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Die Olmuhle des Franz Kocheln war eine Windmuhle die sich am Stephanitorsbollwerk westlich vor der Bremer Altstadt befand Ihre Fundamentreste aus grossformatigen Ziegeln wurden 2012 bei einer Notgrabung entdeckt Die Muhle die Franz Daniel Kocheln 30 Juni 1778 21 August 1864 gehorte stand im Gebiet des 1857 bis 1859 erbauten Weserbahnhofs vor den ehemaligen Toren des Stephaniviertels im aussersten Westen der Altstadt Sie verarbeitete von 1810 bis vor 1863 Raps zu Rapsol Karte Bremens von 1795 basierend auf Vermessungen des Jahres 1772Dendrochronologische Untersuchungen an einem Pfosten ergaben ein Fallungsjahr 1756 Andere Eichenbalken die unbemerkt herausgerissen worden waren liessen sich auf das Jahr 1532 datieren Sie gehorten wohl zum Stephanibollwerk Schliesslich konnte die Zugehorigkeit des Fundaments zur Olmuhle des Franz Kocheln nachgewiesen werden der wahrend der Herrschaft Napoleons uber Bremen in den Jahren 1806 bis 1813 seine Baukonzession im Jahr 1810 erhalten hatte Der Antrag und weitere mit der Muhle in Zusammenhang stehende Akten sind im Staatsarchiv erhalten Laut dem Antrag gab es bis zum Bau der Kocheln Muhle nur eine ganz verfehlte Anlage zur Wolfskuhle in Huckelriede Verarbeitet werden sollte Raps dessen Ol nach Holland ausgefuhrt werden sollte Da sich in Bremen kein Baumeister an das innovative Werk heranwagte engagierte Kocheln 1810 einen Mullermeister aus Groningen der seine Gehilfen mitbrachte von denen Kocheln einen gewissen Berend Erling 1780 als ungemein geschickt hervorhob Bremer wurden nur fur die groben Arbeiten eingesetzt Erling blieb in Bremen und beaufsichtigte den Muhlenbetrieb Da ihm diese Stellung kein Auskommen bot optimierte und reparierte er auch andere Bremer Muhlen Das Bremer Zimmergewerk versuchte hingegen ihm die Arbeit zu untersagen und lud ihn zum 23 September 1828 vor Doch Erling lehnte ab und zog vor den Senat Kocheln stellte ihm dazu ein Zeugnis aus und zwolf Bremer Muller und Muhlenbesitzer bescheinigten Erling bessere und gunstigere Arbeit als sie die Mitglieder des Bremer Zimmergewerks zuwege brachten Am 8 Oktober ernannte der Senat daraufhin Berend Erling zum Freymeister womit er ohne Zunftzwang arbeiten konnte Er kaufte 1832 das Gelande der Giesshaus Bastion am 9 Juli des nachsten Jahres folgte ein Bauantrag fur eine 27 m hohe Kappenwindmuhle die noch 1833 fertiggestellt wurde und in die er 1850 selbst einzog Sein Urururenkel Berend Erling ist heute in der Bremer Rolandmuhle tatig Im Bremer Adressbuch von 1858 erscheint die Muhle mit der Adresse Beim Bindwams Kocheln Fr Oelmuhle Die heutige Strasse Beim Bindwams nimmt allerdings einen anderen Verlauf Im Namensregister des besagten Adressbuches findet sich der Eintrag Koecheln Fr D Kfm u Dispacheur Comptoir Wall 39 g Kocheln war also Kaufmann und Dispacheur also Havariekommissar womit er fur die vermogensrechtliche Abwicklung von Schiffshavarien verantwortlich war Doch neue vorgelagerte Bauten des Weserbahnhofs storten die Windstromungen so dass die Umdrehungszahl der Muhlenflugel stark sank Das nicht mehr rentabel arbeitende Bauwerk wurde in den 1860er Jahren abgerissen Dies geschah wohl vor 1863 doch ist die Muhle noch 1901 in einem Katasterplan angedeutet Der bis uber 2 m Hohe erhaltene Ziegelfundamentring der 2012 ausgegraben wurde hatte einen Durchmesser von 12 m und war aussen achteckig Innen befand sich dezentral ein weiteres zylindrisches Fundament Die Backsteine waren recht gross und massen 28 5 mal 12 mal 9 5 cm Durch das Innere verlief eine Pfostenfundamentreihe aus Kiefern und Fichtenholz bei der es sich um die Grundung des Stampfwerks handelte Das Fundament wurde zwar nach wenigen Monaten zerstort doch konnte durch die Firma Denkmal3D ein dreidimensionales Modell fertiggestellt werden Die Muhle wies acht Stampfwerke mit Vorschlag Nachschlagblock sowie Schlagramme und Loseramme auf Seitliche Fundamentvorsprunge wurden als Feuerstellen Vorschlag Nachschlag der massive leicht dezentral gesetzte Mauerzylinder als Unterbau eines Kollergangs fur zwei Rader interpretiert Literatur BearbeitenDieter Bischop Die Ol Muhle des Franz Kocheln vor Bremens Toren in Historische Archaologie 2 2014 Vers 2 26 02 2016 S 47 52 online Dieter Bischop Die Ol Muhle des Franz Kocheln vor Bremens Toren in Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit 28 2014 47 52 online 53 082836 8 786622 Koordinaten 53 4 58 2 N 8 47 11 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olmuhle des Franz Kocheln amp oldid 218263560