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Abelke Bleken 18 Marz 1583 in Hamburg war eine deutsche Bauerin die aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verbrannt wurde Sie ist die einzige Frau in Hamburg deren vor Gericht vorgebrachte Erwiderungen die sogenannte Urgicht dokumentiert sind Der Ablauf des Prozesses und die Anklagepunkte zeigen dass derartige Urteile oftmals aufgrund ahnlicher vorheriger Konflikte erfolgten Inhaltsverzeichnis 1 Hamburger Stadtrecht 2 Vorgeschichte Gerichtsverhandlung und Hinrichtung 3 Gedenken 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHamburger Stadtrecht BearbeitenSchon im Hamburger Stadtrecht von 1270 stand Zauberei unter Strafe So ubernahm es auch Hamburger Stadtrecht von 1605 Die Zauberer und Zauberinnen die mit verbotenen Mitteln dem Menschen oder dem Vieh an Leib und Seele Schaden zufugen oder auch die aus bosem Vorsatz von Gott und seinem heiligen Wort vergessentlich abtreten und mit dem bosen Feinde sonderbare hochargerliche Verbundnisse machen werden nach Gelegenheit ihrer beweislichen Verwirkung mit Feuer oder mit dem Schwert am Leben gestraft 1 Dort ist zudem der Teufelspakt ausdrucklich als Straftat genannt 2 Vorgeschichte Gerichtsverhandlung und Hinrichtung BearbeitenAbelke Bleken hatte als alleinstehende Frau einen Hof mit 9 ha Land am Ochsenwerderer Norddeich besessen Durch einen Deichbruch vermutlich bei der Allerheiligenflut 1570 wurde ihr Land in Mitleidenschaft gezogen Trotz der erlittenen Verluste bestand die Deichpflicht weiter wonach Hofbesitzer verpflichtet waren den an ihr Land angrenzenden Deich instandzuhalten Abelke Bleken und ihr Nachbar Henneke Schwormstede konnten diesen Pflichten jedoch nicht nachkommen da sie weder uber Geld noch Arbeitskraft verfugten den beschadigten Deich wiederherzustellen Der ortliche Vogt Dirick Gladiator Klaeter 3 pfandete nach der Besichtigung der schadhaften Deiche einen ihrer Kessel Dieses geschah im Zusammenhang mit dem Spadelandsrecht das die Deichpflichten und ihre Uberwachung regelte Kam ein Landbesitzer seiner Pflicht nicht nach wo wurde zunachst ein Pfand eingezogen Letztendlich gingen diejenigen die Deichpflichten nicht erfullen konnten ihres Besitzes verlustig Damit drohte ihnen Heimatlosigkeit und Armut 1577 mussten Bleken und Schwormstede und vermutlich weitere Nachbarn ihre Hofe dem Hamburger Ratsherrn Johann Huge 4 uberschreiben der sie zu einem grossen Gut zusammenlegte Bleken bat die Vogtin um Ruckgabe des Pfandguts was diese jedoch verweigerte Ob das vor oder nach dem ihrer Vertreibung von ihrem Land geschah ist nicht bekannt Nachdem auf dem Landsitz Johann Huges Vieh gestorben und in Gladiators Familie Personen erkrankten und seine Ehefrau die Vogtin gestorben war warf man Abelke Bleken vor hierfur verantwortlich zu sein Sie habe sich aufgrund personlicher Not rachen wollen und daher Schadenszauberei begangen so die Anklage Unter der Folter bekannte Bleken seit vier Jahren Teufelsbuhlschaft getrieben zu haben und schilderte die zauberischen Praktiken mit denen sie die Schaden angerichtet hatte deren sie angeklagt war Zumeist ging es dabei um Vorfalle im Bereich von Tatigkeiten bei denen Frauen Mensch und Tier versorgten Der Mittaterschaft bezichtigte sie Geseke Schwormstedt aus Tatenberg entweder die Ehefrau ihres fruheren Nachbarn oder eine nahe Verwandte sowie Peter Wenten der mit ihr zusammen festgenommen worden war und dessen Ehefrau Anneke die vermutlich ebenfalls ihr Land an Huge verloren hatten nbsp Abelke Bleken starb als verurteilte Hexe am 18 Marz 1583 den Tod auf dem Scheiterhaufen Am 26 August wurden funf weitere namentlich unbekannte Hexen hingerichtet 5 darunter vermutlich auch Geseke Schwormstedt und Peter Wenten Gedenken Bearbeiten1959 produzierte der Norddeutsche Rundfunk das plattdeutsche Horspiel Abelke Bleken de Hex vun Ossenwarder Heidi Kabel ubernahm hierbei die Rolle der Abelke Bleken 6 Am 7 Juni 2015 weihte der Verein Garten der Frauen 7 im Beisein der Zweiten Burgermeisterin von Hamburg Frau Katharina Fegebank 8 einen Erinnerungsstein 9 auf dem Ohlsdorfer Friedhof fur alle jene Frauen ein die in Hamburg Opfer der fruhneuzeitlichen Hexenverfolgung wurden 10 Seit 2015 ist in Ochsenwerder der Abelke Bleken Ring in der Nahe ihres ehemaligen Hofes nach ihr benannt Siehe auch BearbeitenHexenverfolgung in Hamburg Katharina Hanen Mette Harden Margareth UhlerLiteratur BearbeitenRoswitha Rogge Bleken Abelke In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 1 Christians Hamburg 2001 ISBN 3 7672 1364 8 S 48 Rita Bake Verschiedene Welten I 45 historische Stationen durch das Kontorhausviertel 20 Station Fronerei Hexenverbrennungen Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2010 Freie und Hansestadt Hamburg Behorde fur Schule und Berufsbildung Amt fur Weiterbildung Alsterdruck 3 aktualisierte Auflage 2010 S 51 ISBN 978 3 929728 27 9 Simone Vollstadt Abelke Bleken eine vermeintliche Hexe aus Ochsenwerder In Marschlande Kulturgeschichte zwischen Elbe und Bille Bd 1 Kultur und Geschichtskontor Hamburg 2011 ISBN 978 3 942998 01 7 S 208 215 Simone Vollstadt Abelke Bleken Ein Opfer der Hexenverfolgung aus Ochsenwerder Auf und Ausarbeitung der tragischen Geschichte von Ableke Bleken aus Ochsenwerder die am 18 Marz 1583 als Hexe auf dem Scheiterhaufen in Hamburg verbrannt wurde Hamburg 2019 Eva Maria Bast Abelke Bleken Der Hexerei beschuldigt Tod auf dem Scheiterhaufen In dies Hamburger Frauen historische Lebensbilder aus der Stadt an der Elbe Bast Medien GmbH Uberlingen 2019 ISBN 978 3 946581 66 6 S 133 135 Jarka Kubsova Marschlande Roman S Fischer Verlag Frankfurt Main 2023 ISBN 978 3 10 397496 6 Fiktionalisierung Weblinks BearbeitenGestandnisprotokoll der Angeklagten Abelke Bleken unter der Folter 7 Marz 1583 pdf abgerufen am 17 Marz 2021 Roswitha Rogge Abelke Bleken in der Datenbank Hamburger Frauenbiografien Einzelnachweise Bearbeiten Rita Bake Verschiedene Welten I 45 historische Stationen durch das Kontorhausviertel 20 Station Fronerei Hexenverbrennungen Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2010 Freie und Hansestadt Hamburg Behorde fur Schule und Berufsbildung Amt fur Weiterbildung Alsterdruck 3 aktualisierte Auflage 2010 S 51 Memento vom 20 Mai 2016 im Internet Archive ISBN 978 3 929728 27 9 Roswitha Rogge Abelke Bleken in der Datenbank Hamburger Frauenbiografien Die Namensfassung Klaeter ist eine Verschreibung dazu Otto Beneke Hamburgische Geschichten 1916 S 112 Huge 1583 war ein Enkel des Hamburger Burgermeisters gleichen Namens Namen der Opfer der Hexenprozesse Hexenverfolgung Freie und Hansestadt Hamburg pdf abgerufen am 18 Marz 2021 ARD Horspieldatenbank abgerufen am 13 Januar 2022 Rita Bake Ein neuer Erinnerungsstein im Garten der Frauen In OHLSDORF Zeitschrift fur Trauerkultur Fegebank weiht Stein zur Erinnerung an verbrannte Hexen ein Gedenkstein fur Abelke Bleken Rede anlasslich der Einweihung von Hamburgs ersten Erinnerungsstein fur die in Hamburg als Hexen beschuldigten und verbrannten FrauenNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Marz 2018 PersonendatenNAME Bleken AbelkeKURZBESCHREIBUNG deutsche Frau aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verbranntGEBURTSDATUM 15 Jahrhundert oder 16 JahrhundertSTERBEDATUM 18 Marz 1583STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abelke Bleken amp oldid 237959144