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Abraham Schlomer geboren 1810 in Lubeck Moisling gestorben 13 Oktober 1883 in Hamburg war ein deutscher Kaufmann und Abgeordneter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbraham Schlomer stammte aus einer orthodoxen judischen Familie die im 18 Jahrhundert aus Bohmen nach Moisling gekommen war 1 Schlomer wurde ein erfolgreicher Pferde und Viehhandler So verkaufte er allein beim Hamburger Pferdemarkt 1865 70 Pferde 2 Zugleich war er Altester der Judischen Gemeinde in Moisling Seit 1835 war er verheiratet mit Reichel geb Prenzlau gestorben 24 April 1894 Das Paar hatte elf Kinder sieben Sohne und vier Tochter Das Haus der Familie im Zentrum Moislings gelegen war der Mittelpunkt des Gemeindelebens 3 1848 nahm er Schlomer als dauerhaften Familiennamen an Im April 1848 wurde er zu einem der vier Moislinger Wahlmanner zur Wahl des Lubecker Abgeordneten zur Frankfurter Nationalversammlung gewahlt 4 Damit nahm erstmals ein Mitglied der judischen Gemeinde gleichberechtigt an der politischen Meinungsfindung im Stadtstaat Lubeck teil Ab 1863 5 gehorte Schlomer der Lubecker Burgerschaft an Die Familie Schlomer gehorte zu den wenigen bessergestellten judischen Familien die nach der Gewahrung der Freizugigkeit nicht in die Stadt gezogen waren sondern in Moisling blieben Anfang 1871 zog er jedoch mit seiner Familie nach Hamburg in die Eimsbutteler Strasse Mit seinem Wegzug endete das judische offentliche religiose Leben in Moisling Der Rabbiner Salomon Carlebach berichtet daruber Schlomer war nicht blos der reichste und angesehendste Mann in der Gemeinde Mitglied der Burgerschaft u dgl sondern auch ein aufrichtig religioser Jude der ein uber das Gewohnliche hinausgehendes religioses Wissen besass Er hatte bisher stets dafur gesorgt dass an Sabbat und Festtagen offentlicher Gottesdienst in Moisling stattfand und wenn der alte Mendel Levy oder Lehrer Blumenthal welche draussen das Vorbeteramt zu versehen hatten ausblieben so ubernahm Schlomer nicht nur das Vorbeten sondern auch das Vorlesen aus der Thora Am Sabbat vor seinem Fortzuge predigte ich noch einmal in der Synagoge zu Moisling Es war der letzte Gottesdienst der dort stattfand und mit dem Tage da Schlomer Moisling verliess endete das Dasein der moislinger judischen Gemeinde und die Synagoge blieb fortan verwaist Salomo Carlebach Geschichte der Juden in Lubeck und Moisling Die Moislinger Synagoge wurde noch 1871 abgebrochen Schlomer blieb sein Leben lang Mitglied der Lubecker Gemeinde Sein Wunsch auf dem Judischen Friedhof in Moisling beerdigt zu werden konnte durch den Umstand dass er kurz vor der Festzeit verstorben war nicht erfullt werden Seine Hinterbliebenen erwarben eine Familiengrabstatte auf dem Grindelfriedhof wo 1894 auch seine Frau begraben wurde Bei der Auflosung des Grindelfriedhofs wurden beide 1937 auf den Judischen Friedhof Ohlsdorf umgebettet 6 Fur seinen im Konzentrationslager Theresienstadt umgekommenen Sohn Salomon Siegmund Schlomer 1853 1942 gibt es in Hamburg zwei Stolpersteine an der Trostbrucke und am Neuen Pferdemarkt Ignaz Schlomer war sein Grossneffe Literatur BearbeitenSalomon Carlebach Geschichte der Juden in Lubeck und Moisling dargestellt in 9 in dem Junglings Verein Chevras Haschkomoh zu Lubeck gehaltenen Vortragen Lubeck 1898 Albrecht Schreiber Wegweiser durch die Geschichte der Juden in Moisling und Lubeck Lubeck 1984 Peter Guttkuhn Die Geschichte der Juden in Moisling und Lubeck Archiv der Hansestadt Lubeck 2 Auflage 2007 ISBN 978 3 7950 0468 2Weblinks BearbeitenInformationen zur Familie in der Datenbank www stolpersteine hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten Salomon Carlebach Geschichte der Juden in Lubeck und Moisling dargestellt in 9 in dem Junglings Verein Chevras Haschkomoh zu Lubeck gehaltenen Vortragen Lubeck 1898 Digitalisat S 37 Agronomische Zeitung Organ fur die Interessen der gesamten Landwirtschaft 20 1865 S 141 Eisak Schlomer hrg von Peter Guttkuhn Liebes altes jud sches Moisling 3 Auflage Selbstverlag Lubeck S 32 Guttkuhn lit S 214 Siehe Der Israelit 4 1863 S 341 Grab B12 101 siehe Datenbank Ohlsdorf 1931 1939Normdaten Person GND 1230719938 lobid OGND AKS VIAF 7821161819229427960002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlomer AbrahamKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und AbgeordneterGEBURTSDATUM 1810GEBURTSORT Lubeck MoislingSTERBEDATUM 13 Oktober 1883STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abraham Schlomer amp oldid 210883384