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Am 9 November 1958 verungluckte ein Flugboot des Typs Martin PBM Mariner auf dem ARTOP Flug 531 zwischen Lissabon und Madeira aus ungeklartem Grund Trotz einer viertagigen Suche wurden weder Trummerteile noch sonstige Spuren der Maschine oder ihrer 36 Insassen gefunden ARTOP Flug 531Eine Martin PBM Mariner im Gegensatz zur verungluckten Maschine als Amphibienflugzeug ausgelegtUnfall ZusammenfassungUnfallart ungeklartOrt Atlantischer Ozean ca 250 km sudwestlich von LissabonDatum 9 November 1958Todesopfer 36Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Martin PBM 5 MarinerBetreiber ARTOP Linhas AereasKennzeichen CS THBName Porto SantoAbflughafen Flughafen Lissabon Cabo RuivoZielflughafen Bucht von Funchal MadeiraPassagiere 30Besatzung 6Listen von Luftfahrt Zwischenfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug und Insassen 2 Flugverlauf 3 Unfallursache 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseFlugzeug und Insassen BearbeitenDie im Jahr 1944 gebaute Martin PBM 5 Mariner c n 45409 war ursprunglich an die US Navy ausgeliefert worden und hatte bis zum Eintritt des Unfalls 2 240 Flugstunden absolviert 1 Die portugiesische Gesellschaft Aero Topografica ARTOP erwarb die in San Diego eingelagerte Maschine im Sommer 1958 uber die US amerikanische Surex Trading Company vom Flugzeughandler Spiders Aircraft Company 2 Das Flugboot wurde am 29 August 1958 von Patrick Joseph Byrne dem technischen Direktor der ARTOP mit dem US amerikanischen Kennzeichen N7824C nach Lissabon uberfuhrt wo es am 4 September eintraf Das portugiesische Unternehmen Oficinas Gerais de Material Aeronautico OGMA baute die ehemalige Militarmaschine in Lissabon fur den zivilen Betrieb um wobei sie unter anderem zusatzliche Rumpffenster und eine durchgangige Kabine mit moderner Inneneinrichtung erhielt die Platz fur 41 Passagiere bot Das auf den Namen Porto Santo getaufte Flugboot trug ab dem 9 Oktober 1958 das portugiesische Kennzeichen CS THB 3 Der Umbau des Flugzeugs wurde am 2 November beendet Nach mehreren Testflugen erteilte die nationale Luftfahrtbehorde DGAC am 8 November 1958 eine Betriebsgenehmigung fur die Martin PBM 5 Mariner 2 Am 9 November 1958 verungluckte die Maschine auf der Strecke nach Madeira An Bord befanden sich 30 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder zwei Piloten ein Flugingenieur ein Bordnavigator sowie zwei Flugbegleiter Verantwortlicher Flugkapitan war der Brite Harry Frank Broadbent der in den 1930er Jahren eine Reihe von australischen und internationalen Flugrekorden aufgestellt hatte Er hatte die Strecke von Lissabon nach Madeira bis zum 29 September 1958 jahrelang fur Aquila Airways beflogen und war zuvor als Flugkapitan unter anderem fur Qantas tatig gewesen Insgesamt besass Broadbent eine Erfahrung von knapp 11 000 Flugstunden als Kapitan davon 2 700 auf Flugbooten 1 3 Flugverlauf BearbeitenDie Martin PBM sollte planmassig um 7 Uhr Ortszeit vom Flughafen Lissabon Cabo Ruivo zum Linienflug nach Funchal auf Madeira starten Weil auf der Insel schlechtes Wetter herrschte wurde der Abflug zweimal verschoben so dass das Flugboot erst um 12 23 Uhr vom Tejo abhob Die Piloten informierten die kontinentale Flugsicherung um 12 30 Uhr dass sie sich querab von Barcarena im Steigflug befanden Um 12 40 Uhr baten sie den Fluglotsen darum den Flug nach Madeira in einer Reiseflughohe von 6 000 Fuss 1 828 Meter statt wie geplant in 8 000 Fuss 2 438 Meter durchfuhren zu durfen Eine entsprechende Freigabe wurde erteilt Die Besatzung setzte um 12 47 Uhr eine Routinemeldung ab und kundigte an dass sie den Informationsbereich der kontinentalen Flugkontrollzone voraussichtlich gegen 14 07 Uhr verlassen wurde Um 13 21 Uhr empfing die Flugsicherung in Lissabon die kurze Mitteilung QUG Emergencia sinngemass Wir sind gezwungen sofort zu landen Notfall Anschliessende Versuche des Fluglotsen die Piloten zu rufen blieben erfolglos Der Notruf wurde 58 Minuten nach dem Start abgesetzt Unter Berucksichtigung des Kurses und der Geschwindigkeit des Flugbootes musste sich die Maschine zu diesem Zeitpunkt etwa 250 Kilometer sudwestlich von Lissabon und rund 200 Kilometer westlich vom Cabo de Sao Vicente befunden haben Position 37 12 N 11 16 W 1 3 Unfallursache BearbeitenDie Suche nach dem Flugboot wurde am Tag nach dem Unfall an der letzten vermuteten Position aufgenommen Neben portugiesischen spanischen US amerikanischen und in Gibraltar stationierten britischen Flugzeugen beteiligten sich auch Handelsschiffe an der Suchaktion die am 14 November 1958 ergebnislos eingestellt wurde Es konnten weder Spuren der Maschine oder ihrer Insassen gefunden werden Die Unfallursache blieb ungeklart 3 Die portugiesische Untersuchungskommission schloss einige mogliche Unfallszenarien aus Aufgrund der fehlenden Trummer hielten die Ermittler es fur unwahrscheinlich dass die Maschine im Flug explodiert oder zerbrochen war Im Fall eines einseitigen Motorausfalls hatten die Piloten den Flug in niedriger Hohe fortgesetzt und die Flugsicherung hieruber informiert Nach Ansicht der Kommission war ein gleichzeitiger Ausfall beider Motoren die plausibelste Erklarung wobei die Maschine bei der Wasserung im Atlantik leckgeschlagen oder gekentert und anschliessend so schnell gesunken sein musste dass keine Evakuierung erfolgen konnte 3 Patrick Joseph Byrne der wahrend seiner vierzigjahrigen Dienstzeit in der US Navy mehr als 22 000 Flugstunden davon knapp 4 000 auf Mariner Flugbooten absolviert hatte und der technische Direktor der ARTOP war zweifelte diesen Unfallhergang an Er gab zu Protokoll dass den Piloten nach einem Ausfall beider Motoren etwa vier Minuten verblieben waren um die Maschine im Gleitflug auf der Meeresoberflache aufzusetzen Die Besatzung hatte somit ausreichend Zeit gehabt die Rufe der Flugsicherung zu beantworten sowie Informationen uber die Art des Zwischenfalls oder eine genaue Positionsangabe zu senden Die im Seegebiet herrschende Wellenhohe von etwa zwei bis zweieinhalb Meter sah Patrick J Byrne als unkritisch an zumal Mariner Flugboote bereits Wasserungen bei erheblich hoheren Seegang durchgefuhrt hatten ohne dass deren Rumpfe dabei beschadigt worden waren Seiner Meinung nach sturzte die Maschine infolge einer plotzlichen Notsituation oder einer schweren Beschadigung ab so dass die Besatzung weder die Moglichkeit hatte weitere Mitteilungen zu senden noch eine kontrollierte Wasserung einzuleiten 3 In Frage kamen beispielsweise ein Strukturversagen eine Explosion oder ein Feuer an Bord Nachtraglich wurde unter anderem die Theorie geaussert dass ein Defekt oder eine Verpuffung in einem der mit Benzin betriebenen Heizlufter einen Kabinenbrand ausgelost haben konnte 4 Siehe auch BearbeitenListe verschollener VerkehrsflugzeugeEinzelnachweise Bearbeiten a b c ICAO Circular 59 AN 54 Aircraft Accident Digest No 10 S 235 ff a b VOA Portugal ARTOP Aero Topografica in Portugiesisch abgerufen am 1 Mai 2016 a b c d e f Offizieller Unfallbericht der damaligen portugiesischen Luftfahrtbehorde DGAC heute GPIAA in Portugiesisch British Caledonian a tribute Captain Harry Frank Jim Broadbent 1910 1958 in Englisch abgerufen am 2 Mai 201637 2 11 266666666667 Koordinaten 37 12 N 11 16 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title ARTOP Flug 531 amp oldid 240350805