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Osterreichischer Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz war der Titel einer der ersten veroffentlichten Kriegswochenschauen auf dem osterreichischen Markt Ausgestrahlt wurde der Osterreichische Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz unter verschiedenen Namen von 1914 bis 1918 Alexander Joseph Sascha Graf Kolowrat Krakowsky links um 1915 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produktion 2 1 Herausgeber 2 2 Der Osterreichische Kino Wochenbericht als Propagandainstrument 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie ersten Versuche einer Wochenschau in Osterreich wurden bereits ein Jahrzehnt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs von franzosischen Filmgesellschaften initiiert Diese ersten Wochenschauberichte wurden hauptsachlich von der Pathe Freres produziert welche 1904 von Paris aus nach Wien expandierte Neben den vor Ort produzierten Berichten vertrieb die Pathe Freres ihre in Frankreich hergestellten Wochenschauen welche so schnell internationale Bekanntheit erlangten In den Jahren 1908 und 1909 folgten mit Gaumont und Societe Eclair zwei weitere franzosische Filmunternehmen welche osterreichische Wochenschauen produzierten 1 Erst durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und dem damit verbundenen Importverbot fur auslandische Filme wurde es der osterreichischen Filmindustrie moglich sich von der auslandischen vor allem franzosischen Konkurrenz zu befreien da es dieser nicht mehr erlaubt war Filmmaterial nach Osterreich einzufuhren 2 Als einer der ersten beschaffte sich Alexander Joseph Graf Kolowrat Krakowsky bereits im August 1914 durch seine guten Beziehungen die Bewilligung fur Filmaufnahmen von Kriegsschauplatzen und begann nur wenige Monate spater mit der Umsetzung seiner Idee einer Wochenschau 3 Vorbild fur den Osterreichischen Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz war die Wochenschau Kriegs Journal der Wiener Kunstfilm Industrie welche bereits ab September 1914 wochentlich in den Kinos zu sehen war Anfang des Jahres 1915 wurde der Osterreichische Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz in Kinematographische Kriegsberichterstattung und nur wenige Monate spater in Sascha Kriegswochenbericht umbenannt 4 Ab 1915 bemuhte sich Graf Kolowrat zusatzlich um die Stelle als Leiter der Filmexpositur des K u K Kriegspressequartiers welche dafur zustandig war Filme uber das Kriegsgeschehen und die K u K Armee zu produzieren Im November 1915 wurde er mit der Leitung der Dienststelle welche unter dem Oberkommando des Generalmajors Maximilian von Hoen stand beauftragt 5 Dort arbeitete er eng mit spateren bekannten Filmschaffenden wie dem Regisseur Gustav Ucicky und dem Kameramann Hans Theyer zusammen 6 Produktion BearbeitenHerausgeber Bearbeiten Der Osterreichische Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz wurde von der Sascha Filmindustrie gemeinsam mit dem Filmverleih Philipp amp Pressburger und der Osterreichisch Ungarische Kinoindustrie Gesellschaft herausgegeben und erstmals Ende des Jahres 1914 nur wenige Monate nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ausgestrahlt 7 Die Sascha Filmindustrie wurde 1910 von Alexander Joseph Graf Kolowrat Krakowsky in Pfraumberg in Bohmen gegrundet und ubersiedelte 1912 nach Wien Zur Zeit des Ersten Weltkriegs war die Sascha Filmindustrie neben der Wiener Kunstfilm die grosste Filmproduktionsgesellschaft in Osterreich Im April 1916 entstand aus der bereits bestehenden Zusammenarbeit der Sascha Filmindustrie mit dem deutschen Filmproduzenten Oskar Messter und dessen osterreichischer Tochterfirma Messter Film die Oesterreichisch ungarische Sascha Messter Film Gesellschaft m b H spater Sascha Messter Film 8 Knapp vor Ende des Ersten Weltkriegs im September 1918 wurde das Unternehmen mit dem Filmverleih Philipp amp Pressburger welcher schon massgeblich an der Produktion des Osterreichischen Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz beteiligt war zusammengelegt und zur Sascha Filmindustrie AG umbenannt 9 Der Osterreichische Kino Wochenbericht als Propagandainstrument Bearbeiten Mit dem Aufkommen der ersten eigenen Wochenschauen und der ersten Propagandafilme in Osterreich zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Medium Film erstmals bewusst zu propagandistischen Zwecken eingesetzt und gewann somit eine immense Bedeutung fur Osterreich Ungarn Neben dem Demonstrieren der eigenen Starke lag die Aufgabe der Wochenschauen einerseits darin wahrend des Krieges fur das Volk meinungsbildend zu wirken und andererseits darin eine etwaige militarische Niederlage zu einem moralischen Sieg umzuwandeln 10 Die gangigsten Methoden hierfur waren wie man genauer in dem Artikel Propaganda im Ersten Weltkrieg nachlesen kann die Herabwurdigung der Gegner das Hervorheben der eigenen Starke der Fokus auf Kampf und Siegesmoral sowie der Verweis auf die Notwendigkeit sein eigenes Land zu unterstutzen ob durch Ablegen des Kriegsdienstes oder den Kauf von Kriegsanleihen Man erhoffte sich davon im Volk den Patriotismus und das Vertrauen in den Staat selbst zu starken Inhaltlich standen die Kriegsgeschehen die Ereignisse an der Heimatfront die K u K Armee und das reprasentative Bild des Kaiserhauses im Fokus 11 Auffallig ist allerdings dass alle ausgestrahlten Wochenschauen und Propagandafilme darunter auch der Osterreichische Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz wahrend des Ersten Weltkriegs vom K u K Kriegsarchiv unter militarischer Aufsicht streng zensiert wurden und deshalb kaum Aufnahmen des eigentlichen Kampfgeschehens und wenn doch dann nur in idealisierter Form zu sehen waren 12 Der Osterreichische Kino Wochenbericht wurde wochentlich nachdem er der Zensur vorgelegt worden war in den Kinos vor den eigentlichen Spielfilmen gezeigt und erreichte somit ein grosses Publikum Zwar waren die Kinobetreiber nicht dazu verpflichtet die Wochenschauen auszustrahlen jedoch konnte eine Weigerung ihrerseits auch zu Zwangsmassnahmen fuhren was sehr deutlich zeigt dass bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs das Potenzial der Wochenschauen fur die Propagandamaschinerie erkannt wurde 13 Literatur BearbeitenAlexander Graf Kolowrat Hrsg 30 Jahre Sascha Film Eine Festschrift der Sascha Film Verleih und Vertriebs Ges m b H Wien 1948 Hannes Leidinger Verena Moritz Karin Moser Wolfram Dornik Habsburgs schmutziger Krieg Ermittlungen zur osterreichisch ungarischen Kriegsfuhrung 1914 1918 Residenz Verlag St Polten 2014 ISBN 978 3 7017 3200 5 Heinz Hiebler Hugo von Hofmannsthal und die Medienkultur der Moderne Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 Ingrid Maria Hubl Sascha Kolowrat Ein Beitrag zur Geschichte der Osterreichischen Kinematographie Wien 1950 Ludwig Gesek Zur Geschichte der Wochenschau in Osterreich In Gunter Moltmann Hrsg Zeitgeschichte im Film und Tondokument Musterschmidt Verlag Gottingen 1970 Wilhelm Guha Die Geschichte eines osterreichischen Filmunternehmens Von der Sascha Film Fabrik Pfraumberg in Bohmensur Wien Film Wien 1975 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Guha Die Geschichte eines osterreichischen Filmunternehmens Von der Sascha Film Fabrik Pfraumberg in Bohmensur Wien Film Wien 1975 Heinz Hiebler Hugo von Hofmannsthal und die Medienkultur der Moderne Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 Wilhelm Guha Die Geschichte eines osterreichischen Filmunternehmens Von der Sascha Film Fabrik Pfraumberg in Bohmensur Wien Film Wien 1975 Film im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Ludwig Gesek Zur Geschichte der Wochenschau in Osterreich In Gunter Moltmann Hrsg Zeitgeschichte im Film und Tondokument Musterschmidt Verlag Gottingen 1970 Alexander Graf Kolowrat Hrsg 30 Jahre Sascha Film Eine Festschrift der Sascha Film Verleih und Vertriebs Ges m b H Wien 1948 Helmut Spitzer Sascha Film Alexander Joseph Sascha Kolowrat Krakowsky Ein historischer Kurzuberblick Institut fur Theater Film und Medienwissenschaften Uni Wien 1998 abgerufen am 20 Januar 2017 Heinz Hiebler Hugo von Hofmannsthal und die Medienkultur der Moderne Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 Alexander Graf Kolowrat Hrsg 30 Jahre Sascha Film Eine Festschrift der Sascha Film Verleih und Vertriebs Ges m b H Wien 1948 Frauke Haag Sprecherin des Filmmuseums im Interview mit Salzburger Nachrichten 1914 Film als Propaganda Instrument entdeckt Salzburg 2014 Uber http www salzburg com nachrichten spezial 1914 sn artikel 1914 film als propaganda instrument entdeckt 91003 abgerufen am 20 Januar 2017 Hannes Leidinger Verena Moritz Karin Moser Wolfram Dornik Habsburgs schmutziger Krieg Ermittlungen zur osterreichisch ungarischen Kriegsfuhrung 1914 1918 Residenz Verlag St Polten 2014 ISBN 978 3 7017 3200 5 Melanie Letschnig Unsere Royals Wien 1910 Zwei Kaiser gehen ins Kino In Filmdokumente zur Zeitgeschichte Ausgabe 2 Filmmuseum Wien 2008 abgerufen am 20 Januar 2017 Doris Schrank Kinobetriebe in Wien von den Anfangen bis zur Gegenwart Universitat Wien 2009 abgerufen am 1 Marz 2017 Weblinks Bearbeiten1914 Film als Propaganda Instrument entdeckt in den Salzburger Nachrichten vom 24 Januar 2014 abgerufen am 20 Januar 2017 Doris Schrank Kinobetriebe in Wien von den Anfangen bis zur Gegenwart Universitat Wien 2009 abgerufen am 1 Marz 2017 Film im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Helmut Spitzer Sascha Film Alexander Joseph Sascha Kolowrat Krakowsky Ein historischer Kurzuberblick Institut fur Theater Film und Medienwissenschaften Uni Wien 1998 abgerufen am 20 Januar 2017 Melanie Letschnig Unsere Royals Wien 1910 Zwei Kaiser gehen ins Kino In Filmdokumente zur Zeitgeschichte Ausgabe 2 Filmmuseum Wien 2008 abgerufen am 20 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichischer Kino Wochenbericht vom nordlichen und sudlichen Kriegsschauplatz amp oldid 225660470