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Der Aitre Saint Maclou ist ein ehemaliger Massengrabfriedhof aus dem 16 Jahrhundert in der 186 rue Martainville in Rouen in Frankreich Es ist eines der wenigen Beispiele fur ein Ossuarium dieser Art das noch in Europa vorhanden ist Der Aitre Saint Maclou ist in der Liste von 1862 1 als Monument historique eingestuft Aitre Saint Maclou Detail aus einem der KreuzgangflugelZentraler PlatzDetail der Fassade eines GangesDetail der BildhauerarbeitenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Aitre Saint Maclou hat seinen Namen vom altfranzosischen aitre das die Bedeutung von Friedhof hat abgeleitet vom lateinischen atrium das den Innenhof vor dem Eingang einer romischen Villa bezeichnet also im weiteren Sinne den Friedhof vor dem Eingang der Kirche in diesem Fall von der Kirche Saint Maclou aus dem 15 Jahrhundert Der Friedhof Saint Maclou stammt aus der Zeit des Schwarzen Todes von 1348 Die erste Erwahnung findet sich im Jahr 1362 2 Nach einer neuen Pestepidemie im 16 Jahrhundert wurde es notwendig die Kapazitat des Friedhofs zu erweitern Die Gemeinde beschloss daraufhin einen Kreuzgang zu bauen der mit Dachboden versehen werden sollte um die Gebeine aufzunehmen Der Bau des Beinhauses begann 1526 mit dem Westflugel unter der Leitung von Guillaume Rybert Der Nord und der Ostflugel wurden in den folgenden Jahren gebaut und 1529 und 1533 fertiggestellt Der sudliche Flugel wurde demgegenuber erst 1651 fertiggestellt nach einem Vermachtnis von Pater Robert Duchesne das dazu bestimmt war eine Schule fur die armen Knaben der Gemeinde zu beherbergen Die Saint Michel Kapelle wurde 1658 von Pierre Daust erbaut Die ersten Schulen gehen auf das Jahr 1661 fur Jungen und 1678 fur Madchen zuruck 3 Die Bildhauerarbeiten der Saulen wurden 1562 wahrend der Hugenottenkriege beschadigt Im Jahr 1705 wurde die Schule der Nachstenliebe die 1659 an diesen Orten gegrundet worden war den Brudern der christlichen Schulen anvertraut einem Institut das in Rouen vom Heiligen Johannes Baptist de La Salle gegrundet worden war Die Schule wurde zwischen der Kapelle der Verstorbenen und der Kapelle des Heiligen Michael errichtet Im Jahr 1705 wurden die auf den Dachboden der Gange gelagerten Gebeine entfernt Von 1745 bis 1749 wurden die Gange erhoht und die Dachboden zu vollen Etagen ausgebaut 700 bis 800 Kinder besuchten im 18 Jahrhundert die Schule auf dem Gelande Das Erdgeschoss des Westflugels blieb offen und behielt seine Bestimmung als Verbindung zwischen der Rue Martainville und der Rue Gericault Der Sudflugel wurde gebaut um die Geistlichen unterzubringen 3 Das Massengrab wurde nach einem Brand im Jahr 1758 teilweise wiederaufgebaut Im Jahr 1768 wurde auf dem Gelande eine Spinnerei eingerichtet 3 Das Parlament der Normandie ordnete 1779 aufgrund einer koniglichen Verordnung die Aufhebung der stadtischen Begrabnisstatten an Der Friedhof von Saint Maclou wurde deshalb 1781 geschlossen Im Jahr 1782 2 wurde er nach Mont Gargan verlegt Das Kreuz in der Mitte wurde 1792 zerstort und 1818 ersetzt Im Jahre 1793 zogen anstelle der Spinnerei eine Waffenfabrik und ein Nachbarschaftsverein ein 4 1911 ersetzte ein Internat fur junge Madchen die 1907 geschlossene Bruderschule Im Jahr 1927 erwarb die Stadt Rouen die Gebaude die in einem halbverlassenen Zustand belassen wurden Es war geplant das normannische Kunstmuseum in der Kirche Saint Laurent einzurichten aber nach der Restaurierung der Gebaude zog schliesslich die Schule der Schonen Kunste 1940 nach dem Brand in der Halle aux Toiles ein und nahm 180 Studenten in ihren Raumen auf bevor sie im Sommer 2014 umzog Bei archaologischen Ausgrabungen im Hof in den Jahren 2016 und 2017 wurden zahlreiche Skelette geborgen Architektur BearbeitenDas Beinhaus besteht aus vier Kreuzgangflugeln die einen zentralen Platz einrahmen es ist 32 Meter breit und 48 Meter lang Die ersten drei Flugel bestehen aus Holzprofilen uber einem Steinsockel die Schafte der Saulen sind mit Dekorationen aus der fruhen Renaissance gearbeitet Der sudliche Flugel aus dem 17 Jahrhundert hat dagegen keinen Sockel und keine Skulpturen Die Gange sind durch gemauerte Fachwerkwande und Fenster geschlossen seit im 18 Jahrhundert das Bauwerk aufgestockt wurde Die Balken sind mit Todessymbolik Knochen liturgischen Geraten oder dem Totengraber mit Spitzhacke oder Sargen verziert Die Saulen des West und Ostflugels sind mit Paaren geschmuckt die einen Totentanz darstellen Literatur BearbeitenHenry Decaens Eric Pouhier Rouen Editions Ouest France 2008 ISBN 978 2 7373 4468 8 S 14 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aitre Saint Maclou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Aitre Saint MaclouEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums a b Reperes historiques Les multiples vies de l Aitre Le Mag Metropole Rouen Normandie Juli August 2020 S 9 a b c Dossier Les secrets de l Aitre Saint Maclou Le Mag le magazine de la Metropole Rouen Normandie Dezember 2016 S 20 Dossier Les secrets de l Aitre Saint Maclou Le Mag le magazine de la Metropole Rouen Normandie Dezember 2016 S 21 49 440258 1 099877 Koordinaten 49 26 24 9 N 1 5 59 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aitre Saint Maclou amp oldid 216848545