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Adam Mischlich 28 Marz 1864 in Nauheim 13 Dezember 1948 in Frankfurt am Main war ein deutscher lutherischer Missionar Sprachwissenschaftler und Kolonialbeamter in Westafrika Seine besonderen Verdienste bestehen in der grundlegenden Forschungsarbeit des Hausa Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Ehrungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenMischlich war der Sohn des Eisenbahnangestellten Heinrich Mischlich 1840 1901 und der Marie geb Poth 1839 1918 Unter Mischlichs Verwandten finden sich Friedrich Benjamin Bernhard Mischlich 1805 1888 langjahriger Burgermeister Nauheims sowie Georg Mischlich 1908 Musiker und Ehrenburger von Nauheim Mischlich wurde 1885 90 im Basler Haus der evangelischen Rheinischen Mission zum Missionar ausgebildet und zum Geistlichen ordiniert Nach einem Englandaufenthalt zum Erlernen der englischen Sprache reiste er Ende 1890 an die Goldkuste heute Ghana wo er seine missionarische Tatigkeit aufnahm und die Sprachen Ga und Twi erforschte 1894 erfolgte eine zweite Reise als Missionar nach Worawora in Togo Von hier unternahm Mischlich Erkundungsreisen in zum Teil noch unerforschte Gebiete von Mittel und Nordtogo und veroffentlichte landeskundliche Berichte in verschiedenen Missionsblattern und in den Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten 1897 schied er aus der Mission aus und trat in den Dienst des Gouvernements von Togo 1898 ubernahm er die Leitung der Regierungsstation Kete Kratschi Neben der systematischen Erkundung des Gelandes Strassen und Bruckenbau der Einrichtung meteorologischer Stationen der Anlage von Pflanzungen und der Ausubung der Gerichtsbarkeit betrieb Mischlich auch weiterhin das Studium des Hausa der Hauptverkehrs und Handelssprache im zentralen Westafrika und wurde zu einem ausgezeichneten Kenner von Sprache und Kultur des Hausavolkes Sein engster Mitarbeiter hierbei war in Togo der Imam Umaru aus Kano der ihm spater nach Misahohe folgte wo Mischlich ebenfalls das Bezirksamt leitete Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs befand sich Mischlich auf Heimaturlaub Er wurde fur die Dauer des Krieges als Lazarettinspektor in Auerbach eingesetzt Mit dem Verlust der deutschen Kolonien nach dem Kriegsende 1918 wurde eine weitere Diensttatigkeit in Afrika fur Mischlich unmoglich Er lebte zunachst in Darmstadt kehrte aber 1926 noch einmal fur elf Monate zur Erkundung des eigentlichen Hausalandes in Nigeria nach Westafrika zuruck Er fuhrte seine Sprachaufzeichnungen fort diesmal vor allem mit Unterstutzung des Malam Labaran aus Zaria und erweiterte seine Sammlungen von Hausa Gesangen Marchen Fabeln sowie historischen und anderen Texten Mit seinen Publikationen fand Mischlich die Anerkennung in der deutschen und internationalen Afrikanistik So wurde er Mitglied und Mitarbeiter des International Institute of African Languages and Cultures in London Seine in Togo systematisch zusammengestellten ethnographischen und naturkundlichen Sammlungen sind heute in mehreren deutschen Museen ausgestellt Mischlich starb 1948 in Frankfurt am Main sein Nachlass liegt im Afrikanistik Institut der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main und bei der Basler Mission in Basel Werke Auswahl BearbeitenNach dem 1902 erschienenen Lehrbuch der hausanischen Sprache 1911 als Lehrbuch der Hausa Sprache neu aufgelegt ist vor allem Mischlichs Worterbuch der Hausasprache I Teil Hausa Deutsch von 1906 hervorzuheben in dessen Einleitung er auch auf Unterschiede der Dialekte eingeht In drei Zeitschriftenartikeln 1907 09 Uber Sitten und Gebrauche in Hausa veroffentlichte Mischlich handschriftliche Hausatexte in arabischer Schrift mit lateinischer Transkription und deutscher Ubersetzung Auf die gleiche Weise erschienen seine Publikationen uber den Islam Beitrage zur Geschichte der Haussastaaten 1903 mit J Lippert Uber die Herkunft der Fulbe 1931 und Religiose und weltliche Gesange der Mohammedaner aus dem Sudan 1944 1929 erschien weiterhin Neue Marchen aus Afrika und 1942 Uber die Kulturen im Mittel Sudan Landwirtschaft Gewerbe Handel Ehrungen BearbeitenMischlich erhielt den Professorentitel sowie die Volney Medaille der Academie des sciences des Institut de France Literatur BearbeitenStichwort Mischlich Adam In Deutsches Kolonial Lexikon Band II Leipzig 1920 K Esselborn Ein hessischer Pionier in Afrika Veroffentlicht in Hessischer Landkalender 1928 S 46 49 H Jungraithmayr amp W J G Mohlig Hrsg Lexikon der Afrikanistik 1983 S 166 f Hilke Meyer Bahlburg Mischlich Adam In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 562 Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Adam Mischlich in der Deutschen Digitalen Bibliothek Aus einem Reisebericht des Missionars A Mischlich in Bismarckburg In Mittheilungen von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten Band 10 Berlin 1897 S 73 86 Normdaten Person GND 140071628 lobid OGND AKS LCCN no2008054045 VIAF 103380361 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Mischlich Adam KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Geistlicher und Missionar in Westafrika GEBURTSDATUM 28 Marz 1864 GEBURTSORT Nauheim STERBEDATUM 13 Dezember 1948 STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Mischlich amp oldid 239258708