafen von Rieneck zum Rachborn bezeichnet 16 Das Haus Pfarrgasse 8 soll vor 1500 ein graflich Rienecker Hof gewesen sein der nach Absterben der Grafen von Rieneck in Privatbesitz uberging Seit 2007 befinden sich die Rienecker Hofe im Privatbesitz von Marcel und Dominique Aulenbach 17 Salm sches Palais Bearbeiten Die Dreiflugelanlage mit dem gegenuber liegenden Kelterhaus liess 1751 56 der Stifts Kanoniker und spatere Dechant Johann Georg Wenceslaus von Hoffmann als Prabendhaus errichten und schenkte es dem Stift St Peter und Alexander Auf dem Gelande gab es in fruheren Zeiten auch eine Munzstatte Daher wird das Palais auch Kurie Zur Alten Munze genannt Ab 1820 war das Palais Sitz des Kreis und Stadtgerichts 1857 erwarb es Karl Anton Maximilian Freiherr von Dalberg zu Dacice 1792 1859 Im Zweiten Weltkrieg wurde vor allem der Hauptflugel bis auf die Umfassungsmauern zerstort Die Ruine des Salm schen Palais verausserte 1953 ihr letzter Privateigentumer Franz Karl Prinz zu Salm Salm 1917 2011 an die Stadt Aschaffenburg die sie nach anfanglichen Renovierungen mit Ausnahme des Kelterhauses 1969 abgerissen hat Seit 1972 ist das im alten Stil erbaute Salm sche Palais Sitz der Stadtbau Aschaffenburg GmbH 18 Die gusseiserne Balustrade uber den Weinbergmauern im Garten stammen vermutlich von der um 1968 abgebrochenen Ludwigsbrucke heute Willigisbrucke Schonborner Hof Bearbeiten Im Jahr 1676 von Vizedom Melchior Friedrich Graf von Schonborn und seiner Ehefrau Sophia Maria Anna geb Boyneburg nach Planen des Entwurfen des Mainzer Kapuzinerpaters Mathias von Saarburg erbaut wurde es bis 1832 von der Familie bewohnt Seither im Besitz der Stadt mit unterschiedlichen Nutzungen beherbergt es seit 1980 das Naturwissenschaftliche Museum links und das Stadt und Stiftsarchiv rechts Beginen Hof Bearbeiten Die Beginen Stiftung geht auf Hans III von Gonsrod zuruck Er besass ein Grundstuck in der Treibgasse das er 1527 den Beginen schenkte Die Beginen eine Gemeinschaft frommer Frauen zwischen Ordensleben und Laientum entstand Mitte des 13 Jahrhunderts um Luttich in Belgien Die grauen Beginen lebten in kleinen Gruppen und boten soziale Hilfe und Krankenpflege an Kardinal Albrecht von Brandenburg 1490 1545 machte die Frankfurter Witwe Agnes Pless geb Strauss 1547 mit der er in einem eheahnlichen Verhaltnis lebte und die eine erfolgreiche Geschaftsfrau war zur Vorsteherin eines Beginenklosters das er im Aschaffenburger Schontal gegrundet hatte 1560 war der Beginenhof aufgelost und das Gebaude verfiel Stadthof des Benediktinerinnenklosters Schmerlenbach Bearbeiten 1350 erwarb das Kloster Schmerlenbach das Grundstuck neben dem Fraw Lisen Hof benannt nach der Ehefrau Else Lise des Ritters Siebold III von Weiler Brennofengasse Am Heissen Stein und errichtete dort einen Stadthof mit Haus Scheune Stallungen und ummauerten Garten 1609 wurde dort ein Wohnhaus mit zwei Stockwerken Keller und Hofeinfahrt errichtet Im Rahmen der Sakularisation in Bayern mit der auch das Benediktinerinnenkloster Schmerlenbach aufgelost wurde erwarben die Vorfahren des Kunstmalers und Ehrenburger der Stadt Aschaffenburg Adalbert Hock das Anwesen Siehe auch BearbeitenStiftshofe in AschaffenburgLiteratur BearbeitenAlois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch Band I Dalbergstrasse Stiftsgasse Fischerviertel Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1985 ISBN 3 87965 007 3 Alois Grimm Monika Ebert Peter Fleck Ernst Holleber u a Aschaffenburger Hauserbuch Band II Altstadt zwischen Dalbergstrasse und Schloss Mainufer Mainbrucke Loherstrasse Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1991 ISBN 3 87965 053 5 Alois Grimm Monika Ebert Peter Fleck Ernst Holleber u a Aschaffenburger Hauserbuch Band III Stadtgebiet zwischen Sandgasse Rossmarkt Betgasse und Wermbachstrasse Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1994 ISBN 3 87965 063 2 Alois Grimm Monika Ebert Peter Fleck Ernst Holleber u a Aschaffenburger Hauserbuch Band IV Herstallstrasse mit Entengasse Landingstrasse mit Marktplatz Steingasse mit Nebensteingasse und Friedrichstrasse Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1996 ISBN 3 87965 071 3 Alois Grimm Monika Ebert Ernst Holleber Aschaffenburger Hauserbuch Band V Kapuzinergasse und Kapuzinerplatz Karlstrasse Erthalstrasse zwischen Ridingerstrasse und Justizgebaude Treibgasse und Agatha Strickergasse Luitpoldstrasse erweiterter Schlossplatz mit Markt Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2001 ISBN 3 87965 084 5 Monika Ebert Aschaffenburg Hauserbuch Band VI Entwicklung des Stadtbildes und des stadtischen Lebens Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2009 ISBN 978 3 87965 113 9 Einzelnachweise Bearbeiten Monika Ebert Band VI Entwicklung des Stadtbildes und des stadtischen Lebens Aschaffenburg 2009 ISBN 978 3 87965 113 9 Ostein Johann Franz Sebastian Freiherr von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Bernhard Peter Die Walpoden und die Waldbott von Bassenheim Personendatenbank Germania sacra Franz Wolfgang von Ostein Liste der Stolpersteine in Aschaffenburg Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch Band I Band II s o Band V s o Band IV s o Band II s o Band II s o Band III s o Band IV s o Band I s o Band I s o Band IIIs o Band II s o Band I s o Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelshofe in Aschaffenburg amp oldid 239435432