1,1-Hydrazodiformamid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydrazin- und Harnstoffderivate.
Strukturformel | ||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||
Name | 1,1-Hydrazodiformamid | |||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C2H6N4O2 | |||||||||||
Kurzbeschreibung | weißer geruchloser Feststoff | |||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||
Molare Masse | 118,10 g·mol−1 | |||||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||||
Dichte | 0,83 g·cm−3 | |||||||||||
Schmelzpunkt | 247–250 °C (Zersetzung) | |||||||||||
Löslichkeit | sehr schwer löslich in Wasser (0,4 g·l−1 bei 25 °C) | |||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
1,1-Hydrazodiformamid kann durch Reaktion von Harnstoff mit Hydrazin, oder von Hydrazinsulfat mit Kaliumcyanat in Eisessig gewonnen werden:
Es entsteht auch als Abbauprodukt von Azodicarbonamid, welches als Zusatzstoff bei Mehl verwendet wurde.
Eigenschaften Bearbeiten
1,1-Hydrazodiformamid ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, weißer, geruchloser Feststoff, der sehr schwer löslich in Wasser sowie nahezu unlöslich in Ethanol und Diethylether ist. Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/c (Raumgruppen-Nr. 15) .
Verwendung Bearbeiten
1,1-Hydrazodiformamid wird als Hochtemperatur-Treibmittel für expandierende Kunststoffe wie Polypropylen und als Zwischenprodukt für Chemikalien (z. B. Azodicarbonamid) verwendet.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu 1,1-Hydrazodiformamid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. Dezember 2016. (JavaScript erforderlich)
- Paul R. Russell, Alec N. Strachan: The thermal decomposition of biurea. In: Journal of the Chemical Society, Perkin Transactions 2. 1978, S. 323, doi:10.1039/P29780000323.
- Eintrag zu 1,2-Hydrazinedicarboxamide in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 13. Dezember 2016.
- ↑ L. F. Audrieth and Elizabeth B. Mohr: Biurea. In: J. C. Bailar, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 4. McGraw-Hill, Inc., 1953, S. 26–28 (englisch).
- inchem.org: Azodicarbonamide, FAO Nutrition Meetings Report, Series 40abc, abgerufen am 13. Dezember 2016.
- ↑ D. S. Brown, P. R. Russell: The crystal and molecular structure of biurea. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 32, S. 1056, doi:10.1107/S0567740876004652.