www.wikidata.de-de.nina.az
Der Spatengranatwerfer russisch Minomyot lopata VM 37 ist ein sowjetischer Morser bzw Feldspaten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges Spatengranatwerfer im Museum ohne EinbeinstutzeZeichnung aus der GebrauchsanweisungEinbeinstutze verkehrt herum eingelegtLeiterin einer Sattlerei mit einem Bandelier fur die Granaten Januar 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik und Einsatz 3 Technische Daten 4 Bewertung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kombination eines Morsers und eines Feldspatens wurde 1938 von Michail Grigorjewitsch Djakonow entwickelt der unter anderem auch die Handgranate RGD 33 konstruierte Die Waffe wurde in begrenztem Umfang im Sowjetisch Finnischen Krieg eingesetzt 1 Wegen verschiedener Defizite wurde der Morser nicht in die Armee eingefuhrt Mit dem Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges im Juni 1941 wurde Djakonows Idee wieder aufgenommen und uberarbeitet Im September 1941 wurde der Spatengranatwerfer fur den Dienst in der Roten Armee zugelassen Es wurden relativ grosse Fertigungstoleranzen akzeptiert um schnell eine Massenproduktion zu erreichen Die Fertigungsauftrage wurden bis Dezember 1941 auf 250 000 Stuck erhoht Dazu kamen Auftrage fur uber 7 5 Millionen entsprechende Granaten Doch schon bald kam Kritik an der Tauglichkeit des Spatengranatwerfers auf Die Hauptverwaltung der Artillerie fuhrte im Dezember 1941 erneute Versuche durch die etliche Probleme bestatigten Im Februar 1942 ordnete die Hauptverwaltung der Artillerie die Einstellung der Produktion an 2 Es zeigten sich aber auch Versorgungsengpasse bei Stahl sowie Granatenzundern 1 Am 24 Februar 1942 beschloss das Staatliche Verteidigungskomitee der UdSSR den Ruckzug der Waffe aus dem Einsatz In den wenigen Monaten der Produktion erreichten hochstens 15 000 Spatengranatwerfer und 100 000 Granaten die Rote Armee Auch wenn die Waffe bei den meisten Kampftruppen schnell aus den Arsenalen verschwand 2 nutzten Luftlandetruppen und Partisanen sie wegen des geringen Gewichts bis zum Ende des Krieges 1 Die Wehrmacht katalogisierte die Waffe als 3 7 cm Spatengranatwerfer 161 r 3 4 Die Bestande der 37 mm Granaten wurden 1942 zur POMS 37 Stockmine umgebaut Der Aufschlagzunder wurde durch einen Zugzunder mit Stolperdraht ersetzt 2 Trotz des Fehlschlags lebte die Idee des Spatengranatwerfers weiter 1978 entwickelte Wiktor Wassiljewitsch Rebrikow ein Konstrukteur des ZKIB SOO Zentrales Konstruktions und Forschungsburo fur Sport und Jagdwaffen ein neues Modell auf Basis des Standardfeldspatens MPL 50 und der Standardgranate WOG 25 Durch die Verfugbarkeit des leichten Anbaugranatwerfers GP 25 sah das Militar keinen Bedarf und das Projekt blieb im Prototypenstadium 1 Technik und Einsatz BearbeitenDer Spatengranatwerfer ist eine einzigartige Kombination eines kleinen Morsers mit einem Feldspaten Das nahtlose 1 Waffenrohr war der Stiel des Feldspatens und das Blatt des Feldspatens die Bodenplatte des Morsers Die Grundidee der Waffe war es auch gewohnliche Infanteriesoldaten mit einem Morser auszustatten Der Stiel bzw das Waffenrohr ist mit einem Kugelgelenk am Blatt befestigt Zudem lasst sich der Stiel mit einem Drehring am Blatt arretieren sollte das Gerat als gewohnlicher Feldspaten genutzt werden Ein Stopsel verschliesst das hohle Waffenrohr Dieser Stopsel bildet auch die Bodenauflage fur die Einbeinstutze die im Inneren des Rohrs verstaut ist 4 Um den Feldspaten in einen Morser zu verwandeln muss zunachst die Arretierung des Stiels gelost werden So wird aus dem Blatt des Feldspatens die Bodenplatte des Morsers Weiter wird der Stopsel samt Einbeinstutze aus dem Waffenrohr gezogen 3 4 Am anderen Ende der Einbeinstutze befindet sich eine Blattfeder in Form einer Rohrschelle bzw Musketengabel als Verbindungsstuck zur Befestigung am Waffenrohr 1 Die Einbeinstutze wird am Waffenrohr befestigt um es aufrichten zu konnen Die Feuerbereitschaft konnte in ein bis zwei Minuten hergestellt werden 3 4 Die Handhabung des Spatengranatwerfers ist vergleichbar mit gewohnlichen Morsern Die Granaten wurden uber die Mundung eingeworfen und glitten das zuglose Rohr hinab auf einen festen Zundstift Es gibt keinerlei Zielvorrichtung der Morser wurde grob mit der Hand ausgerichtet Damit war der Einsatz auf ungezieltes Unterstutzungsfeuer beschrankt Eine 12 cm lange Schutzhulle aus Leinen schutzte die Hand des Schutzen vor dem heissgeschossenen Waffenrohr 3 4 Die Schutzhulle war nicht am Waffenrohr befestigt und konnte frei am Waffenrohr entlanggleiten Die Munition wurde in einem 15 Granaten fassenden Bandelier mitgefuhrt das Gewicht betrug 7 5 kg 1 Das Bandelier bestand aus einem Gurt an dem 15 Behalter aus Blech aufgehangt waren 2 Technische Daten BearbeitenKaliber 37 mm Rohrlange 520 mm Lauflange 375 mm Gewicht Waffe 2 4 kg Gewicht Rohr 1 6 kg Gewicht Lafette 0 8 kg Spatenblatt und Einbeinstutze Maximale Reichweite 300 m Maximale Schusshohe 540 m bei 85 Rohrerhohung Kadenz 20 25 Schuss Minute Schwenkbereich horizontal 12 zu jeder Seite 2 4 Bewertung BearbeitenDas Konzept von Multifunktionsgeraten mit ganzlich verschiedenen Funktionen wird von Entwicklern immer wieder aufgegriffen aber nicht selten enden diese Gerate erfolglos so wie der Spatengranatwerfer Der Spatengranatwerfer hatte mehrere Defizite Ein Problem war die mangelnde Robustheit der Verbindung zwischen dem Waffenrohr Stiel und der Bodenplatte Blatt Es trat insbesondere bei Schanzarbeiten in hartem oder gefrorenem Boden auf 2 Auch war die Bodenplatte nicht robust genug Wurde der Morser auf weichem Untergrund oder Schnee abgefeuert konnte die Bodenplatte Risse bekommen oder gar brechen 1 Damit das Gerat auch als Spaten eingesetzt werden konnte durfte das Kaliber des Morsers nicht zu gross sein Die relativ geringe Grosse der Granate zwang zur Verwendung eines kleinen Gefechtskopfs mit geringer Wirksamkeit sowie einer kleinen Treibladung mit geringer Reichweite Zudem machte das Fehlen jeglicher Visiereinrichtung eine gezielte Anwendung unmoglich 2 Weblinks BearbeitenGebrauchsanweisung russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Victor Kantemirov U russkih i lopata strelyaet topwar ru 4 Juni 2018 a b c d e f g Kirill Ryabov Shovel mortar VM 37 Reasons for failure auf topwar ru 9 Februar 2021 a b c d Peter Chamberlain Mortars and rockets Arco Publishing Company 1975 ISBN 978 0 668 03817 1 S 25 Digitalisat a b c d e f Russischer Spatengranatwerfer in Waffenrevue Nr 11 1973 S 1789 1791 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 37 mm Spatengranatwerfer amp oldid 228849271