www.wikidata.de-de.nina.az
Die CSD Baureihe M 120 2 waren zweiachsige Triebwagen der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen CSD fur den Lokalbahnverkehr CSD Baureihe M 120 2M 120 206M 120 206Nummerierung M 120 201 226Anzahl 26Hersteller Tatra KoprivniceBaujahr e 1928Achsformel A1Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 9 300 mmLange 8 500 mmHohe 3 640 mmBreite 2 720 mmGesamtradstand 4 220 mmDienstmasse 7 3 tHochstgeschwindigkeit 54 km hInstallierte Leistung 65 PSMotorentyp TATRAMotorbauart 6 Zylinder BenzinmotorNenndrehzahl 1 800 minLeistungsubertragung mechanischBremse Knorr DruckluftbremseSitzplatze 32Stehplatze 33Klassen 3 Beiwagen CDv abweichende Daten Gattung CDvDienstmasse 5 4 tSitzplatze 32Stehplatze 33Klassen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrzeugaufbau 3 Motor und Getriebe 4 Beiwagen 5 Bilder 6 Literatur 7 Weblinks 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn den 1920er Jahren sahen sich die CSD gezwungen der wachsenden Konkurrenz des Strassenverkehrs zeitgemasse schnellere Fahrzeuge entgegenzusetzen Nach dem erfolgreichen Einsatz benzol elektrischer Triebwagen im Fernverkehr auf den Hauptbahnen sollten auf den Lokalbahnen entsprechende Fahrzeuge zum Einsatz gelangen Wahrend die Firmen CKD und Skoda fur diesen Einsatzzweck Strassenomnibusse auf Schienenfahrwerke montierten entwickelte Tatra in Koprivnice Nesselsdorf erstmals Fahrzeuge bei denen ein leichter Benzinmotor in Fahrzeugmitte einen weitgehend symmetrisch aufgebauten Wagen antrieb Ein Baumusterfahrzeug entstand 1927 mit der Bezeichnung CSD Baureihe M 130 0 in einem Exemplar 1928 beschaffte die CSD die ersten zehn Triebwagen mit der Bezeichnung M 120 2 Mit dem M 120 202 wurden auf der Lokalbahn Zadni Treban Lochovice April 1928 Probefahrten durchgefuhrt und ab 15 Mai 1928 mit dem M 120 205 der planmassige Betrieb aufgenommen Zu dieser Zeit besassen die Fahrzeuge eine Trichterkupplung Es wurden insgesamt 26 Fahrzeuge in drei Serien beschafft Das letzte Fahrzeug wurde 1929 dem Betrieb ubergeben Die Triebwagen bewahrten sich die Hochstgeschwindigkeit von 54 km h ermoglichte auf den vorgesehenen Einsatzstrecken eine deutliche Erhohung der Reisegeschwindigkeit Der Treibstoffverbrauch von 30 l 100 km und niedrige Unterhaltungskosten machten sie zu einem wirtschaftlichen Fahrzeug Tatra entwickelte das Konzept der Triebwagen wenig spater weiter Als augenfalliger Unterschied wurde der Fuhrerstand in einer mittig angeordneten Kanzel uber dem Motor angeordnet Diese eigenwilligen als Turmtriebwagen bekanntgewordenen Fahrzeuge wurden bis Mitte der 1930er Jahre in mehreren grosseren Serien von den CSD beschafft Neben den Baureihen M 120 3 M 120 4 und M 130 2 wurde eine Schmalspurversion als Reihe M 11 0 in Dienst gestellt Einige Wagen wurden 1938 in Beiwagen umgebaut einige in Motordraisinen umgebaut Der letzte Wagen in Betrieb soll der M 120 210 gewesen sein der angeblich erst 1943 aus dem Betrieb ausschied 1 In Pardubice ist der Kasten des M 120 206 erhalten geblieben Er wurde in der Zeit von 2013 bis 2017 als Standobjekt wiederhergestellt und kann seit der Zeit im Bahnhof Rosice nad Labem bewundert werden 1 Nach Angabe der Eisenbahnfreunde in Pardubice soll sich der Kasten eines Wagens im Depot des Technischen Nationalmuseums in Prag in Celakovice befinden Fahrzeugaufbau BearbeitenAls Rahmen wurden stranggepresste Profile verwendet die durch Quertrager und Verstrebungen miteinander verbunden waren Die Rahmenbauweise bewahrte sich samtliche Fahrzeuge bis zum 130 3 besassen diese Konstruktion mit zwei Lang sowie zwei Quertragern und dem Fachwerk in der Nietkonstruktion Der eigentliche Wagenkasten war aus Holz gefertigt und mittels eiserner Anschlusswinkel mit dem Rahmen verschraubt Aussen war der Wagenkasten mit Blech innen mit Sperrholz verkleidet Der Fussboden bestand aus Holz und war innen mit Filzplatten und Linoleum verkleidet Oberhalb der Bremsklotze wurden Funkenschutzbleche zur Vermeidung von Branden beim Bremsen angebracht Das Dach bestand aus Holz und war innen mit Sperrholz verschalt sowie aussen mit einer Dachleinwand versehen Das Fahrgastabteil war an jeder Seite mit drei grossen und zwei kleinen herablassbaren Fenstern versehen Insgesamt hatte der Triebwagen 32 Sitz und 33 Stehplatze Die Sitze aus holzernen Lattensitzen waren in der Anordnung 3 1 aufgeteilt Langs der Wagenwand waren die mit Netzen versehenen Gepacktrager befestigt Zur Beluftung des Wagenkastens dienten einfache Luftschachte uber den Abteilfenstern Die beiden Fuhrerstande waren mittels Trennwanden mit Schiebeturen vom Fahrgastraum abgetrennt der Lokfuhrer hatte seinen Platz in der Mitte Uber zwei nach aussen offnende Drehturen gelangten die Reisenden zuerst in den Fuhrerstand und danach durch die Schiebetur in den Fahrgastraum Bei den Einstiegen waren lange Trittbretter angebracht die dem Zugfuhrer wahrend der Fahrt den Uberstieg zu den Beiwagen ermoglichen sollten Ab der CSD Baureihe M 120 3 lag der Ubergang in der Mitte mit klappbaren Blechen und Ubergangsschutz diese Anordnung war beim M 120 2 auf Grund des mittleren Fuhrerstandes nicht moglich Die Innenbeleuchtung des Wagens erfolgte uber elektrische Gluhlampen Strom wurde durch einen Dynamo erzeugt dieser lud die Akkumulatoren des Fahrzeuges auf Die beiden Achsen waren walzgelagert Eine von ihnen war mit einer Kardanwelle mit dem Motor und dem Getriebe verbunden Die Achsen waren aus Chrom Nickel Stahl die Rader aus Flussstahl gefertigt Weiche Blattfedern dienten zur Abfederung des Wagenkastens Die einfache Mittelpufferkupplung war als Trichterkupplung ausgefuhrt Gebremst wurde durch eine indirekte Bremse von Knorr und eine Handbremse die als Feststellbremse wirkte Die Innenbackenbremse mit Asbestbelag wirkte auf die Bremsscheiben beider Achsen Der aussere Farbanstrich der Trieb und Beiwagen war ursprunglich dunkelgrun das Dach grau Rahmen und Fahrgestell schwarz Die Inneneinrichtung war eschenfarbig die Decke hatte eine weisse Lackierung Etwa ab 1930 erhielten die Schienenbusse auf den Lokal und Nebenbahnen einen hellgrunen beigen ausseren Anstrich zur besseren Wahrnehmung wie er heute noch beim M 120 417 bekannt ist Motor und Getriebe BearbeitenDer wassergekuhlte Sechszylinder Tatra Benzinmotor war unterflur eingebaut Der Motor besass eine Leistung von 65 PS bei 1800 min Die Leistungsubertragung erfolgte vom Motor uber ein Wechselgetriebe auf eine Kardanwelle welche uber ein Kegelradgetriebe die Antriebsachse antrieb Dieser Kegelradantrieb war als Wendegetriebe ausgefuhrt Die Fahrtrichtungsanderung erfolgte durch das Verschwenken des Antriebskegelrades auf eines der beiden mit der Achse verbundenen Kegelrader Zwischen Motor und Getriebe befand sich eine auslosbare Kupplung Zur Schaltung der entsprechenden Fahrstufe diente ein Gestange das von einem Schalthebel betatigt wurde Es waren vier Geschwindigkeitsstufen vorhanden Der Wechsel der Geschwindigkeitsstufen erfolgte ebenfalls durch ein schwenkbares Getriebe Der Kuhler war auf dem Dach angeordnet ein Thermostat regelte die Motorkuhlwassertemperatur Die Ruckkuhlung des Kuhlwassers geschah durch den Fahrtwind Zusatzlich war am Motor ein Ventilator installiert um den Motorblock zusatzlich zu kuhlen Zum Starten des Motors diente ein Anlasser des Typs Scintilla jedoch war ein Anlassen des Motors mittels Handkurbel moglich Zur Bedienung des Triebwagens waren auf jedem Fuhrerstand Anlasser Fuhrerbremsventil Gashebel Sandstreuer Schalthebel sowie Kontrollinstrumente zur Uberwachung der Betriebszustande installiert Der Triebwagen hatte einen Treibstoffvorrat von 150 l Dieser war unterflur in einem Behalter neben dem Motor montiert Beiwagen BearbeitenPassend zu den Triebwagen wurden 1928 mehrere Beiwagen geliefert welche in den ausseren Abmessungen den Triebwagen glichen Die Beiwagen besassen 28 Sitzplatze in der Anordnung 2 2 Bilder Bearbeiten nbsp Fahrgastraum des renovierten M 120 206 nbsp Einstiegsraum des renovierten M 120 206 nbsp Fuhrerpult des renovierten M 120 206 nbsp Frontansicht des renovierten M 120 206Literatur Bearbeiten100 let Mistni draha Zadni Treban Lochovice SAXI Verlag Der Modelleisenbahner 12 1971 Fahrzeugarchiv Seite 373 Organ des DMVWeblinks Bearbeiten nbsp Commons CSD Baureihe M 120 2 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite uber den M 120 2 der Eisenbahnfreunde in Pardubice Originalfotografien des M 120 2 aus dem Archiv von Tatra aufgespielt auf k report net Foto des Triebwagens auf k report net Foto der Innenausstattung des Triebwagens auf k report netSiehe auch BearbeitenListe der Lokomotiv und Triebwagenbaureihen der CSDEinzelnachweise Bearbeiten a b Internetseite uber den M 120 2 der Eisenbahnfreunde in Pardubice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title CSD Baureihe M 120 2 amp oldid 238402368